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Veröffentlicht am 03.12.2023

Exzellenter Krimi

Verlogen
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„Verlogen“, den zweiten Band der Islandreihe fand ich sensationell fesselnd. Der Krimi ist komplett unblutig und es geht gar nicht so sehr um die Tat an sich, sondern um die vielen Tragödien, die dazu ...

„Verlogen“, den zweiten Band der Islandreihe fand ich sensationell fesselnd. Der Krimi ist komplett unblutig und es geht gar nicht so sehr um die Tat an sich, sondern um die vielen Tragödien, die dazu geführt haben.

In einem Lavafeld wird eine Leiche gefunden, die sehr schnell als Marianna identifiziert werden kann. Die Frau war zu Lebzeiten mehrmals wegen Kindesvernachlässigung in den Fokus der Behörden gerückt. Niemand scheint richtig um Marianna zu trauern, weder ihre Tochter Hekla, noch ihr Vater.
Trotzdem sind Elma und ihre Kollegen bestrebt, den Mord aufzuklären.

Im zweiten Handlungsstrang begleiten wir über Jahre eine namenlose Frau, die keine Bindung zu ihrem Kind aufbauen kann. Mir gingen die Szenen dieser mehr als schwierigen Mutter-Tochter Beziehung sehr unter die Haut, weil sie so von Trostlosigkeit und Einsamkeit geprägt waren. Niemand sollte so ein freudloses Leben führen müssen.
Die Autorin geht hier sehr geschickt vor, da sie keine Namen nennt. Es liegt nahe, dass es Marianna und Hekla sein könnten, manche Details scheinen zu dieser Theorie jedoch nicht zu passen und so baut sich hier wirklich eine immense Spannung auf. Man fiebert daraufhin, das Geheimnis zu lüften.

In der Elma Perspektive ist der Krimi prinzipiell nicht übertrieben rasant aber trotzdem sehr fesselnd. Die Handlung ist sehr komplex mit vielen Personen. Zunächst scheint Elma immer wieder nur gegen Wände zulaufen, aber dann öffnet sich ein Abgrund nach dem anderen.
„Verlogen“ schockt nicht durch Gewalt oder blutige Szenen sondern durch seine Tragik. Wie schnell können Menschenleben zerstört werden und wie lange hallt dies nach?
Ein wirklich exzellenter Krimi mit einer sympathischen und nahbaren Ermittlerin. Ich freue mich auf Band 3!

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Veröffentlicht am 10.11.2023

Ein wilder Ritt voller Twists und Turns

Die gute Schwester
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„Die gute Schwester“ war für mich ein Thriller mit Wow-Faktor, den ich jedem ans Herz legen kann, der Lust auf eine Geschichte voller Twists und Turns hat.

In den ersten Kapiteln passiert zunächst einmal ...

„Die gute Schwester“ war für mich ein Thriller mit Wow-Faktor, den ich jedem ans Herz legen kann, der Lust auf eine Geschichte voller Twists und Turns hat.

In den ersten Kapiteln passiert zunächst einmal genau das, was der Klappentext bereits verrät. Als Megan erfährt, dass ihr Ehemann Chris sie ausgerechnet mit ihrer Schwester Leah betrügt, kocht sie vor Wut. Die Situation eskaliert und plötzlich ist Leah tot. Megan versteckt die Leiche und führt fortan ein Doppelleben.

In Psychothrillern ist es häufig so, dass die Protagonisten wenig sympathisch sind. „Die gute Schwester“ ist in der Sicht erfrischend anders. Ich konnte Megan von Anfang an richtig gut leiden und habe gehofft, dass sie mit dem Mord durchkommt und mit ihrer neuen Liebe Tom eine zweite Chance auf ein glückliches Leben bekommt.
Tom, den Megan im Internet kennenlernt, fand ich auch richtig nett.
Trotz des Mords liest sich das Buch am Anfang wie ein Liebesroman. Sehr angenehm, aber nicht unbedingt spannend bis aus heiterem Himmel die Erzählperspektive wechselt und es mit der rosa Wolkenstimmung auf einen Schlag vorbei ist. Die Ereignisse werden plötzlich richtig crazy und gerade, als man sich an die neue Situation gewöhnt hat, verwirrt die Autorin mit einem Twist, so dass man als Leser Zweifel bekommt, was nun eigentlich genau vor sich geht. Klar, man hat eine Ahnung, aber hundertprozentig sicher kann man sich nicht sein. Mit dieser Ungewissheit baut Sarah Bonner eine atemberaubende Spannung auf.

