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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2020

Ich will auch solch ein Baumhaus

Das Licht in meiner Dämmerung
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Netter Liebesroman mit einem hollywoodreifen Auftakt: Eine junge Frau flieht mit verbundenen Händen durch einen dichten finstern Wald, verfolgt von zwei Verbrechern. Es gelingt ihr zu entkommen und bei ...

Netter Liebesroman mit einem hollywoodreifen Auftakt: Eine junge Frau flieht mit verbundenen Händen durch einen dichten finstern Wald, verfolgt von zwei Verbrechern. Es gelingt ihr zu entkommen und bei Ethan McConnor einem einsamen Förstermeister, Unterschlupf zu finden. Die zwei kommen sich langsam näher, bis die Verbrecher wiederauftauchen und es zum großen Showdown kommt. Erneut hollywoodreife Action am Ende derer die Verbrecher besiegt und gefesselt auf den Sheriff warten und Ethan und Eleonore in den Sonnenuntergang reiten. Das wäre ganz kurz und sehr vereinfacht das Buch erzählt. Aber das wäre nicht gerecht, denn die Art und Weise wie sich die zwei Protagonisten näherkommen, wie sie lernen ihre Ängste und Zweifel zu besiegen und einander zu vertrauen, das macht das Buch eigentlich so anziehend. Aber was mich am Allermeisten fasziniert hat, ist das Baumhaus in dem Ethan wohnt. Es ist ein Schloss von einem Baumhaus, der Maibach unter den Baumhäusern: Es hat Küche, Wohnzimmer mit Kamin, Küche und Bad mit fließend Wasser und Toilette, Schlafzimmer und ein Lesezimmer. Und alles in 7 m Höhe. Ich würde sofort da einziehen. Vor allem: Einen Fahrstuhl gibt es auch!!!

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Puppy Love wird zur großen Liebe

It was always you
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Interessanter Ansatz aber irgendwie nicht so ganz stimmig. Doch nehmen wir es der Reihe nach:
Inhalt: Nach vier Jahren Abwesenheit kehrt Ivy zurück, in den Schoß ihrer Stieffamilie. Gleich nach dem Tod ...

Interessanter Ansatz aber irgendwie nicht so ganz stimmig. Doch nehmen wir es der Reihe nach:
Inhalt: Nach vier Jahren Abwesenheit kehrt Ivy zurück, in den Schoß ihrer Stieffamilie. Gleich nach dem Tod ihrer Mutter hatte ihr Stiefvater sie auf ein Internat geschickt, danach ging sie aufs College, ohne je wieder Stiefvater und Stiefbrüder gesehen zu haben. Und nun, aus dem Nichts, bestellt sie der Stiefvater zurück. Ihr Verhältnis zu Stiefvater und Stiefbrüdern ist angespannt. Sie wirft ihnen vor, sie in diesen vier Jahren nicht einmal kontaktiert zu haben. Noah ist nur 6 Monate älter als Ivy, Asher 6 Jahre. Zwischen Asher und Ivy gab es immer eine Haßliebe, sie stritten ständig. Und nun glaubt Ivy, dass ihr Stiefvater wegen diesen Streitereien sie ins Internat abgeschoben hat. Er wollte dadurch seine Söhne schützen und hat die 15jährige von der Insel verbannt. Sie wurde zu keinen Ferien, Feiertagen, anderen Gelegenheiten nach Hause eingeladen. Deswegen fragt sich Ivy, wieso sie jetzt nach Hause zitiert wurde.
Natürlich bleibt ihr Verhältnis zu Asher angespannt und Richard, ihr Stiefvater benimmt sich auch recht merkwürdig.
Zwischen Ivy, Richard, Asher und Noah stehen so viele Lügen und Missverständnisse im Raum, die sich erst nach vielen verbalen Schlagabtauschen (ok, manchmal auch ganz lustig zu lesen) als Lügen oder Fehlschlüsse und Irrtümer erweisen und die für so viel Drama im Lauf des Romans sorgen, dass es irgendwann fast zu viel wird. Letztendlich hat Richard vier Jahre zuvor und die ganze Zeit danach, dafür gesorgt, dass Ivy nicht nach Hause kam und die beiden Brüder nie nach ihr gefragt oder gesucht haben.
Soweit zum Inhalt. Und nun zum Drumherum:
Flüssig geschrieben, liest sich das Buch leicht und fast wie in einem Rutsch, wenn nicht so viel Dramatik dabei sein würde.
Es ist dieses zu viel an Drama, das sich letztendlich hollywoodmäßig in Friede Freude Eierkuchen auflöst und das mich dem Roman leicht skeptisch gegenüberstehen lässt.
Schön hingegen fand ich die Sprüche, die immer wieder den Text auflockern. Da Ivy als Hobby Handlettering betreibt, sind ihre Sprüche in dieser Technik im Buch zwischen einigen Kapiteln drin. Und da wir wissen, was genau Ivy zu diesen Sprüchen inspiriert hat, gewinnen sie auch für uns an Bedeutung. Auch die Titelseite ist in diesen Stil verfasst.
Durch ihr Hobby gelingt es Ivy zu entschleunigen, sich zu fassen, ihre Gedanken zu sammeln. Und das hat sie auch dringend nötig. Wenn ich so sehe, wie Ivy auf die Blakely Männer wirkt, frage ich mich, wie sie die vier Jahre ohne Ivy überhaupt zu Recht gekommen sind. Ivy gelingt es immer wieder, Streitigkeiten abzuwenden, sie findet jedes Mal die richtigen Worte, steckt ein, gibt nach und stiftet Frieden.
Fazit: wer auf Drama mit Happy End steht, ist mit diesem Buch gut bedient. Ansonsten bitte an Virginia Woolf halten…

