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Veröffentlicht am 26.11.2023

Das Buch holt mich hundertprozentig ab

Sitz, Platz, Liebe
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Um was es geht:
Elena steht vor den Trümmern ihrer Ehe und erfüllt sich mit Sansa endlich den Traum von einem eigenen Hund. Leider stellt sich der Alltag mit ihr chaotisch dar und so benötigt sie die Hilfe ...

Um was es geht:
Elena steht vor den Trümmern ihrer Ehe und erfüllt sich mit Sansa endlich den Traum von einem eigenen Hund. Leider stellt sich der Alltag mit ihr chaotisch dar und so benötigt sie die Hilfe eines Hundetrainers, den sie in ihrer Jugendliebe Liam findet. Erhalten alle die Möglichkeit auf eine zweite Chance?

Tolle Figuren:
Elena ist 45 Jahre alt und die Mutter von Ronja 14 und Finn 8 Jahre. Ich mag ihre Spontaneität, ihre Ehrlichkeit und die Tatsache, dass sie bereit ist, auf ihre eigenen Wünsche einzugehen. Sie ist im Handeln nicht konsequent, aber liebevoll, womit sie mein Herz gewinnt.

Liam arbeitet nach einer erfolgreichen Karriere als Hundetrainer. Weshalb es dazukam, bleibt eine Weile im Dunkeln. Er ist ein Mann, dem man vertrauen kann, und das spüren auch die Hunde. Liam wird mit den schwierigsten Fällen fertig und gibt verlorenen Seelen ein behütetes Zuhause. Kein Wunder, das ich bei ihm dahinschmelze.

Die Kinder gefallen mir prima. Sie agieren altersgerecht, bringen mich zum Lachen und Elena ab und an zum Verzweifeln. Die Autorin verliert dabei nie die Balance und so sind sie ein großer Mehrwert für die Geschichte. Es gibt einige weitere Nebenfiguren, die ebenfalls gründlich ausgearbeitet sind.

Was für ein Spaß:
Der Schreibstil holt mich blitzschnell ab und so lande ich direkt bei Elena, die in einem greifbaren Gefühlschaos steckt. Sie ist eine fürsorgliche Mutter, die sich ständig mit den Alltagsproblemen ihrer Kinder herumschlagen darf, während ihr Ex-Mann den beiden die Schokoladenseite am Wochenende schenkt und dafür in den Himmel gelobt wird. Ich schätze, damit können sich etliche Leserinnen identifizieren, weil sie Ähnliches erleben.

Es dauert nicht lange und eine Dalmatinerhündin taucht im Buch auf. Schon im 1. Band hat mich die Autorin mit einigen Hunden beglückt und so wuseln auch diesmal eine Menge durch die Seiten und lassen mich schmunzeln.

Der Alltag mit Hund gestaltet sich spannungsvoll, chaotisch, aufregend und herzerwärmend. Meiner Meinung nach übertreibt Sommer dabei nicht, sondern schreibt überzeugend und realitätsnah. Die Rolle der Kinder bringt weiteren Schwung hinein und sobald Liam und Elena aufeinandertreffen, prickelt die Luft. Und dann kommen mir bei einer Szene die Tränen und das mitten in einem voll besetzten Wartezimmer beim Augenarzt. Wow, wie gut ist das geschrieben. So berührend.

Es ist eine lockere und leichte Lovestory, die aber tiefe Momente bereithält. Endlich erfahre ich, wie es mit Clara und Kilian aus dem 1. Band weitergeht. Wie hier die Fäden geknüpft werden, trifft genau meinen Geschmack. Sogar Robin und Mila haben ihren Auftritt. Erneut werden einige Perspektiven aus Sicht der 3. Person bedient, was prima passt.

Mein Fazit:
Mit „Sitz, Platz, Liebe“ habe ich wunderbare Lesestunden, die ich total genieße. Hatte ich im 1. Band Probleme mit der Protagonistin, schließe ich diesmal sämtliche Charaktere ins Herz. Es wird humorvoll, prickelnd, romantisch und bleibt dabei absolut realistisch. Alles liest sich wie direkt aus dem Leben gegriffen – die Hundeszenen ebenso wie die zweibeinigen Momente. Erfrischend, charmant und bildhaft geschrieben, vergesse ich jeden um mich herum.

