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Veröffentlicht am 29.11.2023

Ein geheimnisumwitterter Neuanfang im Advent

24 Wege nach Hause
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Wir befinden uns in Schweden, irgendwo in dieser weiten und weißen Schneelandschaft, garniert mit einem zünftigen Schneesturm. Die junge Frisörin Petra befindet sich mit ihrer 12jährigen Nichte Charlie ...

Wir befinden uns in Schweden, irgendwo in dieser weiten und weißen Schneelandschaft, garniert mit einem zünftigen Schneesturm. Die junge Frisörin Petra befindet sich mit ihrer 12jährigen Nichte Charlie auf dem Weg von Stockholm nach Nyponviken im schwedischen Nirgendwo. Die beiden befinden sich jedoch nicht auf Weihnachtsurlaub, sondern Petra hat überstürzt alle Brücken in Stockholm abgebrochen.

Nachdem ihre geliebte Schwester Alice nach einer schweren Krankheit gestorben ist, sie die Existenz ihres Frisörsalons in den Sand gesetzt hat, weil sie sich um ihre Schwester kümmern wollte und zudem auch noch ihre Beziehung zu Nick in die Brüche ging, kommt Petra das überraschte Erbe einer Wohnung auf einem Hof in der Nähe dieses verschlafenen Nestes gerade recht. Die Beiden können die Wohnung bei den kauzigen und originellen Hofbesitzern beziehen und kommen langsam zur Ruhe, wenn sie sich nicht gerade streiten.

Am ersten Dezember steht plötzlich ein geheimnisvoller Adventskalender vor der Tür und die enthaltenen Geschichten bringen Petra und Charlie wieder etwas zusammen und sie werden zudem auf eine geheimnisvolle Schnitzeljagd zu den "Sehenswürdigkeiten" des Dorfes und seiner Umgebung geschickt. Während dieser spannenden und geheimnisvollen Entdeckungsreise, reisen sie auch ganz unverhofft in Petras Vergangenheit und als wären das nicht schon genug Rätzel zum Lösen, taucht auch noch ihr Ex-Freund Nick wieder auf und nun ist Petras Verwirrung komplett.

Jenny Fagerlund hat eine ganz wunderschöne, geheimnisvolle und auch spannende Advents- und Weihnachtsgeschichte geschrieben, alles in dem schönen hyggeligen Schwedenflair gezeichnet und mit der richtigen Mischung aus Ruhe, Melancholie und Humor, wie es mir gefällt. Ein wunderschöner Wohlfühlroman mit herrlich sympathisch-kauzigen Nebendarstellern wie Berit, Viveka und Holger, wichtiges Pflanzenwissen über Amaryllis, viel Glühwein, Kaffee und Pfefferkuchen und dieser feinen Prise Lebensweisheit, wie schön es sein kann, wieder nach Hause zu finden und zu erkennen, wohin und zu wem man gehört.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Trotzdem...

Der Ozean in mir
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"Depression kann Teil meines Lebens sein. Trotzdem werde ich ein Leben lang die Herrlichkeit Gottes verkünden."

Nach langen inneren Kämpfen hat Janice diesen ehrlichen Satz für sich mit Hilfe des Heiligen ...

"Depression kann Teil meines Lebens sein. Trotzdem werde ich ein Leben lang die Herrlichkeit Gottes verkünden."

Nach langen inneren Kämpfen hat Janice diesen ehrlichen Satz für sich mit Hilfe des Heiligen Geistes gefunden und wer ihre Geschichte liest, weiß auch, dass sie diesen Satz lebt.

Janice Braun ist eine junge Frau, lebt in der schönen Schweiz, hat erfolgreich Bankkauffrau gelernt und in ihrem Beruf gearbeitet und ist danach Pastorin geworden. Eine beeindruckende Biografie, denn wer sie erlebt, fröhlich und lachend, vermutet nicht, dass sie seit ihrer Jugend mit schweren Depressionen zu kämpfen hat.

