Cover-Bild The way I used to be
(30)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: adrian & wimmelbuchverlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 25.08.2023
  • ISBN: 9783985851423
Amber Smith

The way I used to be

Die BookTok Sensation endlich auf Deutsch - farbiger Buchschnitt in limitierter Auflage
Ulrike Brauns (Übersetzer)

Alles, was Eden will, ist die Uhr zurückdrehen. Um diesen Tag noch mal zu leben. Sie würde alles anders machen. Nicht über seine Witze lachen und ignorieren, wie er sie an diesem Abend ansah. Und sie würde definitiv ihre Schlafzimmertür abschließen.

Aber Eden kann die Zeit nicht zurückdrehen. Also begräbt sie die Wahrheit, zusammen mit dem Mädchen, das sie mal war. Sie tut so, als bräuchte sie keine Freunde, keine Liebe, keine Gerechtigkeit. Als ihre Welt aus den Fugen gerät, wird klar: Die einzige Person, die Eden retten kann ... ist Eden.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2024

Edens Geschichte ist wahnsinnig bedrückend, aber leider auch realistisch

0

Inhalt:
Edens Familie schläft tief und fest. Deshalb bemerkt auch niemand, dass Kevin mitten in der Nacht ihr Zimmer betritt. Kevin, der beste Freund ihres Bruders. Der Kevin, der eigentlich fast schon ...

Inhalt:
Edens Familie schläft tief und fest. Deshalb bemerkt auch niemand, dass Kevin mitten in der Nacht ihr Zimmer betritt. Kevin, der beste Freund ihres Bruders. Der Kevin, der eigentlich fast schon zur Familie gehört. Der Kevin, für den sie eigentlich geschwärmt hat. Eden versucht, sich noch zu wehren, aber sie kommt nicht gegen Kevin an. Er vergewaltigt sie und droht ihr, sie umzubringen, sollte sie es jemandem erzählen. Aber wer sollte ihr auch glauben? Also schweigt Eden. Für alle anderen geht das Leben am nächsten Tag ganz normal weiter – für Eden endet ihr bisheriges Leben in dieser Nacht.

Meinung:
Mir fällt es gerade echt schwer, all meine Gefühle in Worte zu fassen, denn dieses Buch hat mich emotional komplett aufgewühlt. Natürlich habe ich den Klappentext gelesen und natürlich wusste ich auch, was auf mich zukommt. Aber dann kam es bereits auf den ersten Seiten so richtig direkt und heftig, dass ich nach dem ersten Kapitel das Buch zugeschlagen habe, um mich zu fragen, ob ich dieses Buch wirklich lesen möchte. Kleiner Spoiler: Ihr lest gerade die Rezension, also habe ich das Buch beendet. Und ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich darüber bin. Ich war so gefangen von dieser Geschichte, dass ich die ganzen 400 Seiten sogar an einem Abend gelesen habe. Von mir an dieser Stelle der dringende Hinweis: Falls ihr das Buch lesen wollt, beachtet bitte die Triggerwarnung! Wirklich! In dieser Hinsicht bin ich normalerweise nicht gar so zart besaitet, aber dieses Mal konnte ich mir diese fiktive Geschichte bildlich vorstellen, so sehr, dass es mir im Herzen wehgetan hat. Ich selbst bin derzeit 14 Jahre alt, kurz vor dem 15. Geburtstag – genau wie Eden, als sie den schwärzesten Tag ihres Lebens erlebt. Ich habe erst gar nicht versucht, mit den Tränen zu kämpfen, weil ich wusste, dass es nichts bringt, dass ich sie nicht aufhalten kann. Ich habe diesen Monat tatsächlich meinen fünften Bloggergeburtstag und die letzten Jahre schon über 1.000 Bücher gelesen und rezensiert, aber dieser Roman ist wirklich einzigartig und nicht vergleichbar. Ich selbst mag ja eher die lustigen Liebesgeschichten oder aber romantische Wohlfühlbücher, aber dieses Buch sah so wunderschön aus und ganz BookTok schwärmte von diesem Werk – da musste ich es einfach auch lesen. Tatsächlich ergibt nun im Nachhinein auch alles einen Sinn, denn der Löwenzahn vorne auf dem Cover und der verwehte Blumenstängel einer Pusteblume hinten – der Anfang und das Ende, die Verbildlichung der Vergänglichkeit. Die Geschichte beginnt mit einem Mädchen, das sich selbst eher als durchschnittlich und langweilig bezeichnet und das in ihrem eigenen Haus, im eigenen Zimmer und im eigenen Bett vom besten Freund ihres Bruders vergewaltigt wird. Das hätte eigentlich der sicherste Ort für Eden sein sollen, aber innerhalb von fünf Minuten verändert sich alles. So sehr sie auch versucht, sich ihren Eltern, ihrem Bruder, ihrer besten Freundin zu öffnen, sie schafft es einfach nicht. Sie schweigt und ihr Leben ist nicht mehr lebenswert. Ihre Veränderung nehmen alle wahr, jedoch nicht den Grund. Der Roman ist keine leichte Kost und an manchen Stellen tut es richtig weh, zu lesen, was Eden durchmachen muss. Aber zu wissen, dass es so viele junge Mädchen da draußen gibt, die vielleicht Ähnliches erlebt haben oder gerade erleben müssen, macht mich traurig. Wenn wir es schaffen, offener über bestimmte Themen zu reden, nehmen wir Menschen wie Kevin die Macht, die sie von Mal zu Mal stärker werden lässt.