Als das Gebell im Tierheim erklingt, schaue ich besorgt auf, ob sich unsere Hunde davon angesprochen fühlen. Erst in dieser Sekunde wird mir klar, dass sie nicht mein Kopfkino teilen. Hier wird alles genial zum Leben erweckt und das Buch schenkt mir tierischen Lesespaß. Es ist ein Muss für jeden Hundefreund und jene, die eine amüsante Geschichte zu schätzen wissen. Am 29.05.2024 erscheint der 3. Band.

Von mir erhält „Sitz, Platz, Liebe“ 5 beeindruckende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Für mich ein Highlight

King of Wrath
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Um was es geht:
Durch eine Erpressung wird Dante Russo genötigt, sich mit Vivian Lau zu verloben. Aus Pflichtbewusstsein ihrer Familie gegenüber willigt Vivian ein und so entsteht eine explosive Mischung, ...

Um was es geht:
Durch eine Erpressung wird Dante Russo genötigt, sich mit Vivian Lau zu verloben. Aus Pflichtbewusstsein ihrer Familie gegenüber willigt Vivian ein und so entsteht eine explosive Mischung, sobald beide die gleiche Luft einatmen.

Die Figuren polarisieren:
Vivian Lau ist 28 Jahre alt und unter privilegierten Verhältnissen groß geworden. Sie ist klug, bildhübsch und trägt das Herz am rechten Fleck. Ich mag ihre verrückten Essensgewohnheiten und die Fähigkeit, in allem etwas Gute zu sehen. Beruflich organisiert sie Events für die Schönen und Reichen und liebt, was sie tut.

Dante Russo ist 36 Jahre alt und der schwerreiche CEO von Russo Group. Seine kühle und beherrschte Art lässt ihn spannungsvoll wirken, aber wenn seine Fassade Risse bekommt, wird es wirklich aufregend. Ich mag es, wie er sich um seinen jüngeren Bruder kümmert oder mit seinen Angestellten umgeht. Die Redewendung „Raue Schale weicher Kern“ passt perfekt zu ihm.

Zur Umsetzung:
Wie genial kann ein Buch sein, wie toll kann eine Autorin schreiben? Dieser Reihenauftakt hat enormes Suchtpotenzial und so rausche ich in kürzester Zeit durch die Seiten. Ich habe unzählige „Enemies to Lovers“ Geschichen gelesen und ich kann sicher sagen, das Huang in ihrer eigenen Liga schreibt. Die Charaktere sind auf den Punkt ausgearbeitet und sie schenkt mir als Leser nichts. Mir wird oft schwer ums Herz, wenn ich ertragen muss, wie Dante mit Vivian umspringt und sie immer noch auf ein eine positive Wendung hofft.

Die Balance zwischen Hass und Liebe wird dennoch nicht überstrapaziert und alles wirkt überzeugend. Dabei durchlaufen beide eine eindrucksvolle Entwicklung, die schmerzhaft und einprägsam, aber notwendig ist. Die expliziten Szenen sind leidenschaftlich geschrieben und lassen mich nicht kalt. Dante und Vivian gehen mir unter die Haut und werden eine Weile nachwirken, was absolut für die Autorin spricht.

Mich begeistert auch die Verbindung zu Eldorra, wodurch Huang eine Verknüpfung zur Twisted-Reihe setzt, die ich liebe. Den Folgeband „King of Pride“ kann ich kaum erwarten.

Woran ich mich etwas störe:
Die Geldverschwendung trifft nicht meinen Geschmack. Blumenschmuck für 120.000 Dollar? Ernsthaft? Ein Ballkleid für 130.000, na klar, immer weg mit der Kohle. Auch wenn Dante sich das spielend leisten kann, habe ich persönlich Probleme damit, aber diese Elemente werden mit Sicherheit eingewoben, um seinen Reichtum hervorzuheben. Für mich halt unnötig. Dafür gibt es dennoch keinen Abzug, denn das gehört zur schriftstellerischen Freiheit.

