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Veröffentlicht am 21.09.2017

Die Belagerung Stralsunds packend erzählt

Das Geheimnis von Stralsund
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„Das Geheimnis von Stralsund“ von Sabine Weiß erzählt von der Belagerung Stralsunds während des 30jährigen Krieges. Erschienen ist der Roman im November 2014 bei Lübbe.

Rügen, 1628: Bisher hat die Schifferstochter ...

„Das Geheimnis von Stralsund“ von Sabine Weiß erzählt von der Belagerung Stralsunds während des 30jährigen Krieges. Erschienen ist der Roman im November 2014 bei Lübbe.

Rügen, 1628: Bisher hat die Schifferstochter Sina eine beschauliche und schöne Kindheit erlebt, doch dann werden die Soldaten der kaiserlichen Truppen auf Rügen einquartiert. Eine harte und entbehrungsreiche Zeit beginnt, die in einer Katastrophe endet und ihre Familie auseinanderreißt. Mit letzter Not können Sina und ihre kleine Schwester nach Stralsund fliehen, aber auch hier kündigt sich Unheil an. Die kaiserlichen Truppen wollen Stralsund belagern und außerdem hat Sina bei ihrer Flucht noch einen Ring erhalten, um den sich ein Geheimnis rankt, dass es zu lösen gilt.

Bei diesem Buch handelt es sich um meine Urlaubslektüre, die ich sehr genossen habe. Der Autorin Sabine Weiß ist wieder einmal ein wunderbarer historischer Roman gelungen. Der Schreibstil ist wie immer gut und flüssig zu lesen. Die Beschreibungen von Rügen und Stralsund sind sehr gelungen und haben sehr zum Entstehen des Kopfkinos beigetragen.
In dem Roman geht es um einen Konflikt zwischen den kaiserlichen Truppen und Stralsund, aber auch um Glaubensfragen. Der Protestantismus war im Norden zwar durchaus etabliert, aber noch nicht unbedingt gefestigt. Als Stralsund sich der Einquartierung der Soldaten verweigert hat, musste also erst einmal das beschauliche und dünn besiedelte Rügen herhalten, das bisher noch nie so viele Menschenmassen ernähren musste. Diese Besetzung und die damit einhergehenden Entbehrungen hat die Autorin wunderbar eingefangen. Außerdem wurde gezeigt, dass obwohl die Übergänge schon fließender geworden sind, hier Standesunterschiede wieder eine sehr große Rolle spielen.
Man lernt in diesem Roman auch gut die verschiedenen Perspektiven kennen. Das Leben in Stralsund vor und während der Belagerung wurde eingefangen, man ist bei den Verhandlungen während der Belagerung Stralsunds dabei und man bekommt auch einen guten Einblick in das Heerlager der Belagerer. Hierdurch kann man sich wirklich ein sehr umfassendes Bild der Gesamtsituation um 1628/29 machen.
Die Personen im Buch haben mir allesamt gut gefallen. Es gab viele Personen, mit denen ich mitgefiebert habe. Gut gefallen hat mir auch der Wandel einiger Personen. Es war zwar nicht immer eine Veränderung zum Guten, aber die Autorin konnte in dieser Hinsicht auch ein bisschen überraschen. Die Liebesgeschichte im Buch hatte für mich das richtige Maß. Vielleicht ein bisschen zu perfekt wie so oft, aber für die Personen, mit denen man mitfiebert, darf das auch so sein.
Interessant fand ich die Einblicke in das Leben als Kapitän und auf dem Schiff mit Seemannsknoten und auch der für den Norden typischen Sprache. Ich wohne in Norddeutschland und für mich war es alles gut verständlich und ich konnte mir beim Plattdeutsch ganz gut die Dinge zusammenreimen ohne lange zu überlegen. Wie das für jemanden ist, der nicht aus dieser Gegend kommt, kann ich das schwer beurteilen – für mich hat die Mischung gepasst und es war nicht zu viel. Auch ein bisschen Schwedisch wurde in diesem Roman mit eingebaut.
Der Roman wurde hervorragend recherchiert. Im Nachwort erzählt Sabine Weiß auch etwas zu ihrer Recherche und den Quellen, die sie genutzt hat. Abweichungen von den historischen Fakten gab es nur ganz minimale. Ohne diese kleine Anpassung wäre es ansonsten wohl auch zu unübersichtlich geworden. Ein Personenverzeichnis und Glossar runden den insgesamt sehr gelungenen Roman ab.

Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Roman für alle Liebhaber des historischen Genres. Geschichte spannend, lebendig und interessant erzählt.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Paramathia, die geheimnisvolle Stadt der Bücher

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherstadt
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Akram El-Bahay entführt uns mit „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ an der Seite des Diebes Samir in einer Welt voller Bücher, Fabelwesen und Geheimnisse. Erschienen ist der Roman im ...

Akram El-Bahay entführt uns mit „Bücherstadt – Die Bibliothek der flüsternden Schatten“ an der Seite des Diebes Samir in einer Welt voller Bücher, Fabelwesen und Geheimnisse. Erschienen ist der Roman im August 2017 bei Lübbe und es ist der erste Band einer Trilogie.

Mythia: Samir ist ein Dieb und er möchte sein altes Leben hinter sich lassen. Er beschließt sich den Wächtern des weißen Königs anzuschließen. Doch statt als Elitewächter das Leben des Königs zu beschützen, wird er in Paramythia, einer verborgenen Stadt voller Bücher, eingesetzt. Was sich zunächst wie eine langweilige Aufgabe darstellt, wird schnell zu einem gefährlichen Abenteuer. Seltsame Dinge gehen in der Bücherstadt vor und Fabelwesen, die es eigentlich nur in Märchen geben sollte, tauchen auf.

Was für ein wunderbarer und fantastischer Roman! Ich liebe dieses Buch und ich kann absolut nichts Negatives über dieses Buch sagen, außer vielleicht, dass es viel zu schnell vorbei war und ich sehr gespannt auf die weiteren Teile dieser Reihe bin.
Der Schreibstil ist fantastisch – so bildgewaltig und fantasievoll. Ich hatte die ganze Zeit ganz großes Kopfkino und fühle mich auch nach der Lektüre noch in der Welt von Paramythia gefangen. Es lässt sich alles sehr flüssig lesen und man fliegt geradezu durch die Seiten.
Die Geschichte ist spannend und steckt voller Fantasie. Alleine die ganzen Wesen, die in diesem Buch vorkommen. Sie tragen Namen wie Asfura, Nushishan oder Sahira. Mehr möchte ich euch in dieser Hinsicht auch nicht vorwegnehmen und empfehle das Buch einfach selber zu lesen. Im Gegensatz zu „Flammenwüste“ sind die Wesen diesmal alle ausgedacht, sie wirken aber wieder wie aus tausendundeine Nacht entsprungen, und sind mit abendländischen Einflüssen gespickt. Diese Mischung finde ich auch diesmal einfach wieder klasse und sehr gelungen.
Eingeschobene Märchen/Sagen sind Bestandteil der eigentlichen Geschichte und bergen immer wieder Wahrheiten, die für den Fortgang der Geschichte wichtig sind. Diese Geschichten nehmen manchmal ein wenig das Tempo aus der Geschichte, sind aber nicht weniger interessant. Ansonsten ist die Geschichte aber sehr temporeich und man kommt machmal fast gar nicht hinterher, weil man so schnell weiterlesen möchte. Die Bücherstadt Paramythia und sein Herz wissen zu begeistern und einen in Erstaunen zu versetzen. So viele Geheimnisse sind noch offen und wollen in den weiteren Teilen auf jeden Fall entdeckt werden. Darüber hinaus konnte mich die Geschichte auch mit ihrem Ideenreichtum und interessanten Wendungen überzeugen, die ich teilweise so nicht erwartet habe.
Sam ist die Hauptperson im Buch und ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ich habe ihn gerne auf seinem Abenteuer begleitet. An die Wesen, die er im Laufe dieses Buches begegnet, hat er vorher nicht geglaubt. An seiner Seite gibt es die junge Frau Kani, die von den Wesen in dem Buch fasziniert und mutig genug ist, Kontakt aufzunehmen und dann ist da auch noch der Gelehrte Hakim Ed-Din, der es wunderbar versteht Märchen zu erzählen und sich trotz seiner wissenschaftlichen Arbeit seine Fantasie bewahrt hat. Sehr geheimnisvoll ist auf jeden Fall die Beraterin des weißen Königs Sabah. Gerade hier bin ich sehr gespannt, was wir in den weiteren Teilen noch über sie herausfinden werden.
Aus dem Buch kann man auf jeden Fall auch einige Informationen über Wortbedeutungen für sich mitnehmen. Ich glaube, dass es auch ein Buch bzw. eine Reihe ist, die man mehrmals lesen kann und bei der man beim erneuten Lesen sicher noch einige neue Dinge für sich mitnehmen kann.

