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Veröffentlicht am 23.10.2023

sehr schön, aber auch sehr traurig

Marianengraben
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" Marianengraben" von Jasmin Schreiber ist eine Geschichte die berührt, traurig, aber nicht hoffnungslos ist und einem lange im Gedächtnis bleibt.

Paula hat ihren Bruder Tim durch einen Schwimmunfall ...

" Marianengraben" von Jasmin Schreiber ist eine Geschichte die berührt, traurig, aber nicht hoffnungslos ist und einem lange im Gedächtnis bleibt.

Paula hat ihren Bruder Tim durch einen Schwimmunfall verloren und gleitet in eine tiefe Depression, weil sie sich selbst auch schuldig am Tod ihres Bruders fühlt. Ihre Welt steht still seit Tim`s Tod, nichts ergibt für sie einen Sinn und ihre Gedanken sind in Dauerschleife mit ihrem Bruder beschäftigt. Als ihr Therapeut ihr empfiehlt ihren Bruder nachts auf dem Friedhof zu besuchen, weil sie es am Tag nicht kann, trifft sie dort Helmut, eine schrulligen alten Herrn, der grade seine Frau ausbuddelt . Mit ihm begibt sie sich auf einen Roadtrip, der ihr Leben verändern wird.

Dieses Buch ist einfach nur wunderschön. Sicherlich an manchen Stellen sehr traurig, aber es macht auch Mut. Die Autorin beweist sehr viel Empathie beim Thema dieses Buches, weiss aber auch, wie man die Leser trotz des traurigen Themas zum Lachen bringt. Ja, ich habe auch herzhaft gelacht bei diesem Buch. Die Figuren sind so liebevoll gezeichnet, Paula eher introvertiert und von der Welt zurückgezogen und Helmut ein schrulliger Greis, der genau weiß , was er will und dies auch durchzieht und er zieht Paula mit und nicht nur das, er zieht sie auch wieder ins Leben, gibt ihr Aufgaben und einen Sinn weiterzuleben.

Ich habe dieses Buch wirklich sehr gern gelesen und hoffe noch viel von dieser Autorin lesen zu dürfen.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

hat mir sehr gefallen

Die Kleider der Frauen
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„Die Kleider der Frauen“ ist ein sehr unterhaltsam und spannend geschriebenes Buch, das in zwei Zeitepochen spielt. Der längste Erzählstrang beginnt indem Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts, bevor ...

„Die Kleider der Frauen“ ist ein sehr unterhaltsam und spannend geschriebenes Buch, das in zwei Zeitepochen spielt. Der längste Erzählstrang beginnt indem Vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts, bevor die Amerikaner in den Krieg eingetreten sind. Erstelle, die Protagonistin dieses Zeitstrangs Gerät durch Zufall in die Machenschaften der Résistance und lernt dadurch den charismatischen Alex kennen, eine Begegnung, die beide sehr beeindruckt. Durch diese Begegnung wird der Boden in Paris,wo Estelle bisher gelebt hat, aber zu gefährlich und sie flieht nach New York. Dort versucht sie sich als Modedesignerin und trifft per Zufall Alex wieder.

Im zweiten Erzählstrang ,lernt der Leser die Enkeltochter von Estelle kennen , die versucht ein Familiengeheimnis der Familie zu lösen.

Beide Geschichte haben mir gefallen, doch die Geschichte Estelles war einprägsamer und auch spannender für mich. Beide Frauen erleben eine große Liebe und sind fest verwurzelt in der Modewelt, über die der Leser natürlich auch viel erfährt. Die Figuren haben mir gut gefallen, sie wurden sehr lebensnah und sympathisch rübergebracht und der Erzählstil war sehr flüssig und informativ.

Man darf hier jetzt aber keinen politischen Roman über die Resistance erwarten, dann wird man enttäuscht. Die Politik ist eher ein Nebenschauplatz.Im Mittelpunkt stehen die Liebesgeschichten und die Mode.

Ich habe dieses Buch aber sehr gern gelesen und empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

was für ein Buch

Margos Töchter
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Ich lese viel, aber ein Buch wie dieses begegnet einem wirklich nicht oft. Ein Buch , das berührt, einen Ausflug in die jüngste Geschichte der Bundesrepublick Deutschland macht und Figuren, denen man sich ...

Ich lese viel, aber ein Buch wie dieses begegnet einem wirklich nicht oft. Ein Buch , das berührt, einen Ausflug in die jüngste Geschichte der Bundesrepublick Deutschland macht und Figuren, denen man sich so nahe fühlt, dass man meint sie zu kennen.

Ich bin tief eingetaucht in diese geschichte, die zum Teil auch in meiner Heimat spielt, Orte wie Osnabrück, Belm oder Ostercappeln sind mir mehr als gut bekannt und ich habe zum teil meine Jugend dort verbracht und auch die Zeit, in der dieses Buch spielt, ist mir zum Teil bekannt. Viele Ereignisse, die hier wieder genannt werden, markante Punkte meiner Jugend und auch Erwachsenenzeit, ließen in mir den Gedanken hochkommen: " Wir haben schon viel geschafft und überstanden, da ist die Coronazeit nur eins der vielen Beispiele. RAF, Tschnernobyl, DDR, Stasi, Grenzöffnung, Treuhand sind nur einige Themen , die hier behandelt werden und zwar so lebensecht und fantastisch dargestellt, das man meint mitten drin gewesen zu sein, was ja zum Teil auch der Fall war. Für alle die in den sechziger, siebziger und achziger Jahren jung gewesen sind, ist dies ein fantastisch recherchierter Roman, der einem die damalige Zeit näher bringt. Schon " Von jetzt an heiß ich Margo " hat mir gut gefallen, dieses Buch ist ein mehr als würdiger Nachfolger.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

spannende Unterhaltung

Die Schlange
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Der Immobilienmarkt ist seit Jahren in einer Schieflage. Die Mieten , vor allem in den Ballungsräumen , schießen in die Höhe und stehen in keinem Verhältnis zu dem was angeboten wird.Da wittert natürlich ...

