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Veröffentlicht am 20.10.2023

Grausames Spiel mit Finn

ZAP
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Hinweis: Die Rezension bezieht sich auf das ebook

Zum Inhalt:
Finn ist mit seiner Familie wegen des neuen Jobs seines Vaters umgezogen. Da er wenig Interesse an Social-Media, Fernsehen etc. zeigt, wirkt ...

Hinweis: Die Rezension bezieht sich auf das ebook

Zum Inhalt:
Finn ist mit seiner Familie wegen des neuen Jobs seines Vaters umgezogen. Da er wenig Interesse an Social-Media, Fernsehen etc. zeigt, wirkt er recht introvertiert auf seine Familie und in der Schule.
Eines Tages kommt Finn von der Schule nach Hause, doch dort wohnen fremde Menschen, die weder ihn noch seine Familie kennen. Zunächst vermutet Finn eine Verwechslung des Hauses, da in den Straßen alle gleich aussehen, doch auch der Straßenname gibt es angeblich nicht in dieser Stadt. Was geht hier vor? Nach und nach erkennt Finn, dass ein grausames Spiel mit ihm gespielt wird. Doch würden alle Beteiligte wirklich so grausam sein?

Meine Meinung:
Dies ist mein erster Jugendroman von Andreas Eschbach, der mir bei seinen Thrillern sehr bekannt ist. Da es sich um einen Jugendroman handelt, fand ich es auch nicht ungewöhnlich hier wenige Seiten vorzufinden. Abwechselnd wird aus der Jetzt-Zeit und der Zeit wie es zum Umzug kam berichtet.
Die Story an sich ist sehr interessant, denn hier stellt sich die Frage: „Wie weit würden die Menschen, ob Familie, Nachbarn, Fremde, gehen, um ihren Profit zu machen?“. Wirklich wundern musste ich mich hier schon sehr über Finns Familie. Dafür hatte ich kein Verständnis. Deshalb konnte ich seine Enttäuschung sehr gut nachvollziehen. Allerdings wirkte Finn im Großen und Ganzen nicht sehr emotional. Denn statt extrem verzweifelt zu sein, marschiert er erst mal los. Auch die Wut, die er eigentlich haben sollte, verpuffte recht rasch.
Das Buch hat mich zwar nicht überzeugt, zu vieles war unrealistisch, Spannung fehlte und mehr Emotionen habe ich vermisst. Andreas Eschbach ist es jedoch gelungen, dass ich mich mit dem Buch gedanklich beschäftigte. So stellte ich mir während des Lesens die Fragen: „Wie würde ich handeln“? , und „Können Menschen, selbst die Familie, wirklich so sein?“.

Fazit:
Jugendroman, der meine Erwartungen zwar nicht erfüllt hat, jedoch dafür sorgte, dass ich mich gedanklich damit auseinandersetzte.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Auftakt eine Emigrations-Trilogie, die man komplett lesen muss

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Zum Inhalt:
Berlin 1936, Luise muss nach Amerika fliehen. Schweren Herzens lässt sie ihre Freundinnen Anna und Maria zurück. Doch sie hofft auf ein Wiedersehen, denn sie will in Amerika ein Restaurant ...

Zum Inhalt:
Berlin 1936, Luise muss nach Amerika fliehen. Schweren Herzens lässt sie ihre Freundinnen Anna und Maria zurück. Doch sie hofft auf ein Wiedersehen, denn sie will in Amerika ein Restaurant eröffnen und ihre beiden Freundinnen sind daran beteiligt. 2023 erfährt June, dass ihre Großmutter Luise ihr ein Haus und ein Restaurant in New York vererbt, allerdings nur unter der Bedingung, dass sie die Freundinnen von einst oder deren Erben findet, um Ihnen Ihren Anteil zu geben. Die Suche ist für Louise gar nicht so einfach, denn seit 1939 gibt es keinerlei Hinweise mehr auf die beiden Frauen. Während ihrer Recherche frag sich Luise immer öfter, weshalb ihre Großmutter über ihre Vergangenheit geschwiegen hat.

Meine Meinung:
Cover und Titel haben mich sofort angesprochen. Kaum hatte ich das Buch in der Hand, tauchte ich ab in Louises Welt, die geprägt ist von Angst um Richard, den schweren Zeiten als Emigrantin, harter Arbeit und die Verzweiflung darüber, nicht zu wissen, was aus ihren Freundinnen geworden ist. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, überwiegend ist jedoch Luise während den 30er und 40er Jahren präsent, die mit Mut, Einfallsreichtum und Stärke brilliert. Enkelin June hingegen, auf der Suche nach den Freundinnen, agiert mehr als Umrahmung der Geschichte. Leider konnten mich beide Protagonistinnen nicht für sich einnehmen. Bei June fragte ich mich oft, ob sie überhaupt bei ihrer Großmutter gelebt hat, zu vieles wusste sie nicht. Dass Luise die Vergangenheit verschwiegen hat, kann ich ja noch irgendwie nachvollziehen, aber dass June sich überhaupt die Frage stellt, ob und mit wem ihre Großmutter verheiratet war, konnte ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Autorin zeigt, wie schwer es für die Emigranten in Amerika war und wie die Frauen das Beste aus ihrer Situation gemacht haben, das ist ihr sehr gut gelungen. Am Schluss sind noch sehr viele Fragen offen und auch die plötzlich aufgetauchte Schuldfrage von Luise ist nicht erklärt. Hier hätte ich mir schon mehr Informationen und einen besseren Abschluss gewünscht, so lässt mich das Buch unzufrieden zurück.