Fazit: Ein fantastischer Roman, der auch viel von einem Märchen hat und an dem ich absolut nichts auszusetzen habe. Wenn ihr zusätzlich auch noch die Mischung aus Orient und Okzident mögt, dann ist dieses Buch genau das Richtige für euch. Für mich ein absolutes Highlight dieses Jahr.

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  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Originalität
  • Handlung
Veröffentlicht am 03.05.2017

Auf in eine neue Reise ins 10. Jahrhundert und zu den Ottonen

Die fremde Königin
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„Die fremde Königin“ von Rebecca Gablé ist der zweite historische Roman, der im deutschen Mittelalter angesiedelt ist und uns wieder in die Herrschaftszeit von Otto dem Großen entführt. Erschienen ist ...

„Die fremde Königin“ von Rebecca Gablé ist der zweite historische Roman, der im deutschen Mittelalter angesiedelt ist und uns wieder in die Herrschaftszeit von Otto dem Großen entführt. Erschienen ist der Roman im April 2017 im Lübbe-Verlag.

Italien, 951: Gaidemar, Panzerreiter in König Ottos Reiterlegion und Bastard mit unbekannten Wurzeln, wird mit einer schwierigen Aufgabe betraut, die ihn nach Garda führt. Er soll die italienische Königin Adelheid von Burgund aus den Fängen von Berengar de Ivrea befreien, der die italienische Krone an sich reißen will. Die Flucht gelingt und Gaidemar bringt Adelheid zu Otto I., der ihr nächster Gemahl werden soll. Durch seinen Einsatz und Mut steigt er zum Vertrauten der Königin auf und ist so hautnah bei den Schlachten um die Erhaltung der Macht Ottos dabei. Slawenaufstände, der Einfall der Ungarn und Rebellionen innerhalb der Familie bedrohen die Macht Ottos und auch die Kaiserkrone möchte der König für sich gewinnen.