Doch gehen wir an den Anfang, Janice war ein unbeschwertes und immer fröhliches Mädchen, das "Goldlöckchen" der Familie. Die Pubertät kam und mit ihr die Schatten, die sie am Anfang gar nicht einordnen konnte, dieses Meer an Traurigkeit mit seinen Strudeln, die Janice von jetzt auf gleich in die Tiefe ziehen konnten. Die Pubertät ist ja schon verwirrend genug, doch diese mächtigen Gefühle der Verzweiflung, Überforderung, Traurigkeit, die vielen Tränen und die schier endlose Erschöpfung haben in Janice eine unglaublich Hilflosigkeit ausgelöst, die sie eine sehr lange Zeit verdrängt hat mit Dingen, die sich in der Jugend anbieten, Partys und Drogen, auch geritzt hat sie sich, denn irgendwie musste sie sich spüren.

Ihre Eltern standen ihr die ganze Zeit zur Seite und unterstützten sie und irgendwann fand Janice die Kraft, sich professionelle Hilfe zu holen und sie findet neuen Halt. Auch in ihrem Glauben und der Nebel lichtet sich, sie beginnt wieder zu leben, lernt ihren Mann kennen und beginnt mit ihm einen Dienst in einer Gemeinde in der Schweiz. Alles wieder gut?

Janice spürt wie die nächste Welle der Depression anrollt und fragt sich, ob Jesus auch diesmal im Sturm bei ihr ist und ihn zur Ruhe bringt?

Janice Braun erzählt sehr ehrlich und empathische aus ihrem Leben und öffnet sich damit dem Leser und gibt ihm Einblick auf die dunkle Seite ihres Lebens, die sie dennoch nicht vom Leben abhält, denn...

..."Auch im Tränental entspringen in mir Quellen. Gottes Leben schenkende Kraft spüre ich täglich in mir. Dafür lobe ich Gott und dafür kann mein ganzes Umfeld Gott anbeten. Etwas Weiteres, um Gott dankbar zu sein, ist, dass ich trotz allem Frieden im Herzen trage."

Sie thematisiert das Thema Depression und Gemeinde, zwei Dinge, die nicht immer gut zusammengehen, denn viele Menschen in den verschiedensten Gemeinden können mit Menschen mit Depressionen wirklich gut umgehen und die Schubladen öffnen sich nur zu schnell. Janice gibt Betroffenen und auch Angehörigen von Betroffenen auch ganz praktische Tipps und nimmt den Leser in ihren Prozess der Heilung, der Fort- und Rückschritte, und des "Ich habe auch mit meiner Depression ein lebenswertes Leben und vor allem auch einen lebendigen Glauben" mit hinein. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und fand einige ihrer praktischen Tipps sehr hilfreich.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Freundschaft in gefährlichen Zeiten

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Wie befinden uns im Jahr 1936 in Berlin und genießen gemeinsam mit den drei Freundinnen Luise, Maria und Anni den leckeren Berliner Streuselkuchen, ein echter Freundschafts- und Trostkuchen, wie wir noch ...

Wie befinden uns im Jahr 1936 in Berlin und genießen gemeinsam mit den drei Freundinnen Luise, Maria und Anni den leckeren Berliner Streuselkuchen, ein echter Freundschafts- und Trostkuchen, wie wir noch erfahren werden.

Die drei besten Freundinnen sind jung und haben ihr Leben mit ihren Partnern noch vor sich, doch die dunklen Schatten des Nationalsozialismus werfen schon ihre dunklen Schatten auf sie und das empfindet jede von ihnen ganz anders. Sie sind alle auf die eine oder andere Weise in Gefahr ob Luise, die mit ihrem Partner Richard systemkritische Flugblätter druckt und dabei erwischt wird und gerade noch fliehen kann oder Maria, die mit ihrem Mann Jakob eine gemeinsame jüdische Buchhandlung betreibt und deren Kinder schon mit Schwierigkeiten in der Schule zu kämpfen haben oder eben Anni, die an das Gute im Menschen glaubt und deren Freund Siegfried bei der Gestapo ist. Bei Streuselkuchen schwören sie sich lebenslange Treue und ewige Freundschaft, doch ein schlimmer und für Luise unverzeihlicher zerstört ihren Zusammenhalt.