Mein Fazit:
Mit „King of Wrath“ brennt sich Huang in meine Leseseele ein. Sie hat ein sicheres Gespür für Charaktere, die zu nahe an der Absturzgrenze balancieren. Dante und Vivian sind tiefgründig ausgearbeitet. Ich spüre jeden Herzschlag von ihnen und kann mich komplett auf sie einlassen. Den Verlauf von Feinden zu Liebenden hautnah mitzuverfolgen, bereitet mir riesen Spaß. Davon kann ich nie genug bekommen. Der umwerfende Schreibstil ist das Sahnehäubchen bei diesem Buch. Ich darf lachen, fiebere leidenschaftlich mit, erleide Herzschmerzen, heftiges Bauchkribbeln und bin Wachs in den Seiten. Trotz kleiner Schwächen ist es für mich ein Highlight geworden.

Von mir gibt es für „King of Wrath“ 5 geniale Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Es wird feurig heiß und lustig

Hot Like Clay - Kentucky Love
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Puh, was für ein feuriger Ritt!

Um was es geht:
Die Anwaltsassistentin Evelyn trennt genau eine Unterschrift von ihrer Teilnahme an einer bekannten Kunstausstellung für ihre Tonfiguren, aber diese Unterschrift ...

Puh, was für ein feuriger Ritt!

Um was es geht:
Die Anwaltsassistentin Evelyn trennt genau eine Unterschrift von ihrer Teilnahme an einer bekannten Kunstausstellung für ihre Tonfiguren, aber diese Unterschrift hat es in sich. Clay ist heiß wie die Sünde, schroff wie ein Felsen und unwiderstehlich wie flüssige Schokolade. Zum Glück ist Evelyn schlagfertig und kämpft für ihre Ziele und in Clay hat sie einen ebenbürtigen Gegner gefunden.

Zur Umsetzung:
Der flüssige Schreibstil liest sich locker weg und zieht mich fix in die Geschichte hinein. Ich liebe es, direkt in die Figuren zu schlüpfen und durch die wechselnden Ich-Perspektiven von Clay und Evelyn in der Vergangenheit und die stetig eingewobenen Gedanken der beiden im Präsens gestaltet sich alles lebendig.

Voller Esprit:
Es ist ein großer Spaß, Evelyn dabei zu begleiten, wie sie als Großstädterin von Chicago im beschaulichen Sweet Springs in Kentucky ankommt. Sie ist überzeugt davon, mit den Waffen einer Frau, zur Not auch mit List an die begehrte Unterschrift von Clay Davis zu kommen, diese ihrem Boss zu übergeben und im Tausch dafür den begehrten Platz in der Kunstausstellung zu erhalten. Leider hat sie die Rechnung ohne Clay gemacht und so entspannt sich ein Schlagabtausch zwischen den beiden störrischen Charakteren, der mich zum Lachen bringt und mir auch ab und an gewisse Ausrufe entlockt, die nicht jugendfrei sind.

Die Figuren erobern mich:
Ich genieße sympathische Charaktere rund um die Protagonisten und fühle mich mit Clays Familie wohl, obwohl es auch dort einige Probleme gibt. Die Chemie zwischen Evelyn und Clay stimmt und so prickelt die Luft von Anfang an. Kein Wunder, dass sich bald ein Flächenbrand entzündet, aber trotzdem wird nichts überstürzt. Ich genieße die schmutzige Gedankenwelt von Clay und Evelyn, die durch zweideutige Dialoge ständig angefacht wird. Passende explizite Szenen fügen sich prima in die Handlung ein. Dabei verzichtet die Autorin auf große Dramen. Es ist eine heiße Lovestory, die das Thema Naturschutz streift und ein solides Grundgerüst mitbringt und sich dadurch von einer reinen Erotikgeschichte abgrenzt.

