Puh, was für ein Buch! Ich bin tief ergriffen, was mir so leicht und in diesem Ausmaß nicht oft passiert!
Zunächst fängt alles ganz harmlos an....eine Einladung zu einer Feier, die Überlegung 'hingehen oder nicht?', schließlich die Vorbereitungen....Hier fängt es an, geheimnisvoll zu werden, denn Eva möchte einen großen Eisblock zu dem Fest mitnehmen. Natürlich fragt man sich warum, aber die Spannung hält sich zunächst noch in Grenzen, teilweise sind einzelne Passagen bzw. Beschreibungen sogar langweilig und langatmig (deshalb auch nur 4 Punkte). Das Rätsel des Eisblocks löst sich erst auf den letzten 100 Seiten.
So hatte ich anfangs nicht viel Motivation, das Buch zu lesen. Dieses änderte sich aber zusehends, die Spannung baute sich aus den Rückblicken auf vergangene Jahre immer stärker auf. Das letzte Viertel der 500 Seiten habe ich bis in die Nacht hinein gelesen, weil ich wissen musste, wie es weiterging.
Hauptperson ist Eva, die als Kind auf dem Lande keine große Auswahl an Spielkameraden hat und sich mit 2 Jungs anfreundet, ihnen vertraut und sie gut zu kennen glaubt. Dies ist jedoch ein Irrglaube, wie sich später herausstellt, und zwar auf sehr grausame Art und Weise. Pubertäre Besessenheit spielt hier eine große Rolle.
In einer solchen Situation ist es gut, wenn man im Schoß einer intakten Familie aufgefangen wird, aber auch dies erlebt Eva nicht. Im Gegenteil, die Kinder werden vernachlässigt, schikaniert und weitgehend sich selbst überlassen. So nimmt das Drama seinen Lauf....
Als Eva meint, eine Freundin gefunden zu haben, wird sie auch hier bitter enttäuscht, und das Mitleid des Lesers ist ihr sicher. Man kann diese Gefühle gut nachvollziehen, denn Eva möchte Gerechtigkeit, Fairness und ehrliche Freundschaft. Leider muss sie feststellen, dass diese Ideale scheinbar unerreichbar sind.....
Was mich stört, sind die häufigen Tierquälereien, die beschrieben und die meist nur belächelt werden.
Trotzdem: Ein sehr empfehlenswertes Buch!