Fazit:
„The way I used to be“ von Amber Smith hat mich tief berührt. Edens Geschichte ist wahnsinnig bedrückend, aber leider auch realistisch. Sehr intensiv und unglaublich ergreifend transportieren die Worte der Autorin Bilder und Emotionen, die man nicht so schnell vergisst. Dieses Buch über ein Mädchen, deren Leben sich innerhalb von fünf Minuten ändert, hat mich nicht nur aufgewühlt, sondern auch zum Nachdenken angeregt. Ich habe viel gelernt – beispielsweise wie wichtig es ist, seine Mitmenschen zu beobachten und unerklärliche Wesensveränderungen zu hinterfragen. Wenn man das Gefühl hat, jemand benötigt Hilfe, sollte man dieser Person vermitteln, dass man zuhört und da ist. Jederzeit. Egal wann. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und natürlich 5 von 5 Sternchen.

Lieblingszitat:
„Bei all diesen Vielleichts, die mir durch den Kopf gehen, frage ich mich plötzlich:
ist »vielleicht« nicht auch nur ein anderes Wort für Hoffnung?“ (S. 380)

Veröffentlicht am 22.12.2023

Emotionales Highlight

0

𝐑𝐞𝐳𝐞𝐧𝐬𝐢𝐨𝐧

𝑇ℎ𝑒 𝑤𝑎𝑦 𝐼 𝑢𝑠𝑒𝑑 𝑡𝑜 𝑏𝑒 - @ambersmithauthor
__

𝐖𝐨𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭’𝐬
In dieser Geschichte geht es um die 14-jährige Eden, die von dem besten Freund ihres großen Brudes eines Nacht vergewaltigt wird. Nach ...

𝐑𝐞𝐳𝐞𝐧𝐬𝐢𝐨𝐧

𝑇ℎ𝑒 𝑤𝑎𝑦 𝐼 𝑢𝑠𝑒𝑑 𝑡𝑜 𝑏𝑒 - @ambersmithauthor
__

𝐖𝐨𝐫𝐮𝐦 𝐠𝐞𝐡𝐭’𝐬
In dieser Geschichte geht es um die 14-jährige Eden, die von dem besten Freund ihres großen Brudes eines Nacht vergewaltigt wird. Nach dieser Nachts ist nichts mehr, wie es einmal war. Eden ihr Leben, wie sie selbst auch, verändern sich sehr stark ins Negative und das schlimmste ist, dass sie es nicht schafft, sich ihren Freunden und ihrer Familie anzuvertrauen und über das Geschehen zu reden.


