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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2024

Hinterlistige Feen und eine kaltschnäuzige Protagonistin

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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Dieses Buch hat mich von Anfang an sehr fasziniert, da es damit wirbt, Fans von "Elfenkrone" anzusprechen und ich liebe diese Reihe einfach. Außerdem finde ich das Cover und auch den Titel so einnehmend ...

Dieses Buch hat mich von Anfang an sehr fasziniert, da es damit wirbt, Fans von "Elfenkrone" anzusprechen und ich liebe diese Reihe einfach. Außerdem finde ich das Cover und auch den Titel so einnehmend und schön und war eigentlich schon ein großer Fan des Buches, bevor ich es überhaupt gelesen hatte.

Und dann habe ich mit dem Lesen gestartet und war erstmal ... nicht wirklich begeistert. Das Buch ist in Tagebuchform aus Emily Wildes Sicht geschrieben, einer Wissenschaftlerin, die sich der Forschung rundum Feen widmet. Sie ist keine sonderlich soziale Persönlichkeit, sodass das Eintauchen in das Buch für mich wie ein Schwall kaltes Wasser war, denn es wirkte zunächst recht trocken und formal, da es sich hierbei um die Tagebucheinträge einer Wissenschaftlerin handelt. Danach war meine Freude auf das Buch ein wenig gedämpft, jedoch hat sich dieses Gefühl nach den ersten circa 30-50 Seiten gelegt und tadaa ich habe die Geschichte geliebt!

Das war eines dieser Bücher, dass ich abends nicht aus der Hand legen wollte, so magisch und spannend ist die Welt, in die man hier gezogen wird. Ich habe oft über die Charaktere oder die fantastischen Wesen im allgemeinen nachgegrübelt und mich darauf gefreut, weiterzulesen.

Emily Wilde ist schon eine sonderliche Protagonistin, die nicht besonders gut in sozialen Umgangsformen ist und sich ihrer Wissenschaft absolut verschrieben hat. Sie ist scharfsinnig, verliert dabei aber manchmal ihre Mitmenschen aus dem Blick. Bambelby Wendell ist ihr Gegenspieler, Mitforscher, Kollege und zufällig auch eine Fee, der ihr nachreist, um sie zunächst bei ihrem Zusammentragen der Enzyklopädie und Forschung allgemein zu unterstützen. Bambelby ist wankelmütig, aber humorvoll und charismatisch, sodass die beiden immer wieder herrliche Schlagabtausche liefern.

Ansonsten taucht man als LeserIn in eine fantastische Welt der Feen ein, lernt ihre Gebräuche und ihre Umgangsformen kennen. Das ganze findet in einer zauberhaften Schneelandschaft statt, die zum träumen einlädt. Eine wundervolle, fantastische und bezaubernde Reise.

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Veröffentlicht am 23.12.2023

Was, wenn die eigene Liebesgeschichte einfach nicht sein soll?

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch und wurde absolut umgehauen. Schon auf den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch für mich etwas besonderes sein würde. Emily Henry ist soeben in ...

Ich hatte keine besonderen Erwartungen an dieses Buch und wurde absolut umgehauen. Schon auf den ersten Seiten ahnte ich, dass dieses Buch für mich etwas besonderes sein würde. Emily Henry ist soeben in meinen AutorInnen-Olymp aufgestiegen und ich brauche Lesenachschub!

Nora Stephens arbeitet als Literaturagentin und ist so gut wie gefürchtet in ihrem Beruf. Von anderen als gefühlskalt verschrieben, scheitern viele ihrer Beziehungen daran, dass ihre Freunde den typischen Kleinstadtromanzen-Trope leben und mit ihr als böser Großstadt-Ex Schluss machen. Für ihr Verhalten hat sie klare Gründe, die im Laufe des Buches nach und nach offenbart werden. Eines Tages sucht sie nach einem Lektorat für eine ihrer Kundinnen und trifft dabei auf den äußerst mürrischen Charlie Lastra, der ihr an Gefühlskälte scheinbar das Wasser reichen kann. Die beiden haben einen kurzen Austausch und glauben, dass sich daraufhin ihre Wege nicht mehr sobald kreuzen. Doch eine Reise, die Nora mit ihrer Schwester Libby nach Sunshine Falls antritt, führt die beiden wieder zueinander ...