Wenn Evelyn sich dem Ton widmet, um eine Figur zu gestalten, spüre ich jeden Funken ihrer Leidenschaft dafür, was ich total genieße. Sie brennt für diese Arbeit und alles andere rückt meilenweit in den Hintergrund. Für mich ist es das erste Mal, das ich so eine intensive Berührung mit der Bildhauerei habe.

Mein Fazit:
Mit „Hot Like Clay“ gelingt der Autorin eine verflixt heiße Geschichte, die mir ein Kribbeln nach dem anderen in den Bauch jagt. Es wird humorvoll, spritzig, romantisch und feurig heiß. Ich genieße ein gelungenes Kleinstadtsetting und fühle mich in Sweet Springs megawohl. Die Charaktere schließe ich blitzschnell ins Herz und freue mich total auf den Folgeband, indem Ash seine Geschichte bekommen wird. Wer Geschichten mit starken Charakteren bevorzugt, bei denen es prickelnd und feurig wird, es gedanklich direkt mag und auf amerikanisches Kleinstadtfeeling steht, liest hier genau richtig.

Von mir erhält „Hot Like Clay“ 5 flammende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Alltagstauglich lecker

Vierundzwanzigsieben kochen
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„Vierundzwanzigsieben kochen“ ist nicht mein erstes Kochbuch von Tim Mälzer und entsprechend gespannt versinke ich darin.

Die Haptik ist genial und das Buch ist absolut wertig hergestellt, was das graue ...

„Vierundzwanzigsieben kochen“ ist nicht mein erstes Kochbuch von Tim Mälzer und entsprechend gespannt versinke ich darin.

Die Haptik ist genial und das Buch ist absolut wertig hergestellt, was das graue Lesebändchen untermauert. Solch liebevolle Details sind mir wichtig. Mit seinen über 100 Rezepten geht Tim Mälzer einen für mich nachvollziehbaren Weg. Fernab von Schnickschnack drängt es ihn zu bodenständigen Gerichten, die danach schmecken dürfen, aus dem sie bestehen: grundehrliche Zutaten. Mit diesem Buch möchte Mälzer aufzeigen, wie leicht sich Mahlzeiten an unseren Alltag anpassen lassen. Sie sind wie Chamäleons und bieten mir zum Frühstück etwas, was mein Nachbar lieber am Abend verspeist und das ist völlig in Ordnung. Unkompliziert, leicht verständlich, geling sicher.

Das Kochbuch gliedert sich in folgende Bereiche auf:

Frühstück
Belegte Brote
Grüne Kiste
Pasta
Suppen & Eintöpfe
Kartoffeln
Fisch
Fleisch
Süßes & Dessert
Für mich die Krönung:
Neben den leckeren Rezepten ist mein Highlight der Mittelteil von Thees Uhlmann (deutscher Musiker und Autor). Er plaudert ein wenig aus dem Nähkästchen. Es wird persönlich und er erstaunt mich mit seinem Scharfsinn. Die Art, mit Worten umzugehen, beschert mir jede Menge Lesespaß zwischen den Gerichten. Ich liebe diese Abschnitte.

Nun zum Praxistest: Fotos dazu findest du auf meinem Blog lesehungrig

Quarkbrötchen von S. 31
Es ist Frühstückszeit und es sind weder Brot noch Brötchen im Haus. Was jetzt? Ganz einfach die Quarkbrötchen von Tim Mälzer backen und die gehen mir wirklich spielend leicht und flott von der Hand. Sie haben eine tolle Teigkonsistenz, keinerlei Geh- oder Stehzeit und brauchen bei mir am Ende null Mehlzugabe, um die 8 geteilten Stücke in Form zu bringen. Geschmacklich passen sie fantastisch zu einem süßen Belag und sind daher bestens fürs Frühstück geeignet. Wir haben sie uns mit Marmelade, Schokoladencreme und Honig schmecken lassen. Von uns gibts eine absolute Nachbackempfehlung. P. S. nebenbei halten sie lange satt.