Eigentlich finde ich es immer etwas nervig, wenn die Corona Pandemie in Büchern thematisiert wird. In „Die gute Schwester“ wird Covid allerdings dermaßen raffiniert eingebaut, dass es nicht nur eine Randbemerkung ist, sondern zu einem Eckpfeiler der Ereignisse wird.

Dieser Thriller ist wirklich wahnsinnig ausgefuchst konstruiert. Auf der letzten Seite angekommen musste ich kurz auflachen, weil sich alles so perfide zusammenfügt.
Von mir bekommt das Buch eine absolute Leseempfehlung. Ein großartiges Debüt. Ich bin gespannt, was wir von der Autorin in Zukunft erwarten dürfen.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich 2023 gelesen habe

Two Lives to Rise (Breaking Waves 2)
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Der erste Band von Kristina Moningers „Breaking waves“ Reihe hatte mir ganz gut gefallen aber der zweite Teil „Two lives to rise“ war einfach sensationell, eine der besten Liebesgeschichten, die ich dieses ...

Der erste Band von Kristina Moningers „Breaking waves“ Reihe hatte mir ganz gut gefallen aber der zweite Teil „Two lives to rise“ war einfach sensationell, eine der besten Liebesgeschichten, die ich dieses Jahr gelesen habe. Der Roman beinhaltet die komplette Palette: Drama, Comedy, Romantik, Freundschaft und Spannung. Die Geschichte hat mich richtig gut unterhalten.

Isa ist in die Fußstapfen ihrer Eltern getreten und leitet das familieneigene Hotel obwohl sie ursprünglich andere Träume hatte. Ihr Leben verläuft in streng geordneten Bahnen bis auf mehreren Ebenen Chaos ausbricht. Ihre Jugendfreundinnen Odina und Avery suchen ihre Nähe obwohl Isa einfach nur vergessen möchte und dann ist da auch noch ihr Nachbar Preston, dessen lautstarken Renovierungen sie um den Verstand bringen.

Die Streitereien zwischen Isa und Preston waren eins der Highlights des Buches. Die Schlagabtausche sprühen vor Wortwitz und brachten mich immer wieder zum Lachen. Ich war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, die beiden mögen sich versöhnen oder sich doch lieber weiter Kommentare an den Kopf werfen.
Erst kamen mir Isas Verhaltensweisen etwas überspannt vor, aber Rückblenden in die Vergangenheit erklären nachvollziehbar warum sie sich in manchen Situationen so seltsam verhält.
Generell waren mir Isabella und Preston rundum sympathisch, was ein weiterer Grund ist, warum mir das Buch so gut gefallen hat. Isa wirkt auf den ersten Blick unnahbar, je besser man sie kennenlernt, desto mehr erkennt man, dass es sich hierbei nur eine mühsam aufgebaute Fassade handelt.
Auch Preston ist auf den zweiten Blick wesentlich tiefgründiger als man zuerst denkt. Hinter seinem muskulösen, sorglosen Auftreten versteckt sich ein einfühlsamer Mann, der sich nach Geborgenheit sehnt.
Ich fand beide einfach toll herausgearbeitet und habe sie in mein Herz geschlossen.

Was den Kriminalfall – das Verschwinden von Josie – anbelangt gibt es zwar nicht wirklich neue Entwicklungen aber mehr Rückblicke zur Freundschaft der fünf Mädchen. Josie bleibt nach wie vor kein liebenswerter Charakter aber man empfindet mehr Mitgefühl mit ihr, da sie schlimme Dinge durchmachen musste.