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Die Silberhochzeit des Jahres

Zu wahr, um schön zu sein
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Atemlos werden wir in die Vorbereitungen für eine Silberhochzeit eingeführt. Torten, Musikband, Pastor, Location, Wetter, Kuchen, Gäste, Getränke, alles stimmt. Was nicht stimmt ist der Ehemann, der so ...

Atemlos werden wir in die Vorbereitungen für eine Silberhochzeit eingeführt. Torten, Musikband, Pastor, Location, Wetter, Kuchen, Gäste, Getränke, alles stimmt. Was nicht stimmt ist der Ehemann, der so nebenbei seit 5 Jahren eine Affäre mit einem Mann hat. Und dann, genau auf dieser Silberhochzeit outet der Partner sich selbst und den silbernen Bräutigam.
Nun, wie verkraftet die Ehefrau solch einen Supergau? In ihrer sensiblen Art beschreibt Gabriella Engelmann genau dies: wie Caro diese katastrophale Enthüllung packt und am Ende sogar wegsteckt. Das Buch ist keine Parteinahme für Heteros oder Homosexuelle, für Singles oder Paare. Sondern zeigt, dass das brutale und unschöne Ende einer Ehe nicht immer auch das Ende des Lebens ist, sondern sehr oft auch ein wunderbarer Anfang. Der Roman ist humorvoll, manchmal leicht karikiert, liest sich in einem Rutsch. Die agierenden Personen, allen voran das Quartett starker Frauen die füreinander da sind, immer bereit zu helfen, einzugreifen, alles stehen zu lassen um für die anderen da zu sein: Caro, die betrogene Ehefrau, ihre Mutter Flora, scheinbar noch in ihrer esoterischen Hippie-Yoga-Phase, immer wieder auf der suche nach dem Mann fürs Leben, Caros beste Freundin Sylvia, die Caro so tatkräftig zur Seite steht obwohl sie selber noch nicht so ganz über ihre Scheidung vor vier Jahren hinweg gekommen ist, und die liebenswerte Lotsenwitwe Hedwig, eine stille Beobachterin die dann immer wieder die Dinge mit viel Takt und Fingerspitzengefühl ins rechte Lot rückt, Caro hilft die richtige Perspektive zu erkennen und nicht in Selbstmitleid zu versinken. Aber bevor das geschehen könnte, haben Sylvia und Flora auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Die Männer im Roman wirken etwas blasser, geraten leicht in den Hintergrund angesichts dieser starken Frauengestalten: da wäre zunächst Matthias, Muttersöhnchen par excellence, hatte in seiner Ehe alle Freiheiten, die er sich nur denken konnte, erwartet auch weiterhin von Caro volle Unterstützung und Mitgefühl. Dass sein Outing etwas mit dem sonderbaren Verhalten seines sechzehnjährigen Sohnes zu tun haben könnte will er nicht akzeptieren. Thorsten, der Liebhaber, sucht Trost ausgerechnet bei Caro, als es in der Beziehung mit Matthias kriselt. Und da wären noch die diversen Männerbekanntschaften die Caro fast ungewollt nach der Trennung von ihrem Mann macht.
Das ende des Romans ist offen. Es werden nicht alle Beziehungen gelöst oder geschlossen, aber Caro schließt inneren Frieden mit Matthias, findet wieder Kontakt zu ihrem Sohn, beginnt einem Mann zu vertrauen, mit dem sie viel mehr Gemeinsamkeiten hat als sie zuerst angenommen hatte, und vor allem eines: die vier Frauen werden zum Quintett, Maria, Matthias‘ Mutter wird auch in diesen Kreis aufgenommen, ihre tiefe Freundschaft, Respekt und Liebe füreinander wird ihnen helfen, alle Höhen und Tiefen, die das Leben für sie noch bereit halten wird, zu meistern.
Fazit: Angenehmes und mutmachendes Buch.