Lecker gehts weiter:
Die Pilz-Kartoffel-Frittata von S. 28 ist ganz nach unserem Geschmack. Mit einer selbst ausgesuchten Pilzmischung aus dem Bioladen (Kräuterseitlinge, Champignons, Shiitake) mache ich mich ans Werk. Da ich keine ofenfeste Pfanne besitze, habe ich nach dem Anbraten der Kartoffelscheiben und Pilze alles in eine runde Steingutform geschichtet und auf das kurze Stocken auf dem Herd verzichtet. Die Ofenzeit habe ich deshalb um ein paar Minuten verlängert und es dauert nicht lange und ein verlockender Duft zieht durch unsere Küche. Was ich an solchen Gerichten liebe, ist, dass alles aufgeräumt ist, ehe das Essen auf den Tisch kommt. So hält sich auch die Arbeit nach der Mahlzeit im Rahmen. Absolut angenehm und komplikationslos und es gab keine Essensreste bei uns.

Zum Naschen verführt:
Die Schoko-Erdnuss-Cookies auf S. 249 sind ein Selbstläufer. Alle Zutaten sind rasch miteinander verrührt und nach wenigen Minuten landet das erste Backblech im Ofen. Die kleinen Häufchen laufen etwas in die Breite, was bei Cookies erwünscht ist, und sie verströmen einen köstlichen Geruch. Auf einem Metallgitter kühlt der erste Schwung ab, während die nächste Runde in den Backofen wandert. Im Nu habe ich 26 Cookies gebacken und es dauert nicht lange, ehe sie im Mund landen. So lecker, zart, verführerisch und am Rand leicht knusprig. Genau unser Fall. Die backe ich bald wieder.

Nicht kamerascheu:
Was mir bei einem Kochbuch wichtig ist, sind Bilder und hier sind wirklich alle Rezepte damit versehen. Ihre Qualität ist recht unterschiedlich. Etliche sind aufwendig geknipst und andere haben voll den Nostalgischen-Touch. Ich vermute mal, dass das so gewollt ist, da es einige Retro-Kochrezepte ins Buch geschafft haben, die für die heutige Zeit angemessen aufgepimpt sind. Ein Rezeptregister schließt das Kochbuch ab.

Mein Fazit:
Mit „Vierundzwanzigsieben kochen“ trifft Mälzer einen Nerv der Zeit – nämlich die Zeit selbst. Zeit ist ein hohes Gut, und wenn man die Menschen fragt, geht genau selbige den meisten aus. Mit dieser Rezeptsammlung hat es jeder in der Hand, binnen weniger Minuten eine leckere Mahlzeit auf den Tisch zu zaubern oder sich Zeit zu lassen, um sich und seinen Lieben mit mehr Aufwand ein Essen zu gönnen, das funktionieren wird. Hier passen sich die Gerichte dem Alltag an und nicht umgekehrt, was absolut Sinn macht.

Es stehen noch einige Rezepte aus, die ich aus dem Buch kochen werde, denn die drei getesteten haben mich völlig überzeugt. Dazu die wortwitzigen und geistreichen Kapitel von Thees Uhlmann, und ich bin glücklich. Ein Buch, bei dem für mich alles stimmig ist.

Hier wird alles in erfrischender Manier präsentiert. Ich werde eingeladen, die Töpfe zum Glühen und die Augen meiner Familie und Freunde zum Leuchten zu bringen und sie mit Leckereien zu verwöhnen, die auf moderne Art gelungen auf dem Tisch landen. Guten Appetit!

Für „Vierundzwanzigsieben kochen“ gibt es von mir 5 alltagstaugliche Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Das Buch überrascht mich

Highland Crime – Die tote Tänzerin
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Im Moment bin ich nicht die größte Krimi-Maus, aber ein Krimi von einer meiner Lieblingsautorinnen? Da bin ich so was von dabei.

Um was es geht:
Fanny ist dem hektischen München entflohen und verbringt ...

Im Moment bin ich nicht die größte Krimi-Maus, aber ein Krimi von einer meiner Lieblingsautorinnen? Da bin ich so was von dabei.

