eine Kleinstadt sucht einen Kater
Wo ist Valentin?Die Lehrerin Katja Fontane lebt mit ihrem Herzenskater Valentin in Aschersburg. Sie und Valentin haben wirklich eine sehr enge Beziehung.
Als Katzenmama fand ich natürlich ganz schlimm, dass Valentin verschwunden ...
Die Lehrerin Katja Fontane lebt mit ihrem Herzenskater Valentin in Aschersburg. Sie und Valentin haben wirklich eine sehr enge Beziehung.
Als Katzenmama fand ich natürlich ganz schlimm, dass Valentin verschwunden ist. Und niemand ihn gesehen hat.
Gleich zu Beginn kommt man sofort gut in dem Ort an, ich mochte die typischen Kleinstadt-Probleme. Jeder hat irgendwas, an dem er zu kiefeln hat.
Der ruhige Schreibstil, die melancholische Grundstimmung und der langsame Spannungsaufbau lassen den Leser die Geschichte lebendiger erleben.
Mir gefiel, dass man abwechselnd aus Sicht von Katja und der Schülerin Ricky liest. Beide sind auf ihre Art starke Persönlichkeiten, haben aber auch ihre weiche Seiten.
Doch welche Geheimnisse hat Katja? Warum lügt sie über Valentin? Und was hat Rickys Freund Friedrich herausgefunden? Man macht sich beim Lesen unendlich viele Gedanken und bekommt immer nur kleine Häppchen serviert.
Auch die Zeichnung der anderen Charaktere mit Ecken und Kanten und des Kleinstadtlebens, auch die Atmosphäre im Gymnasium, war lebendig und authentisch. Anhand der Lehrer, aber auch der Schüler und Einwohner wurde ein breites Gesellschaftsspektrum gezeichnet, mit feinen gesellschaftskritischen Zwischentönen, die zum Nachdenken anregen.
Mit der Zeit verkommt Katja leider irgendwie zur Nebenfigur, während sich die Story zu einem Krimi aufbaut. Zu Beginn verwickelte Fäden lösen sich, Figuren ändern sich, der Showdown war leider etwas überzogen; aber insgesamt konnte das Buch überzeugen.
Für meinen Geschmack hätte die Geschichte nur etwas mehr von Valentin vertragen können.
Fazit:
Ein unterhaltsamer Roman mit einer melancholischen Grundstimmung und indirekter Gesellschaftskritik, dessen Spannung sich langsam aufbaut und zu einem Krimi wird - jedoch mit etwas zu wenig von Valentin.