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Teenager mal anders

Deep Sleep, Band 3: Mission: Good Mother (explosiver Action-Thriller für Geheimagenten-Fans)
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Sehr spannender Einstieg in die Geschichte. Wer ist der Gute, wer ist der Böse? Wird sich noch herausstellen! Lebhaft geschrieben, ausdrucksstark und anziehend. Und vor allem: pädagogisch überhaupt nicht ...

Sehr spannender Einstieg in die Geschichte. Wer ist der Gute, wer ist der Böse? Wird sich noch herausstellen! Lebhaft geschrieben, ausdrucksstark und anziehend. Und vor allem: pädagogisch überhaupt nicht wertvoll! Titelbild, Titel und Klappentext sind gut aufeinander eingestellt.
Und doch, und doch hat mir das Buch einen bitteren Geschmack hinterlassen. Man hört und liest immer wieder über Soldatenkinder in Afrika und man ist entsetzt darüber, weil den Kindern die Kindheit in Afrika brutalst geraubt wird und sie zu Mördern werden, ohne sich Gedanken über Gut und Böse zu machen. Und nun heißen wir ein Buch gut, das genau das gleiche aber mit Kindern aus den USA oder Europa macht. Wir sagen, was für ein Tausendsassa dieser Junge ist, wie er sich mit allen Kampftechniken, Waffenarten, oder Sicherheitssystemen auskennt, wie er Erwachsene und Jugendliche um sich herum beschützt und sich für sie aufopfert. Praktisch ein minderjähriger Jason Bourne. Wow! Wirklich? In diesem Alter sollte der Bub lieber Ego-Shooter am PC spielen, nicht die “reale” Welt im Alleingang retten.

Positiv am Buch ist, Chris Morton will die Jugendlichen weg von den Ego-Shooter Spielen am PC locken und hin zum Buch wenden. Mit diesem Thema aber bekämpft er den Teufel mit dem Beelzebub.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Interessanter neuer Fantasy

Farus-Chroniken I - Schwarzrot
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Zuerst hat mich das Titelbild fasziniert. Die tiefroten Augen eines Raubtiers vor schwarzen Hintergrund. Und beim genaueren Hinsehen entdeckte ich den Menschen davor. An dieser Stelle möchte ich ein ausdrückliches ...


Zuerst hat mich das Titelbild fasziniert. Die tiefroten Augen eines Raubtiers vor schwarzen Hintergrund. Und beim genaueren Hinsehen entdeckte ich den Menschen davor. An dieser Stelle möchte ich ein ausdrückliches Lob an den Kuneli Verlag und an den Autor für die Wahl dieses Titelbildes aussprechen. Ein wahrhaft ansprechendes Motiv, dass gleichzeitig auch auf den Inhalt des Romans hinweist.

