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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2023

Gibt es ein happy end?

Unser Weg nach morgen
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Groß, blond, blauäugig , Arisch-deutsch genau dass ist Lilelotte, gen. Lilo. Sie wächst 1930 in Hamburg in Familie mit Parteibuch auf. Ihre drei Brüder sind in der HJ und sie selbst im BDM. Die Freunde ...

Groß, blond, blauäugig , Arisch-deutsch genau dass ist Lilelotte, gen. Lilo. Sie wächst 1930 in Hamburg in Familie mit Parteibuch auf. Ihre drei Brüder sind in der HJ und sie selbst im BDM. Die Freunde ihrer Brüder gehen in ihrem Zuhause ein und aus. Dabei ist auch auch Ludwig, ein guter Freund eines ihrer Brüder, der plötzlich den Kontakt zu abbricht. Zufällig treffen sich Lilo und Ludwig wieder. Er lädt sie zu einem besonderen Tanzabend ein. Die Swing Kids, die hier auftreten, spielen verbotene, entartete Negermusik und widersetzen sich dadurch dem Druck des Naziregimes. Sie sind flippig gekleidet und die Frauen geschminkt. Doch die Spelunke wird überwacht und so ist es nur eine Frage der Zeit bis auch Ludwig und Lilo in die Hände der SS fallen.



2019: Nele übernimmt die Buchhandlung ihres Vaters. Sie will seinen Traum zu ihren machen, doch die Konkurrenz ist groß und die Umsätze halten sich in Grenzen. Eine alte Dame die sie in ihrem Laden besucht, überreicht ihr ein Manuskript, mit der Worten, dass sie doch bitte die Geschichte ihrer Mutter lesen sollte. Nele lernt beim lesen Lilo kennen und ist von deren Geschichte hingerissen. Doch je weiter sie in das Leben von Lilo eintaucht, desto mehr merkt sie, wie sich ihr eigenes Leben mit dem von Lilo verbindet. Und schlußendlich muß sie eine Entscheidung treffen.

Diese Buch bleibt mir in Erinnerung. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Eine Kindheit, die keine war

Bis wir unsere Stimme finden
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Im Mai 1942 muß sich der kleine Jakob in eine Kiste verstecken, wie seine Familie von der SS gewaltsam aus der Wohnung geholt wird. Er hat vorher von seinem Vater die Instruktionen bekommen, wie er fliehen ...

Im Mai 1942 muß sich der kleine Jakob in eine Kiste verstecken, wie seine Familie von der SS gewaltsam aus der Wohnung geholt wird. Er hat vorher von seinem Vater die Instruktionen bekommen, wie er fliehen kann und wohin.

Am Grenzübergang zur Schweiz bekommt Jakob die noch kleinere Fanny anvertraut. Ihre Mutter wurde bei der Flucht angeschossen und bittet Jakob nun, der Bruder von Fanny zu sein. Die Kinder werden von der Fürsorge aufgenommen und als Verdingkinder zu Bauern gebracht. Dort müssen sie schwere Arbeiten verzichten, bekommen wenig zu essen und werden misshandelt und missbraucht.

1968 lebt Jakob mit seinem Rucksack aus seiner Kindheit auf den Straßen in Wien und schlägt sich mit Gelegensarbeiten durch. Zwischendurch besucht er Freunde, die in einer Kommune leben. Alkohol und Rauschgift ist fortan der Tagesordnung.

Fanny wurde von einem kinderlosem Ehepaar adoptiert und hat ein gutes Zuhause. Doch die Vergangenheit läßt sie nicht los. Sie hat zu viel schreckliches erlebt, was auch ihre Zukunft belastet.

Eines Tages treffen Jakob und Fanny wieder aufeinander. Doch sie leben in verschiedenen Welten. Können sich die „Geschwister“ wieder aufeinander verlassen?

Mich hat das Buch über Verdingkinder, deren Leiden und Verzweiflungen bis in meinen Träumen verfolgt. Ich frage mich, wie so etwas passieren konnte und warum keiner etwas dagegen unternommen hat.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Ein kleines Kind, was furchtbares erleben musste

Das einzige Kind
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Dieses Buch von Hera Lind ist eins von vielen, dass ich dieser Autorin, gelesen habe. Und wieder hat sie es geschafft mich zu emotional so zu fesseln ,dass ich dieses Buch nicht zur Seite legen konnte. ...

