Die kurzen Geschichten sind wunderschön, traurig zum Teil und stimmen nachdenklich. Als Mutter einer Tochter im Alter der zu Wort kommenden Jugendlichen war ich besonders berührt und fand vieles wieder, ...
Die kurzen Geschichten sind wunderschön, traurig zum Teil und stimmen nachdenklich. Als Mutter einer Tochter im Alter der zu Wort kommenden Jugendlichen war ich besonders berührt und fand vieles wieder, was ich kenne. Sie hat das Buch auch gelesen und war begeistert. Auch noch zu erwähnen - der Inhalt ist schon sehr sehr lesenswert, aber die Illustrationen und die Gesamtgestaltung des Buches ist wirklich zauberhaft! Auch toll zum verschenken!
Ich habe zusammen mit meiner jüngsten Tochter die Panem Trilogie (nochmal) gelesen und wir waren sehr gespannt auf das Prequel. Wir wurden nicht enttäuscht. Im Vordergrund steht der spätere Präsident Snow, ...
Ich habe zusammen mit meiner jüngsten Tochter die Panem Trilogie (nochmal) gelesen und wir waren sehr gespannt auf das Prequel. Wir wurden nicht enttäuscht. Im Vordergrund steht der spätere Präsident Snow, für uns am Anfang ungewohnt ihn bei seinem vorher unbekannten Vornamen Coriolanus zu nennen. Und außerdem geht es sehr sehr stark um die Hungerspiele, ihre Historie und ihre Weiterentwicklung, die dann zu dem Punkt führten, an dem die Panem Trilogie beginnt. Der Mensch Coriolanus, den man zuerst ungewohnt sympathisch findet, nicht zuletzt, weil die Sichtweise des gesamten Romans seine ist und bleibt, ist zu Beginn des Romans ein verarmter Kriegs-Waise, der mit seiner senil werdenden Großmutter und seiner Cousine Tigris, ebenfalls eine bekannte Figur aus der Panem Trilogie, an dem Schein festhalten will, weiterhin eine reiche und mächtige Kapitolfamilie zu bleiben. Er ist noch jung, 18 Jahre alt, und steht kurz vor dem Abschluss seiner Schulzeit und dem Beginn eines Studiums. Die Handlung dreht sich nur am Anfang um die 10. Hungerspiele, die Rolle der Kapitolkinder als Mentor und wie Coriolanus sich hier schlägt und ihn seinen Tribut verliebt. Die Hungerspiele wirken roher und sind viel weniger technisch als wir sie kennen, außerdem erleben sie praktisch keine Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Auch das Belohnen des Siegers, das Siegerdorf und das vor den Spielen stattfindende Training/füttern und verwöhnen der Tribute gab es bei den 10. Hungerspielen nicht. Das ist für den Leser sehr ungewohnt, aber auf jeden Fall spannend. Der Mittelteil spielt in Distrikt 12 und wir kommen zurück zu Orten, die wir schon kennen und die mehr als 60 Jahre vorher auch schon arm und verwahrlost sind. Das Kapitol ist nach dem Krieg und dem noch immer nachwirkenden Rebellenaufstand 10 Jahre zuvor noch nicht so reich und dekadent wie wir es aus der Panem Reihe kennengelernt haben. Einige Figuren werden eingeführt, die Querverweise zu der Panem Reihe bilden und es wird auch angedeutet, dass Lucy Gray mit Katniss verwandt sein könnte. Die Liebesgeschichte zwischen Coriolanus und seinem Tribut Lucy Gray aus Distrikt 12 wirkt nie richtig romantisch und beim Lesen wünscht man den beiden tatsächlich kein Happy End. Um nicht zu spoilern nur so viel - der Turn am Ende ist wirklich erschreckend und im Epilog wird viel erklärt, was der Panem-Leser an dem Anfang und Mittelteil verwirrend finden musste. Nach dem Epilog ist klar, warum die Spiele so stattgefunden haben, wie wir es erlesen haben und welchen Anteil Snow und seine Familie daran hatten. Ich bin schon auf den Film gespannt, die Trailer machen Hoffnung, allerdings empfehle ich wie immer - AUCH das Buch lesen, einem über 600 Seiten Buch kann kein Film vollständig gerecht werden.
In meinem SUB sind mehrere Klassiker von Stephen King - ich bin sehr froh, jetzt damit angefangen zu haben. Cujo ist in vieler Hinsicht ein typischer King - spielt in Castle Rock, in Maine, die Personen ...
