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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2017

Für Menschen mit hartem Magen

Nichts bleibt
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"Nichts bleibt" von Willi Achten ist ein Krimi über Franz, dessen Sohn schwer krank ist und sein Vater wird eines Nachts schwer überfallen und muss ins Krankenhaus.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass ...

"Nichts bleibt" von Willi Achten ist ein Krimi über Franz, dessen Sohn schwer krank ist und sein Vater wird eines Nachts schwer überfallen und muss ins Krankenhaus.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Titel wohl zu viel vom Inhalt verrät.


Franz sinnt auf Rache und macht die beiden Täter ausfindig, wobei er gleichzeitig alles versucht, um die Leben vom Sohn und Vater zu retten - inhaltlich sehr eindrucksvoll, bestialisch, realistisch, brutal, malerisch beschrieben. Mir eindeutig zu viel, um Abstand zu dem Werk zu bekommen. Ich weiß nicht, ob ich das Werk ein zweites Mal lesen werde. Derzeit tendiere ich zu einem Nein, denn es war einfach zu hart. Allerdings konnte ich aus dem Werk einige Lehren für mein Leben ziehen. Also für Menschen, die gern über die Wahrheit lesen und mit einem hart gesottenen Magen bestückt sind, ist das Werk sicher ein Liebling.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Zu perfekt um wahr zu sein?

Liebe findet uns
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Protagonisten: Heather als Vielbelesene hat eine ziemlich ungewöhnliche Studiumswahl getroffen und direkt einen super Job ergattert – das ist recht unwahrscheinlich (eigentlich bin ich nur neidisch). Weiterhin ...

Protagonisten: Heather als Vielbelesene hat eine ziemlich ungewöhnliche Studiumswahl getroffen und direkt einen super Job ergattert – das ist recht unwahrscheinlich (eigentlich bin ich nur neidisch). Weiterhin unrealistisch: Ich kenne keinen Typ „Jack“ in meinem Bekanntenkreis. Zwei Möglichkeiten: Ich habe einen zu kleinen Bekanntenkreis oder so ein Typ existiert zu selten. Und das zweite ist wohl wahrscheinlicher. Und, dass uns Hollywood und Romane etc. immer weismachen will, dass jede Frau solch einen Mann verdient und bekommen wird wirkt sich negativ auf die Bevölkerungsdichte in Deutschland aus, da immer mehr aufgrund dessen, dass sie dem Humbug Glauben schenken und nicht ihre Messlatte etwas herunterschrauben, Menschen single bleiben. Denn wir warten einfach umsonst.
Nun gut, das zu den beiden Protagonisten. Inhaltlich treffen sich die beiden auf einer Zugreise durch Europa – an manchen Passagen könnten sie eigentlich auch überall sein, denn manchmal reden sie so viel, dass man nur eine Zeile zur Reise liest – schade. Wirklich Reisefeeling kam bei mir nicht besonders auf. Außerdem ist zwischen ihnen über einen großen Zeitraum/zu viele Seiten nur Perfektion und Harmonie. Auf die Dauer kann das sehr öde wirken und ich habe mir beim Lesen die Notiz gemacht: „Die zwei langweilen mich und ich kann das Ende nicht erwarten“ Das muss etwa in der Mitte der 410 Seiten gewesen sein.
Doch dann kommt das Ende der Reise und Jack verschwindet spurlos – mitten in der Reise hatte er schon einmal für einen kurzen Zeitraum mit Heather Schluss gemacht. Meiner Meinung nach ist kein Mann der Welt es wert, ihm hinterherzulaufen – und vor allem, wenn er scheinbar so perfekt ist wie Jack – ohne jegliche Macken und Kanten (ziemlich langweilig und ich würde mir neben ihm wie ein Elefant in einem Porzellanladen vorkommen, der noch dazu nur Junkfood isst). Und wenn er dich einmal verlassen hat, wird er es auch ein zweites Mal tun (können – jederzeit). Deshalb verzeihe, aber nimm ihn nicht zurück. Denn er hat dich nicht verdient, da er dich nicht zu schätzen wusste.
Anschließend wirkt das ganze Werk gegen Ende wie ein klassischer Nicholas Sparks Roman. (Inzwischen war ich so genervt von beiden Charakteren, dass ich mir die Notiz gemacht habe: „Ich hoffe beide Protagonisten sterben wie in Romeo und Julia“. Kein Spoiler – das wird nicht geschehen!
Der Grund, warum Jack verschwindet: Nicht vorhersehbar, meiner Meinung nach ein bescheuerter Grund, aber ein guter im Nachhinein, akzeptabel sowie zerstörerisch.
Mein Rat an alle, die das Buch lesen wollen: Der Anfang war spektakulär. Ich war gebannt und träumerisch (Ich habe das Buch selbst auf einer Zugfahrt gelesen und hatte die Hoffnung, dass mir das Schicksal auch etwas hilft – na da – ein Typ hat sich beim Hinsetzen neben mich nicht halten können als die Bahn losgefahren ist und hat sein Gleichgewicht verloren und dabei gleichzeitig mein Buch aus meinen Händen gerissen – klasse! Anschließend folgte eine kurze Entschuldigung und ein langer, zu unterdrücken versuchter und versagter Lacher). Aber der Anfang ist zu gut gelungen, als dass es nicht lesenswert sei. Deshalb am besten einfach an einem Punkt aufhören zu lesen, der einem persönlich wie ein perfektes Ende erscheint und über die restlichen Seiten einfach hinwegsehen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Liebe aus der Sicht eines Mannes - von einer äußerst humorvollen Frau geschrieben

Big Rock - Sieben Tage gehörst du mir!
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"Big Rock" von Lauren Blakely erzählt die Geschichte, wie aus besten Freunden zunächst "Freunde mit gewissen Vorzügen" wird. Details: Spencer, Playboy in New York, Mio-Erbe, aber natürlich auch stolzer ...