𝐌𝐞𝐢𝐧𝐮𝐧𝐠
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Eden erzählt. Dazu wird der Roman in vier Abschnitte, die jeweils den Highschool Jahren entsprechen, aufgeteilt und geschildert. Durch diese Zeitabschnitte lernt man Eden, ihre Familie sowie Kevin und ihre beste Freundin Mara sehr gut kennen und kann deren Entwicklungen gut mitverfolgen.
Der Schreib- und Erzählstil der Autorin war sehr ergreifend und tief blickend. Ich wurde von diesem Buch einfach angezogen und habe es unglaublich gern gelesen. Sie bringt den Inhalt unverblümt und direkt rübergebracht, was dem Buch eine wahnsinnige
Tiefe verliehen hat.

Alle Charaktere wurden sehr real und authentisch dargestellt. Eden ist ein junges, gebrochenes Mädchen, das ein extremes Trauma mit sich trägt. Ihr Denken und Handeln spiegelt auch genau das wieder. Es ist kaum vorstellbar, was Eden alles durchmachen musste. Josh hatte ich auch wirklich sehr ins Herz geschlossen. Er war mir wahnsinnig sympathisch und war ein echt netter junger Mann. Aber auch die anderen Charaktere wie Mara, ihre Eltern und ihr Bruder wurden sehr gut ausgearbeitet und haben einfach perfekt in die Geschichte reingepasst.
__
𝐅𝐚𝐳𝐢𝐭
„The way I used to be“ ist ein unglaublich gutes Buch. Es ist sehr emotional, tiefgründig & bewegend. Es ist eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und ich hab es wirklich geliebt, daher freue ich mich schon sehr auf den zweiten Band.
Ich kann es jedem sehr empfehlen zu lesen, es ist aber definitiv keine leichte Kost, man sollte sich also zuvor die Triggerwarnings durchlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2023

Pageturner!

0

Alles, was Eden will, ist die Uhr zurückdrehen. Wenn sie diesen Tag nochmal erleben könnte, würde sie alles anders machen. Zuallererst ihre Schlafzimmertür abschließen.
Da sie das nicht kann, begräbt sie ...

Alles, was Eden will, ist die Uhr zurückdrehen. Wenn sie diesen Tag nochmal erleben könnte, würde sie alles anders machen. Zuallererst ihre Schlafzimmertür abschließen.
Da sie das nicht kann, begräbt sie die Wahrheit zusammen mit dem Mädchen, das sie mal war. Doch ihre Welt gerät immer mehr aus den Fugen und die einzige Person, die Eden retten kann … ist Eden selbst.

Das Buch hat mich ab der ersten Seite abgeholt und ich war voll in der Gefühlswelt von Eden gefangen. So jung und 5 Minuten können dein ganzes Leben verändern.
Eden wird vom besten Freund ihres Bruder vergewaltigt und sie schweigt.
Am Anfang konnte ich nicht verstehen, warum sie nicht zu ihren Eltern ist oder jemand anderem, dem sie vertraut. Doch mit jeder verpassten Chance konnte ich verstehen, warum sie weiter geschwiegen hat. Aufgrund ihres Alters war sie nicht bereit und hatte zu viel Angst vor Kevin. Da sie auch vorher für ihn geschwärmt hat, hat sie innerlich wahrscheinlich auch sich selbst Vorwürfe gemacht, was natürlich nicht rechtfertigt, was er getan hat.
Ihr Verhalten war ihre Art und Weise mit der Situation umzugehen. Selbst ihre Freundin Mara hat die Veränderung zu Beginn nicht als schlimm empfunden, sondern nur als „normale“ Entwicklung vom Mädchen, das niemand groß wahrgenommen hat, zur jungen Frau, die sich nimmt, was sie für richtig hält.
So trifft sie auch auf Josh, der mir wahnsinnig sympathisch war, der zwar merkt, dass irgendwas nicht stimmt, aber Eden zu wenig kennt und sie ihm zu wenig von sich preisgibt, doch nicht einschätzen kann, was tatsächlich dahintersteckt.
So wird sie älter, doch vergessen wird sie es nie und so verliert sie nicht nur ihre Unschuld, sondern auch ihre Freunde und ihre Lebensfreude.
Das Buch hat mich mitgerissen, mich geflasht, traurig gemacht und auch zum Ende hin Tränen fließen lassen. Die Gefühle waren authentisch beschrieben, man hat mit ihr gelitten, denkt sich immer wieder, warum keiner was merkt, warum sie nicht einfach den Mund aufmacht, warum ihre Eltern das Gespräch nicht suchen und auch Kevin möchte man schütteln, dass da keine Einsicht ist.
Der Schreibstil ist flüssig, im Buch gibt es immer wieder Abschnitte, die eine angenehme Länge haben und so liest sich das Buch flott weg.

