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Veröffentlicht am 31.10.2023

Der Monster-Anwalt ermittelt wieder

Monsteranwalt
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Mittlerweile hat Daniel Becker sich selbstständig gemacht und betreibt seine kleine Kanzlei für besonders monströse Fälle. Unterstützung erhält er von Praktikant Phil sowie Hund Dennis. Neben vereinzelten ...

Mittlerweile hat Daniel Becker sich selbstständig gemacht und betreibt seine kleine Kanzlei für besonders monströse Fälle. Unterstützung erhält er von Praktikant Phil sowie Hund Dennis. Neben vereinzelten kleineren Aufträgen der besonderen Art bittet ihn die Bürgermeisterin von Seattle um Hilfe: Bereits mehrere Schiffe sind auf unerklärliche Weise vor Seattle gesunken und Becker soll dieses Problem bitte klären, damit die Bürgermeisterin sich voll auf ihre Werbekampagne konzentrieren kann, die Eishockey-Mannschaft der Seattle Kraken in die Stadt zu bekommen.
Im zweiten Band darf man sich auf ein Wiedersehen diverser Charaktere des ersten Bandes freuen, sofern sie diesen überlebt haben. Neben Phil und Dennis sind z. B. auch Privatschnüfflerin Martina sowie Monster Brett wieder mit dabei. Zudem haben einige weitere interessante Wesen ihren Auftritt. Die kleine Kanzlei läuft mehr schlecht als recht: Klienten gibt es zwar genug, nur können Monster meistens nicht sonderlich viel zahlen, so dass Daniel Becker zunächst weiterhin auf seinem Hausboot wohnen muss. Dafür nimmt er sich immerhin wieder mehr Zeit für seine Tochter Lucy.
Diesmal geht es im Gegensatz zum ersten Band schnell spannend los, denn auf Daniel wird ein Anschlag verübt. Zudem empfand ich es als deutlich angenehmer, dass der Ich-Erzähler kein arroganter Großkotz mehr ist, auch wenn er weiterhin seine Macken hat. Die Interaktionen mit den anderen Charakteren sind diesmal deutlich vielseitiger, was in Bezug auf den Unterhaltungswert viel ausmacht. Die Handlung an sich gestaltet sich um einiges komplexer im Vergleich zum ersten Band. Und Daniel und sein Team kommen diesmal viel herum, wobei der Besuch einer ComicCon fast zu einem Cameo des Autors geführt hätte.
Mehr Spannung, mehr Spaß, der zweite Band des Monsteranwalts bietet neben aussergewöhnlichen Fällen und Wesen lustige Urban-Fantasy-Unterhaltung gleich von der ersten Seite an.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Märchenmorde in Berlin: Die Jagd beginnt

Rotkäppchen lügt
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Nora Rothmann ist bei ihren Kolleginnen und Kollegen des LKA Berlin nicht sonderlich beliebt. Ein Grund dafür ist, dass sie interne Korruptions- und Betrugsfälle untersucht und hierbei sehr akribisch vorgeht. ...

