Cover-Bild Last night at the Telegraph Club
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19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 20.04.2023
  • ISBN: 9783423764193
Malinda Lo

Last night at the Telegraph Club

Die preisgekrönte Geschichte einer ersten Liebe, die Millionen auf TikTok bewegt hat
Beate Schäfer (Übersetzer)

Was, wenn deine Liebe verboten ist?

Die siebzehnjährige Lily wächst Mitte der 50er Jahre in der chinesischen Community von San Francisco auf. Als sie bei einem Schulprojekt Kathleen kennenlernt, wird ihr klar, dass sie anders ist – und anders fühlt – als die anderen Mädchen. Die beiden freunden sich an und besuchen nachts heimlich eine verbotene Lesbenbar, den Telegraph Club. Hier taucht Lily in eine Welt ein, die sie maßlos fasziniert. Und ihr wird klar, dass sie mehr für Kath empfindet.

Doch das Amerika des Jahres 1954 ist kein sicherer Ort für zwei Mädchen, die sich verlieben, schon gar nicht in Chinatown. Als ihre nächtlichen Besuche des Telegraph Club auffliegen, hat dies Folgen für Lilys Familie. Dennoch kann und will sie ihre Liebe zu Kath nicht aufgeben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2023

Eine sehr detailliert recherchierte und berührende Liebesgeschichte

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Ich liebe historische Romane. Für mich fühlt es sich immer ein bisschen an wie Zeitreisen und besonders, wenn Städte oder Orte besonders detailliert beschrieben werden, entstehen richtige Filme vor meinen ...

Ich liebe historische Romane. Für mich fühlt es sich immer ein bisschen an wie Zeitreisen und besonders, wenn Städte oder Orte besonders detailliert beschrieben werden, entstehen richtige Filme vor meinen Augen. Insgesamt ist mir in den letzten Jahren aber immer wieder aufgefallen, dass teilweise immer noch Repräsentation von verschiedenen Sexualitäten oder Ethnien, gerade in Bücher für Jugendliche oder junge Erwachsene fehlt. Umso mehr habe ich mich also auf "Last Night at the Telegraph Club" gefreut.

Lily kommt aus Chinatown, interessiert sich vor allem für Mathematik und Raumfahrt und bemüht sich in der Schule um Bestleistungen, damit sie sich einen Platz am College ermöglichen kann. Mit ihren Hobbys und Träumen fällt sie immer wieder auf und eckt an - bis sie Kath trifft. Von ihr fühlt sie sich verstanden und schon bald entwickelt sich zwischen den Mädchen eine Freundschaft. Oder doch mehr? Denn mit Kath betritt Lily auch zum ersten Mal den "Telegraph Club", einen Ort, wo sich homosexuelle Frauen versammeln. Was, wenn sie sich nun endlich zugehörig fühlt, wo chinesisch und homosexuell zu sein, doch in den 50ern in den USA eine gefährliche Kombination ist?

Schon von der ersten Seite an habe ich gemerkt, dass dieses Buch etwas ganz Besonderes ist. Die Autorin hat einen wunderschönen Schreibstil und erzählt lebhaft und mit vielen liebevollen Details von San Francisco, aber vor allem von Lilys Gefühlen, ihre Selbstfindungszeit und den historischen, politischen Konflikten. Dabei malt sie intensive Bilder vor dem inneren Auge und man spürt bei jedem Laden, jedem Ereignis, wie ordentlich und tiefgreifend Malindo Lo für diesen Roman recherchiert hat. So habe ich schon bald bewusst langsam gelesen um wirklich alles mitzubekommen.

Im Fokus der Geschichte steht natürlich Lily. In einem authentischen Tempo begleiten wir sie dabei, wie sie anfängt sich zu fragen "Bin ich anders?", "Bin ich so, wie die Frauen im Telegraph Club?" und spüren regelrecht wie immer stärke Gefühle und gleichzeitig auch ein unglaublicher Wille für diese zu kämpfen in ihr wachsen. Die Autorin beschreibt nicht nur das innerliche Gefühlschaos einer 17-Jährigen mit viel Feingefühl, sondern beleuchtet auch die verschiedenen Nebencharaktere, die Beziehungen und die unterschwelligen Konflikte genau. Es war faszinierend zu sehen, wie sich die Geschichte immer weiter entfaltet hat, besonders weil man mit der Zeit auch andere Zeitstränge zu Lilys Mutter und ihrer Tante Judy, sowie generell aktuellen politischen Ereignissen der damaligen Zeit bekommt. So bekommt man als Leser mit der Zeit ein tieferes und sehr ehrliches Verständnis dafür, was es damals hieß zu der Chinesisch-amerikanischen Community zu gehören - zusätzlich natürlich zu dem Aspekt der Queerness.