„Two lives to rise“ endet mit einem Cliffhanger, der so spannend ist, dass man sich die Haare vom Kopf reißen möchte. Nun heißt es abwarten, bis es im Frühjahr 2024 mit Odinas Geschichte weitergeht.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Fabelhafter Ladythriller

Tränennacht
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Vor etlichen Jahren war ich ein absoluter romantic supsense Fan und habe vor allem die Bücher von Karen Rose und Lisa Jackson geliebt.
Die frühen Karen Rose Romane, bevor sie anfing dieses extrem dicken ...

Vor etlichen Jahren war ich ein absoluter romantic supsense Fan und habe vor allem die Bücher von Karen Rose und Lisa Jackson geliebt.
Die frühen Karen Rose Romane, bevor sie anfing dieses extrem dicken Schwarten zu schreiben, habe ich alle gelesen, irgendwann in den letzten zehn Jahren habe ich sie allerdings aus den Augen verloren.
Als ich „Tränennacht“ in der Buchhandlung entdeckt habe, hat es mich extrem angesprochen. Zum einen finde ich Geschichten über Sekten immer faszinierend und zum anderen wollte ich mal wieder einen Ausflug ins Ladythriller Genre machen.
Das Buch ist beeindruckende 720 Seiten dick und da es sehr eng und ohne Leerseiten bedruckt ist, handelt es sich bei der Seitenzahl um keine Mogelpackung.
In der ersten Hälfte steht der Romance Aspekt im Mittelpunkt. Radiomoderatorin Daisy wird auf offener Straße überfallen. Erfolgreich kann sie sich gegen den Angreifer wehren und reißt ihm dabei ein markantes Medaillon vom Hals. Zu ihrem Schutz wird FBI Agent Gideon abgestellt. Es ist Liebe auf den ersten Blick, alles geht fast schon lächerlich schnell. Beide sind sich in der Geschwindigkeit eines Wimpernschlags wahnsinnig nah und erzählen sich Geheimnisse, die sie noch niemandem anvertraut haben.
Ich mag sehr, wie vielschichtig die Autorin ihre (männlichen) Charaktere zeichnet. Gideon ist im Einsatz ein knallharter Agent, privat ist er aber ein sensibler, einfühlsamer Mann, dem in seiner Jugend schlimmste Dinge widerfahren sind. Gerechtigkeit und der Schutz von Frauen sind das höchste Gebot für ihn.
Ich konnte ihn sehr gut leiden und konnte gut nachvollziehen, warum Daisy sich in ihn verliebt. Manches Mal musste ich allerdings lachend die Augen verdrehen, denn er ist auch ein extremer Alphamann. Die Art und Weise, wie er teilweise eifersüchtig wurde oder Besitzansprüche geltend macht, klingt wie aus der Zeit gefallen.
Daisy ist ebenfalls eine sehr facettenreiche Protagonistin. Auf der einen Seite agiert sie auch in Extremsituationen völlig furchtlos und scheut sich nicht davor, ein Gewehr zu benutzen. Gleichzeitig wird auch sie von Dämonen heimgesucht. Als trockene Alkoholikerin kämpft sie jeden Tag dagegen an, rückfällig zu werden.
Ihre Therapiehündin fand ich total süß, hatte aber auch Mitleid, weil immer wieder erwähnt wird, wie fest Daisy sie in schwierigen Situationen drückt bzw. wie exzessiv sie zum Trost gestreichelt wird.
Einen weiteren großen Anteil an der Handlung nimmt die Großfamilie Sokolov ein, die gefühlt jeden, der Hilfe braucht, adoptiert.
Die erste Hälfte des Buches hatte durchaus was von einem Wohlfühlroman, der durch ein paar sehr gut geschriebene explizite Szenen abgerundet wird. Von den kurzen Kapiteln aus Sicht des Serienkillers fühlte ich mich fast ein wenig gestört. In der zweiten Hälfte wird dann klar, warum „Tränennacht“ ein Thriller ist. Karen Rose gibt hier wirklich alles. Ein Schusswechsel folgt auf den nächsten, Leute werden getroffen, es gibt Explosionen und immer wieder Leichen. Ja, die Handlung ist übertrieben und wenn man ehrlich ist, irgendwie Stuss, aber es ist einfach wahnsinnig fesselnd und kurzweilig geschrieben. Mich hat der Thriller sehr begeistert. Das Sektenthema war leider weniger präsent als ich erwartet hatte, aber ich denke, dass im zweiten Band ein Schwerpunkt auf Eden gelegt wird. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Komplexes Familiendrama