Nora Rothmann ist bei ihren Kolleginnen und Kollegen des LKA Berlin nicht sonderlich beliebt. Ein Grund dafür ist, dass sie interne Korruptions- und Betrugsfälle untersucht und hierbei sehr akribisch vorgeht. Die neuesten Vorwürfe gehen gegen den mittlerweile pensionierten LKA-Präsidenten: Hat Wilhelm Tuchfeldt wirklich die Manipulation wichtiger LKA-Akten ermöglicht? Nach der Konfrontation mit diesen Anschuldigungen überschlagen sich die Ereignisse, es gibt mehrere Mord- bzw. Todesfälle. Innerhalb dieser Ermittlungen taucht wiederholt das Thema Wolf bzw. Wolfsmaske auf, ebenso wirken einige Bluttaten wie nach einem bestimmten Schema inszeniert. Gibt es eine Verbindung zum inhaftierten Serienmörder, dem Wolf von Berlin?
Rotkäppchen lügt ist der erste Band einer Thriller-Trilogie rund um von Grimms Märchen inspirierten Bluttaten. In einem zunächst undurchschaubaren Meer an Lügen und Korruption versucht die 33-jährige LKA-lerin Nora Rothmann, alte und neue Bluttaten aufzuklären, welche in Zusammenhang zueinander zu stehen scheinen. In manchen Situationen kommt ihr hierbei ihre Jagdausbildung zugute, welche sie von ihrem Vater erlernt hat, bevor ihre Familie damals ebenfalls einer Bluttat zum Opfer fiel. Rangiert die Ermittlerin beim LKA eh bereits im unteren Bereich der Beliebtheitsskala unter ihren KollegInnen, kommt hier nun erschwerend hinzu, dass sie bald nicht mehr weiß, wem aus den eigenen Reihen sie noch trauen kann.
Der Fall bzw. die Fälle wirken zunächst völlig unüberschaubar, wobei es eine zeitlang so aussieht, als würde der Täter eine regelrechte Blutspur hinter Nora Rothmann hinterher ziehen, wodurch Nora teilweise selbst unter Verdacht gerät. Diverse Märchenelemente sowie vorerst mysteriös bis brutal wirkende Einschübe aus Tätersicht bieten zusätzliches Material zum Mitspekulieren. Zum Ende des ersten Bandes gibt es einen Teilerfolg, das große Thema der von den Grimmschen Märchen inspirierten Morde läutet hingegen die nächste Runde für Band zwei ein. Die Spannung ist durchgängig hoch, kurze Kapitel, eine zügige Handlung und regelmäßige Szenenwechsel sorgen für angenehmen Lesegenuss.
Spannend, unvorhersehbar und bisweilen brutal startet der erste Band der Trilogie rund um Korruption und märcheninspirierte, sadistische Bluttaten rund um Berlin.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Sinnerklaas muss sterben

Der Weihnachtsmannkiller. Ein Winter-Krimi aus Ostfriesland
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Viele mögen die Weihnachtszeit. Manche mögen sie nicht. Und einer ist so sehr Grinch, dass er als Weihnachtsmann bzw. Nikolaus verkleidete Mitbürger tötet. Diese Theorie vertritt zumindest Ann Kathrin ...

Viele mögen die Weihnachtszeit. Manche mögen sie nicht. Und einer ist so sehr Grinch, dass er als Weihnachtsmann bzw. Nikolaus verkleidete Mitbürger tötet. Diese Theorie vertritt zumindest Ann Kathrin Klaasen und stößt damit bei ihrer neuen Chefin zunächst auf taube Ohren. Die Medien nehmen diese Theorie jedoch begeistert auf und schon bald ist das Thema auch im Social Media in aller Munde bzw. Augen. Doch der Täter lässt sich hiervon nicht aufhalten und zieht weiter seine mörderische Spur quer durch Christstollen und Eierpunsch.
Kaum liegen die ersten Marzipankartoffeln in den Regalen, überrascht uns Klaus-Peter Wolf mit einem mörderisch-guten Winterkrimi rund um Ann Kathrin Klaasen und ihr Team. Auch wenn der Autor uns fröhlich als Nikolaus verkleidet vom Cover entgegen lächelt - im Roman vergeht so manchem „Sinnerklaas“ das Lachen, als der Weihnachtskiller vor ihm steht.
Der Roman reiht sich in die bisherigen Ostfriesland-Krimis des Autoren ein. Mit seinem ihm typischen Blick auf Details ist auch diesmal wieder der Wechsel zwischen Spannung und überspitzen Situationen gegeben, welcher für Klaus-Peter Wolfs Krimis so typisch ist. Leider müssen auch hier erst einige Mitbürger und Spekulatiuskekse dran glauben und die ErmittlerInnen in gefährliche Situationen geraten, bis auch dieser Fall als weiterer Erfolg für das Polizeirevier verbucht werden kann. Zum Glück für uns, denn sonst würden uns einige echt schräge Ereignisse entgehen.

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Nächste Stunde Gaunerkunde

Schule der Meisterdiebe
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Zwei Dinge gibt es in Gabriels Leben, worauf der 13-jährige sich verlassen kann: Seine Oma und seine flinken Finger. Als erfolgreicher Taschendieb sorgt er dafür, dass sie beide nicht hungern müssen. Immer ...