Ich habe mitgelitten, miterlebt und war verzweifelt. Das Buch ist phänomenal und ich bin so gespannt auf die Fortsetzung und wie sich die Story und vor allem Eden entwickeln. Unbedingte Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2023

Edens Geschichte ist hart und realistisch

0

Amber Smith hat mit ihrem Roman »The way I used to be« eine Geschichte geschaffen, die mich von der ersten Seite in ihren Bann gezogen hat. Ihr Schreibstil ist einfühlsam, fesselnd und intensiv. Mit jeder ...

Amber Smith hat mit ihrem Roman »The way I used to be« eine Geschichte geschaffen, die mich von der ersten Seite in ihren Bann gezogen hat. Ihr Schreibstil ist einfühlsam, fesselnd und intensiv. Mit jeder Zeile gelingt es ihr, die Emotionen der Hauptfigur lebendig werden zu lassen und mich in eine Achterbahn der Gefühle mitzunehmen. Ihre Worte haben mich ins Herz getroffen und nicht mehr losgelassen.

Das Cover ist schlicht gehalten und sieht zusammen mit dem Farbschnitt wunderschön aus. Der Roman wird aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Eden erzählt. Dadurch konnte ich tief in ihre Gedankenwelt eintauchen und ihre innere Zerrissenheit spüren, an ihrem Kampf teilhaben. Die Triggerwarnung sollte beachtet werden, denn das Buch hat es in sich.

Das Leben der 14-jährigen Eden wird durch ein traumatisches Erlebnis verändert: Kevin, der beste Freund ihres Bruders schleicht sich zu ihr ins Bett, obwohl sie ihn immer für einen netten Kerl gehalten hat. Doch anstatt sich der Vergangenheit hinzugeben, begräbt Eden die Wahrheit und versucht, das Mädchen, das sie einmal war, zu vergessen. Sie schafft es nicht, sich ihrer besten Freundin anzuvertrauen, kann weder mit ihrem Bruder noch mit ihren Eltern über das Geschehen reden.

So findet sie verschiedene Möglichkeiten zur Bewältigung. Eden wird von einem ruhigen Mädchen zu einem launischen Teenager und verliert sich selbst. Sie stößt die Menschen von sich, die sie lieben. Besonders Josh, der ohne zu wissen, was mit ihr los ist, immer für sie da war. Oder ihre beste Freundin Mara. Ihre selbstzerstörerische Art ist ihr stummer Schrei nach Hilfe, doch niemand hört ihn.

Fazit
»The way I used to be« hat mich tief berührt und nachdenklich gestimmt. Die Themen, die in diesem Buch behandelt werden, sind sensibel und wichtig, und der Autorin gelingt es, sie auf beeindruckende Weise zu thematisieren. Ich freue mich auf den zweiten Band »The way I am now«, der am 17.01.2024 erscheint. Eine absolute Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2023

intensiv, schmerzhaft und traurig

0

„Das Ganze betrifft nicht nur mich. Es betrifft uns alle.“
(Eden in The way I used to be)
Worum geht’s?

Alles, was Eden will, ist die Uhr zurückdrehen. Um diesen Tag noch mal zu leben. Sie würde alles ...

„Das Ganze betrifft nicht nur mich. Es betrifft uns alle.“
(Eden in The way I used to be)
Worum geht’s?

