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Veröffentlicht am 13.12.2023

Atalanta - Frau, Argonautin, Heldin

Atalanta
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"Die Welt sollte den Namen Atalanta kennen. Alle sollten sehen was du vermagst."

(Zitat aus ‚Atalanta‘, S. 69)

Meine Meinung:

Von ihrem Vater dem König von Arkadien ausgesetzt und von Bären ...

"Die Welt sollte den Namen Atalanta kennen. Alle sollten sehen was du vermagst."

(Zitat aus ‚Atalanta‘, S. 69)

Meine Meinung:

Von ihrem Vater dem König von Arkadien ausgesetzt und von Bären großgezogen, wächst Atalanta als Günstling von Artemis in deren Hain auf und wird von der Göttin in der Kunst der Jagd ausgebildet. Als Jason im Namen von Hera ausgesandt wird das sagenumwobene Goldene Vlies zu erringen, ist es ausgerechnet Artemis, welche ihren Schützling immer vor Männern gewarnt hat, welche Atalanta befiehlt sich den Argonauten anzuschließen. Für Atalanta beginnt eine Reise ins Ungewisse.

Mir hat Jennifer Saints Erzählung über Atalanta wirklich sehr gut gefallen und ich habe jetzt wirklich das Gefühl eine neue Figur der griechischen Mythologie kennen gelernt zu haben. Die Autorin hat ihren Roman in vier Teile gegliedert, wobei jeder Teil eine Etappe aus Atalantas Leben wiedergibt. Am spannendsten habe ich die Reise auf der Argo wahrgenommen, die auch den größten Teil des Buches einnimmt. Die Abenteuer, die Atalanta mit den Argonauten erlebt, sind spannend zu verfolgen. Wie sich die junge Frau unter den Männern behauptet und diese nicht nur mit ihrer unmenschlichen Schnelligkeit und beim Bogenschießen, sondern auch mit ihrem klugen Kopf aussticht, habe ich gefeiert. Und Atalanta lernt auch erstmals was es heißt Gefühle für einen Mann zu entwickeln.

Neben Atalanta treten auch zahlreiche andere bekannte Figuren in Erscheinung, wie z.B. Herakles, Circe und Medea. Ich finde es jedes Mal wieder interessant zu lesen, wie und wo sich die Wege und Schicksale der Personen kreuzen. Jennifer Saint verlangt auch kein Vorwissen. Es wird gut erklärt wer, wer ist und man findet relativ leicht Zugang zur Geschichte. Vorallem weil die Autorin auch nicht zu sehr ausschweift, was ich definitiv las positiv empfinde. Ich kann das Buch daher auch Genreeinsteigern sehr empfehlen.

"Ich bin wild, ich bin frei. Ich bin Atalanta."

(Zitat aus ‚Atalanta‘, S. 382)

Fazit:

Jennifer Saint stellt erneut eine starke Frau der griechischen Mythologie in den Fokus und gibt ihr eine Stimme. Es hat mir richtig Spaß gemacht Atalanta auf ihrem Weg der Selbstfindung zu begleiten und ihre Heldentaten zu bewundern. Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

mit unglaublich viel Witz trifft hier ein fantastisches Rollenspielsetting auf den knallharten Teenageralltag

Askendor – Spiel mit der Wirklichkeit
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Irgendwie ganz anders als erwartet, mit unglaublich viel Witz und Themen, die vorallem Teenager ansprechen, hat Silke Schellhammer bei mir ordentlich Punkte gesammelt.

Florentine ist 15 Jahre ...

Irgendwie ganz anders als erwartet, mit unglaublich viel Witz und Themen, die vorallem Teenager ansprechen, hat Silke Schellhammer bei mir ordentlich Punkte gesammelt.

