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Veröffentlicht am 22.03.2024

Ein neues Abenteuer in der Bücherwelt

Das Buch der gefährlichen Wünsche
1

Das Cover hat mich total angesprochen, als ich dann den Klappentext sowie die Leseprobe gelesen habe, wusste ich: Dieses Buch muss sein! Die Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ kannte ich zu dem ...

Das Cover hat mich total angesprochen, als ich dann den Klappentext sowie die Leseprobe gelesen habe, wusste ich: Dieses Buch muss sein! Die Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ kannte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht. Da ich so neugierig war, habe ich diese dann komplett durchgelesen, bevor ich „Das Buch der gefährlichen Wünsche“ gelesen habe, deswegen war ich quasi mittendrin in der Bücherwelt und musste nicht,wie manch anderer Fan der Trilogie, auf eine „Fortsetzung“ warten, wobei man sagen muss, dass es sich nicht um eine „richtige“ Fortsetzung handelt. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man sich schon ein bisschen in der Bücherwelt auskennt und vom geheimen Bund weiß, jedoch gibt es auch in dem neuen Band von Mary E. Garner entsprechende Erklärungen dazu, sodass man schnell Bescheid weiß und sich zurechtfinden kann. Außerdem ist wie schon in den anderen Bänden ein Glossar mit allen wichtigen Begriffen vorhanden. Die Kenntnis von der Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“ ist also kein Muss – trotzdem kann ich sie jedem nur von ganzem Herzen empfehlen!
Die Leser/-innen treffen auf jeden Fall auf viele bekannte Figuren aus der Trilogie, doch in „Das Buch der gelöschten Wörter“ steht Izzi Amazing im Mittelpunkt. Sie ist die Protagonistin im Bestsellerroman „Sehnsuchtserfüllung“. Weil sie ein magisches Buch besitzt, kann sie in ihrer Wünsche-Agentur Sehnsüchte und Träume ihrer Kunden erfüllen. Als draußen, in der nicht-literarischen Welt, auch Zwillingswelt genannt, immer mehr bösartige Wünsche in Erfüllung gehen, liegt der Verdacht nahe, dass diese Erscheinungen etwas mit Izzis Wünschebuch zu tun haben könnten. Und genau aus diesem Grund wird der geheime Bund aktiv und versucht, zusammen mit Izzi und ihrem schusseligen Gehilfen Higgs dem Rätsel auf die Spur zu kommen.
Ich habe Izzi Amazing, Higgs und auch die anderen „neuen“ Figuren gleich ins Herz geschlossen! Gefreut habe ich mich natürlich auch, alte Bekannte wie Hope, Rufus, Gwen und Lance wieder zu treffen, jedoch spielten diese eine Nebenrolle, trotzdem schön, dass sie da waren – sie gehören einfach in die Bücherwelt, genauso wie M, Cupido und weitere Konsorten! Der Schwerpunkt der Story lag dieses Mal auf jeden Fall auf den neuen Figuren, insbesondere auf Izzi und Higgs. Erzählt wird aus der Perspektive von Izzi, die, genauso wie die Leser/-innen, die die Trilogie nicht kennen, erst langsam in die Bücherwelt hineinkommt und die nötigen Erklärungen erhält, weil sie, bevor der geheime Bund Kontakt zu ihr aufgenommen hat, keine Ahnung von der Existenz eines solchen Bündnis hatte. Ich finde, dass dies ein sehr geschickter Gedanke von der Autorin war, um dieses Buch unabhängig von der Trilogie lesbar zu machen.
Der Schreibstil von Mary E. Garner hat mich wieder total in den Bann genommen. Ich finde, sie hat eine ganz besondere Art, die Leser/-innen mitzureißen. Von Beginn an fand ich das Buch sehr spannend und kurzweilig, am liebsten hätte ich es in einem Rutsch durchgelesen! Überraschende Momente gibt es allemal! Außerdem ist es sehr reizvoll, hinter die Kulissen des ein oder anderen literarischen Klassiker zu schauen.
Ich kann dieses Buch, genauso wie die Trilogie „Das Buch der gelöschten Wörter“, uneingeschränkt empfehlen für diejenigen, die gerne Fantasybücher lesen. Danke, Mary E. Garner für die geniale Idee der Reisen in die Bücherwelt. Ich würde mir so sehr wünschen, auch in meine Lieblingsbücher reisen zu können ... Da dies scheinbar nicht geht, hoffe ich, dass Mary E. Garner noch ganz viele andere Abenteuer in der Bücherwelt erschafft! Ich stehe in den Startlöchern und bin auf jeden Fall wieder mit dabei!

