Wir alle sind der Rede wert
Stell dir vor, du sitzt mit jemandem in einem Raum während er/sie gerade eine psychotherapeutische/-analytische Sitzung hat und du lauschst mit.
Und am nächsten Mal bist du wieder dabei. Und danach auch. ...
Stell dir vor, du sitzt mit jemandem in einem Raum während er/sie gerade eine psychotherapeutische/-analytische Sitzung hat und du lauschst mit.
Und am nächsten Mal bist du wieder dabei. Und danach auch. Und wieder und wieder.
Aber noch besser: du hörst nicht nur das was die Patientin und der Therapeut miteinander reden, sondernauch ihre Gedanken und Reflexionen.
Und das über den ganzen Prozess einer Analyse, vom Anfang bis zum Ende.
Es ist sicher ein sehr außergewöhnliches Erlebnis, oder?
Okay, nicht einfach, das stimmt. Diese Worte, Gedanken und Gefühle sind letztendlich nicht deine, es ist nicht dein Leben. Aber, vielleicht, manchmal, kannst du dich mit einigen Sachen identifizieren oder, nach einigen Buchseiten, in einigen Momenten, hast du vielleicht sogar das Gefühl: Das hat dir jetzt auch gutgetan. Das Problem/der Gedanke/das Gefühl kommt dir doch irgendwie bekannt vor. Das hat dir jetzt irgendwie auch geholfen. Oder eben verärgert. Oder beides zugleich
Und trotzdem bleibst du ein Beobachter/eine Beobachterin als Leser/Leserin des Buches, aber auf einer ganz besonderen Weise: wie eine stille Mitdenkerin und Mitfühlerin des Prozesses.
So viel mehr als meine allgemeine Gefühle zu diesem besonderen Buch kann und möchte ich nicht sagen. Es ist wie eine Psychoanalyse/-therapie: ich kann es jedem und jeder empfehlen, erleben und, in diesem Fall, lesen sollte es jedeR für sich selbst.
Am Ende doch noch ein paar persönliche Worte an die Autorin: sie ist mutig und eine sehr starke Frau. Danke, dass sie mich in ihr Therapiezimmer reingelassen und mir dort einen Stuhl angeboten hat. Ich war dabei. Und es bleibt mir in Erinnerung.