Florentine ist 15 Jahre alt und eigentlich gar kein Fan von PC und Co. Wo sie mit ihrem Leben hin will, weiß sie noch nicht so wirklich. Ihre Mutter dafür umso mehr und so treibt sie Florentine zu schulischen Höchstleistungen an. Ganz zum Missfallen von Florentine, die neben der Lernerei auch Mal auf Partys gehen und sich mit Freunden treffen will. Als der kleine Bruder ihrer besten Freundin, dem Florentine Nachhilfe gibt, Askendor zockt, wird die Teenagerin, von dem seltsamen Gefühl heimgesucht, dass Thosse von Baar, eine Videospielfigur, sie durch den Computer sieht. Florentine startet kurzerhand selber ein Spiel und wird prompt hineingezogen nach Aksendor. Dabei wird nicht nur ihr Leben ordentlich auf den Kopf gestellt.

Mir hat es total Spaß gemacht gemeinsam mit Florentine zwischen den Welten zu reisen und gemeinsam mit ihr nicht nur einer gefährlichen Rebellion in Aksendor gegenüber zu stehen, sondern auch den harten Teenageralltag und Kampf mit ihrer Mutter zu bestreiten. Die Handlung ist ein gelungener Mix aus Fantasy und Jugendbuch. Hier prallt eine fantastische Welt auf die Realität und lässt die beiden miteinander verschmelzen. Sowohl Florentine, als auch Thosse von Baar lernen aus den neuen Erfahrungen und voneinander.

Silke Schellhammer schreibt mit viel Humor und in jungendlicher Sprache über Themen, die Teenager begleiten. Es geht um Schule, Noten, Freundschaften, Partys und die erste Liebe.

Auch wenn die Handlung vielleicht nicht neu erfinden ist, so hatte ich dennoch großen Spaß beim Lesen, habe oft und viel gelacht, mit Florentine, Thosse und ihren Freunden mitgefiebert und die Entwicklung der Figuren mit Freude verfolgt.

Große Empfehlung für Leser*innen ab 12 Jahren.

Fazit

Mit viel Witz und flotten Sprüchen hat mich Silke Schellhammer bereits nach wenigen Seiten eingefangen. In Askendor lernt Florentine nicht nur wir man kämpft, sie sammelt wertvolle Erfahrungen fürs Leben.

Mir hat das Jugendbuch richtig gut gefallen und ich kann es sehr weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Sanfte Liebesgeschichte, deren blumiges buntes Setting in starkem Kontrast zu den ernsten Themen steht

Selbst in dunkelster Nacht
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Mit wunderschöner blumiger Sprache, leisen Tönen und viel Gefühl hat mich Ali Kassemyar eingenommen. ‚Selbst in dunkelster Nacht‘ ist nicht nur das Debüt des Autors, sondern auch ein der Auftakt ...

Mit wunderschöner blumiger Sprache, leisen Tönen und viel Gefühl hat mich Ali Kassemyar eingenommen. ‚Selbst in dunkelster Nacht‘ ist nicht nur das Debüt des Autors, sondern auch ein der Auftakt zu einer sehr emotionalen Dilogie, dessen Setting, ein Blumenladen, es mir besonders angetan hat und welcher auch in starkem Kontrast zu den ersten Themen steht, die angesprochen werden.

Liora und Kieran sind die beiden Protagonisten dieser ruhigen Liebesgeschichte. Die beiden sind nicht nur Nachbarn, sondern arbeiten auch zusammen in Joes Blumenladen – einem fröhlichen und bunten Ort. Ganz im Gegensatz zu Kierans Seele, die sich durch ein erschütterndes Ereignis in dessen Vergangenheit verdunkelt hat. Und auch Liora hat in ihrem jungen Leben schon schmerzhafte Erfahrungen gemacht. Ihre Fröhlichkeit lässt sie sich allerdings nicht nehmen. Als sich zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft entwickelt, wird Liora nach und nach mit Kierans Vergangenheit und seinen inneren Dämonen konfrontiert.

Ich mochte beide Protagonisten sehr gerne. Ihre Gefühle und Gedanken waren für mich nachvollziehbar und greifbar. Vorallem Liora macht es einem einfach sie zu mögen. Kieran ist da schon ein etwas verschlossenerer und distanzierterer Charakter. So unterschiedlich die beiden auch sind, die Dynamik zwischen ihnen ist einfach wunderschön.

