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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.10.2023

Wood Wide Web

Der Wald
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Irgendjemand verschickt geheimnisvolle Samen in die ganze Welt. Werden diese in die Erde gepflanzt wachsen und vermehren sie sich rasant. So rasant, dass die Pflanze dringend bekämpft werden muss. Doch ...

Irgendjemand verschickt geheimnisvolle Samen in die ganze Welt. Werden diese in die Erde gepflanzt wachsen und vermehren sie sich rasant. So rasant, dass die Pflanze dringend bekämpft werden muss. Doch die wehrt sich massiv und so kann nur der Botaniker Marcus Holland helfen. Aber auch der stößt an seine Grenzen.
Das Buch beginnt sehr spannend und der Spannungsbogen bleibt bis zum Ende hoch. Die Handlung spielt auf mehreren Ebenen, was noch zusätzlich für Spannung sorgt. Vor allem die Szenen mit Ava fand ich sehr anschaulich und raffiniert.
Ein sehr aktuelles Thema: Umwelt und KI – das Buch lädt zum Nachdenken ein, bzw. zwingt einem das unmittelbar auf. Denn der Autor hat super recherchiert und man kann das alles sehr gut nachvollziehen. Vor allem, weil erste Ansätze hierfür ja schon da sind.
Fazit: ein spannender Umweltthriller, der bis zum Ende nichts über den Täter preisgibt.

Veröffentlicht am 12.09.2023

ein harter Fall für Leclerc

Unheilvolle Provence
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Ein alter Mann, der auf einem Feld mit Benzin übergossen und angezündet wird, ein weiterer Mann wird aus dem Fenster gestoßen und stirbt – was haben diese Fälle gemeinsam? Genau diese Frage stellt sich ...

Ein alter Mann, der auf einem Feld mit Benzin übergossen und angezündet wird, ein weiterer Mann wird aus dem Fenster gestoßen und stirbt – was haben diese Fälle gemeinsam? Genau diese Frage stellt sich Ex-Kommissar Albin Leclerc im neuesten Fall von Pierre Lagrange.
Auch Mops Tyson, dessen Abenteuer im letzten Buch Folgen hatten, darf wieder mit Albin mitermitteln. Zusammen haben die beiden immer die besten Gedanken. Ein wenig gestört haben mich die langen Ausführungen über die Bibel, sehr gut fand ich aber den „Werdegang“ des Buches, der immer wieder in Einschüben kurz behandelt wurde.
Ich mag die lockere Schreibweise des Autors sehr. Auch Leclercs verschmitzte Art und wie er immer wieder zufällig über die Taten stolpert. Seine Ex-Kollegen finden das zwar eher nervig, ich finde es aber très amusant.
Der Fall hat es auch wirklich in sich und verlangt Albin und seinen Kollegen alles ab.
Fazit: wieder ein sehr gelungener Provence-Krimi, dem dieses Mal ein wenig Lokalkolorit fehlt, der aber dennoch sehr gut zu lesen ist.

Veröffentlicht am 09.09.2023

Ein eiskalter Killer

Mit kalter Präzision
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Morde, die wie Selbstmorde aussehen.
Sabine Yao wird zu einem Todesfall hinzugezogen, der nur auf den ersten Blick wie ein Selbstmord aussieht. Technische Zweifel lassen die Frage nach einem Mord aufkommen. ...

Morde, die wie Selbstmorde aussehen.
Sabine Yao wird zu einem Todesfall hinzugezogen, der nur auf den ersten Blick wie ein Selbstmord aussieht. Technische Zweifel lassen die Frage nach einem Mord aufkommen. Doch Sabine Yao findet keinen Beweis. Erst als ein 4 Jahre zurückliegender Fall ebenso Fragen aufwirft, gelingt es ihr, einen Zusammenhang herzustellen. Doch der Täter ist auf Augenhöhe mit ihr und scheint keinen Fehler gemacht zu haben.
Nach Paul Herzfeld, jetzt Sabine Yao. Ich mag die Rechtsmedizinerin sehr gerne. Sie war mir von Anfang an sympathisch. Auch ihre privaten Probleme beschäftigen mich sehr und ich finde die Mischung zwischen Privatleben und Rechtsfall sehr gelungen.
In ihrem ersten Fall hat es die Rechtsmedizinerin gleich sehr schwer: der mutmaßliche Täter ist zwar schnell ausgemacht, aber ohne einen Beweis gibt es keine Verhaftung. Und so bleibt das Buch dennoch spannend, wenn auch etwas in die Länge gezogen und am Ende doch etwas konstruiert wirkend mit Sabines Alleingang.
Ich mag in Tsokos‘ Büchern auch immer die realen Fälle, die er als Beiwerk einschiebt, sehr gerne. Bei den letzten Büchern fand ich die teilweise aber etwas aus dem Zusammenhang gerissen, dieses Mal passten die weit besser in die Handlung. Auch die Fakten und Einblicke in die Rechtsmedizin interessieren mich immer wieder aufs Neue.
Fazit: Ich freue mich immer wieder auf neue Bücher des Autors und auch dieses hat mir wieder sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 18.08.2023

