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Veröffentlicht am 29.10.2023

Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, auch ein leckerer Aufstrich darf es sein

Brot sucht Aufstrich
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Valesa Schell hat mit ihren beiden Vorgänger-Büchern bereits gezeigt, dass sie Brot backen kann. Mit "Brot sucht Aufstrich" legt sie den nächsten Gang ein und präsentiert die passenden Aufstriche, Chutneys ...

Valesa Schell hat mit ihren beiden Vorgänger-Büchern bereits gezeigt, dass sie Brot backen kann. Mit "Brot sucht Aufstrich" legt sie den nächsten Gang ein und präsentiert die passenden Aufstriche, Chutneys und Butter-Boards, die ihren leckeren Brotvariationen quasi die Krone aufsetzen.

Ein Buch randvoll mit Gustostückerln, die von herzhaft bis süß, veggi oder auch vegan reichen und so den Genusshimmel ein Stückchen auf die Erde holen.

Nach einer kurzen Stippvisite in den Bereichen Grundzutaten, Wissenswertes und Warenkunde geht es auch schon los in der Aufstrichküche. Die Rezeptsammlung überzeugt nicht nur durch eine abwechslungs- und ideenreiche Auswahl, sondern ist auch alltagstauglich, äusserst schmackhaft und mit Pfiff.

Übersichtlich gliedert sich die Zutatenliste jeweils linksbündig, während rechtsseitig die leicht verständliche Zubereitung zum Nachmachen einlädt. Passend zum Rezept gibt es auch noch Empfehlungen für das geeignete "drunter", damit sich Brot und Aufstrich harmonisch ergänzen und geschmacklich unschlagbar sind. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt findet Einzug und so gibt Valesa Schell Tipps zur Resteverwertung, in denen die Schmankerl erneut glänzen dürfen.

Die Geschmacksknospen tanzen auf der Zunge Samba, denn Italienischer Obatzda, Feigen-Senf-Aufstrich, Orangen-Marmelade oder Feigen-Frischkäse-Board machen aus jedem Brot eine Leckerei.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Versuche stets ein Stückchen Himmel über deinem Leben festzuhalten - Marcel Proust

Unterm Himmel
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Wir alle leben unter einem Himmel und bewundern immer wieder die vorüberziehenden Wolken, die zuckende Blitze und das nächtliche Leuchten Myriaden von Sternen. Laura Kranich öffnet mit ihrem Buch nicht ...

Wir alle leben unter einem Himmel und bewundern immer wieder die vorüberziehenden Wolken, die zuckende Blitze und das nächtliche Leuchten Myriaden von Sternen. Laura Kranich öffnet mit ihrem Buch nicht nur die Wolkendecke für die Leser;innen, sondern zeigt ihnen anhand atemberaubender Aufnahmen, wie schön unser Firmament ist, auch wenn hinter manch einer wunderschönen Himmelsschauspiel die Auswirkungen eines Waldbrandes oder Vulkanausbruches stecken.

Sie erzählt verständlichen und leicht zu verinnerlichen Worten, wie diese Wetterphänomene entstehen, klärt über den Ursache und Wirkung auf und weckt eine gewisse Neugier für ihren Arbeitsbereich, der so viel mehr ist als trockene Physik und und Wissenschaft. Zwar entstehen mitunter mystische Himmelszaubermomente durch die Veränderungen des Klimawandels, jedoch weiß die Autorin ihnen durchaus Himmelsglanz und Nachtgefunkel zuzusprechen.

Die Leser:innen müssen nicht studiert haben, um sich von den begeisternden Worten von Kranich mitreißen zu lassen, sondern können das komplette Buch einfach genießen, wenngleich Kranich zum Umdenken und Handeln auffordert, damit wir noch lange den Zauber des Nachthimmels genießen können.

Ein magisches kleines Buch, das trotz mahnender Worte nicht verurteilt und so eine gesunde Balance zwischen nächtlicher Faszination und kleinen Veränderungen der eigenen Lebensweise mit großen Auswirkungen findet.