Schwarzvogel
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„Schwarzvogel“ von Frida Skybäck hat vom dtv Verlag eine große Marketingkampagne spendiert bekommen, so dass man zur Zeit kaum an diesem Buch vorbei kommt. Da ich nordische Krimis liebe ist es nicht verwunderlich, ...

„Schwarzvogel“ von Frida Skybäck hat vom dtv Verlag eine große Marketingkampagne spendiert bekommen, so dass man zur Zeit kaum an diesem Buch vorbei kommt. Da ich nordische Krimis liebe ist es nicht verwunderlich, dass ich neugierig geworden bin. Direkt vorneweg kann ich sagen, dass ich „Schwarzvogel“ sehr gerne gelesen habe. Man darf jetzt allerdings keinen typischen Krimi mit klarer Täter-Mörder Storyline erwarten. Dieses Buch ist eher ein Familiendrama.

Kommissarin Fredrika kehrt nach einem Zwischenfall in Stockholm in ihr Heimat Lund zurück. Gleich ihr erster Fall hat es in sich. Eine Frau bricht ins Eis ein und stirbt. Warum hat sie die Eisfläche betreten? War sie etwa auf der Flucht? Als Fredrika beginnt Fragen zu stellen, fallen immer wieder Namen von ihren eigenen Familienangehörigen. Auch das spurlose Verschwinden ihrer Mutter vor knapp 30 Jahren rückt in den Fokus.

Mir hat sehr die Komplexität des Falls gefallen. Eine Frau, die in der Gegenwart ums Leben kommt und genauso gut einen Unfall gehabt haben könnte, löst eine Kettenreaktion aus. Plötzlich ist eine Vielzahl von Opfern, Tätern und Verbrechen denkbar – oder auch nicht. All diese Vermutungen könnten sich genauso als grundlos entpuppen. Ich fand die Entwicklung des Falls / der Fälle nicht vorhersehbar und dadurch blieb das Buch immer fesselnd.
Ich konnte Fredrika Zerrissenheit gut nachvollziehen. Sie möchte Antworten, hat aber auch Angst, dabei etwas Schreckliches zu erfahren.
Fredrika ist eine sympathische junge Frau, der interessantere Charakter ist allerdings ihr Partner Henry. Während Fredrika doch recht austauschbar ist, finde ich Henry bei weitem individueller. Optisch wird er als eine Art Sherlock Holmes beschrieben. Man wundert sich, warum er bei der Polizei ist, denn er ist sehr vermögend, liebt Kunst und fine Dining. Seine exzentrische Art scheint eher zu einem verschrobenen Professor zu passen. Er ist umgeben von vielen Geheimnissen, was ihn wirklich interessant macht. Hinzu kommt sein sensibles und einfühlsames Verhalten und man beginnt ein wenig auf eine Romanze zwischen Henry und Fredrika zu hoffen.
Ich fände es super, wenn wir in einem Folgeband tiefer in Henrys Backstory eintauchen würden. Aber auch in Sachen Fredrika gibt es noch ein großes Thema, welches sicherlich einen zweiten Krimi füllen könnte.
Ich werde an dieser Reihe auf jeden Fall dranbleiben.

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