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Wie schön muss es erst im Himmel sein, wenn er von außen schon so schön aussieht!“ (Astrid Lindgren)

Die Wolkengucker
2

Wolken zu betrachten, sich Gedanken über die Verschiedenartigkeit bzw. über die Formen zu machen – das ist ein ganz besonderes Hobby zweier alten Damen, Margarete und Wilma, gewesen. Nach Margaretes Tod ...

Wolken zu betrachten, sich Gedanken über die Verschiedenartigkeit bzw. über die Formen zu machen – das ist ein ganz besonderes Hobby zweier alten Damen, Margarete und Wilma, gewesen. Nach Margaretes Tod gibt diese Wilma ein ganz besonderes Erbe mit auf dem Weg: Die alte Dame soll einen Wolkenguckerclub gründen und mit Gleichgesinnten in regelmäßigen Abständen in die Wolken gucken, so wie das die beiden Damen auch immer gemacht haben. Durch ein Werbeplakat für diesen ganz besonderen Club kommen sich verschiedene Personen mit unterschiedlichen Schicksalen näher: Ayla, die ehemalige Haushälterin von Margarete, die natürlich ihrer ehemaligen Chefin noch sehr nachtrauert, Matt mit seiner Tochter Mia, dessen Leben seit dem Tod seiner Ehefrau ganz aus den Fugen geraten ist sowie die schrullige alte Dame Wilma, die natürlich auch ihre Freundin Margarete vermisst. Im Laufe der Zeit kommen noch weitere Personen zum Club dazu, dabei kommt es zu ganz besonderen Begegnungen und Überraschungen.
Dieses Buch hat mich wirklich total überrascht und mich im Innersten berührt, von Null auf Hundert hat es sich auf einen der vordersten Plätze meiner Lieblingsbücher geschmuggelt! Der Grundgedanke, dass so verschiedene Menschen sich in einem neu gegründeten Club näher kommen, ist einfach toll. Besonders gut gefallen hat mir der Perspektivenwechsel – die Geschehnisse ergeben nach und nach ein sinnvolles Ganzes, präsentiert durch den Blickwinkel unterschiedlicher Personen – jedes einzelne Kapitel ist nämlich jeweils einem Protagonisten gewidmet. Selbst die verstorbene Margarete meldet sich noch einmal zu Wort, was mich positiv überrascht und mir sehr gut gefallen hat. Sämtliche Figuren in diesem Buch sind äußerst sympathisch, selbst Wilma, die erst einen ganz eigenen, schrulligen Charakter zeigt, entpuppt sich immer mehr zu einer liebenswerten Person mit einem ganz besonderen Blick für ihre Mitmenschen und einem großen Herzen. Der Schreibstil ist sehr schön und flüssig, es macht richtig Spaß, das Buch zu lesen. Für mich ist es wirklich ein ganz besonderes Buch, am liebsten wäre es mir gewesen, es hätte nie geendet! Dass Wolken eine faszinierende Wirkung haben, hat ja schon Astrid Lindgren erkannt. Beim Lesen des Buches kommt man gar nicht umhin, immer wieder mal in den Himmel zu schauen und die wunderschönen Wolkenbilder auf sich wirken zu lassen.
Ich bin total begeistert von diesem Buch und kann es wirklich nur empfehlen! Sämtliche Gefühlsebenen werden hier angesprochen, das hält man kaum für möglich, es ist aber so! Und gäbe es einen Wolkenguckerclub wie diesen – ich wäre sofort dabei!

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Ein tolles Buch mit skandinavischem Flair für die Adventszeit

Der Adventskalender zum Glück
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Worum geht‘s?
In Fies Leben ist gerade Land unter: Ihr Mann hat eine Affäre, verlässt sie und sie fällt aufgrund der ganzen Geschehnisse in eine tiefe Depression, weswegen sich dann auch noch ihr einziger ...