Der Immobilienmarkt ist seit Jahren in einer Schieflage. Die Mieten , vor allem in den Ballungsräumen , schießen in die Höhe und stehen in keinem Verhältnis zu dem was angeboten wird.Da wittert natürlich der eine oder andere Immobilienhändler Morgenluft. Altmieter, die noch eine einigermassen annehmbare Miete zahlen, sind da natürlich Störfaktoren.Diese Wohnungen, meist in alter Bausubstanz könnten viel mehr abwerfen, wenn man sie saniert, oder wenn man die alte Bausubstanz abreißt, denn die Grundstückspreise sind auch immens in die Höhe gesxchossen.

Über diese Themen handelt dieses Buch, dass sehr spannend und unterhaltsam geschrieben ist. An manchen Stellen fand ich es ein wenig konstruiert, trotzdem hat das mein Lesevergnügen nicht geschmälert, da die überwiegende Handlung sehr realistisch und gut recherchiert rüberkam. Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen verschlungen, ein Zeichen dafür, dass es sich lohnt dieses Buch zu lesen. Die Protagonistin Susanne Mikulla, von Beruf Journalistin , ist eine Frau mit Ecken und kannten, die sicherlich noch für einige weitere Bände dieses Autors ausbaufähig ist. Das erste Buch dieser Krimireihe " Die Ratte " werde ich auf jeden Fall auch noch lesen und freue mich schon darauf.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

ein sehr gelungenes Buch

Ozelot und Friesennerz
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Susanne Matthiessen hat mit ihrem Buch " Ozelot und Friesennerz" bei mir mehr als gepunktet.
Sie erzählt darin ihre Familiengeschichte und ihre Jugend , die sich in den sechziger und siebziger Jahren auf ...

Susanne Matthiessen hat mit ihrem Buch " Ozelot und Friesennerz" bei mir mehr als gepunktet.
Sie erzählt darin ihre Familiengeschichte und ihre Jugend , die sich in den sechziger und siebziger Jahren auf der Insel Sylt abgespielt hat.Namhafte Ikonen der siebziger , wie Oswald Kolle, Freddy Quinn, aber auch andere schillernde Personen finden hier einen Platz. Als eine der letzten gebürtigen Sylterinnen, denn die Geburtsklinik wurde in den sechziger Jahren geschlossen, schildert sie ihre Jugend auf der Nordseeinsel, die von viel Freiheit geprägt war. Die Eltern waren immer im Auftrag der Touristen unterwegs, zu Anfang wurde jede freie Nische im Haus an Touristen vermietet, später das Pelzgeschäft der Großeltern übernommen, das durch die vielen zahlungskräftigen Touristen eine wahre Goldgrube wurde. Nur für die Kinder war nie Zeit, da die Saison fast ganzjährig war.
Aber es werden auch die Schattenseiten der Insel beschrieben, die einem Ausverkauf der" Reichen und Schönen " , oder solcher, die sich dafür halten, zum Opfer gefallen ist. Es gibt kein bezahlbares Bauland mehr und auch keinen bezahlbaren Wohnraum mehr, der Arbeitskräfte auf der Insel zu Mangelware werden lässt. Auch wenn sie da arbeiten können, wo andere Urlaub machen, vergisst man zu erwähnen, dass viele auch da schlafen, wo andere ihren Heizungskeller haben , oder gezwungen sind auf dem Festland zu schlafen und jeden Tag mit der Bahn anzureisen, was wohl kein Vergnügen mehr ist.
Es klingt schon auch sehr viel Wehmut mit in diesem Buch, das von einer Insel erzählt, deren Bewohner sicherlich sehr vermögend geworden sind, aber zu welchem Preis. Das was vor Jahrzehnten noch ein Erholungsort mitten in der Nordsee war, wo sich wohlhabende Hamburger und Prominente ihr Ferienhaus kauften und die familiere Anbindung an die Gastfamilien für die Urlauber noch eine Selbstverständlichkeit war, verkommt immer mehr zum Ireland für Spekulanten, die es nur auf Profit und weniger auf Umweltschutz und Erhaltung der sogenannten "Sylter Kultur" abgesehen haben. Da wundert es auch nicht, dass die " geborenen Sylter, die fern ab der Insel ihr Glück versucht haben und dann wieder auf die Insel zurückkommen, ihre Insel nicht wiedererkennen und für sich denken. " Gott sein Dank, dass unsere Eltern das nicht mehr miterleben mussten. "

Und ich denke, was für ein tolles Buch und schade, dass der sogenannte Fortschritt so wenig Rücksicht auf Vergangenes nimmt, das der Insel doch eigentlich seinen Flair gegeben hat.

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