Wir erleben im ersten Band die Geschichte aus der Sicht von Luise, die ihrem Freund Richard nach Amerika ins Exil folgt und sich dort ausmalt, wie sie ein Restaurant eröffnet, mit Hilfe von Maria und Anni, die nachkommen sollen und auch schon ihren finanziellen Beitrag dazu geleistet haben. Doch das Ausreisen an sich ist schon nicht ohne und die Autorin schildert sehr anschaulich, welch kompliziertes Verfahren die Ausreisewilligen zu bestehen hatten. Endlich im Exil angekommen in New York rufen die Amerikaner auch nicht alle Hurra und auch einige Exilanten schaffen es nicht, sich in ihrer neuen Heimat einzuleben, so auch Richard. Damit steht Luise nicht nur vor Sprachproblemen, sondern vor ernsten existenziellen Problemen und sieht sich gezwungen jede Arbeit anzunehmen um überhaupt über die Runden zu kommen. Auch von ihren Freundinnen hört sie immer weniger und nach 1939 nichts mehr. Doch es ergeben sich neue Freundschaften unter den immigrierten Frauen und Luise schöpft neue Hoffnung, denn da wäre auch noch George...

Rund 85 Jahre später gehen wir wieder nach New York, diesmal mit June, Luises Enkelin, die völlig überraschend nach dem Tod ihrer Großmutter ein Restaurant in Manhattan erbt, von dem sie keine Ahnung hatte, dass ihre Großmutter es überhaupt besaß. Überhaupt weiß June fast nichts aus Luises Vergangenheit, auch nicht von ihrer Freundschaft mit Maria und Anni, die Miterben sind oder ihre Nachfahren, und June bekommt im Testament ihrer Großmutter den Auftrag, dieselben zu finden. Aufgrund von Junes journalistischer Ausbildung traut ihre Großmutter es ihr zu und so begibt sich June auf die Suche, doch es ist, wie die Nadel im Heuhaufen und June sieht zunehmend Parallelen zwischen ihrem Leben und dem Leben von Luise. Die Suche nach den Freundinnen ihrer Großmutter hilft June auch in ihrem gegenwärtigen Leben einige Entscheidungen zu treffen, die schon lange fällig waren und da wäre auch noch Hendrik, der attraktive Chefkoch im Restaurant ihrer Großmutter, der jedoch auch seine Familiengeschichte und ein Geheimnis hat.

Anna Claire ist ein ganz hervorragend recherchierter Roman über die Menschen gelungen, die damals in dieser dunklen Zeit ins Ausland auswandern mussten um ihr Leben zu retten. Dabei haben alle das gleiche Problem, ob Juden, Menschen im Widerstand oder Künstler. Sie müssen ihre Heimat mit hohem finanziellem Aufwand verlassen und die Menschen in ihrem angestrebten neuen Ziel, in diesem Fall Amerika, sind nicht gerade juden- und deutschfreundlich. Die Exilanten sehen sich mit erheblichen Problemen konfrontiert und nicht alle schaffen es. Die Autorin versteht es auf eine sehr einfühlsame Weise den Leser in diesen Prozess mit hineinzunehmen und aufzuzeigen welche Probleme sich in der "Neuen Welt" offenbaren.

Ich habe schon viele Geschichten aus dieser Zeit gelesen, doch noch nie eine so ausführliche Geschichte über die Menschen im Exil. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, besonders auch die flüssige Schreibweise, immer spannend und empathisch, auch mit guten Tipps, wie der Leser selbst nach seiner Familie forschen kann und ich freue mich schon auf den zweiten Teil

Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Liebe überwindet jeden Schmerz

Die Liebe des Pilgers
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Wir befinden uns in Koblenz im Jahr 1379 und sind wieder mit Palmiro, auch Don Palmiro genannt, unterwegs. Der ungewöhnlich sensible junge Mann, einst ein spanisches Straßenkind und nun ein aufstrebender ...