Worum geht‘s?
In Fies Leben ist gerade Land unter: Ihr Mann hat eine Affäre, verlässt sie und sie fällt aufgrund der ganzen Geschehnisse in eine tiefe Depression, weswegen sich dann auch noch ihr einziger Sohn abwendet. Damit die neue Frau einziehen kann, wird Fie in eine nicht gerade schöne Wohnung verfrachtet und das auch noch in der Vorweihnachtszeit! Fies Schwester Sarah versucht nun aus der Ferne, dem ganzen Unglück entgegen zu wirken und hat sich dafür etwas ganz Besonderes überlegt - einen Adventskalender speziell für Fie: Übers Telefon bekommt sie nun regelmäßig von Sarah Aufgaben, die Fies Leben ganz schön durcheinander wirbeln. Wird es ihr gelingen, dass Fie wieder Lebensfreude verspürt? Und wie wird Fie Weihnachten, das Fest der Liebe, verbringen?

Meine Meinung:
Siri Østlis Roman „Der Adventskalender zum Glück“ ist das erstes Buch, der in Norwegen bekannte „Feel-Good-Königin“, das auf Deutsch erschienen ist und ich hoffe, es bleibt nicht das letzte dieser Autorin. Übersetzt wurde es wirklich wundervoll von Daniela Stilzebach, der es gelingt, den skandinavischen Zauber des Adventszeit in Worte zu fassen.

In diesem Buch erlebt man nicht nur die schönen Seiten des Lebens mit: Fie ist anfangs wirklich völlig am Ende, man fühlt absolut mit ihr und entwickelt großes Unbehagen gegen ihr Umfeld. Zunächst sieht alles danach aus, dass sie weiter in den Abgrund wandert, als sie in eine unschöne Wohnung abgeschoben wird und selbst das scheint ihr völlig egal zu sein, denn sie „vegetiert“ quasi nur so dahin. Die Idee von Sarah, ihrer Schwester, trifft da ganz genau ins Schwarze: Sie bringt Fie dazu, dass sie von nun an aktiv durchs Leben geht, wobei Fie manchmal bei der Erfüllung der Aufgaben ganz schön übertreibt. So muss es gleich ein riesiger Hund sein, der zudem noch total menschenscheu ist und eigentlich sein eigenes Päckchen zu tragen hat, als ihr die Schwester die Aufgabe gibt, dass sie sich ein Haustier anschaffen soll - sie dachte wohl eher an ein niedliches Häschen oder einen Goldfisch! Da kommt man als Leser/-in schon manchmal regelrecht ins Schmunzeln. Jedenfalls gilt es durch Sarahs fast tägliche Aufgaben Vieles in Fies Leben anzupacken und zu verändern. Der Weg aus der Depression aber ist keinesfalls ein leichter! Fie an sich ist wirklich ein wundervoller Charakter, es macht so sehr Spaß, an ihrem Leben, ihren Begegnungen und auch an ihren Kämpfen im Leben teilzunehmen, hautnah erlebt die/der Leser/-in mit, wie Fie fühlt, weil ein Großteil des Romans aus ihrer Perspektive geschrieben ist. An einigen Stellen wechselt aber die Perspektive, was für mich einen besonderen Reiz hatte, weil man dadurch auch einen Einblick in andere Charakteren mit deren Lebensgeschichten bekommt, was einem immer wieder die Augen öffnen lässt. So werden nicht nur Fie, sondern auch andere Figuren in diesem Roman zu Sympathieträgern. Die Geschichte nimmt aber keineswegs einen geradlinigen Verlauf, was das Buch besonders interessant macht, weil man immer wieder aufs Neue überrascht wird.

Für wen ist das Buch geeignet?
„Der Adventskalender zum Glück“ von Siri Østli ist geeignet für empfindsame Menschen, die es sich gerade in der Winterzeit gerne mit einem schönen Buch gemütlich machen. Es ist kein Adventskalenderbuch im klassischen Sinne, denn es gilt nicht täglich ein Kapitel mit einer neuen Adventskalenderaufgabe zu lesen, denn Sarah stellt ihrer Schwester nicht täglich neue Aufgaben sondern in eher unregelmäßigen Abständen. So kann man ganz in seinem eigenen Tempo lesen, wobei es wirklich schwer fällt, das Buch auf die Seite zu legen, weil man unbedingt weiterlesen möchte. Nebenbei ist die skandinavische Adventsstimmung einfach wundervoll und man möchte eigentlich gar nicht, dass das Buch zum Ende kommt. Man darf hoffen, dass es eine Fortsetzung gibt, Stoff dafür gäbe es allemal!