Die Beziehung der beiden Mädchen, war in meinen Augen so sanft, so liebevoll, so berührend dargestellt - ich glaube, ich habe schon lange nicht mehr so sehr für zwei Charaktere die Daumen gedrückt. Für mich war es auch sehr spannend mehr darüber zu erfahren, wie Homosexuelle sich damals gegenseitig getroffen, sich trotz offiziellen Verboten gefunden und Schutz/Schlupfräume entdeckt haben. Auch das Nachwort der Autorin, in welchem sie nochmals genauer auf historische Gegebenheiten und Ereignisse eingeht und diese zu einem großen Gesamtbild verbindet, war in meinen Augen sehr interessant.

Fazit:
Schon lange hat mich kein Buch mehr so nachträglich gemacht und mich gleichzeitig so schnell in eine ganz andere Welt und Zeit versetzt. Mir sind die Charaktere unglaublich ans Herz gewachsen, ich bin dankbar, dass ich Lily und Kath in einer so intensiven, schwierigen und wunderschönen Zeit ihres Lebens begleiten durfte. Eine ganz große Leseempfehlung!

5 von 5 Sternen

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Eine verbotene Liebe

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Im neuen Bestseller Roman von Malinda Lo „Last Night at the Telegraph Club“ geht es um die siebzehnjährige Lily die in der chinesischen Community in San Francisco aufwächst.
Während eines Schulprojekts ...


Im neuen Bestseller Roman von Malinda Lo „Last Night at the Telegraph Club“ geht es um die siebzehnjährige Lily die in der chinesischen Community in San Francisco aufwächst.
Während eines Schulprojekts lernt sie Kathleen kennen und ihr wird bewusst, dass sie anders fühlt als ihre Freundinnen.
Die beiden freunden sich an und besuchen nachts heimlich den „Telegraph Club“, eine Bar für Homosexuelle.
Doch leider ist Amerika im Jahr 1954 kein sicherer Ort für zwei Mädchen die sich verlieben und als Lily eines Tages im Club erwischt wird hat das schlimme Folgen für Lilys Familie …

Der Roman ist sehr spannend geschrieben und das Setting fand ich außergewöhnlich und sehr interessant.
Ich hatte bisher kein Buch gelesen das in den 50er Jahren spielt und haben nun einiges über diese Jahre erfahren, das ich vorher noch nicht wusste.

Lily ist eine wundervolle Protagonistin, sie wird im Laufe der Geschichte immer mutiger und versucht ihren Weg zu gehen, doch leider war das in den 50er Jahren nicht so einfach.
Im Buch werden Themen wie Selbstzweifel und Rassismus angesprochen, aber es gibt auch viele schöne Momente die das Buch zu etwas ganz besonderem gemacht haben.

Ein wundervoller queerer Coming-of-Age Roman der in keiner Weise kitschig oder langweilig wurde.
Ich hatte eine schöne Lesezeit und bin nur so durch die Seiten geflogen, außerdem finde ich das Cover sehr schön gestaltet, es passt perfekt zur Geschichte.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Coming of Age Story in historischem Setting

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Lily ist 17 und wächst als Tochter chinesischer Einwanderer im China Town San Franciscos der 50er Jahre auf. Sie interessiert sich sehr für wissenschaftliche Themen und merkt schon bald, dass sie weder ...

Lily ist 17 und wächst als Tochter chinesischer Einwanderer im China Town San Franciscos der 50er Jahre auf. Sie interessiert sich sehr für wissenschaftliche Themen und merkt schon bald, dass sie weder in das typische Frauenbild der Gesellschaft passt, noch romantisches Interesse an den Jungen in ihrem Alter hat. Sie freundet sich mit der Außenseiterin Kath an, die eine neue Welt außerhalb ChinaTowns und mit dem Telegraph Club, in dem die queere weibliche Community von San Francisco zusammenkommt, auch außerhalb gesellschaftlicher Normen zeigt.

Malinda Lo verbindet in ihrem Buch zahlreiche wichtige und interessante Themen und bettet dieses in das historische Setting der 50er Jahre ein. Die Art und Weise wie sie die 50er Jahre und San Francisco beschreibt, lässt erahnen wie wichtig ihr ein authentisches Bild der damaligen Situation ist. So spricht sie nicht nur die Herausforderungen von queeren Personen und Frauen in den 50er Jahren an, sondern auch die Probleme der Kinder von Einwanderen, insbesondere aus der chinesischen Community kurz nach dem 2. Weltkrieg, in der die Angst vor dem Kommunisms in den USA stetig wächst.