Nora war eine großartige, erfrischende Protagonistin. Sie ist kein Mauerblümchen, sie ist tough, erwachsen und sorgt sich um ihre Mitmenschen (auch wenn sie das nicht immer nach außen zeigen kann) und sie hat vor allem eine große Menge an Humor. Sie war als Protagonistin einfach erfrischend anders (nicht die typische Protagonistin - ich bin so unscheinbar, aber eigentlich doch nicht so unscheinbar). Charlie stand ihr in nichts nach ich musste mich einfach mit verlieben. Die beiden hatten vom ersten Moment an Chemie und diese Chemie blieb das ganze Buch über. Charlie fand wirklich immer die richtigen Worte - Zitat Nora

Hinzu kam ein großartiger Schreibstil, der einen die Orte fühlen lässt, und eine großartige Storyline, die vor allem durch die Hintergrundgeschichten von Nora und Charlie lebte. Man lernt die beiden nach und nach kennen, während sie einander ihre Vergangenheiten offen legen. Toll wird auch die Schwesternbeziehung zu Nora und Libby thematisiert. Man bekommt viele Szenen von Nora und Charlie geboten und ich liebte ihren Schlagabtausch. Selten können mich andere Nebenhandlungsstränge neben der Liebesgeschichte fesseln, aber Noras und Libbys Beziehung war einfach so emotional und toll, dass ich auch hier abtauchen konnte. Gerade zum Ende hin standen mir dann auch noch ein paar Tränchen in den Augen, so sehr habe ich mitgefühlt. Am liebsten würde ich dieses Buch noch einmal zum ersten Mal lesen.

Fazit: Mein persönliches Jahreshighlight, Noras und Charlies Liebesgeschichte ist für mich eine von den ganz großen.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Die Schule der Abtrünnigen

Sandover Prep - Der Außenseiter
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In der Sandover Prep landen die hoffnungslosen Fälle: Jungs, die eine zweite Chance bekommen, nachdem sie an ihrer letzten Schulegehörig Mist gebaut haben. Einer von ihnen ist RJ, der eigentlich aus einer ...

In der Sandover Prep landen die hoffnungslosen Fälle: Jungs, die eine zweite Chance bekommen, nachdem sie an ihrer letzten Schulegehörig Mist gebaut haben. Einer von ihnen ist RJ, der eigentlich aus einer mittellosen Familie stammt und notgedrungen an die Sandover versetzt wird, nachdem seine Mum neu heiratet. Neben einem neuen Stiefvater bekommt er mit Fenn auch einen Stiefbruder - und lernt außerdem Sloane kennen, die Tochter des Direktors.

Erzählt wird die Geschichte überwiegend aus der Sicht von RJ und Sloane, aber auch immer wieder aus der Sicht weiterer Charaktere, unter anderem von Fenn und Lawson, deren Geschichten in der Reihe noch folgen werden. Ich mochte die Perspektivwechsel hier tatsächlich sehr gerne, weil sie einiges an Spannung mit hinein gebracht haben. Während Sloane bissig und nach außen hin tough wirkt, ist RJ sehr selbstbewusst, aber auch eigenbrötlerisch. Fenn ist der Sonnenschein, Lawson der abgestumpfte Partyboy, der das Leben scheinbar nur noch im Extremen angenehm findet. Und dann ist da noch Silas, der seine eigene Agenda zu fahren scheint.

RJ will an der Sandover wie auch in der Vergangenheit sein eigenes Ding schieben, schafft es aber nicht so ganz, denn sowohl Fenn, als auch Sloane schieben sich in sein Herz. Die Interaktionen der drei mochte ich super gerne und auch, zu erleben, wie RJ ankommt und langsam auftaut. Die Chemie zwischen Sloane und RJ ist unbestreitbar und auch hier konnte ich super nachvollziehen, was sie aneinander finden. Im Gegensatz zu manch anderen New-Adult Büchern haben die Protas hier schon einiges erlebt, auch beziehungstechnisch, was ich erfrischend fand. Sloane ist kein Mauerblümchen, dass von RJ hin- und weg ist, sondern beide sind keine unbeschriebenen Blätter. Hinzu kommt einiges an Spice.

Schließlich hat mich der Schreibstil nur so durch die Seiten fliegen lassen. Im Hintergrund schwebt die ganze Zeit die Frage rundum des Unfalls von Sloanes kleiner Schwester und wie es dazu kommen konnte. Dies wird sich wahrscheinlich durch alle drei Bände ziehen und dieses Ende war wirklich fies - ich will wissen, wie es weitergeht! Riesige Empfehlung.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Wie die Vergangenheit ganze Generationen beeinflusst

Ich träumte von einer Bestie
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Ich bin bei der Autorin sehr voreingenommen, da Nina Blazon und ihre Geschichten meine Kindheit und Jugend geprägt haben. Daher kann ich an kaum eines ihrer Bücher für Erwachsene vorbei.

Auch "Ich träumte ...

Ich bin bei der Autorin sehr voreingenommen, da Nina Blazon und ihre Geschichten meine Kindheit und Jugend geprägt haben. Daher kann ich an kaum eines ihrer Bücher für Erwachsene vorbei.

Auch "Ich träumte von einer Bestie" konnte mich sofort mit seinem Schreibstil begeistern. Dieser ist malerisch, verträumt und so wunderbar bildlich. Eigentlich ist Gegenwarts-Literatur per se nicht mein Lieblingsgenre, aber der Schreibstil und die Art, wie die Autorin dem Ganzen Leben einhaucht, haben mich an das Buch gefesselt.

