"very british", kurzweilig, nett - aber eben leider auch nicht mehr ...
In England gibt es das sog. „Share & Care Homeshare“ Programm, in dem ältere, hilfebedürftige Menschen günstigen Wohnraum anbieten, wenn ihnen im Gegenzug jemand bei diversen Alltagsaufgaben zur Hand geht. ...
In England gibt es das sog. „Share & Care Homeshare“ Programm, in dem ältere, hilfebedürftige Menschen günstigen Wohnraum anbieten, wenn ihnen im Gegenzug jemand bei diversen Alltagsaufgaben zur Hand geht. Da die Mieten astronomisch teuer sind und Ben eine Bleibe sucht, lässt er sich auf das Abenteuer ein, ohne zu Wissen, dass bald der erste Lockdown kommen wird, denn wir befinden uns mitten in der Coronazeit.
Winnie besitzt ein wunderschönes Haus mit Garten, ist ein Urgestein in der Nachbarschaft und isst leidenschaftlich gerne Vollkorntoast mit selbstgekochter, bittersüßer Orangenmarmelade. Es gibt strikte Abläufe und Tätigkeiten zu vollführen, die ihr Untermieter mit einer Engelsgeduld über sich ergehen lässt.
Nach und nach gewöhnt sich das ungleiche Paar aneinander und vor allem nach einem unschönen Vorfall bemerkt Ben, wie sehr Winnie ihm ans Herz gewachsen ist.
Die Geschichte der Beiden beruht auf einer wahren Begebenheit, die der Autor in seinen Tagebüchern festgehalten hat und genau so liest sich dieses Buch auch. Jeder Abschnitt beginnt mit einem Datum und enthält die Aufzeichnung der Ereignisse des Tages, mögen sie auch noch so banal sein.
Durch die zumeist sehr kurzen Einträge, fliegt man geradezu durch die Seiten, obwohl, wenn man ehrlich ist, eigentlich nichts Großartiges passiert. Der Roman regt eher zum Nachdenken über die Kostbarkeit des Lebens und den Umgang mit dem Älterwerden an. Ben reflektiert sich sehr viel selbst und lässt uns an seinen Erkenntnissen teilhaben.