Ali Kassemyar lässt Liora und Kieran viel Raum und Zeit jeweils ihre eigene Geschichte zu erzählen und so erfahren wir nach und nach aus der jeweiligen Perspektive was den beiden widerfahren ist und wie sie damit umgehen. Man sollte sich beim Lesen auf eine ruhige Liebesgeschichte einstellen, die von einigen Drama überschattet wird und viele blumige Phrasen enthält. Was vielleicht etwas kitschig klingt, hat mir tatsächlich wirklich gut gefallen. Nur das Ende war für meinen Geschmack etwas zu viel Drama. Und ich habe ehrlich gesagt auch nicht damit gerechnet, dass es ein Reihenauftakt ist und kein in sich abgeschlossenes Buch.


Fazit:
Mit wunderschöner blumiger Sprache, leisen Tönen und viel Gefühl erzählt Ali Kassemyar eine sanfte Liebesgeschichte, dessen Setting – ein Blumenladen – im starken Kontrast zu den heftigen Schicksalsschlägen der beiden Protagonisten steht. Viel Drama und einiges an Kitsch sind inbegriffen; mir hat das Debüt des Autors dennoch richtig gut gefallen und ich freue mich schon auf Band 2, in dem Lioras und Kierans Geschichte weiter erzählt wird.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

großartiges Finale

Der Knochensplitterpalast
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Ganz nach dem Sprichwort „aller guten Dinge sind drei“ ist nun auch Andrea Stewarts ‚Drowning Empire‘-Trilogie zu Ende erzählt. Nach dem wirklich nervenaufreibenden Ende des zweiten Bandes, durfte ich ...

Ganz nach dem Sprichwort „aller guten Dinge sind drei“ ist nun auch Andrea Stewarts ‚Drowning Empire‘-Trilogie zu Ende erzählt. Nach dem wirklich nervenaufreibenden Ende des zweiten Bandes, durfte ich noch einmal mit Lin, Jovis, Phalue & Ranami, sowie Nisong mitfiebern. Zunächst war ich aber überrascht, dass zwei Jahre vergangen sind. Dadurch ist eine Lücke entstanden, die ich erst einmal schließen musste. Im Gegensatz zu den Vorgängern war ich anfangs tatsächlich orientierungslos und es hat etwas gedauert, bis ich den Faden wieder aufgenommen habe. Zudem fand ich das erste Drittel auch stellenweise ein bisschen in die Länge gezogen. Hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht. Davon gibt es aber vorallem in der zweiten Hälfte des Buches genug. Man muss der Geschichte einfach Zeit geben bis die verschiedenen Handlungsstränge zusammenlaufen und in einem tollen Finale münden.

Es war aber einfach wieder großartig noch einmal mit den verschiedenen Protagonisten durch die Welt zu reisen und das Inselreich erkunden. Besonders Jovis lasse ich nur schwer ziehen. Sein Schicksal und seine Zerrissenheit sind mir sehr nahe gegangen.

Lin muss erneut Stärke beweisen, will sie doch das Kaiserreich und ihre Position vor dem drohenden Untergang bewahren.

Meine absoluten Favoriten von Band 1 an bleiben aber Mephi und Thrana, die tierischen Begleiter von Jovis und Lin, die beide eine große Entwicklung durchgemacht haben. Gerne wäre ich noch tiefer in die besondere Magie der Alanga und Ossalen eingetaucht.

Mich konnte das Finale definitiv überzeugen, auch wenn ich den dritte Band insgesamt etwas schwächer empfunden habe als die vorherigen Teile. Man sollte sich den spektakulären Abschluss aber auf keinen Fall entgehen lassen.


Manchmal nahm der Tod jemanden mitten in der Szene von der Bühne und ließ ihn das Ende nicht mehr miterleben.