Fazit:
Interessante Geschichte einer Emigrantin und die Suche nach ihren Freundinnen. Leider lässt das Buch viele Fragen offen und mich unzufrieden zurück.

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Veröffentlicht am 01.08.2023

Sarah auf Spurensuche

Die Bücherjägerin
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Zum Inhalt:
Sarah und ihre kürzlich verstorbenen Tante Amalia arbeiteten zusammen als Bücherjägerinnen bei Haushaltsauflösungen etc., Kartensammlerinnen und Restauratorinnen. Nun muss Sarah, die lieber ...

Zum Inhalt:
Sarah und ihre kürzlich verstorbenen Tante Amalia arbeiteten zusammen als Bücherjägerinnen bei Haushaltsauflösungen etc., Kartensammlerinnen und Restauratorinnen. Nun muss Sarah, die lieber zurückgezogen in der Kölner Villa lebt und arbeitet, den Verlust ihrer Tante verarbeiten. Ein Berg voller Rechnungen ist zu begleichen und sie muss sich überlegen, wie es weitergeht, ihre Schwester ist ihr da keine große Hilfe. Könnte Benjamin, ein junger Bibliothekar aus London, der Sarah darum bittet, den angenommenen Auftrag ihrer Tante zu übernehmen und den Teil einer alten römischen Karte zu finden, die Lösung ihrer Probleme sein? Ehe Sarah sich versieht, befindet sie sich mit Benjamin und ihren beiden Schildkröten Bonnie und Clyde auf der Jagd nach der verlorenen Karte, die sie erst nach Frankreich und dann nach England führt. Dabei offenbaren sich Sarah einige Geheimnisse ihrer geliebten Tante.

Meine Meinung:
Cover und Titel haben mich neugierig gemacht. Anders als erwartet geht es bei Elisabeth Beers Buch aber nicht auf die Jagd nach Büchern, sondern nach einer alten römischen Straßenkarte, besser gesagt ein Segment von der Tabula Peutingeriana. Sarah ist lieber für sich und kann nicht so richtig mit Menschen umgehen. Ich finde, sie ist etwas Besonderes und deshalb hat sie sich ein kleines bisschen in mein Herz geschlichen. Leider bin ich aber keinem der Protagonisten so richtig nah gekommen, weder Sarah noch Benjamin. Milena, Sarahs Schwester, setzt Sarah sehr unter Druck, aber um die Schulden will sie sich nicht kümmern, das hat mich geärgert und ich fand sie einfach nur egoistisch. Während sich Sarah und Benjamin auf die Odyssee nach der Tabula Peutingeriana begeben, wird sehr deutlich, dass Sarah den Tod ihrer geliebten Tante erst so nach und nach verarbeiten muss. Mehr als einmal fragt sich Sarah, warum Amalia so einiges verschwiegen hat. Eigentlich eine wundervolle Geschichte, die mit vielen Details brilliert, aber bedauerlicherweise fehlte mir das gewisse Etwas und mich störte die abwechselnde Verwendung von generischem Femininum und Maskulinum, Binnen-I und das Gender*Sternchen in meinen Lesefluss. Enttäuschenderweise hat mich das Buch nicht so begeistert, wie ich es erhofft habe, aber bestimmt werden andere Leser daran ihre Freude haben.

Fazit:
Eine Story über die Suche nach etwas Verlorenen, die Verarbeitung von Trauer und das Lüften von Geheimnissen. Leider konnte das Buch meine Vorstellungen nicht erfüllen.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Zu viele Geheimnisse

Die Verborgenen
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Zum Inhalt:
Nach außen hin scheint die Familie Hoffmann eine glückliche, perfekte Familie. Sven und Franziska haben eine wunderbare Tochter und ein schönes Haus direkt an der Küste. Als Franziska Fußspuren ...

Zum Inhalt:
Nach außen hin scheint die Familie Hoffmann eine glückliche, perfekte Familie. Sven und Franziska haben eine wunderbare Tochter und ein schönes Haus direkt an der Küste. Als Franziska Fußspuren im Keller findet und beunruhigt ist, bietet ihr Sven eine einfache Erklärung. Nach mehreren unerklärlichen Vorkommnissen, bezichtigt Franziska immer mehr ihren Mann Sven, sie bewusst zu verwirren. Sie können nicht ahnen, dass ein Phrogger ihren Dachboden bezogen hat und wenn die Hoffmanns außer Haus sind, sich an ihrem Essen bedient, ihre Sachen durchstöbert, sie im Schlaf beobachtet und auf der Suche nach ihren dunkelsten Geheimnissen ist. Doch dieser Phrogger ist anders als üblich, er hat es gezielt auf diese Familie abgesehen, um sie zu zerstören.