Ich mochte es Lily in ihrer Selbstfindung zu begleiten und fand es sehr schön wie sie im Laufe des Buches immer mutiger wurde und für sich selbst einstand. Auch wie sich langsam der Blickwinkel auf ihre beste Freundin ändert und sie viele Dinge anfängt bewusster wahrzunehmen, fand ich sehr glaubwürdig und schön geschildet. Ich konnte sehr gut mit Lily mitfühlen, als Konflikte mit ihrer Mutter auftraten, die immer wieder versuchte Lily in eine von ihr vorgefertige Schablone zu pressen, in die sich Lily aber nicht so richtig einfügen wollte. Umso schöner fand ich es, dass Lilly mit ihrer Tante ein starkes weibliches Vorbild in der Familie hatte, die sie zumindest im wissenschaftlichen Bereich immer unterstützt.

Die Sprecherin ist sehr ruhig und sachlich, was ich in dem historischen Kontext sehr passend fand und mich deshalb nicht weiter gestört hat. Das Tempo ist am anfang eher gemächlich und es dauert bis sich die Story langsam aufbaut, gegen Ende hin wird sie deutlich schneller, sodass viele Fragen offen bleiben, was ich aber für dieses Buch auch irgendwie ganz passend finde. Mit den Rückblicken ins Leben der Eltern und Tante konnte ich anfangs nicht so viel anfangen, es hat gedauert bis ich das System verstanden habe, fand sie aber dann interessant. Der historische Überblick über die 50er Jahre der USA im Epilog war für mich sehr passend gewählt und zeigte noch einmal deutlicher die Hindernisse mit denen Lily und viele andere zu kämpfen hatten.

Für mich eine gelungene Geschichte über Selbstfindung, eine verbotene Liebe und das Leben als chinesisches Mädchen in den 50er Jahren der USA.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Gelungene, queere Coming of Age-Story mit historischem Hintergrund

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Im dtv Verlag erscheint mit Last Night at the Telegraph Club wieder einmal ein Buch auf deutsch, dass im Original sehr für Aufsehen gesorgt hat.

Malinda Lo beschreibt darin eine berührende Geschichte, ...

Im dtv Verlag erscheint mit Last Night at the Telegraph Club wieder einmal ein Buch auf deutsch, dass im Original sehr für Aufsehen gesorgt hat.

Malinda Lo beschreibt darin eine berührende Geschichte, die kurze Zeit nach dem zweiten Weltkrieg spielt und die eindrücklich die Stimmung in Amerika und der Angst vor dem Kommunismus und den damit einhergehenden Vorurteilen einfängt. Lily ist eine Protagonistin, die sich in diesem Umfeld im Chinatown in San Francisco zurechtfinden muss und die gerade dabei ist, sich selbst kennenzulernen und neu zu orientieren.

Das Buch spiegelt dabei also eine authentische Coming of Age-Story mit queeren Elementen und verbindet diese mit einer bittersüßen, zarten Liebesgeschichte, die sicherlich viele Leser sehr berühren wird. Lily und Kaths Story konnte auch mich überzeugen. Der Leser erhält einen gelungenen Einblick in die Lebensumstände der queeren und chinesisch-stämmigen Community zur damaligen Zeit, ohne dabei zu schwermütig zu werden. Sehr gelungen und uneingeschränkt zu empfehlen!

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Sensibler Coming-of-age-Roman mit tollem Setting

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Ruhigere Charaktere, die dann über sich hinauswachsen, üben auf mich eine besondere Faszination aus. Vor allem, weil unter der Oberfläche so viel mehr brodelt, als von außen sichtbar ist. Und so habe ich ...

Ruhigere Charaktere, die dann über sich hinauswachsen, üben auf mich eine besondere Faszination aus. Vor allem, weil unter der Oberfläche so viel mehr brodelt, als von außen sichtbar ist. Und so habe ich mich Lilly Hu ganz schnell nah gefühlt.

Das Buch ist ein sensibler Coming-of-age Roman, der sich Zeit nimmt für Ambivalenzen und vom inneren und äußeren Coming Out in Chinatown des San Franciscos der 50er Jahre erzählt. Die Themen Fremdenhass und Homophobie werden zeittypisch gezeigt und ich wurde sehr schön in die mir fremde Kultur der amerikanischen Chinesen eingeführt.

Ich mochte die Geschichte wegen ihrer langsamen Charakterentwicklung und den gut herausgearbeiteten Konflikten sehr gerne. Die Außenhandlung hätte für mich mehr Spannung und Volumen vertragen können und die Nebencharaktere blieben leider zu blass.

Dafür reicht die Autorin am Ende einige politische und gesellschaftliche Fakten der damaligen Zeit, die spannend waren und hilfreich, um die Geschichte in ihrer Wahrscheinlichkeit einzuordnen.

Für mich eine schöne Geschichte der erste Liebe, die wegen der starken Hindernisse zu Herzen ging und nahe an der Realität spielt.

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