Zitat aus ‚Der Knochensplitterpalast – Der Krieg‘, S. 20


Fazit

Andrea Stewart hat eine aufregende asiatisch angehauchte Welt mit einem faszinierenden Magiesystem und vielschichtigen Charakteren erschaffen. Über drei Bände hinweg sind mir Kaiser Lin, Schmuggler Jovis, sowie Phalue & Ranami, die Ossalen Mephi und Thrana und die vielen anderen Weggefährten ans Herz gewachsen. Sie alle wurden vor schwierige Entscheidungen gestellt, haben in Schlachten gekämpft, Geheimnisse bewahrt und eine große Entwicklung durchgemacht. Mit dem 3. Band hat Andrea Stewart ihre ‚Drowning Empire‘-Reihe zu einem würdigen und sehr lesenswerten Abschluss gebracht. Große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 11.09.2023

Trotz einiger Längen und relativ wenig Handlung ein großartiger 9. Band

Keeper of the Lost Cities – Sternenmond (Keeper of the Lost Cities 9)
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»Das Problem dabei, die Anführerin einer ganzen Bewegung zu sein, ist, dass man bereit sein muss, alles zu tun, um die gemeinsame Sache voranzubringen.«

(Zitat aus 'Keeper of the Lost Cities ...

»Das Problem dabei, die Anführerin einer ganzen Bewegung zu sein, ist, dass man bereit sein muss, alles zu tun, um die gemeinsame Sache voranzubringen.«

(Zitat aus 'Keeper of the Lost Cities - Sternenmond')

Es ist kein Geheimnis, dass ich ein großer Fan der Reihe bin, die mittlerweile bei Band 9 angelangt ist. Auch 'Sternenmond' hat mir wieder richtig gut gefallen, wobei ich auch sagen muss, dass dieser Band nicht ganz mit den vorherigen Teilen - insbesondere den ersten 4 - mithalten kann, die ich durchgehend spannend in Erinnerung habe. Dieses Mal hat es etwas gedauert bis die Dinge ins Rollen kommen. Tatsächlich passiert sogar relativ wenig wie ich finde. Dafür gibt es viele, viele Gespräche, vorallem unter Sophie und ihren Freunden. Es wird viel gerätselt, hitzig diskutiert und die nächsten Schritte besprochen. Einmal mehr wird Sophie zur Anführerin im Kampf gegen die Neverseen und Lady Gisela, wobei ihre Handlungen und Vorschläge nicht immer von allen gut angenommen werden. Außerdem möchte Sophie mehr über Keefes Vermächtnis und 'Sternenmond' herausfinden. Und dann sind da auch noch Sophies Gefühle, die sie zu überrollen drohen.

Die erste Hälfte des Buches hatte ich das Gefühl ein bisschen auf der Stelle zu treten. Die großen Wendungen und Enthüllungen kommen erst relativ spät. Dafür hat mich die zweite Hälfte dann richtig mitgerissen und gefesselt. Und über das Ende möchte ich eigentlich gar nicht nachdenken. Es hat unzählige Fragen aufgeworfen. Dort wartet nämlich ein riesiger Cliffhanger, der mich ziemlich zerstört hat.

Sophie fand ich wieder einmal großartig; ganz besonders die Entwicklung, die sie in der Reihe durchgemacht hat. Ein bisschen wehmütig war ich wegen Keefe, der untergetaucht und daher nicht ganz so präsent ist. Seine humorvolle Art und seine Sprüche sind mir richtig abgegangen. Ro hat ihn zwar würdig vertreten, aber sie ist eben nicht Keefe. Dafür hat mich eine Entwicklung ganz besonders gefreut und mir unschuldiges Herzklopfen bereitet, weshalb ich seine kurzfristige Abwesenheit verzeihen kann.

»Sie wollten uns zu verstehen geben, dass es von nun an keinen Moment der Ruhe mehr geben wird – und dass nichts, das uns etwas bedeutet, sicher ist.«

(Zitat aus 'Keeper of the Lost Cities - Sternenmond')

Fazit:

Als großer Fan der Reihe freue ich mich über jeden Teil, der noch folgt. Und auch wenn der 9. Teil sich vorallem in der ersten Hälfte etwas gezogen hat und es in den 700 Seiten verhältnismäßig wenig Handlung gab, habe ich ihn wahnsinnig gerne gelesen. Und die Enthüllungen, sowie auch Sophies und Keefes Entwicklung haben mich sowieso begeistert. Umso mehr freue ich mich jetzt auf das große Finale!

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