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Veröffentlicht am 08.11.2023

Herrlich!

Asterix 40
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Im Dorf der Gallier erscheint ein Besucher, Visusversus, eine Art Achtsamkeitsguru, dem es auch tatsächlich bald gelingt, nicht nur die Bewohner, sondern auch die Umgebung zu „beruhigen“. Aber was ist ...

Im Dorf der Gallier erscheint ein Besucher, Visusversus, eine Art Achtsamkeitsguru, dem es auch tatsächlich bald gelingt, nicht nur die Bewohner, sondern auch die Umgebung zu „beruhigen“. Aber was ist das gallische Dorf ohne seine Streitigkeiten? Asterix, Obelix, Miraculix und Majestix sind eher beunruhigt, zumal eines Tages Gutemine verschwunden ist.

Dieser 40. Asterixband hat einen neuen Texter bekommen, Fabcaro macht sich richtig gut, und kennt sich aus. Alles, was einen guten Asterixband ausmacht, inklusive der Piraten und einiger Anspielungen, ist enthalten – nur von den Galliern erhält man ein ganz neues Bild. Mir hat das wirklich gut gefallen, es ist ungemein witzig, vor allem, dass sogar die Wildschweine und die Römer betroffen sind.

Sehr witzig finde ich auch Gutemines Reise in einem Gefährt, das einem sehr bekannt vorkommt, und doch ganz anders ist. Das Gutemine einmal mehr in den Mittelpunkt rückt, finde ich auch sehr gelungen – und verdient.

Fabcaro und Didier Conrad haben einen sehr gelungenen Jubiläumsband aufgelegt, der wieder das Dorf der Gallier in den Mittelpunkt rückt, und sehr lustig ist. Unbedingt lesenswert!

Veröffentlicht am 30.10.2023

Sehr lesenswert

Gebrauchsanweisung für Norwegen
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Norwegen – ein Land, das mich schon lange interessiert, über das ich allerdings bisher recht wenig wusste, das Übliche halt: Fjorde, Nordkap, Hurtigruten, Monarchie … Nun, das hat sich mit diesem Buch ...

Norwegen – ein Land, das mich schon lange interessiert, über das ich allerdings bisher recht wenig wusste, das Übliche halt: Fjorde, Nordkap, Hurtigruten, Monarchie … Nun, das hat sich mit diesem Buch umfassend geändert, ich habe das Gefühl, ich weiß jetzt alles über Norwegen und die Norweger.

Die Autorin ist selbst Halbnorwegerin, was dem Ganzen schon einen gewissen Anstrich von Authentizität gibt. In diesem Buch, eine Neuauflage, hat sie wirklich alle möglichen Themen einbezogen, die bzgl. Norwegen und Norwegern relevant sein könnten. So erfährt man z. B. viel über die Trachten, das Essen, die Landschaft, die Kultur in verschiedenen Ausführungen, Gleichberechtigung, die Sprache(n), den Umgang mit dem Königshaus, dem Wetter, den Nicht-Norwegern und vieles mehr.

Das alles in einem gut lesbaren und humorvoll pointierten Stil, der auch schon mal auf den Arm nimmt, aber auch nicht an Kritik spart. Am Ende hatte ich wirklich das Gefühl, nun vollständig über Land und Leute informiert zu sein.

Was fehlt, sind Bilder (bis auf eine Karte von Norwegen), aber, was ich sehen wollte, habe ich mir dann eben ergoogelt. Für mich ist das Buch daher eher ein Sachbuch über dieses Land, aber kein Reiseführer, wie man es gewohnt ist, den braucht man meiner Meinung nach noch ergänzend, da hier z. B. auch keine Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten, Restauranttipps u. ä. gegeben werden. Schlimm finde ich das nicht, denn kein Reiseführer hat mich bisher so umfassend über Land und Leute informiert.

Wer sich umfassend über Norwegen informiert werden möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Veröffentlicht am 22.10.2023

Vermittelt viel Wissen über diese beeindruckenden Tiere

Elefanten
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Elefanten sind beeindruckende Wesen, sie sind die größten Landlebewesen unserer Zeit, sind sanftmütig, können aber auch gefährlich werden, ihr Lebensraum ist wichtig für sie, sie aber auch für diesen, ...

Elefanten sind beeindruckende Wesen, sie sind die größten Landlebewesen unserer Zeit, sind sanftmütig, können aber auch gefährlich werden, ihr Lebensraum ist wichtig für sie, sie aber auch für diesen, am beeindruckendsten aber sind wohl ihr Sozialverhalten und ihre Kommunikation.