Dies hier wird definitiv eine Lobeshymne auf einen wunderbaren historischen Roman. Von Anfang an konnte mich die Autorin wieder mitnehmen in eine längst vergangene Zeit. Man wird direkt in die Geschichte hineingezogen und der flüssige Schreibstil sorgt für ein kontinuierliches Kopfkino. Ich war so in dieser Geschichte drin, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie die Seiten an mir vorbeigeflogen sind.
Die Zeit von Otto dem Großen, die in diesem Buch beschrieben wird, war sehr spannend und ereignisreich. Einige schwere Schlachten wollten gewonnen werden, aber auch politisches Kalkül sowie Verhandlungsgeschick haben diese Zeit geprägt. Und so treffen wir in diesem Buch auch auf viele unterschiedliche Personen.
Gaidemar ist ein typischer Gablé-Held, der mich dennoch stellenweise überrascht hat. Seine Ehre bedeutet ihm alles und so fühlt er sich auch sehr an seinen Eid gegenüber Otto gebunden. Er war mir sehr sympathisch und ich habe seine Geschichte gerne verfolgt. Immed, sein Ziehbruder, ist sein Widersacher und macht es einem leicht, ihn nicht zu mögen. Insgesamt finde ich, dass die fiktiven Figuren in diesem Band eher in den Hintergrund gerückt sind, dennoch waren sie wieder hervorragend in den historischen Kontext eingebaut.
Der Fokus liegt mehr auf den historisch verbürgten Personen, allen voran Adelheid von Burgund sowie Otto der Große. Adelheid ist eine starke Königin mit großem politischen Verständnis, die geschickt weiß, wie sie ihre Stärken einzusetzen hat. Das Reich und die Erhaltung der Macht nehmen einen hohen Stellenwert ein und so ist sie auch bereit dazu unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wenn es denn sein muss. Ottos Söhne Liudolf, Wilhelm und Brun sowie sein Bruder Henning, in der Geschichte als Heinrich von Bayern bekannt, spielen eine große Rolle. Letzterer bemüht sich sehr darum, gehasst zu werden. Liudolf war mir eher sympathisch, auch wenn er nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen hat und auch Wilhelm, der Erzbischof von Mainz, konnte mich trotz der einen oder anderen Schwäche von sich überzeugen.
Alte Bekannte aus dem Vorgänger „Das Haupt der Welt“ begegnen wir in diesem Roman auch. Diese Begegnungen haben bei mir meist ein wohliges Gefühl des Erinnerns und der Freude ausgelöst. Hier waren sehr schöne Szenen dabei, die ich beim Lesen sehr genossen habe.
Teilweise war die Geschichte durchaus durchschaubar und vorhersehbar, aber ich muss gestehen, dass mich dies gar nicht gestört hat. Das waren meist auch Sachen, die ich mir genauso gewünscht habe. Auf der anderen Seite hat es Frau Gablé auch in diesem Band wieder geschafft, mich mit einigen Wendungen zu überraschen. Mit einem besonderen Plottwist hat sie mich sogar sehr überrascht, weil ich diesen absolut gar nicht kommen sehen habe.
Der historische Hintergrund wurde wieder mal hervorragend recherchiert und die Autorin hält sich sehr nah an die historischen Fakten. Das ausführliche Nachwort gibt Aufschluss über Fiktion und Wahrheit und hat auch noch einige weitere interessante Fakten zu bieten. Das Personenverzeichnis am Anfang des Buches ist für mich ein absolutes Muss. Darüber hinaus ist auch noch eine Karte von Ottos Reich sowie ein Stammbaum enthalten.

Fazit: Ein gelungene Fortsetzung sowie ein hervorragender historischer Roman, der mich durchweg gut unterhalten und am Ende traurig zurückgelassen hat, weil es schon wieder vorbei war. Für Fans von Rebecca Gablé ein absoluter Must-Read.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 15.02.2017

Leinen los und auf geht's in ein Abenteuer mit dem Freibeuter Francis Drake

Der Pirat
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„Der Pirat“ von Mac P. Lorne ist ein historischer Abenteuerroman über den Freibeuter Sir Francis Drake und erzählt seine Geschichte nach der Rückkehr von seiner Weltumsegelung bis zur berühmten Schlacht ...

„Der Pirat“ von Mac P. Lorne ist ein historischer Abenteuerroman über den Freibeuter Sir Francis Drake und erzählt seine Geschichte nach der Rückkehr von seiner Weltumsegelung bis zur berühmten Schlacht gegen die spanische Armada. Erschienen ist der Roman im April 2016 im Knaur-Verlag.

