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Veröffentlicht am 20.11.2023

Unterhaltsamer Cosy Crime

Eierlikör und Todesschüsse
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„Eierlikör und Todesschüsse“ von Kerstin Mohr ist ein Fall für Loni und Anneliese.
Der Prolog beginnt schon geheimnisvoll mit vielen Andeutungen und dem letzten Tag einer Frau.
Kurz darauf wird eine ...

„Eierlikör und Todesschüsse“ von Kerstin Mohr ist ein Fall für Loni und Anneliese.
Der Prolog beginnt schon geheimnisvoll mit vielen Andeutungen und dem letzten Tag einer Frau.
Kurz darauf wird eine junge Frau tot im Wald von Mühlbach gefunden. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer und das halbe Dorf eilt zum Fundort, um nichts zu verpassen. Auch Loni und Anneliese sind dabei, um ihre eigenen Vermutungen anzustellen. Während Anneliese gleich die ersten ‚Verhöre‘ führt, hält sich Loni noch zurück und beobachtet das Geschehen. Anneliese ist sich sicher, dass die tote Maja einen Liebhaber hatte. Diese galt im Ort als sehr lebensfroh und aufgeschlossen. Mit einiger Selbstüberschätzung aufgrund ihrer kriminalistischen Kenntnisse aus Büchern und Krimi-Pod-Casts zieht Anneliese los, um den Mörder zu finden.
Das Dorfleben wird hier mit all dem Klatsch und Tratsch sehr gut beschrieben. Jeder weiß etwas und zusammen ergibt sich ein völlig falsches Bild.
Mit Anneliese konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Sie will unbedingt ermitteln. Dabei ist sie sehr penetrant, anmaßend, unsensibel und einfach nur nervig. Bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit spricht sie die Leute auf den Mord an. Von Beginn an schießt sie sich auf einen Täter ein und lässt auch kaum einen anderen Ansatzpunkt zu.
Loni ist da schon sehr viel sympathischer. Mit ihrer ruhigen, überlegten und freundlichen Art bekommt sie mehr heraus als Anneliese, aber ohne die Leute zu nerven. Und bei Eierlikör und Keksen lässt sich so manch ein neuer Gedanke fassen. Trotz ihrer grundverschiedenen Charaktere sind die beiden seit sehr vielen Jahren beste Freundinnen und das finde ich wieder schön.
Insgesamt ist es ein ruhiger und gemütlicher Cosy-Crime, ohne große Aufregung, aber sehr schön zu lesen. „Ein humorvoller Wohlfühlkrimi zum Miträtseln“ trifft es genau. Das Cover ist auf jeden Fall auffallend und passt auch zur Handlung.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Zechenhölle

Zechenhölle
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„Zechenhölle“ von Sylvia Sabrowski ist der 3. Teil mit der Hobbyermittlerin Liesa Kwatkowiak.
Kurz nachdem Liesa und ihr Freund Timo auf einem verlassenen Zechengelände eine junge Frau kennenlernten, die ...

„Zechenhölle“ von Sylvia Sabrowski ist der 3. Teil mit der Hobbyermittlerin Liesa Kwatkowiak.
Kurz nachdem Liesa und ihr Freund Timo auf einem verlassenen Zechengelände eine junge Frau kennenlernten, die begeistert die Überreste der Anlage fotografierte, wird diese tot aufgefunden. Die Polizei geht von Selbstmord aus, da es auch einen Abschiedsbrief gab. Liesa glaubt nicht daran. Über ihre Oma bekommt sie Kontakt zur Mutter der Toten, die ebenfalls nicht an einen Selbstmord glaube. So beginnt Liesa selbstständig zu ermitteln. Dafür schleust sie sich in eine Gruppe von Lost-Places-Anhängern ein und begibt sich selbst in große Gefahr. Nebenbei versucht sie auch noch, ihren Studienausfall aufzuholen und mit ihren Angst- und Panikattacken klarzukommen.
Die Handlung ist sehr rasant geschrieben, Liesa und zeitweise auch Timo sind immer unterwegs, lassen sich die verrücktesten Dinge einfallen, um an Informationen zu kommen, die auch sehr komisch und amüsant sind. Liesas Handlungen kann ich nicht immer nachvollziehen, gerade, was ihre Höhenangst betrifft kommt mir das etwas unglaubwürdig vor.
Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Auch die Aktionen der Lost-Places-Anhänger sind sehr riskant beschrieben. Schön finde ich den Zusammenhalt in Liesas kleiner Familie und die Treffen mit ihrem Onkel und der Oma in ihrer Küche bei ‚Ommas‘ Essen.
Beim Lesen spürt man die große Heimatverbundenheit der Autorin und die Liebe zu den vielen Zechen und deren Geschichte. Man erfährt viele interessante Details der Arbeit, aber auch die Traurigkeit über den Abriss und die Vernichtung eines Stücks Geschichte.
Mir hat das Buch gut gefallen, obwohl mir einige Ausführungen zu detailreich waren. Der Schreibstil ist gut, es war spannend und ich konnte zügig lesen.
Das Cover passt super zur Handlung und zu den Vorgängerbüchern.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