Angela Stöger erforscht seit über 20 Jahren Elefanten, und vermittelt in diesem Buch sehr viel Wissen über die Tiere, ihre Abstammung und Morphologie, das Zusammenspiel mit ihrem Lebensraum, und ihr Leben miteinander. Das sehr ausgeprägte Sozialverhalten und die Kommunikation untereinander, die nicht nur aus vielfältigen Lauten sondern auch aus Gerüchen und Gesten besteht, zeigt, wie hochentwickelt diese Tiere sind. Tatsächlich könnten sie sogar ein großen Anteil am Schutz des Klimas haben. Leider wird ihr Lebensraum immer kleiner, der Mensch breitet sich aus, und so kommt es immer wieder zu Problemen zwischen Mensch und Tier. Die Autorin zeigt deshalb auch Thesen auf, wie man diese Konflikte lösen bzw. zumindest minimieren, und damit nicht nur die Elefanten schützen könnte.

Hier bekommt man viel Wissen über Elefanten, viele verschiedene Themen werden auf anschauliche Weise angesprochen, illustriert wird das Ganze mit zahlreichen farbigen Fotos. Besonders hervorzuheben sind die QR-Codes, die zu Ton- und Videoaufnahmen führen, die im Buch angesprochene Themen veranschaulichen.

Wer sich für Elefanten interessiert oder sich einfach nur über sie informieren möchte, erhält hier ein auch für Laien gut lesbares und anschaulich gestaltetes Buch, das dennoch viel Wissen vermittelt. Unbedingt lesenswert!

Veröffentlicht am 20.10.2023

Faszinierend

Weil da war etwas im Wasser
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Eine Riesenkalmarin berührt mit ihren Armen ein Tiefseekabel – und die Arme beginnen zu erzählen. Das alleine klingt schon fantastisch genug, oder?

Tatsächlich ist der Roman dann anders, als ich erwartet ...

Eine Riesenkalmarin berührt mit ihren Armen ein Tiefseekabel – und die Arme beginnen zu erzählen. Das alleine klingt schon fantastisch genug, oder?

Tatsächlich ist der Roman dann anders, als ich erwartet hatte. Die Arme, ein Kalmar hat zehn davon, zwei zu Tentakeln entwickelt, erzählen nämlich nicht nur ihre Geschichte bzw. die ihrer Kalmarin, sondern auch die verschiedenster Menschen. Jeder Arm hat seinen eigenen Namen, es gibt den Armen Arm, den Hehren Arm, usw., sein eigenes Wesen und eine eigene Geschichte, die er erzählt, wobei diese immer mehr ineinandergreifen. Besonders gut haben mir die Fußnoten gefallen, die nicht etwa – nur – Erklärungen oder ähnliches liefern, sondern auch davon berichten, wie sich die Arme gegenseitig ins Wort fallen und zu ihren eigenen Geschichten locken wollen.

Ich habe mir sehr früh im Roman erst einmal Wissen über Kalmare angelesen, einfach, damit ich manches besser verstehe. Zunächst gibt es auch viel über das Tier zu erfahren, später dann immer mehr über die Menschen. Menschen allerdings, die in irgendeiner Weise mit Kalmaren zu tun haben, so z. B. Jules Verne, in dessen Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“ ein solcher vorkommt, der aber auch noch eine andere Beziehung hat. Oder Peter Benchley, der nicht nur über einen Hai geschrieben hat. Und dann gibt es noch Sanja, die auf einem Krillfangschiff in der Antarktis unterwegs ist, hier u. a. kommt auch das Thema Klima zum Tragen. All dies und noch viel mehr ist irgendwie miteinander verbunden. Wie der Autor das alles in seinen Roman packt und entwickelt, finde ich ebenfalls sehr faszinierend.

Sicher ist der Roman nicht einfach zu lesen, man muss schon aufmerksam sein, und vielleicht auch ein bisschen Wissen mitbringen, allerdings nichts, was man nicht leicht recherchieren könnte. Ich hatte mir zwar mehr „Unterwasser“ erhofft, letztlich bin ich dennoch zufrieden mit dem Roman, auch, wenn ich noch manche Frage hätte. Dass nicht alles beantwortet wird bzw. das eine oder andere offen bleibt, ist aber sicher Absicht, und nicht nur ich werde noch ein bisschen länger über den Roman nachdenken.

