Spannender historishcer Krimi
Schatten über Colonia – Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs„...Das ganze Haus war erfüllt von Geschrei und Gerumpel. Umgestoßene Möbel krachten zu Boden, der Inhalt von Kisten und Truhen prasselte auf Fliesen...“
Glücklicherweise sind bei dem Überfall auf das ...
„...Das ganze Haus war erfüllt von Geschrei und Gerumpel. Umgestoßene Möbel krachten zu Boden, der Inhalt von Kisten und Truhen prasselte auf Fliesen...“
Glücklicherweise sind bei dem Überfall auf das Landgut von Salvia Salina Mercatus keine Menschenleben zu beklagen. Doch so wird es nicht bleiben.
Das Autorenpaar hat einen spannenden historischen Krimi geschrieben. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet. Er sorgt für den hohen Spannungsbogen und lässt mich gleichzeitig tief in die Zeitverhältnisse eintauchen. Das Buch zeugt von exakter Recherche.
Wir schreiben das Jahr 87 nach Christus. Köln wird zur Hauptstadt der neuen Provinz Germania Inferior. Bald gibt es nicht nur Überfälle auf die Landgüter, sondern selbst in der Stadt. Alle Anzeichen sprechen dafür, dass freie Germanen die Täter sind.
Als der junge Anwalt Quintus Tibur einen Germanen verteidigt, fällt ihm auf, dass die Aussagen der Ankläger nicht stimmig sind. Die junge Römerin Lucretia verfolgt den Prozess. Ihre Sklavin und Freundin ist kurz vor ihrer Freisprechung bei einem Überfall getötet wurden.
Das Geschehen ermöglicht mir eine Einblick in das römische Gerichtswesen.
„...Denn einen Polizeiapparat, der rund um die Uhr Verbrecher jagte, gab es nicht, und das Aufrechterhalten der öffentlichen Ordnung unterlag den Stadtwachen und der Feuerwehr...“
Quintus stammt aus einem germanischen Dorf. Er hat sich zum Anwalt emporgearbeitet und nun das römische Bürgerrecht. Lucretia ist eine gebildete junge Dame aus wohlhabenden Haus. Ihr Vater hat sie durch einen Hauslehrer in Lesen, Schreiben und Rechnen unterrichten lassen. Sie kann logisch denken und stellt in entsprechenden Situationen die richtigen Fragen.
Quintus und Lucretia wollen gemeinsam die Überfälle aufklären. Es gibt zu viele Fragen und zu wenig Antworten, die zu dem Geschehen passen.
„...Für jeden Raubzug den riesigen Fluss zu überqueren, stellte schon ein immenses Risiko dar. Aber offenbar schien sich der Aufwand für die Halunken zu lohnen. Gier konnte den Menschen Flügel verleihen und ihn jede Vorsicht vergessen lassen...“
Warum aber hatte sie die Wachen bisher nie gesehen? Und wie waren sie in die Stadt gekommen? Quintus begibt sich in sein Heimatdorf, um zu erkunden, ob man dort etwas von den Dieben weiß. Bei der Gelegenheit erfahre ich eine Menge über das Leben der Germanen.
„...Die Germanen wohnten in langen, rechteckigen Häusern. Separate Ställe gab es nicht, die Tiere lebten also mit im Haus – wenn sie nicht gerade auf kleinen eingehegten Grasflächen umherstreiften...“
Quintus und Lucretia ahnen bald, dass vieles nicht so ist, wie es ausschaut. Bei ihren Ermittlungen kommen sie selbst in Lebensgefahr. Doch es gelingt ihnen, die Verbrechen aufzuklären.
Eine Karte von Köln, eine von Germanien und eine vom Römischen Reich sowie ein umfangreiches Glossar ergänzen das Buch.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.