Mysteriös und spannend

Das Nachthaus
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Bei diesem Buch fällt mir die Bewertung schwer. Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte um einen verschwundenen Jungen und dunkle Geheimnisse des Ortes. Aber so einfach war es nicht. Das Buch ...

Bei diesem Buch fällt mir die Bewertung schwer. Der Klappentext versprach eine spannende Geschichte um einen verschwundenen Jungen und dunkle Geheimnisse des Ortes. Aber so einfach war es nicht. Das Buch ist kein Roman oder Krimi, aber auch nicht so richtig Fantasy, eher Mystery.
Denn der Junge verschwindet nicht einfach so im Fluss, es ist viel schlimmer. Auch für Richard, der alles mit ansehen musste. Natürlich steht er unter Verdacht, weil ihm kein Mensch seine Geschichte glaubt. Als ein weiterer Mitschüler weg ist, erzählt Richard erst gar nicht die Wahrheit. So reihen sich dann unheimliche Ereignisse aneinander und werden immer schauriger. Im Teil II denkt man, dass es die Auflösung gibt, alles läuft vorerst normal für Richard und seine Klassenkameraden. Aber auch dann wird es wieder völlig irreal. Erst im dritten Teil erfährt man alles.
Wenn man sich auf das Buch einlässt, ist es wirklich spannend. Vor allem sehr gut geschrieben und zügig zu lesen. Natürlich wollte ich ja auch wissen, was hinter diesen Ereignissen steckt und wie die Auflösung ist. Diese fand ich am Ende doch recht schlüssig.
Das Cover gefällt mir sehr, es ist auffällig und passt zur Handlung.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Hat mir gefallen

Tödlicher Isarfrost
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„Tödlicher Isarfrost“ von Marie Bonstein ist der zweite Fall für Clara Liebig und ihr Team.
An einem eiskalten Wintertag wird im Englischen Garten eine tote Frau aus einem brennenden Auto gezogen. Die ...

„Tödlicher Isarfrost“ von Marie Bonstein ist der zweite Fall für Clara Liebig und ihr Team.
An einem eiskalten Wintertag wird im Englischen Garten eine tote Frau aus einem brennenden Auto gezogen. Die Tote ist die ehemalige Obdachlose Anna Schneider. Sie war kürzlich bei Clara auf dem Revier, weil sie ihre Freundin Ute Pichler suchte, ebenfalls obdachlos. Nachdem sich Annas angeblicher Unfall als Mord herausstellte, wird in ihrem Umfeld ermittelt. Dabei bekommen es Clara und ihr Kollege Thorwald mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun und alle scheinen sie zu belügen.
Außerdem werden sie von ihrem neuen Vorgesetzten Reitmayer aufgefordert, den unwichtigen Mord an einer Obdachlosen ruhen zu lassen, bis der Skandal um vergifteten Leberkas bei einem ortsansässigen Unternehmen aufgeklärt ist. Erst, als auch einige von Claras Kollegen wegen einer Lebensmittelvergiftung ausfallen und es zudem noch einen Todesfall dadurch gibt, nimmt sie sich der Sache an. Dieser Fall wird scheinbar schnell aufgeklärt.
Als ein geständiger Täter im Falle der Obdachlosen gefunden wird, erklärt Reitmeyer die Akte für geschlossen und das Team feiert. Doch Clara hat sich von Beginn an auf eine Person eingeschossen und lässt sie nicht vom Haken, auch nicht nach Abschluss der Ermittlungen. Dickköpfig und verbissen stellt sie sich gegen ihr Team und versucht es im Alleingang. Nur Thorwald steht ihr letztendlich noch zur Seite.
Es ist ein spannender Fall, der die Ermittler in unterschiedliche soziale Bereiche führt. Ich fand es sehr schade, dass Clara am Ende von ihrem Team alleingelassen und für verrückt erklärt wurde. Gerade Iris mit ihrem ‚denglischen‘ Gerede hat mich einfach nur genervt. Im Gegensatz dazu war mir Thorwald mit seiner ruhigen besonnenen Art sehr sympathisch. Was seine sozialen Kompetenzen betrifft, kann ich ihn sehr gut verstehen. Auch Gustl bekommt einen riesigen Pluspunkt, er hat immer wieder für Auflockerung und Erheiterung gesorgt.
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen, teileweise auch humorvoll und mit Lokalkolorit. Das Cover ist sehr schön und passend zur Handlung.