Absolut lesenswert !

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Natur - so idyllisch, so brutal

Talmäander
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Lena Frings schriebt in ihrem Buch nicht nur von den idyllischen Flussschleifen, die eine Augenweide sind und sich tief und prägend nicht nur in die Flusslandschaften, sondern auch ins Gedächtnis der Menschen, ...

Lena Frings schriebt in ihrem Buch nicht nur von den idyllischen Flussschleifen, die eine Augenweide sind und sich tief und prägend nicht nur in die Flusslandschaften, sondern auch ins Gedächtnis der Menschen, die dort leben, geprägt haben. Doch Lena Frings hat einen ganz besonderen Bezug zur Ahr, ist sie doch dort aufgewachsen.

Ihr Buch ist somit eine Kindheitserinnerung, die jäh vom tragischen Hochwasser des Jahres 2021 durcheinander geworfen wird und eine Auseinandersetzung mit eben jenem Ereignis, das auch deshalb so zerstörend und mit aller Wucht auf das Ahrtal trifft, weil es eben jene Flussmäander sind, die der Mensch immer wieder beschneidet, um sich die Natur Unteran zu machen.

Frings führt die Leser:innen durch die Stationen ihrer Kindheit, mit denen liebevolle Momenten verbunden sind und erzählt die Geschichte eines Ortes, der von und mit dem Fluss lebt. Auch der Wiederaufbau, der noch immer anhält und noch lange nicht abgeschlossen sein wird, spielt eine wichtige Rolle und hier wird die junge Autorin sehr deutlich, ohne belehrend zu wirken.

Der Aufbau kann immer nur im Einklang mit der Naut erfolgen, denn die Folgen des Klimawandels lassen immer häufiger Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Das Lesen der Landschaft, der Flüsse und ihrer natürlichen Läufe, Schleifen und Mäander ist unbedingt notwendig, um zukünftige Unwettern eben nicht eine so große Angriffsfläche zu bieten.

So klein das Buch auch ist, so intensiv sind die Worte und Gedanken, die nachdenklich stimmen, aber trotzdem nicht erdrückend wirken. Ergänzt mit einer Vielzahl an interessanten Illustrationen und Zeichnungen, wunderschönen idyllischen Fotos und Aufnahmen vom Hochwasser , fordert das Buch zum Überdenken des eigenen Handels auf und hinterlässt deutliche Spuren.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Das gegenseitige Aufrechnen der Unmenschlichkeit entschuldigt nicht für die eigene Barbarei. Harold Nash

Wasserfallsturz
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Es ist ein Fall, der es in sich hat. Franzi Fürst steht vor einem Rätsel, denn wie sonst lässt es sich erklären, dass jemand, der Höhenangst hat, zum Wasserfall geht und dann dort unglücklich in die Tiefe ...

Es ist ein Fall, der es in sich hat. Franzi Fürst steht vor einem Rätsel, denn wie sonst lässt es sich erklären, dass jemand, der Höhenangst hat, zum Wasserfall geht und dann dort unglücklich in die Tiefe stürzt. Für die Chefinspektorin steht fest, dass hier eine andere Person nachgeholfen haben muss, aber warum ? Je tiefer Franzi in die Recherchen eindringt, desto mehr Fragezeichen tun sich auf. Ein Fall, der auf Rache aufgebaut ist, die ganz weit zurück reicht...


In "Wasserfallsturz" steckt so viel mehr drin, als der Klappentext zunächst vermuten lässt. Nicht nur, dass Franzi mit ihrer Rückkehr in den Heimatort selbst mit alten Wunden konfrontiert wird, sondern sie muss kleinste Puzzleteilchen zusammensuchen, um in die Tiefen das Falles vorzudringen.

Die Autorin ermöglicht ihren Leser;innen eine ganz aussergewöhnliche Perspektive und lässt sie an den Gedanken einer Wachkoma-Patientin teilhaben, die sich zurück ins Leben kämpft. Gerade diese Passagen gehen ganz tief unter die Haut und sorgen für ein unglaublich intensives Leseerlebnis.