Wir befinden uns in Koblenz im Jahr 1379 und sind wieder mit Palmiro, auch Don Palmiro genannt, unterwegs. Der ungewöhnlich sensible junge Mann, einst ein spanisches Straßenkind und nun ein aufstrebender Kaufmann, birgt in sich gefährliche Geheimnisse, die wenn sie ans Licht kommen sollten, nicht nur ihm das Leben kosten können. Palmiro ist es gewöhnt, seine wahren Gefühle zu verbergen, kann er doch auf der anderen Seite die Gefühle seiner Mitmenschen fühlen und sehen, auch dank des geheimnisvollen Kreuzes, eine wertvolle Reliquie, die sich seit den Kreuzzügen im Besitz der Familie befindet und viele Begehrlichkeiten schon geweckt hat. Doch das Kreuz dient nur dem, der eine reines Herz besitzt und hat Palmiro schon in den ungewöhnlichsen Situationen geholfen.

Dennoch fällt es ihm nahe stehenden Menschen auf, dass er leidet, seit Benedikt, ein Spion der Inquisition, Koblenz Hals über Kopf verlassen hat und Palmiro versucht sich abzulenken, indem er sein Geschäft erweitert und ausbaut und weiter versucht, die Menschen, die ihm am Herzen liegen, den richtigen Schubs in die richtige Richtung zu geben, damit wenigstens sie ihre große Liebe, die Palmiro verboten ist, leben können.

So darf der Leser an einigen Verkupplungsversuchen der sehr sympathischen Mitprotagonisten teilhaben, wie dem schüchternen Notker, der die wesentlich jüngere und kecke Jungfer Gusti aus einer Notlage heraus heiraten will, jedoch eine Heidenangst vor Frauen hat und dem, was da in der Ehe wohl auf ihn zukommen mag.

Ebenso die nicht auf den Mund gefallene Jungfer Mariana, die sich mit dem ehemaligen Spion Mathis herrliche verbale Schlachten liefert und vehement aus ganz bestimmten Standesgründen und Eitelkeiten ihre Gefühle leugnet bis, ja bis die Wahrheit in einem geheimen Kellergewölbe buchstäblich für alle ans Licht kommt.

Doch es geht auch dramatisch zu, denn Benedikt findet auf seiner Flucht, die bei seiner Herkunftsfamilie endet, keinen Frieden, sondern erfährt ein Geheimnis, dass ihn tief erschüttert und er darum wieder nach Koblenz zurückkehrt. Der Leser ahnt natürlich, dass nicht dass der Grund ist, doch dazu musst Du das Buch selbst lesen.

Über allem lauert immer noch der Schatten der Inquisition, denn Erasmus von London, hat seinen Plan, die Ketzer zu überführen und das Kreuz an sich zu bringen, nicht aufgegeben. Das Kreuz hat jedoch seine eigenen Pläne.....

Petra Schier ist wirklich ein genialer Abschluss ihrer mittelalterlichen Trilogie gelungen, die die Liebe in allen Facetten der damaligen Zeit zur Sprache bringt, ebenso wie die Themen Verlust, Trauer und Vergebung. Da alle ihre Romane nicht nur schön zu lesen sind aufgrund der wunderbaren gründlichen historischen Recherche und ihrer Gabe, jedem Protagonisten einen ganz einzigartigen Wert und Raum zu geben und sie versteht es bekannte Personen sich weiterentwickeln zu lassen und neue Personen in einer bildhaften Lebhaftigkeit zu schildern. Romantisch, spannend, gefühl- und humorvoll. Ein echtes Lesevergnügen!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Ein dankbares Herz und einen zufriedenen Geist

Hickory Hills
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Bis die beiden charakterstarken bis mitunter sturen Protagonisten Dale und Allie, Großmutter und Enkelin, da hin kommen ein dankbares Herz und einen zufriedenen Geist zu entwickeln, gehen viele Pferdesommer ...