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Veröffentlicht am 15.09.2023

Unterhaltsam und lesenswert

Mord auf Zelluloid
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„Mord auf Zelluloid – Seine letzte Rolle“ von Luc Winger ist der 20 Fall für Commissaire Lucie Girard.
Es ist 1978 und Lucie besucht eine Kinoveranstaltung in Cannes. Gezeigt wird die Premiere „Das offene ...

„Mord auf Zelluloid – Seine letzte Rolle“ von Luc Winger ist der 20 Fall für Commissaire Lucie Girard.
Es ist 1978 und Lucie besucht eine Kinoveranstaltung in Cannes. Gezeigt wird die Premiere „Das offene Geheimnis“ mit dem berühmten Schauspieler René Carriere, der die Rolle des Detektivs Fabrice Petit spielt. Mitten im Film erscheint eine schwarze Blende auf der Leinwand mit der Information, dass der Hauptdarsteller während der Dreharbeiten verstorben ist und sein Assistent den Fall aufklären wird. Am Ende steht die Witwe des Toten auf und verkündet dem Publikum, dass ihr Mann ermordet wurde. Somit kommt Lucie ins Spiel. Sie erhält von ihrem Vorgesetzten die Erlaubnis, in Cannes zu ermitteln unter der Bedingung, dass sie mit dem jungen Commissaire Marc Pianetti zusammenarbeitet. Beide kommen nach und nach den Dingen auf die Spur und klären natürlich, was passiert ist. Dabei erfahren sie viel über das Filmgeschäft, die Machenschaften und Intrigen, die hinter der Bühne vor sich gehen. Und auch vom Nebengeschäft des Toten.
Es gibt immer wieder Perspektivwechsel zum noch lebenden René Carriere und seinen Aktivitäten, seinen Ängsten in den letzten Monaten vor seinem Tod. Diese Wechsel haben mir gut gefallen, dadurch lernt man den Toten etwas besser kennen.
Lucie geht wie immer sehr forsch die Ermittlungen an, lässt sich nicht von arroganten Produzenten oder Teilhabern der Filmfirma beeindrucken. Sie ist meist freundlich und umgänglich, kann aber auch knallhart agieren. Ich mag sie sehr. Ihr junger Kollege Marc ist sehr sympathisch. Es ist seine erste Mordermittlung, aber er ist intelligent und sehr engagiert. Dass er als Neuling auch Fehler macht, passiert und auch an seinem chaotischen Arbeitsstil muss er noch arbeiten.
Mit Lucies Mann ist ja eine gravierende Veränderung vorgegangen, sodass auch ihre Ehe neuen Aufschwung bekommt.
Was das Ende der Ermittlungen betrifft, bin ich auch nicht so richtig zufrieden. Da bleibt doch einiges offen. Was Lucies private Entscheidung betrifft, kann ich sie natürlich verstehen. Es kam aber schon etwas plötzlich. Daher bin ich gespannt, ob und wie es mit ihr weitergeht.
Ansonsten hat mir das Buch wieder sehr gut gefallen, der Schreibstil ist gut und ich konnte zügig lesen.
Das Flair der 70er Jahre wurde gut eingefangen. Manche Dinge, die heute normal sind, gab es damals einfach noch nicht und machte die Arbeit auch etwas schwieriger.
Das Cover ist sehr schön und passt gut.

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