Ich bin auch ein großer Fan der Protagonisten. Fleur ist keine stereotypische Hauptfigur, sondern hat einige Ecken und Kanten und lernt sich im Verlauf der Geschichte nicht nur selbst immer besser kennen, sondern wächst auch über sich hinaus. Es hat Spaß gemacht, mit ihr gemeinsam dem ein oder anderen die Stirn zu bieten. Sie ist niemand, der schnell klein beigibt oder der Dinge schön redet. Und sie lässt sich auch nicht gerne blenden. Dazu kommen die Nebencharaktere, die zumindest auf mich ebenso erfrischend einzigartig wirkten. Ihre Familie wirkt verdammt sympathisch (was ich bei vielen Romanen eher nicht empfinde) und dazu verdammt normal. Ihr kleiner Bruder Max hat seine eigene, kleine Nebengeschichte und ist wirklich ein gutherziger junger Mann. Ihren Stiefvater hätte man selbst gerne in seinem Leben, ebenso wie ihre Mutter. Später kommen weitere Nebencharaktere hinzu, allen voran Tomé und Pierre. Beide sind recht unterschiedlich und halten sich bedeckt. Man lernt sie nach und nach besser kennen.

Inhaltlich begibt sich Fleur auf die Suche ihrer Ahnen und ihrer Familiengeschichte, um sich selbst besser kennenzulernen. Dabei strandet sie in Frankreich und verwickelt ihre eigene Vergangenheit in die Legende der Bestie. Die Geschichte entfaltet sich mit jeder Seite mehr, auch wenn erst auf den letzten hundert Seiten zum Vorschein kommt, was hier unter der Oberfläche brodelt. Aufmerksame LeserInnen ahnen es vielleicht schon auf den ersten Seiten, rückblickend machten für mich manche Reaktionen und Gespräche auf jeden Fall mehr Sinn. Im Mittelteil zieht sich das Erzähltempo ein wenig, aber ich kann nicht sagen, dass irgendeine Stelle hätte gestrichen werden müssen, denn alles zusammen und insbesondere in der Kombination mit Blazons toller Sprache ergibt ein rundes Gesamtbild. Auch die Wahl des Covers, das Einweben von Vergleichen zu Märchen und der Titel haben mich beeindruckt. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Eine magisch skurrile Zeitschrift, die zur Familie wird

Love Will Tear Us Apart
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Ich liebe diese Reihe mit jedem Band mehr. C.K. McDonnel hat hier eine Welt erschaffen, die skurril, fantastisch, humorvoll und düster zugleich und vor allem mit liebenswürdigen und einzigartigen Haupt- ...

Ich liebe diese Reihe mit jedem Band mehr. C.K. McDonnel hat hier eine Welt erschaffen, die skurril, fantastisch, humorvoll und düster zugleich und vor allem mit liebenswürdigen und einzigartigen Haupt- sowie Nebencharakteren aufwartet.

In diesem Band gibt es wie bereits zuvor mehrere Schauplätze. Zum einen ist Hannah verschwunden und kehrt in eine Retreatunterkunft ein, nachdem ihr Noch-Ehemann ihr diese empfohlen hat. Sie kehrt der Stranger-Times und auch DI Sturgess den Rücken und bricht alle alten Brücken ein. Klingt merkwürdig? Ist es auch - aber hier gibt es natürlich einiges, was anders ist, als es scheint. Währenddessen muss bei der Redaktion eine neue stellvertretende Chefredakteurin gefunden werden. Diese Rolle übernimmt Betty, die auch die ein oder anderen magischen Tricks auf Lager hat. Ox und Reggie suchen einen verlorengegangen Verschwörungstheoretiker, Stella will als Journalistin durchstarten und Banecroft sucht verzweifelt nach einem Lebenszeichen seiner vertorbenen Ehefrau - also wie immer ein verrücktes Durcheinander.

Was mich immer mehr begeistert an dieser Reihe ist das Liebgewinnen der Charaktere. Man schätzt ihre Eigenarten und den Humor, den der Autor durch sie hindurch transportiert. Auch Zeke und Cogs haben wieder ihre Auftritte, ebenso wie Mrs. Harnforth. Es fühlt sich langsam wie eine große Familie an, mit der man gemeinsam wächst. Es werden auch Storylines aus Band 1 oder 2 wieder aufgegriffen, sodass sich manches schließt. während sich anderes inhaltstechnisch öffnet.

Band 3 hat mich zufrieden zurückgelassen und das, obwohl die Handlung wenig Platz für Atempausen lässt. Gleichzeitig bleiben genügend Handlungsstränge offen, um die Vorfreude für Band 4 zu schüren.

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