England, 1580: Nach unendlichen 3 Jahren kehrt Francis Drake, Freibeuter seiner königlichen Majestät Elizabeth I., mit unvorstellbaren Reichtümern von einer Kaperfahrt zurück, die ihn als ersten Engländer um die ganze Welt geführt hat. Doch viel Zeit zum Verschnaufen wird Drake nicht gelassen, umgehend wird er auf weitere Missionen geschickt und der Konflikt mit den Spaniern spitzt sich immer weiter zu. König Philipp II. will England zurück in den Schoß der katholischen Kirche holen und seine Macht ausbauen, koste es was es wolle.

Schon lange war ich nicht mehr so begeistert von einem historischen Roman. Ich muss tatsächlich auch sagen, dass er mir noch besser gefallen hat als „Der Palast der Meere“ von Rebecca Gablé. Im Herbst diesen Jahres wird sich noch ein weiterer Roman zu dieser Zeit in meinem Regal einreihen. Dann wird das Augenmerk allerdings wohl eher auf dem Spionagenetzwerk von Francis Walsingham liegen.
Viele Namen, die in diesem Roman vorkommen, kannte ich schon aus dem Roman von Gablé. Das Augenmerk liegt hier allerdings auf anderen Unternehmungen und so konnte ich meinen Einblick in das Leben von Francis Drake weiter vertiefen. Francis Drake war Weltumsegler, Entdecker, Vizeadmiral und Pirat, der aus ärmlichen Verhältnissen stammte und den unbedingten Willen hatte zu Ruhm und Anerkennung zu kommen. Das wir ihn auch heute noch kennen, zeigt, dass er dies auch geschafft hat.
Wir werden in eine äußerst interessante Epoche entführt. Die Welt Ende des 16. Jahrhunderts befindet sich im Umbruch. Die Spanier sind zusammen mit den Portugiesen die Beherrscher der Weltmeere und der neuen Welt, Venedig befindet sich seit der Schlacht von Lepanto auf dem absteigenden Ast und muss sich reformieren und England setzt alles daran, die Vormachtstellung Spaniens zu brechen. Wirklich beste Vorraussetzungen um einen spannenden und mitreißenden historischen Roman zu schreiben und dies ist Mac P. Lorne auch in vollem Umfang gelungen.
Der Schreibstil des Autors ist toll. Ich hatte die ganze Zeit ein Kopfkino vor Augen und bin als Pirat über die 7 Weltmeere geschippert. Es werden viele seemännische Fachbegriffe benutzt, die mich in meinem Lesefluss aber nicht behindert haben. Diese werden im Glossar am Ende des Buches erläutert. Zu Beginn haben mich die manchmal sehr abrupten Perspektivwechsel ein wenig gestört. Dies fällt mit Fortschreiten der Geschichte aber immer weniger ins Gewicht.
Neben den vielen Szenen auf hoher See, haben mir besonders auch die Treffen von Königin Elizabeth I., Walsingham und Drake gefallen. Auch wenn die Königin in diesem Buch noch ein wenig durchtriebener als bei Gablé wirkt, so war sie mir auch in diesem Buch sehr sympathisch und hat sich meinen Respekt eingehandelt. In diesem Zeitalter als Frau ein Reich wie England als Alleinherrscherin zu regieren, muss wirklich nicht leicht gewesen sein.
Zum Ende des Buches hin war mir das Glück des Piraten Drake ein bisschen zu viel, aber wenn man der Geschichtsschreibung und dem Nachwort des Autors Glauben schenken will, ist es letztendlich tatsächlich größtenteils so abgelaufen. Nur kleinere Abweichungen, die meiner Meinung nach nicht wirklich ins Gewicht fallen, hat Mac P. Lorne sich erlaubt.
Um den historischen Roman noch weiter abzurunden, gibt es außerdem ein ausführliches Personenverzeichnis am Anfang des Buches und eine Zeittafel am Ende.

Fazit: Ein grandioser historischer Abenteuerroman, den ich jedem nur ans Herz legen kann. Dies wird garantiert nicht der einzige Roman bleiben, den ich von Mac P. Lorne lese.