ein sehr komplizierter Fall

Verlogen
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Als in der Nähe von Akranes auf Island eine Leiche gefunden wird, ist schnell klar, dass es Marianna sein muss. Die junge Mutter war vor 7 Monaten spurlos verschwunden. Spuren an ihrem Körper zeigen, dass ...

Als in der Nähe von Akranes auf Island eine Leiche gefunden wird, ist schnell klar, dass es Marianna sein muss. Die junge Mutter war vor 7 Monaten spurlos verschwunden. Spuren an ihrem Körper zeigen, dass sie keines natürlichen Todes gestorben sein kann. Doch wer hatte ein Motiv, Marianna zu töten? Dies herauszufinden ist die Aufgabe von Kommissarin Elma und ihren Kollegen.

Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder sehr gut gefallen. Sie versteht es, Spannung aufzubauen und durch die Kapitel, die die Mutter erzählt, dem Leser genau die richtige Portion Brocken hinzuwerfen, dass er neugierig wird und immer noch ein Kapitel mehr lesen möchte. Vor allem weiß man nicht, wer die Frau ist, die ihr neugeborenes Kind nicht lieben kann. Die Handlung ist sehr vielschichtig, dennoch verzettelt sie sich nirgends und die Handlungsstränge passen sehr gut zusammen und das Ende wartet dann mit einer großen Überraschung auf.
Die Autorin schafft es auch, Islands Flair lebendig werden zu lassen. Man kann sich durch ihre Schilderungen die Szenarien sehr gut vorstellen. Die Namen sind allerdings sehr schwer zu lesen.
Das Buch wartet mit einigen Wendungen auf, die mich sehr überrascht haben.
Fazit: schon Band 1 „Verschwiegen“ hat mir sehr gut gefallen. „Verlogen“ fand ich fast noch besser und so freue ich mich schon auf Band 3 „Verborgen“, der im Februar 24 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 11.08.2023

Ein Stück Zeitgeschichte

Honigland
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Daisy von Tessendorf ist alles andere als ein angepasstes Fräulein. Sie will ihr Leben selbst bestimmen. Was im Berlin der 1930er Jahre allerdings nicht einfach ist.
Dem Klappentext nach hatte ich einen ...

Daisy von Tessendorf ist alles andere als ein angepasstes Fräulein. Sie will ihr Leben selbst bestimmen. Was im Berlin der 1930er Jahre allerdings nicht einfach ist.
Dem Klappentext nach hatte ich einen historischen Familienroman erwartet. Was ich bekommen habe, war eher ein Krimi. Daisy gerät durch ihre unangepasste Art mehr als einmal in Gefahr. Und ihr ehemaliger Verlobter macht ihr zudem das Leben schwer. Auch ihr Bruder trägt zu Verwicklungen bei. Sogar ihre beste Freundin Mitzi erschwert ihr das Leben und gerät unter Verdacht.
Verwicklungen, Verdächtigungen und Spionage – so könnte man die Handlung in ein paar Wörtern zusammenfassen. Allerdings wäre das noch viel zu wenig. Denn Münzer erzählt eine Geschichte, die es in sich hat und wert ist zu lesen.
Die vielen Charaktere bleiben aber leider oberflächlich und das Buch hatte für mich ein paar (politische) Längen, so dass ich teilweise mit den Gedanken etwas abgeschweift bin.
Das Buch endet mit einem sehr gemeinen Cliffhanger, der das Warten auf den zweiten Teil schwer macht.
Fazit: ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung, die zum Glück schon im November 23 erscheint.