Luca Kiesers Roman hat mich fasziniert und mich auf gewisse Weise gepackt. Man braucht zum Lesen Aufmerksamkeit und sollte offen sein für Unerwartetes. Ich bin gespannt darauf, mehr von dem jungen Autor zu lesen.

Veröffentlicht am 12.10.2023

Spannend und sehr unterhaltsam

Die Mission des Goldwäschers
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Juni 1771: Magnus von Auenstein reist als Buchhändler viel um Bücher zu kaufen und zu verkaufen. Immer wieder findet er dabei besonders wertvolle Schätze. Dieses Mal ist es aber Eleonore, seine Tochter, ...

Juni 1771: Magnus von Auenstein reist als Buchhändler viel um Bücher zu kaufen und zu verkaufen. Immer wieder findet er dabei besonders wertvolle Schätze. Dieses Mal ist es aber Eleonore, seine Tochter, die, ihn in Männerkleidung begleitend, einen besonderen Schatz findet, der noch dazu eine verborgene Botschaft zu enthalten scheint. Leider können Eleonore und ihr Vater diese nicht alleine decodieren. Bei einem Aufenthalt in St. Gallen bitten sie einen kundigen Mönch um Hilfe, und tatsächlich, im Buch scheint es Hinweise auf einen Schatz zu geben. Zusammen mit dem Mönch Melchior begeben sich Vater und Tochter nun auf Schatzsuche, allerdings muss das Rätsel innerhalb kurzer Zeit gelüftet werden.

Frieder Fischer ist Goldwäscher im Rhein bei Neuenburg und findet eines Tages eine Leiche im Fluss, ganz offensichtlich wurde der Tote ermordet. Kurz darauf trifft er zusammen mit seinen beiden Freunden auf drei Reisende, die angegriffen werden und eilen zu Hilfe, nicht ahnend, dass damit für sie ein großes Abenteuer beginnen wird.

Ganz schnell hat mich dieser Roman gefesselt. Die Protagonist:innen gefallen mir gut, die Perspektivewechsel bringen Spannung mit sich, und der Schreibstil ist fesselnd, voller Überraschungen und oft auch humorvoll. Ich wurde von Anfang bis Ende gut unterhalten.

Die Protagonist:innen mochte ich schnell, auch wenn ich mir manchen, wie z. B. Magnus von Auenstein, etwas tiefer gezeichnet gewünscht hätte. Besonders gut gefallen haben mir Melchior, der zunächst nicht nach einem guten Weggefährten aussieht, mich dann aber mehr als einmal überrascht hat, und Frieder, den ich einfach von Anfang bis Ende mochte. Ein überraschender Weggefährte ist der Student Wolfgang, besser bekannt als Johann Wolfgang Goethe, der gleich auch ein bisschen Humor, und einige, bis heute bekannte, Aussprüche mitbringt.

Auch die Antagonisten sind erwähnenswert, aber auf deutlich negativere Weise, vor allem bei einem wurde mir regelrecht übel.

Die Schatzsuche besteht aus mehreren Rätseln, die Ralf H. Dorweiler alle gut gelungen sind, es macht Spaß, die Gruppe bei der Lösung zu begleiten. Der Autor erzählt sehr bildhaft und eindringlich, so dass manche Szenen bei mir sogar direkte Auswirkungen hatten, wie etwa eine, hoch oben, die mich schwindeln ließ. Auch Sätze wie dieser gefallen mir sehr gut: „Die Strömungen fühlten sich nicht mehr wie liebe Familienmitglieder an, sondern wie weit entfernte Verwandte“ (Pos. 287).

Goethe ist nicht die einzige historische Persönlichkeit, die hier auftritt, wie man auch dem Personenregister entnehmen kann, in dem diese besonders gekennzeichnet sind. Der Autor hat gut recherchiert, auch beim sonstigen historischen Hintergrund, und vor allem auch bei Frieders Beruf. Goldwaschen im Rhein war mir bis dahin unbekannt. Näheres zu den historischen Fakten kann man dem Nachwort des Autors entnehmen.

Das Ende der Schatzsuche hat mir sehr gut gefallen, ich hatte es so nicht erwartet, aber es war absolut passend. Auch sonst ist der Roman gut abgeschlossen, absolut rund.

Ich wurde sehr gut unterhalten, gut gezeichnete Protagonist:innen, mit denen man mitfühlen kann, ein interessantes Thema und eine fesselnde Geschichte haben mit sehr kurzweilige Lesestunden verschafft, und mich außerdem Neues gelehrt.

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