Veröffentlicht am 08.02.2017

Dawn und Spencer wissen zu überzeugen

Trust Again
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„Trust Again“ von Mona Kasten ist der zweite Teil der Again-Reihe, der im fiktiven Woodshill angesiedelt ist. Erschienen ist der Roman im Januar 2017 im LYX-Verlag.

Dawn hat der Männerwelt komplett abgeschworen ...

„Trust Again“ von Mona Kasten ist der zweite Teil der Again-Reihe, der im fiktiven Woodshill angesiedelt ist. Erschienen ist der Roman im Januar 2017 im LYX-Verlag.

Dawn hat der Männerwelt komplett abgeschworen nachdem ihre Jugendliebe sie sehr verletzt hat. In Woodshill versucht sie die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben ohne Männer zu beginnen. Doch Spencer Cosgrove ist hartnäckig. Als sie ihn noch näher kennenlernt, gerät ihre selbstauferlegte Abstinenz gewaltig ins Wanken. Spencer hat ein Geheimnis, dass es zu lüften gilt und auch Dawn selber verbirgt so Einiges.

Mona Kasten konnte mich auch mit ihrem 2. Band der Again-Reihe für sich einnehmen. Der Schreibstil ist klasse. Hätte ich das Buch nicht in einer Leserunde über 4 Wochen gelesen, wäre ich sicher in 2 Tagen fertig gewesen, da es sich einfach so weglesen lässt. Auch der Humor im Buch ist klasse. Es gibt viele Szenen, bei denen man schmunzeln oder laut los lachen muss. Dies lockert den Roman mit seinen teilweise auch schwierigen Themen ungemein auf.
Im Leben der Protagonisten gibt es noch so Einiges, das aufgearbeitet werden muss, doch auch dies wird toll umgesetzt. Man spürt die Gefühle der beiden deutlich und so fiebert man mit beiden auch total mit. Man versteht, warum es ihnen so schwer fällt sich aufeinander einzulassen, auf der anderen Seite wünscht man den beiden, dass sie endlich ihr Glück finden, was letztendlich auch passiert.
Dennoch ist das Buch nicht mit zu viel Drama behaftet. Ich finde, es ist sogar deutlich weniger als bei anderen Büchern dieser Art. Auch wenn der Prozess insgesamt über das ganze Buch geht, so gibt es vorher auch schon viele schöne Szenen zwischen den beiden.
An dieser Stelle muss ich die Autorin auch für ihre tollen Sexszenen loben. Diese sind sehr schön geschrieben und driften nicht ins Lächerliche ab. Kein andauerndes „Komm für mich, Baby“ oder andere Dinge, über die ich in anderen Büchern dieses Genres oftmals schmunzeln muss.
Die Figuren in dem Roman sind mir manchmal etwas zu perfekt. Spencer im wahren Leben muss wohl erst noch erfunden werden und auch Allie ist manchmal zu gut für diese Welt. Selbst in Situationen, in denen es eigentlich nur zu verständlich wäre, wenn sie sauer ist, reagiert sie mit absolutem Verständnis für ihre Freundin und macht ihr keine Vorwürfe. Im echten Leben hätte Dawn da glaube ich schon ein bisschen mehr Gegenwind bekommen so manches Mal.
Sehr schön finde ich auch, dass den Nebencharakteren genügend Raum geboten wird. Auch auf das tolle Liebespaar aus Teil 1 müssen wir nicht verzichten und in Teil 3 bekommt ein weitere Person ihr Buch, die mich mit ihrer direkten Art für sich begeistern konnte.

Fazit: Weniger Drama als in Teil 1 der Again-Reihe und mit kleineren Abzügen in der B-Note ein sehr gelungener New-Adult Roman, der mit nicht zu viel Kitsch und toll geschriebenen Sex-Szenen daher kommt. 4,5 Sterne.

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