Endlose Verwirrung
MuttertagIch habe kaum Worte, versuche aber dennoch meinen Leseeindruck in Worte zu fassen. Ich hatte große Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Deshalb hatte auch zunächst keine Ahnung um was es gehen soll. ...
Ich habe kaum Worte, versuche aber dennoch meinen Leseeindruck in Worte zu fassen. Ich hatte große Probleme in die Geschichte hineinzufinden. Deshalb hatte auch zunächst keine Ahnung um was es gehen soll. In welche Richtung die Handlung hinausläuft. Zu Mumots Schreibstil muss ich hinzufügen, dass er wirklich ein äußerst ausführlicher Beschreiber von einfach Allem ist. Sei es die Einrichtung bis zum letzten Kugelschreiber oder ein Stimmungsgefühl eines Charakter. Ein Wort reicht bei ihm kaum jemals aus. Nein, er übernimmt gefühlt den kompletten Duden, den er wahrscheinlich beim Schreiben direkt immer parat beiseite gelegt hatte, um ihn alle zwei getippten Wörter in die Hand zu nehmen und alle Synonyme zu einer Gefühlsregung auch innerhalb einer Zeile mithilfe von Kommata zu Nutze zu ziehen. Um dem etwas Positives zu geben: Dafür sind die Kapitel recht kurz gehalten. Doch hat das auch den Effekt, dass er sehr spannend schreibt. Mumot hält seine Kapitelenden sogar so spannend mit Cliff Hangern, dass man zwar sich bewusst wird, dass da gerade etwas Großes passiert, aber was das genau ist, tja, das blieb mir mehr als einmal ein großes Rätsel. Teilweise wurde die Geschichte so abstrus, widerlich, krankhaft, verstörend, dass ich das Gefühl habe, mich heute Nacht glücklich schätzen zu dürfen, wenn ich keine Albträume davon tragen werde. Ich bin bis S. 50 nicht wirklich reingekommen und da breche ich normalerweise ein Buch ab, aber ich zwang mich und habe erst nach S. 100 einen Ansatz eines Handlungsstrangs herausfiltern können. Mein Fazit: Mumot hat einen Meisterwerk erschaffen - für sich wohl, denn ich wage zu zweifeln, dass jemand anderes seinen Roman (Psychothriller trifft es wohl eher) verstehen wird. Zudem sind viel zu viele Charaktere eingebaut und dann haben sie auch noch alle so ähnlich klingende Namen. Wahrscheinlich liege ich mit der Vermutung aber falsch - Kafka Freunde werden sich sicherlich an dem Werk erfreuen, es lieben, ehren und verstehen. Ein Autor, dessen Werk ich begonnen und abgebrochen habe.