In meinem SUB sind mehrere Klassiker von Stephen King - ich bin sehr froh, jetzt damit angefangen zu haben. Cujo ist in vieler Hinsicht ein typischer King - spielt in Castle Rock, in Maine, die Personen sind alle sehr klar skizziert. Innere Monologe finden häufig statt und natürlich die von mir sehr geliebten kursiv gesetzten unterbewussten Horror-Gedanken. Alles, was passiert, ist absolut realistisch und bis zum schrecklichen Ende plausibel, daher besonders schlimm zu lesen. Ich hatte tatsächlich viel weniger erwartet - naja, ein tollwütiger Hund bedroht Menschen im Auto, wie schlimm kann das sein? Aber ich war wirklich positiv überrascht. Vor allem die zwischenmenschlichen Probleme und Sorgen aller Protagonisten machen das Buch sehr lesenswert und zu einem echten Pageturner. Ich werde mir jetzt auch die anderen Klassiker von Stephen King vornehmen.
Ich habe den Vollzeitmann mittlerweile zum 3. Mal gelesen und das ist sehr selten bei mir, schon, weil ich echt an meinem SUB arbeite.
Der Roman behandelt einen Tag im Leben von 5 Männern in Berlin, der ...
Ich habe den Vollzeitmann mittlerweile zum 3. Mal gelesen und das ist sehr selten bei mir, schon, weil ich echt an meinem SUB arbeite.
Der Roman behandelt einen Tag im Leben von 5 Männern in Berlin, der Perspektivwechsel wird optisch nett über ein Symbol angezeigt mit dem Namen des jeweiligen Protagonisten und Key-Pieces (Brille/Blackberry u.ä.). Die Männer sind alle sehr unterschiedlich und stehen für bestimmte "Typen", ihre Leben kreuzen sich an dem Tag und teilweise bereits in der Vergangenheit, sie kennen einander aber nicht richtig. Die Geschichte liest sich sehr sehr flüssig und ich war beim letzten Lesen jetzt fasziniert davon, dass es immer noch sehr aktuell ist, was hier dargestellt wird. Klar, Blackberries nutzt keiner mehr, aber der sportversessene, über-ehrgeizige Karrieremann, der sich unterordnende Elternzeitler (heute sicherlich nicht mehr sooo exotisch), der genervte Ehemann mit Ossi-Vergangenheit, der WG-Schluffi ohne Karriere und der alternde Clubgänger sind heute sicherlich auch noch auf die eine oder andere Weise anzutreffen. Die inneren Monologe der jeweiligen Protagonisten sind hart, politisch alles andere als korrekt und nicht zuletzt daher sehr unterhaltsam zu lesen. Als Frau gefällt mir vor allem, dass ich ein Buch in dieser Art so sonst noch nicht gelesen habe, in dem die Gefühls- und Gedankenwelt der Männer komplett in den Vordergrund gestellt wird, bösartig und mit ironischem Augenzwinkern. Das Ende ist dann naturgemäß etwas abrupt und beim Zuklappen des Buches geht es mir jedes Mal wie nach dem Ende eines Filmes mit open end - und ich denke, ich hätte gerne noch weitere Tage mitgelesen. Klare Leseempfehlung.
Von Charles Masson hatte ich vor dem Lesen des Buches noch nie gehört. Die Geschichte, die Edmund Richardson mit feinem Humor, manchmal satirisch eingefärbt, intelligent und bildhaft über ihn erzählt, ...
Von Charles Masson hatte ich vor dem Lesen des Buches noch nie gehört. Die Geschichte, die Edmund Richardson mit feinem Humor, manchmal satirisch eingefärbt, intelligent und bildhaft über ihn erzählt, hat mich absolut gepackt. Sowohl die im Vordergrund stehende Person Charles Masson, ein Deserteur der britischen Ost-Indien-Kompanie, die sich durch Afghanistan schlägt und Alexandria entdecken und ausgraben will, ist eine schillernde Figur, als auch alle Nebenfiguren! Und noch heute ist es mehr als wichtig, zu lesen und damit zu verstehen, welche Geschichte Afghanistan hat, was in der Stadt Kabul geschehen ist und wie sich der Imperialismus begann, auszubreiten und Kulturen zu unterdrücken und berauben. Das Buch ist nicht ganz so leicht lesbar für mich gewesen wie andere, hat mich aber auf jeden Fall sehr fasziniert. Ich mochte vor allem die vielen Hintergrundinformationen, die nebenbei vermittelt wurden. Neu für mich war auch, wie Schliemann und sein Team brutal vorgegangen sind (Ausgrabungen per Dynamit!!!).
Leseempfehlung für geschichtlich interessierte und alle, die gerne wahre Abenteuergeschichten lesen, die sich ein bisschen anfühlen wie ein Indiana Jones Film!