"Big Rock" von Lauren Blakely erzählt die Geschichte, wie aus besten Freunden zunächst "Freunde mit gewissen Vorzügen" wird. Details: Spencer, Playboy in New York, Mio-Erbe, aber natürlich auch stolzer Selfmade-Millionär durch eine App (ziemlich lustige, aber auch platte Idee dahinter), der mit seiner besten Freundin Charlotte eine Bar in New York betreibt. Um das Geschäft seines Vaters verkaufen zu können, mimt Spencer den guten Sohn und täuscht vor, seine wilde Vergangenheit ruhen zu lassen und ist offiziell mit Charlotte verlobt. Dieser kommt die Geschichte auch zugute, da ihr Ex-Freund, sie betrogen hat und wieder zurück will - in den Worten von Spencer "stalkt". Allerdings haben die beiden natürlich - wie sollte es anders möglich sein - diverse Regeln aufgestellt...die dann womöglich nicht eingehalten werden - ich will nicht zu viel verraten.


Sehr reizend an der Geschichte fand ich, dass die Rollen vertauscht wurden. In "Big Rock" wird die ganze Geschichte von Spencers Sichtweise erzählt. Die Geschichte - ich will bei der Wahrheit bleiben, ist wirklich seicht, vorhersehbar und schon unglaublich oft geschrieben, aber die abgewandelte Blickrichtung ist das Lesen wert - für die Lachmuskeln, denn leider ist Blakely eine Frau und kann sich nicht in die Gedankenwelt eines Mannes hineinversetzen - denn Gott bewahre, wenn Männer tatsächlich so sehr auf heiße Frauen fokussiert wären. Dann würden wir im Alltag nur noch sehr große Beulen in den Hosen der Männer sehen...

Veröffentlicht am 14.09.2017

Seichte Komödie mit ernstem Thema

Das Leben fällt, wohin es will
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Leider muss ich diesem Werk von Hülsmann zum ersten Mal nur vier Sterne geben, Denn diesmal geht es um ein ernstes Thema - Krebs und darüber kann man weder als Leser noch von der Schriftstellerin erwarten, ...

Leider muss ich diesem Werk von Hülsmann zum ersten Mal nur vier Sterne geben, Denn diesmal geht es um ein ernstes Thema - Krebs und darüber kann man weder als Leser noch von der Schriftstellerin erwarten, dass viele Lacher im Buch vorkommen. Beim Durchblättern des Buchs sind auch viel weniger Smileys von mir als Randnotiz eingezeichnet vorzufinden als in den ersten drei Bänden. Allerdings ist dies auch wirklich die einzige Kritik hierzu. Insgesamt ist es wie gewohnt von Hülsmann einfach zu lesen. Die Protagonistin kämpft wie immer um einen Job/ihre Karriere und findet die nicht wirklich gesuchte große Liebe, um die sie natürlich auch kämpfen muss, ein Rezept kommt natürlich auch vor und Knut, der sympathischste Taxifahrer Hamburgs. Ich frage mich ja rückblickend, ob wohl im nächsten Band ein paar Charaktere mehr aus dem Buch 4 auftauchen werden - vielleicht sogar als Protagonisten, da einige meiner Meinung nach nur angerissen wurden, aber nicht ganz einleuchtend zu Ende erzählt wurden. Mir würde das gefallen.

Veröffentlicht am 14.09.2017

Stille Wasser sind tief

Bourbon Sins
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Nach Kapitel eins war ich wirklich verwirrt über die aktuelle, kranke Familienlage Baldwines - aber gleichzeitig gespannt. Denn viel zu oft hatte ich schon Bücher gelesen, in denen mir die Familie wie ...

Nach Kapitel eins war ich wirklich verwirrt über die aktuelle, kranke Familienlage Baldwines - aber gleichzeitig gespannt. Denn viel zu oft hatte ich schon Bücher gelesen, in denen mir die Familie wie eine Standartfamilie vorkam - ohne große Probleme, immer das Glück und den Sonnenschein im Gepäck - was für mich als Leser wirklich langweilig erscheint. Denn jeder kennt solche Familien und niemanden interessieren sie. Viel interessanter sind diese Tabus, die in Romanen aufgedeckt werden, die in der Realität ebenfalls existieren, aber niemand ein Wort darüber spricht. Beweis: In der Todesanzeige stand nichts vom freiwilligen Verscheiden. Denn der Familienvater William hat Selbstmord begangen...oder etwa doch nicht? Denn schon bald kommen Gerüchte auf, die deuten, dass er ermordet wurde. Ist der Mörder unter ihnen? Wer würde ihn ermorden wollen? Wegen des Geldes? Aber er hat ihnen nur Schulden zurückgelassen...


Ich hatte von diesem Werk einen seichten Roman erwarten, de ich schon etliche Male gelesen habe, aber ich muss sagen, ich bin positiv überrascht. Denn es ist anspruchsvoll, beinhaltet Drama, Verwirrung, Liebe, Machtkampf,...eigentlich sollte ich eher schreiben, was es nicht beinhaltet...die Liste wäre wohl kürzer.


Ein kleiner Kritikpunkt: Eigentlich gibt es nur einen Menschen, der die ganze Zeit über verdächtigt wird, den Mord begangen zu haben - ein paar mehr, würden die Geschichte spannender machen zum Mitfiebern. Zudem ist die ganze Geschichte insgesamt ein wenig zu sehr in die Länge gezogen worden, da erst gegen Seite 300 der Vater, der schon direkt im ersten Kapitel tot ist, beerdigt wird.