Zwei Dinge gibt es in Gabriels Leben, worauf der 13-jährige sich verlassen kann: Seine Oma und seine flinken Finger. Als erfolgreicher Taschendieb sorgt er dafür, dass sie beide nicht hungern müssen. Immer mit dabei: Sein Glücksbringer, eine geschwärzte Münze und das Einzige, was er von seinen Eltern hat. Bis er erstaunt feststellen muss, dass eines seiner Opfer ihn selbst reingelegt und ihm seinen Glücksbringer geklaut hat. Dafür hält er nun eine Einladung in Händen, welche Gabriel nach Crookhaven bringt: Einem Internat für Fälscher und Diebe mit dem Ziel, den wahren Verbrechern dieser Welt das Handwerk zu legen.
Mit Crookhaven ist dem Autor eine ausgefallene Schul-Idee gelungen. Über mehrere Schuljahre lernen die Kinder Fälschen, Täuschen, Schlösser knacken uvm. Dabei ist ein Teil der Kinder der Nachwuchs bekannter Fälscher und Diebe, während die anderen aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten aufs Internat eingeladen wurden. Schnell freundet Gabriel sich dort mit einigen Kindern an, die gemeinsam nicht nur eine große Aufgabe meistern, sondern auch einem Plan der geheimnisvollen Namenlosen auf die Schliche kommen.
Gabriel ist ein pfiffiger Junge mit dem Herz am rechten Fleck und seine Abenteuer machen einfach Spaß zu lesen. Die Mädchen und Jungen, mit denen er sich anfreundet, haben alle ihre Stärken und Schwächen und wie sie nach und nach zu einem Team zusammenwachsen und sich gegen Neider behaupten ist klasse und unterhaltsam beschrieben. Bereits nach wenigen Seiten mag man das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen. Bin schon gespannt auf das nächste Schuljahr.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Drachen und verschwundene Magie in London

Die Geschichtenwandler − Steinerne Drachen
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Der zweite Band der Geschichtenwandler geht gleich spannend los. Während eines Einkaufsbummels mit ihrer Großmutter, der früheren Muse Clio, beobachtet Enna einen Drachen, der aus Rauch zu bestehen scheint ...

Der zweite Band der Geschichtenwandler geht gleich spannend los. Während eines Einkaufsbummels mit ihrer Großmutter, der früheren Muse Clio, beobachtet Enna einen Drachen, der aus Rauch zu bestehen scheint und zu einem Jungen gehört. Ist die Magie also doch nicht aus London verschwunden? Und was hat es mit dieser Drachenmagie auf sich? Kurz darauf steht der Junge im Buchladen ihrer Mutter, allerdings möchte er nicht zu Enna, sondern zu ihrer besten Freundin Delia.
Seitdem Enna die Musenmagie freigelassen hat, um London zu retten, ist in der Emerald Ink Society nichts wie früher. Den Kindern fehlt einfach die Magie zum Geschichtenwandeln. Dank dem Jungen und seinem Drachen kommt den Kindern jedoch bald eine Idee, wo die Magie abgeblieben sein könnte. Bis die ersten Drachenangriffe losgehen und eine neue Gefahr ganz London bedroht.
Erneut müssen die Kinder der Emerald Ink Society London retten. Diesmal bekommen sie Drachenmagie als Hilfe, welche leider ebenso wie Musenmagie für Böses missbraucht werden kann. Sehr schön ist, dass nun auch Ennas Freundin Delia mit Magie in Kontakt kommt, woraufhin Enna eine Weile sogar eifersüchtig auf ihre Freundin ist, weil sie nicht selbst von den Drachen erwählt wird. Trotzdem schaffen die Kinder es, sich zusammen zu rappeln und als Team gemeinsam zu handeln. Und das sogar erstaunlich gut. Dass man dabei einige bedeutsame Drachen Londons kennenlernt ist hierbei ein schöner Nebeneffekt.
Mir hat der zweite Band noch besser gefallen als der erste, die Spannung ist durchgehend hoch und Freundschaft und Zusammenhalt sind diesmal stark von Bedeutung. Die vielen unterschiedlichen Drachen, deren Eigenschaften und die Art der Bedrohung sind ebenfalls eine ausgefallene Idee. Zudem sind einige gute Überraschungen eingebaut.

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