Bis die beiden charakterstarken bis mitunter sturen Protagonisten Dale und Allie, Großmutter und Enkelin, da hin kommen ein dankbares Herz und einen zufriedenen Geist zu entwickeln, gehen viele Pferdesommer und -winter in Atlanta daher.

Wir befinden uns in Atlanta im Jahr 2020. Allie, eine junge Frau mit einer großen Liebe zu Pferden, die sie eindeutig von ihrer Großmutter geerbt hat, malt sich ihre Zukunft gemeinsam mit ihrem Verlobten Austin, ein angehender Tierarzt, in schillernden Farben aus. Gemeinsam wollen sie auf dem Gestüt ihrer Großmutter ein Zentrum für pferdegestützte Therapie gründen. Dieser Wunsch ist ganz fest in Allies Herzen fixiert. Doch nachdem ihre Großmutter Dale gestorben ist, erfährt sie zu ihrem großen Schreck, dass sich ein Immobilienhai das Anwesen unter den Nagel gerissen hat und das Vermögen, dass ihr ihre Großmutter versprach, unauffindbar ist. Der Schreck verwandelt sich bei Allie in eine tiefe Verzweiflung und Enttäuschung und voller Verbissenheit sucht sie nach dem versteckten Erbe. Bei aller Liebe zu ihrer Vision vergisst sie ihre große Liebe Austin und es kommt zum Bruch zwischen den jungen Leuten. Der Leser geht mit Allie durch diese tiefen Täler der Enttäuschung, des Schmerzes, der Trauer und dann doch wieder der Hoffnung, denn es zeigt sich erst ganz zaghaft ein Lichtschimmer in diesem ganzen Dunkel und ich habe während des Lesens, das eine ganze Weile sehr gemächlich vor sich hin floss, gerade zum Ende hin sehr viel Spannung gespürt und konnte das Buch dann gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt und der Leser wird abwechselnd von der Gegenwart in das Atlanta der !930er/1940er Jahre mit hineingenommen. Dort begegnen wir Dale, Allies Großmutter, die ein aufmüpfiger und sturer Charakter war, mit einem großen Herzen, dass sie vor allem auf ihrer Zunge trug. Ihre Liebe zu den Pferden war genauso tief wie zu ihrer ersten großen Liebe Tommie und der Leser spürt schon von der ersten Begegnung, dass diese Konstellation dieser zwei eigenwilligen und unterschiedlichen jungen Menschen nicht einfach wird, vor allem nicht in der damaligen Zeit und das etwas Tragisches in der Luft liegt. Der Leser erfährt viel über die damalige Welt des Pferdereitsports und wie die jungen Menschen, den zweiten Weltkrieg erlebten, oftmals begonnen als ein großes Abenteuer und geendet in Verlust und Trauer. In dieser Zeit erleben wir auch Husy, meine Lieblingsnebendarstellerin, das alte und weise Kindermädchen von Dale, die dem kleinen Sturkopf auf liebevolle Weise den Glauben an den Gott der Hoffnung und der bedingungslosen Liebe weitergibt.

Elizabeth Musser hat mit viel Liebe zum Detail, zur Geschichte Atlantas der damaligen Zeit, mit viel Liebe zu Pferden und vor allem zu Gott eine ganz wunderbare Familiengeschichte geschrieben, die so ziemlich alle Themen einer Familie, wie Liebe, Ablehnung, Treue, Verlust, Verrat und Trauer beinhaltet, getragen von einem gemeinsamen Glauben an Gott, den sie sehr authentisch in die Geschichte eingebunden hat, ebenso wie die Glaubenskämpfe der Protagonistinnen. Auch wenn ich mit Dale nicht so warm wurde und manchmal bei Allie tief durchgeatmet habe, sind sie mir beiden Frauen doch mehr und mehr ans Herz gewachsen und ich habe mich mehr und mehr heimisch auf Hickory Hills gefühlt. Das Licht der Hoffnung bricht mehr und mehr durch während des Lesens und mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen.

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