Alles, was Eden will, ist die Uhr zurückdrehen. Um diesen Tag noch mal zu leben. Sie würde alles anders machen. Nicht über seine Witze lachen und ignorieren, wie er sie an diesem Abend ansah. Und sie würde definitiv ihre Schlafzimmertür abschließen. Aber Eden kann die Zeit nicht zurückdrehen. Also begräbt sie die Wahrheit, zusammen mit dem Mädchen, das sie mal war. Sie tut so, als bräuchte sie keine Freunde, keine Liebe, keine Gerechtigkeit. Als ihre Welt aus den Fugen gerät, wird klar: Die einzige Person, die Eden retten kann ... ist Eden.

The way I used to be ist Band 1 einer Dilogie. Die Geschichte endet mit einem offenen Ende ohne direkten Cliffhanger, es gibt eine thematische Fortsetzung.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Eden erzählt, das Buch verläuft chronologisch. Im Buch sind potenziell triggernde Inhalte aus dem Bereich sexueller Übergriff enthalten. Die Geschehnisse werden explizit erwähnt.

Meine Meinung

Normalerweise mache ich doch eher einen Bogen um Booktok-Hypes. Einfach, weil in vielen Reviews Aspekte positiv bewertet werden, die für mich irrelevant sind. Nachdem ich aber eine Reihe Bewertungen zu dem Buch sah, in denen davon gesprochen wurde, wie sehr das Buch wehtut und einem zum Weinen bringt, wollte ich dem Buch eine Chance geben. Und darüber bin ich wahnsinnig froh. Denn The way I used to be ist eine unglaublich besondere, unglaublich schmerzhafte und leider auch unglaublich präsente Geschichte.

Gleich vorweg möchte ich klarstellen, dass dies kein Liebesroman ist. Liebe spielt zwar gelegentlich eine Rolle, aber es ist weder der Kern noch der Sinn der Geschichte. Genretechnisch würde ich das Buch wahrscheinlich als Denkstoff und Drama bezeichnen, aber Drama klingt so übertrieben-künstlich und das Buch ist alles, aber nicht das. Es ist real, echt, aus dem Leben gerissen. Etwas, was tagtäglich passiert. Was Leute schockiert, wenn sie es erfahren, aber Leute nicht sehen (wollen), wenn sie es nicht wissen. Das Buch fällt unter die Kategorie „Bücher, die bedrücken“ und „du wirst noch lange nach der letzten Seite darüber nachdenken“. Die Autorin hat hier nichts beschönigt, nichts romantisiert und vor allem die Liebe nicht als das perfekte Heilmittel genutzt. Sie gibt Eden eine Stimme, die Eden nutzt, vielleicht nicht immer so, wie der Leser es gern hätte. Sie lässt Eden ihre Geschichte erzählen in allen Facetten und diese Facetten sind vielleicht auch nicht immer, was der Leser erwartet. Man sollte nie vergessen, dass Traumata und Verarbeitung verschiedene Möglichkeiten hat. Aber kommen wir zur Geschichte:

Eden ist ein junges Mädchen, als es passiert. Es ist der beste Freund ihres großen Bruders. Kevin, den sie angehimmelt hat und mit dem sie Zeit verbracht hat. Kevin, der für sie fast wie ein eigener Bruder ist. Es passiert nachts. Und danach ist nichts mehr, wie zuvor. Das Buch startet direkt mit dem Erlebnis und mit einer Entscheidung, die Eden trifft, obwohl man sie anschreien möchte, es nicht zu tun: Sie erzählt es niemanden. Ein paar Mal setzt sie an, aber die Worte kommen nie aus ihrem Mund. Dafür kommen die Gedanken, ein Karussell aus Vorwürfen gegen sich selbst, Zweifeln, Wut, Enttäuschung und der nagende Frage, warum. Es ist schwere Kost, der Blick in Edens Kopf, in ihre Gefühlswelt. Warum hat sie die Tür nicht abgeschlossen, hätte sie es ahnen können, hat sie falsche Signale gesendet, wieso merkt niemand, was passiert ist. Und über allem schwebt „wer wird dir glauben“. Es gibt Edens „Danach“, ihr neues Leben, was sie nie wollte, was sie für sich aber gestaltet, wie sie es möchte. Denn das eine Mal, da konnte sie nicht entscheiden, was sie möchte. Sie ändert ihr Aussehen, sucht sich andere Hobbies, verliert den Kontakt zu einigen Leuten, die ihr wichtig waren. Sie baut sich einen Ruf auf, so weit weg von der Wahrheit, angefeuert durch Lügen und Gerüchte. Und mittendrin Eden, der das ganze vermeintlich nichts ausmacht, während innendrinnen sie sich immer mehr verliert, mit Verdrängen versucht, zu vergessen, mit ihren Männerbegegnungen versucht, die Erinnerung auszulöschen. Der Leser ist dabei, wie sie Schritt für Schritt in eine Abwärtsspirale gerät, während man sie nur in den Arm nehmen möchte. Wie sie mit ihren Eltern aneinandergerät, die für alles eine Erklärung haben – die Pubertät, der weggezogene Bruder, es gibt für alles eine vermeintliche Erklärung. Aber niemand macht sich die Mühe, Eden zuzuhören, sich mit ihr hinzusetzen. Eden hingegen rebelliert gegen alles und jeden, so machtlos versucht sie, sich die Kontrolle über alles zurückzuholen. Dass der Weg nicht der beste ist, weiß der Leser. Dass sie in Situationen gerät, die gefährlich sein können, weiß auch Eden, aber was soll denn noch Schlimmeres passieren? Eden wird eine andere Person, sie zerfällt vor den Augen des Lesers und entwickelt sich zu jemanden, der sie nie war – und vielleicht auch nie sein wollte.

Das Buch thematisiert neben dem inneren Kampf – und ich sage es gern noch einmal, dass dies schwere Kost ist – auch den Einfluss des Umfelds. Die Gerüchteküche an der Schule, die Flurpost, Mobbing, irgendwelche Behauptungen, die so verdreht werden, dass es am Ende eine ganz neue Geschichte gibt. Mittendrin findet Eden Josh, aber die Beziehung der beiden ist schwierig und fühlte sich für mich als Leser nicht richtig an, zu viele Probleme liegen zwischen den beiden. Die Verbindung zu Edens Bruder bröckelt, die Eltern werden von ihr angegiftet und auch zu ihren Freunden bricht die Verbindung zunehmend, denn alle finden Eden zickig, problematisch, zu promiskuitiv. Aber keiner versucht zu ergründen, wieso. Und damit trifft die Autorin ein großes Problem der Zeit: „Warum hast du denn nichts gesagt“ ist ein Standardspruch, wenn dann doch irgendwann alles hochkommt. Gefolgt von „das kann ich mir gar nicht vorstellen“. So ist es auch hier, als mehr Anschuldigungen gegen Kevin aufkommen. Wie das Umfeld damit umgeht, ist bedrückend, aber ein Stück weit auch menschlich. Das Thema überfordert Menschen und gerade dadurch ist es wichtig, immer wieder darüber zu reden. Edens Weg mag eine fiktive Geschichte sein, aber da draußen passiert es andauernd und das ist nicht fiktiv. Trauma hat viele Formen, Traumabewältigung ebenfalls und nicht jede Verhaltensänderung ist einfach nur „Pubertät“.

Das Ende des Buches hat mich etwas zwiegespalten. Ich denke, dass die Autorin eventuell ursprünglich keinen Folgeband schreiben wollte. Deswegen ist das Ende gleichzeitig offen (im Bezug auf Kevin) und gleichzeitig quasi abgeschlossen. Dennoch bin ich sehr froh zu wissen, dass demnächst doch noch eine Fortsetzung kommt, denn ich wüsste gern, wie sich einige Aspekte weiterentwickeln, insbesondere auch im Hinblick auf Edens Umfeld, aber auch Edens weitere Entwicklung. Aber streng genommen würde das Ende des Buches auch allein Bestand haben können und einfach viel Raum für eigene Gedankenspiele geben.

Mein Fazit

The way I used to be ist ein wahnsinnig intensives, berührendes Buch über das Leidensweg eines jungen Mädchens. Eden versucht, die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen, verliert sich dabei aber mehr und mehr. Es ist eine emotionale, grausame und schmerzhafte Geschichte und ganz sicher kein Liebesroman. Ein unglaublich ehrliches Buch!