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Veröffentlicht am 09.11.2023

Ein Winter(alb)traum in Kanada

Wintertraum in Kanada
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Sara und Paul wollen in ihr Traumland Kanada auswandern. Bevor sie diesen Schritt wagen, verbringen sie dort erst einmal ihren nächsten Urlaub und erleben einen regelrechten „Wintertraum in Kanada“. Sie ...

Sara und Paul wollen in ihr Traumland Kanada auswandern. Bevor sie diesen Schritt wagen, verbringen sie dort erst einmal ihren nächsten Urlaub und erleben einen regelrechten „Wintertraum in Kanada“. Sie sind so begeistert davon, dass sie nach ihrer Rückkehr nach Deutschland tatsächlich ihren Umzug dorthin planen und zwar wollen sie ins beschauliche Springfield, in den Ort und die dortige Menschen haben sie sich schon auf ihrer Urlaubsreise verliebt. Als ihr Traumhaus in Springfield mit einem herrlichen Blick auf den Okanagan Lake zum Verkauf steht, schlagen sie sofort zu. Das Glück scheint perfekt zu sein, doch als sie in ihrer neuen Heimat ankommen, scheint sie genau dieses verlassen zu haben, denn ein Unglück kommt nach dem anderen. Das Traumhaus entpuppt sich als absolute Bruchbude und dann stehen zahlreiche Überraschungsgäste vor der Tür, da ist Chaos vorprogrammiert und der einstige Traum scheint zum Albtraum zu werden ...
Dass die Autorin Ruth Bennett das Reisen sehr liebt, wird in diesem Buch mehr als deutlich. Die kanadische Winterlandschaft wird v. a. am Beginn wirklich wundervoll beschrieben, als Leserin konnte ich durchaus nachvollziehen, dass Sara und Paul den mutigen Schritt gewagt haben, dorthin auszuwandern. Das Cover finde ich sehr bezaubernd und durchaus passend zum Inhalt gestaltet: Genau so könnte das Haus, das Sara und Paul beziehen, in die kanadische Landschaft eingebettet sein.
Der Erzählstil an sich hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich schön lesen, etwas störend fand ich die vielen Zeitsprünge und die teilweise nur angedeuteten Geschehnisse. An einigen Stellen hätte ich mir gewünscht, mehr zu erfahren.
Die dargebotene Handlung hat mich allerdings nicht in allem überzeugt. Es sind sehr viele Handlungsstränge integriert, die meiner Ansicht nach nicht alle in der entsprechenden Ausführlichkeit zu Ende geführt worden sind. V. a. im zweiten Teil des Buches passiert einfach zu viel, teilweise ist nicht alles nachvollziehbar für mich, z. B. Pauls Verhältnis zu Larissa. Die vielen Ereignisse führen aber dann doch dazu, dass ich das Buch kaum weglegen konnte, jedoch war ich dann etwas überrascht von dem recht abrupten Ende.
Insgesamt ein solides Buch, bei dem ich mir teilweise mehr Tiefgang gewünscht hätte, aber aufgrund der wunderschönen Einblicke ins winterliche Kanada durchaus geeignet für gemütliche Leseabende in der Adventszeit.

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Ninas beeindruckende Lebensgeschichte im Vordergrund, aber nicht eine geheimnisvolle Freundschaft wie mit Cover, Titel und Klappentext suggeriert

Die geheimnisvolle Freundin
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Die Geschichte spielt in den 50er Jahren in Abruzzen. Hauptperson ist Nina, die ihre leiblichen Eltern nie kennen gelernt hat und als Findelkind im Waisenhaus lebt, welches von strengen Nonnen geführt ...