Es gibt Menschen und es gibt Xerks. Die sind verfeindet, töten sich, wo sie erwischt werden. Wobei die Menschen noch perfider sind: sie nehmen Xerks gefangen und foltern sie zu Tode. Bis das Unmögliche geschieht. Sain, ein junger Mensch und Krieger, findet im Wald einen schwer verwundeten Xerk und rettet ihm das Leben, indem er ihn von seinem Blut trinken lässt. Ja, ja, Blut ist ein ganz besonder Saft, das wissen wir seit Bram Stoker und Bella und Edward. Aber hier handelt es sich nicht um Vampire, sondern um eine neue Gattung der Fantasy-Welt. Xerks können sich in Raubtiere verwandeln und dann sind sie unbesiegbar. Deshalb verhindern die Menschen mit Hilfe eines besonderen Gifts diese Verwandlung. Außerdem können Xerks untereinander wortlos kommunizieren.
Zwischen Deejen, dem Xerk und Sain, dem Menschen entspannt sich eine Liebesbeziehung. ja sogar mehr noch, eine Farus-Symbiose. Eine solche Symbiose ist “eine sehr starke emotionale und körperliche Abhängigkeit” (s.88), die sehr selten auftritt. “Kaum jemand begegnet zufällig dem einen, speziellen Blutspartner. Wenn eine Farus-Symbiose einmal geschlossen wurde, ist sie lediglich durch den Tod aufzulösen.” (S. 88).
Von Menschen und Xerks angefeindet, müssen sich nun Deejen und Sain durchschlagen, wobei Sain wenigstens in Deejens Xerkgruppe langsam akzeptiert wird. Der tragische Ausgang der Geschichte lässt wohl ahnen, dass die Folgebücher über Beziehungen zwischen anderen Xerks und anderen Menschen erzählen werden.

Das Thema des Buches erschien mir sehr interessant und die Leseprobe vielversprechend. Leider hat Moutier nicht ganz gehalten, was anfangs versprochen wurde. Die Sexszenen waren keine richtigen Sexszenen, eher erinnerten sie an Jane Austen Romane. Steril in Sachen körperlicher Liebe.

Ein weiteres Manko: Wie Menschen in früheren Zeiten lebten, können wir uns gut vorstellen, aber die Xerks, die nun zum ersten Mal auf der literarischen Bühne auftreten, da hätte ich gerne mehr über sie erfahren. Familie? Kinder? Was denken sie, wie leben sie? Außer dass sie rohes Fleisch essen, wird so gut wie gar nichts über sie gesagt. Und dass sie ihren Namen nicht anderen offenbaren. Wie geschieht die Verwandlung von Menschen- zu Tiergestalt und umgekehrt? Von Stephenie Meyer wissen wir wenigstens, wie Werwölfe handeln und denken, fühlen und kämpfen. Lucien Moutier hätte da vielleicht etwas detaillierter vorgehen sollen.
Die ganze Geschichte kommt eindimensional rüber. Erzählt wird nur aus Perspektive Sains, der auch noch ein paar lächerliche Flüche von sich gibt, also nicht ganz glaubwürdig rüberkommt. Er ist ein Mensch und kennt seinesgleichen, trotzdem ist er verwundert, dass die Menschen seinem Geliebten die Fesseln mit dem Turangift durchtränkt haben. Ist Sain wirklich so naiv oder einfach nur dumm?

Was denkt Deejen? Wie und was fühlt er? Bestraft er den dunklen Xerk aus Eifersucht oder weil jener seine Autorität missachtet hat, indem er sich Sain näherte?

Weshalb erfahren wir nicht mehr über die Farus-Symbiose? Außer dass sie sehr wichtig ist in der Welt der Xerks. Aber wie genau gestaltet sie sich? Ist das so ähnlich wie beim Prägen der Werwölfe? (Danke Stephenie Meyer!)

Alles in allem hatte ich das Gefühl, dies war nur die Skizze eines Romans, sozusagen die Handübung. Ich habe mich sehr über das handsignierte Buchexemplar vom Kuneli-Verlag gefreut, hoffe aber sehr, dass die folgenden Romane besser ausgereift sind und nicht so viele großartige Entwicklungsmöglichkeiten ungenutzt verstreichen lassen.

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