Dieses Buch von Hera Lind ist eins von vielen, dass ich dieser Autorin, gelesen habe. Und wieder hat sie es geschafft mich zu emotional so zu fesseln ,dass ich dieses Buch nicht zur Seite legen konnte. Der kleine Djoko wird 1935 in Bosnien geboren und lebt mit den Eltern in sehr ärmlichen Verhältnissen. Sein Vater ist oft mit einer Gruppe Partisanen in den Wäldern unterwegs und versucht um das überleben seiner Familie Familie zu kämpfen. Seine Mutter ist der Situation nicht gewachsen und misshandelt ihren Sohn bei den kleinsten Vergehen. So lernt er schon in frühster Kindheit mit schmerzen und Missachtung zu leben. Bei einem Besuch bei seinen Großeltern bekommt er liebe und Zuneigung. Mit knapp 5 Jahren verliert er seine Eltern und Großeltern bei einem Angriff auf ihren Dorf. Schwer verletzt schließt er sich einem Flüchtlingstreck an. In der nächsten Stadt kommt er in eine Klinik, wo sich eine Krankenschwester liebevoll um ihn kümmert. Diese nimmt ihm auch unter ihre Fittiche, wie die nächste Flüchtlinge vor dem Krieg ansteht. Kälte, Hunger und Krankheiten begleiten ihn die nächsten Jahre. In einem Lager der SS findet er Freunde unter den deutschen Soldaten. Einer gibt ihn einen neuen, deutschen Namen: Fritz. Er wird adoptiert und ist jetzt deutsch. Doch der Krieg geht weiter und sein neuer Vater ist aus dem Lager verschwunden. Mit 13 Jahren und zum Ende des zweiten Weltkriegs endet seine Flucht in Österreich.
Djokos Kindheit war von Leid, Hunger, Schmerzen und grausamen Bildern geprägt. Er mußte sehr früh erwachsen werden. Diese Geschichte hat Hera Lind von dem 88 jährigen Djoko aufgeschrieben. Sie hat sich an den Tatsachen orientiert und hat es in Perfektion mit ihren eigenen Worten erzählt.
Mich hat auch dieses Buch wieder emotional mitgenommen. Und diese Geschichte ist so aktuell in der heutigen Zeit.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Die Geschichte von Marie Schärer

Die junge Wanderhure
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Marie Schärer, eine junge Bürgerstochter, fällt einer Intrige zum Opfer, die sie fasst mit dem Tode bezahlen muß. Deutschland, im Jahre 1410, war eine schwere Zeit für Frauen, die sich nicht fügen wollten. ...

Marie Schärer, eine junge Bürgerstochter, fällt einer Intrige zum Opfer, die sie fasst mit dem Tode bezahlen muß. Deutschland, im Jahre 1410, war eine schwere Zeit für Frauen, die sich nicht fügen wollten. Marie wird schwer misshandelt und ohne irgendwelche Hoffnung aus der Stadt gejagt. Sie ist mehr Tod als lebendig , wie sie von Gerlind und ihren Kameradinnen gefunden wird. Sie arbeiten als Wanderhuren und pflegen Marie gesund. Um weiterhin überleben zu kommen, schließt sich Marie der Gruppe an und trägt auch das gelbe Band der sie als hure kennzeichnet. Anfangs fällt ihr der Beischlaf mit fremden sehr schwer, aber mit der Zeit hat sie sich damit abgefunden. Ihr Ziel ist es, Rache an ihren Folterern und Mördern ihres Vaters zu nehmen. Doch der Weg dorthin ist steinig und mit vielen Fallen und weiteren Intrigen bestückt. Doch mit jedem vergangenen Jahr rückt sie ihrem Ziel näher.
Anfangs dachte ich, das Buch kenne ich doch! Aber mit der Zeit habe ich erkannt, dass es doch noch sehr viel mehr Begebenheiten gegeben hat, als das erste Buch der Reihe erzählt hatte. Diese Geschichte hat mir genauso gut gefallen, wie alle anderen Bücher der Reihe.

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Triller mit unerwartetem Ende

Gesichtersammler
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Merle, eine junge Kommissarin, beginnt bei ihrer neuen Stelle. Gleich zu Beginn wird sie mit einem grausamen Mord konfrontiert. Auf einer Parkbank sitzt eine vornehm gekleidete Frau mit einer Vogelfedermaske ...

Merle, eine junge Kommissarin, beginnt bei ihrer neuen Stelle. Gleich zu Beginn wird sie mit einem grausamen Mord konfrontiert. Auf einer Parkbank sitzt eine vornehm gekleidete Frau mit einer Vogelfedermaske auf dem Gesicht und scheint zu schlafen. Doch der Schein trügt: sie ist tot und ihr Gesicht wurde entfernt. Wer macht so etwas. Doch dieses Opfer ist erst der Beginn einer grausamen Mordserie. Es werden immer wieder weitere Frauen gefunden, die ganz genauso hergerichtet sind. Merle versucht in ihrer unkonventionellen Art, den Täter auf die Spur zu kommen. Doch ihr Kollege Robert scheint nicht wirklich begeistert von seiner neuen Partnerin zu sein. Die beiden sind gegensätzlich wie Feuer und Wasser, doch gerade diese Konstellation führt sie beide schlußendlich weiter.
Wer für psychologisch spannende Triller zu begeistern ist, hat mit diesem Buch eine richtige Entscheidung getroffen. Aber es ist definitiv kein Buch für schwache Nerven!
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig geschrieben, ich habe es in einer Nacht durchgelesen!

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