Die Geschichte spielt in den 50er Jahren in Abruzzen. Hauptperson ist Nina, die ihre leiblichen Eltern nie kennen gelernt hat und als Findelkind im Waisenhaus lebt, welches von strengen Nonnen geführt wird. Der Leser lernt sie im Alter von etwa vier Jahren kennen und kann anhand ihrer Lebensgeschichte miterleben, wie unglaublich schrecklich sich das Leben in einem Waisenhaus zur damaligen Zeit abgespielt hat. Ziel eines jeden Kindes ist es, am Vorstellungstag von einem kinderlosen Paar entdeckt und von diesen adoptiert zu werden. Im Alter von sieben Jahren trifft sie auf die etwa gleichaltrige Lucia, die nach dem Tod ihrer Eltern ins Waisenhaus aufgenommen worden ist. Nina ist sehr bemüht, dass Lucia den Verlust überwindet. Durch einen besonderen Umstand, bei dem Nina eine Rolle spielt, hat das Waisenkind schließlich das Glück, in eine Familie zu kommen. Nina verbleibt bis zur ihrem Auszug weiter im Waisenhaus. Dank Marcella, einer Leidensgenossin aus dem Waisenhaus, bekommt sie einen Job in einer Tabakfabrik. Sie erlebt hier einen Aufstand der Tabakfrauen mit, sie wirkt mit und entwickelt sich dadurch enorm. Irgendwann tritt Lucia wieder in ihr Leben.

Die Autorin Simona Baldelli war mir bis zur Leserunde nicht bekannt, in meiner Recherche habe ich erfahren, dass sie schon mehrere Frauenromane geschrieben hat und teilweise auch schon Literaturpreise für ihre Werke bekommen hat. Auch in diesem Buch geht es vornehmlich um Frauen, insbesondere um Nina. Die Leseprobe hat mich neugierig gemacht auf deren Leben, das im Waisenhaus ganz und gar nicht glücklich gewesen ist. Es hat mich zutiefst berührt, von den teilweise brutalen und unmenschlichen Zuständen im Waisenhaus zu lesen. Mit dem zweiten Handlungsstrang (Leben als Arbeiterin in der Tabakfabrik), der teilweise etwas seltsam mit dem ersten Handlungsstrang (Kindheit im Waisenhaus) verwoben ist, konnte ich zunächst wenig anfangen, dieser hat mich sogar sehr verwirrt. Natürlich war es sehr aufbauend, mitzuverfolgen, wie Nina in dieser Lebensphase an Selbstbewusstsein gewinnt, jedoch hatte ich mir von diesem Buch aufgrund des Covers, des Titels, des Klappentextes sowie der Leseprobe etwas ganz anderes vorgestellt. Von dem starken freundschaftlichen Band zwischen Nina und Lucia, von welchem im Klappentext gesprochen wird und welches auch das Cover suggeriert, habe ich leider nicht viel mitbekommen, als wahre Freundin entpuppt sich eher Marcella oder auch Carla, aber die können laut Klappentext mit dem Titel „Die geheimnisvolle Freundin“ nicht gemeint sein. Deshalb muss ich zugeben, dass ich aufgrund meiner Erwartungen von dem Buch enttäuscht war. Ich würde mir einen passenderen Titel und Klappentext wünschen und ich glaube damit hätte ich einen ganz anderen Blick auf dieses Buch gehabt.

An sich lässt sich das Buch aber gut lesen, es war spannend und der Erzählstil hat mir also gefallen, etwas störend waren für mich jedoch die Zeitensprünge, die meiner Meinung nach etwas unverhofft kamen. Nicht nachvollziehbar war für mich das Alter von Nina, sie kam mir immer wesentlich älter und reifer vor, als sie tatsächlich gewesen ist. Außerdem lassen sich einige Dinge für mich nicht logisch nachvollziehen, z. B. die „zufälligen“ Begegnungen mit Lucia, die Geschichte um Paola oder auch Schwester Immacolatas Rolle am Ende des Romans. Überhaupt hat die ganze Geschichte einige Versatzstücke, die irgendwie nicht optimal zusammenpassen und zu Ende gebracht worden sind, was ich wirklich schade finde.
Das eigentliche Anliegen der Autorin wird im Nachwort klar und hat mich noch einmal in meiner Meinung bestärkt, dass Titel, Cover und Klappentext einfach nicht gut zum Inhalt passen.

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