Der Fall selbst ist vielschichtig, genau wie seine Figuren. Wind strickt einen Plot, der vor der landschaftlich schönen Kulisse nicht nur eine dunkle Vergangenheit zum Vorschein bringt, sondern auch das ein oder andere Geheimnis, was bisher gut verschleiert worden ist, wird gelüftet. Es geht um das Hintenanstellen von persönlichen Befindlichkeiten, einem perfiden Plan, der taktisch klug ausgearbeitet ist und die Frage nach der Schuld, die die Nachkriegsenkel:innen unbewusst mit sich tragen.

Es gibt viel Handlungsstränge, die abwechslungsreich und spannend gestaltet sind und sich nach und nach ineinander verflechten wie die einzelnen Strähnen eines Zopfes. Daraus entsteht ein Plot, der zum einen die dunkelste Zeit unserer Vergangenheit beleuchtet und zum anderen zeigt, dass diese Wunden nie verheilen. Wie weit reichen die Konsequenzen eines freundschaftlichen Versprechens, wenn mittlerweile mehr als 70 Jahre vergangen sind ?!

Neid und Missgunst, Schuld und Rache sind die Grundthemen dieses Kriminalromans, der leise, aber eindringlich erzählt wird. Und genau deswegen berührt er und stimmt sehr nachdenklich.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Schicht im Schacht

Mörder in der Grube
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Lukas Born muss wieder ran, denn das, was nach einem Unfall aussieht, wirft Fragen auf. Warum stand Buschmann an der Kellertreppe, die er sonst meidet wie der Teufel das Weihwasser ? Sturz oder Mord ? ...

Lukas Born muss wieder ran, denn das, was nach einem Unfall aussieht, wirft Fragen auf. Warum stand Buschmann an der Kellertreppe, die er sonst meidet wie der Teufel das Weihwasser ? Sturz oder Mord ? Lukas und die SoKo Happy Eiland graben dieses Mal ganz tief und lernen was es heißt, wenn alte Bergbaukumpel nicht nur unter Tage, sondern auch im Alltag zusammenhalten wie Pech und Schwefel...


Endlich geht es mit der coolen Clique vom Campingplatz weiter und Erwin Kohl beweist erneut, dass er Ideen am laufenden Band produziert. Mit "Mörder in der Grube" dürfen die Leser;innen einen sehr aufschlussreichen Einblick unter Tage erleben und ein bisschen Bergbauluft schnuppern.

Was nach und nach zum Vorschein kommt, ist genauso schwarz wie die Kohle, die die Kumpel einst abgebaut haben. Es scheint, als habe der Kohlenstaub auch Herz und Seele der Kumpel eingefärbt. Anders ist nicht zu erklären, wie abgebrüht und hinterhältig ein perfider Plan in die Tat umgesetzt wird, der nach fast 50 Jahren immer noch nichts von seiner Hinterhältigkeit eingebüßt hat und bis heute nachwirkt.

Lukas und seine Gang vom Campingplatz bekommen "Zuwachs" und es sind wieder herrlich freche Pointen, die es sich zwischen den Seiten bequem machen und zünden. Das amüsante Kräftemessen zwischen Lukas und Julia geht in eine neue Runde und die Leser.innen dürfen am Ring stehen, wenn sich die beiden im verbalen Duell gegenüberstehen.

Kohl dreht präzise an der Spannungsschraube und lädt seine Leserschaft dazu ein, eigene Ermittlungen anzustellen und die einzelnen Puzzleteilchen so lange hin und her zu schieben, bis des Rätsels Lösung am Ende mit einem leichten Grinsen im Gesicht Schicht im Schact verkündet.

Abwechslungsreich und mit vielen liebgewonnenen Charakteren versehen, ist auch der neue Fall von Lukas Born ein Leseknaller

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