Um was es geht:
Fanny ist dem hektischen München entflohen und verbringt ein Jahr Auszeit in Schottland. Ihr Weg führt sie ins beschauliche Kirkby. Bei einer Ausflugstour findet sie, oder besser gesagt ihr bester Freund Rudi, ein entzückender Dackel, eine Frauenleiche. Ohne es zu wollen, stolpert Fanny in einen aufregenden Kriminalfall, den die hiesige Polizei schon vor der Zeugenvernehmung gedanklich zu den Akten legt. Ermittlungshilfe erhält sie dabei von dem für sie schwer einschätzbaren George King, denn das die Frau nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist, ist für beide sonnenklar.

Das Abenteuer beginnt:
Ich habe kaum mit dem Buch angefangen und bin schon unsterblich verliebt in einen eigenwilligen und persönlichkeitsstarken Vierbeiner: Rudi. Wie oft ich über ihn lache, kann ich nicht zählen und Fannys Gedankenwelt bringt mich ebenso zum Kringeln. Ihr Charakter ist genial. Sie ist geradlinig, will niemanden etwas Gemeines und kann Ungerechtigkeiten nicht ausstehen. Was sie sich in den Kopf setzt, das zieht sie durch. Das könnte man als stur beschreiben. Wie war das noch mal? Frauchen und Hund ähneln sich? hüstel

Die Charaktere passen:
Neben bekannten Gesichtern treffe ich auf Neue, die mich bestens unterhalten. George King zum Beispiel ist nicht nur gut aussehend und im Umgang mit anderen schlagfertig und scharfsinnig, nein, er trägt ein gefährliches Geheimnis mit sich herum, von dem niemand erfahren darf. Mit seinem Blog „The King‘s Speech“ macht er sich kaum Freunde. Zum Glück betreibt er diesen anonym und er stellt seinen einzigen Zeitvertreib dar, bis Fanny in Kirkby auftaucht.

Nicht gesucht, aber gefunden:
Fanny König und George King, kurz King & König, passen so gut zusammen wie Apfelkuchen mit Zimt, doch die beiden brauchen eine Weile, ehe sie das kapieren. Der Weg dorthin wird von Lachen meinerseits begleitet und trotz der Leiche und weiteren Turbulenzen vergeht es mir kaum. Gegen Ende bleibt es mir im Hals stecken und kurz vorher gibt es einen Moment, wo mir die Gänsehaut rauf und runter kriecht. Das liegt nicht an blutigen Details im Buch, sondern an meinem Kopfkino, für das die Autorin ganze Arbeit geleistet hat. Der Schreibstil ist so brillant wie verständlich und das Setting grandios ausgearbeitet.

Mit dem vierbeinigen Schnüffler weht ein humorvoller Wind durch die Seiten und Leser, die eventuell keine Vorliebe für Hunde haben (wobei ich mir das nicht im Ansatz vorstellen mag), werden gut mit Rudi klarkommen.

Mein Fazit:
Mit „Highland Crime – Die Tote Tänzerin“ beschreitet McGregor neues Terrain und dieses hat sie zu hundert Prozent erobert. Es handelt sich um einen Cosy-Crime, bei dem kaum Blut aus den Seiten tropft und mich der Humor nebst der Spannung komplett abholen. Ich langweile mich keine Sekunde und fühle mich bestens unterhalten. Zu den anderen Kirkby Büchern gibt es für mich hier eine klare Linie. Zwar tauchen einige vertraute Bewohner in der Geschichte auf, doch es ist ihr gelungen, den Fokus vollständig neu zu justieren. Ich bin in Kirkby, treffe auf alte Bekannte, aber erlebe mein geliebtes Örtchen auf eine komplett andere Art neu, was ich total faszinierend finde. Vielen Dank für das inspirierende Leseerlebnis. Ich hoffe, dass dies kein einmaliger Ausflug in das Genre Cosy-Crime bleibt und wir uns alle auf weitere Ermittlungen des Traum-Duos King & König freuen dürfen.

Von mir erhält „Highland Crime – Die Tote Tänzerin“ 5 ermittlungsstarke Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

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