Cover
Das Cover des Hörbuchs ist dem Print- bzw. E-Book-Cover sehr ähnlich. Vor einem dunklen grün-blauen Hintergrund blühen Blumen, Schmetterlinge sind zu sehen und ein Mond am Himmel. Der Reihentitel »Ewig dein« besteht aus kleinen Sternchen und das ganze Cover strahlt etwas Mystisches, aber doch Naturverbundenes aus.
Meinung
Da ich zugegebenerweise kein Hörbuch-Junkie, sondern nur ein Gelegenheitshörer bin, ist dieses hier das erste Hörbuch, das ich rezensiere und obwohl ich um gekürzte Fassungen normalerweise noch einen viel größeren Bogen mache, hat es mich vom Klappentext her so sehr angesprochen, dass ich darüber hinwegsehe, dass im Buch noch einige Passagen mehr enthalten sein sollen (Ich habe das Buch nicht gelesen. Das ist einfach nur meine Annahme, da das Hörbuch gekürzt ist).
Sprecher / Stil
Friederike Walke ist die Sprecherin des Hörbuchs. Wem der Name nichts sagt, Friederike Walke ist eigentlich Synchonsprecherin für Filme und Serien (u. A. bekannt als die deutsche Stimme von Cinderella aus der Neuverfilmung aus 2015). Sie hat erst an wenigen Hörbuchproduktionen mitgewirkt, sollte meiner Meinung nach aber an noch viel mehr mitwirken! Sie schafft es, selbst die Passagen spannend zu erzählen, die es eigentlich nicht sind. Sie erzählt sehr lebhaft, verstellt die Stimmen passend zur Stimmung und der Person, die gerade spricht (auch wenn sich das bei den männlichen Personen ein wenig witzig anhört). Da ist definitiv jede Menge Gefühl da! Und ihre Stimme passt auch sehr gut zu der Ich-Erzählerin des Buches.
Handlung
Da Josie ihr Leben zu langweilig geworden ist, begeht sie einen folgeschweren Fehler. Sie wünscht sich, dass in ihrem Leben etwas Außergewöhnliches passiert. Dass sie sich unsterblich verliebt und die Welt retten muss. Ihren Taufanhänger bringt sie als Opfergabe und alles ist perfekt. Als die Sommerferien anfangen, ahnt sie noch nicht, dass sich zumindest ein Teil ihres Wunsches erfüllen wird. Kurz darauf lernt sie Ray kennt, der über den Sommer auf der Pferderanch ihrer Familie arbeitet, aber dabei eigentlich andere Ziele verfolgt.
Ray gehört nämlich zu einer Gruppe amerikanischer Ureinwohner, die in der verschlafenen Kleinstadt, aus der Josie stammt, einfach nur Greenies genannt werden. Dieses Volk glaubt an das Übernatürliche, an schützende Amulette und auch an böse Dämonen. Und schon bald ist Josie mittendrin.
Also ich für meinen Teil kann nicht behaupten, eine ähnliche Geschichte schon einmal gelesen zu haben. Daher 10 Punkte für Originalität. Das hat die Autorin wirklich großartig gemacht. Sie hat die Mythen der Ureinwohner in einer wirklich schönen Geschichte verwoben. Neben diesen Mythen gibt es auch jede Menge Spannung und eine Handlung, die zwar nur langsam in Fahrt kommt, aber den Hörer dafür gegen Ende kaum noch zu Atmen kommen lässt, aber es ist nicht alles gold, was glänzt.
Charaktere
Die Protagonistin, Josie, ist zwar erst sechzehn und während ich das schreibe, fühle ich mich schrecklich alt, aber ich finde sie einfach schrecklich kindlich. Klar kann ich irgendwo nachvollziehen, dass sie mal will, dass etwas in der Kleinstadt passiert, aber deshalb bringt man doch kein Opfer, um auf einmal die Welt retten zu müssen. Erst recht nicht in einer Gegend, in der so etwas wie Magie nicht vollkommen abwegig ist. Darüber hinaus sind ihre Handlungen meistens von jugendlichem Leichtsinn getrieben und das merkt man auch an ihrem Denken.
Ray hat mir in dieser Hinsicht besser gefallen. Man erfährt zwar nicht, wie alt er eigentlich ist, aber ich schätze ihn auf 17 oder 18 Jahre. Für sein Alter handelt er um einiges reifer und besonnener – wäre nur cool gewesen, wenn Josie sich auch an seine Anweisungen gehalten hätte. Seinen Background finde ich wahnsinnig interessant und hätte gerne mehr über die Greenies erfahren.
Was die Liebesgeschichte zwischen den beiden angeht, so bin ich noch zwiegespalten: Einerseits ist sie ja schon süß und bewegend, andererseits sind die Gefühle bei beiden so unfassbar schnell aufgetreten, dass man fast schon von Insta-Love sprechen könnte. Wieso das so ist, wird zwar erklärt, aber ich bin trotzdem nicht ganz damit einverstanden.
Fazit
»Deathline – Ewig dein« ist ein spannend erzähltes Hörbuch, das mit Verknüpfungen zu den amerikanischen Ureinwohnern glänzt. Leider konnten mich die kindlichen Handlungen der Protagonistin nicht packen. Trotzdem werde ich mir den zweiten Band – ich hoffe doch sehr, dass einer kommt – auch zu Gemüte führen.