Meine Meinung:
Ich kenne den Autor Linus Geschke bereits von seiner Leo Born Reihe, die mir sehr gefallen hat.
Das Cover des Buches wirkt durch die Dunkelheit und dem alleinstehenden Haus etwas düster und der Klapptext verspricht einen Psychothriller.
Erzählt wird in abwechselnden Sichtweisen der Familie Hoffmann, dabei lernen wir Sven, Franziska und die 17-jährige Tabea kennen und man stellt sehr schnell fest, dass beide Elternteile etwas voreinander verheimlichen. Dazwischen gibt es Passagen, betitelt mit „Du“, die die Schritte und Gedanken des Phroggers beschreiben, den die Rache treibt.
Da Sven als Journalist arbeitet und über einen Fall eines vermissten Mädchens berichtet, wird kurzerhand auch dieser Fall noch mit eingebunden, denn sowohl Tabea als auch Sven kennen das Mädchen persönlich. Die Idee mit dem Thema Phrogger fand ich ganz spannend und hatte eigentlich mehr erwartet. Wer stellt sich das nicht gruselig vor, wenn plötzlich Sachen an einem anderen Platz liegen oder verschwunden sind, wenn man ganz sicher ist die Türe geschlossen zu haben und plötzlich steht sie offen. Normalerweise spricht man dann dies ja auch innerhalb der Familie an und bekommt noch mehr ein beklemmendes Gefühl, wenn es niemand war, aber dies war hier in dieser Familie nicht der Fall, da jeder selbst etwas zu verschweigen hat. Leider konnte ich auch nur wenig Sympathie für die Protagonisten aufbringen. Es wurde zwar Spannung aufgebaut, die jedoch zwischenzeitlich durch zu viel Familienproblematik verloren ging, sich jedoch zum Schluss noch mal zu einer wirklich spannenden Dramatik aufbäumte.

Fazit:
Solider Thriller, der mich jedoch nicht ganz überzeugt hat. Weniger wäre vielleicht mehr gewesen.

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Veröffentlicht am 12.04.2023

Es ist nie zu spät neue Wege zu gehen

Weite Sicht
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Zum Inhalt:
Friedrich, der Ehemann der 71-jährigen Charlotte stirbt. Nur gut, dass Gesine, ihre Schwester nach einem Streit mit ihrem Mann bei ihr vorübergehend einzieht und auch Sabine, ihre Freundin ...

Zum Inhalt:
Friedrich, der Ehemann der 71-jährigen Charlotte stirbt. Nur gut, dass Gesine, ihre Schwester nach einem Streit mit ihrem Mann bei ihr vorübergehend einzieht und auch Sabine, ihre Freundin und Pflegeschwester kurz darauf obdachlos vor der Tür steht. Da bleibt ihr nicht viel Zeit zum Trauern. Doch bei der Testamentseröffnung erfährt sie etwas von Friedrich, was ihr bisheriges Leben infrage stellt.
Als ihre frühere Freundin, die Dänin Bente, zu ihr Kontakt aufnimmt kommen Erinnerungen und Gefühle auf, die sich nun auf ihr künftiges Leben auswirken. Vier Frauen, für die es nun heißt, ihr Leben neu zu gestalten und sich ihren Gefühlen zu stellen.

Meine Meinung:
Das Cover mit dem Titel hat meine Neugier geweckt. Die Geschichte ist flüssig zu lesen und erzählt vom Leben der vier Frauen, genauer gesagt von 242 Tagen nach Friedrichs Tod. Rückblenden lassen vieles besser verstehen. Obwohl viel passiert, ist dies ein Buch, welches eher in ruhigen Tönen, aber auch etwas nüchtern schildert, wie sich das Leben der vier Frauen mit ihren unterschiedlichen Charakteren weiterentwickelt. Leider fühlte ich mich keiner der Protagonistinnen nahe, trotz aller Bemühungen blieben sie mir fremd, obwohl der Autor sie authentisch dargestellt hat. Freundschaft, das gegenseitige Verzeihen, neue Chancen und ein offener Umgang mit neuen Lebensformen spielen hier eine sehr wichtige Rolle. Viele Themen wurden angesprochen und man ahnte bereits worauf es hinausläuft, bedauerlicherweise fehlte mir aber etwas mehr Tiefgang. Letztendlich ergriffen die vier ihre Chancen und merkten, dass man seinem Glück nicht selbst im Wege stehen sollte.

Fazit:
Eine gute Grundstory, die etwas mehr in die Tiefe hätte gehen können.

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