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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2023

Interessante Zeitreise

Das rote Buch der Abschiede
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Die Erzählzeit springt zwischen Ereignissen in den 1970er Jahren und den folgenden 30 Jahren hin und her. Es werden hauptsächliche Beginn und Ende von Liebesbeziehungen der Autorin, aber auch das Ende ...


Die Erzählzeit springt zwischen Ereignissen in den 1970er Jahren und den folgenden 30 Jahren hin und her. Es werden hauptsächliche Beginn und Ende von Liebesbeziehungen der Autorin, aber auch das Ende von Lebensabschnitten behandelt. Die Sprache ist poetisch, aber dennoch leicht zu lesen. Ein Großteil spielt in den 1970er Jahren und fühlt sich wie eine Zeitreise an, da die politische Situation und sozialistische Bewegung Finnlands thematisiert wird. Hinter allen steht die Behandlung gleichgeschlechtlicher Paare und die Autorin kämpft für eine Entkriminalisierung und Gleichbehandlung. Für mich hat sich das Buch wie eine Reise in die Vergangenheit gelesen, man kann dan damaligen Zeitgeist spüren. Auch habe ich einiges über die finnische Kultur erfahren. Mir hat es insgesamt gut gefallen, da ich wenig über Finnland weiß. Die Zeitsprünge hätte ich nicht gebraucht, da die Orientierung für den Leser bei einer chronologischen Erzählung etwas einfacher gewesen wäre.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Auf den Punkt, auch wenn es wehtut

Send Nudes
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Insgesamt gibt es im Buch zehn Kurzgeschichten, die aus der Sicht junger Frauen und Mädchen erzählt werden. Eine Geschichte gibt dem Buch auch ihren Titel, sie ist aber nicht typisch für den Rest und daher ...

Insgesamt gibt es im Buch zehn Kurzgeschichten, die aus der Sicht junger Frauen und Mädchen erzählt werden. Eine Geschichte gibt dem Buch auch ihren Titel, sie ist aber nicht typisch für den Rest und daher wohl nur wegen der Provokation ausgewählt worden. Manchmal tun die Geschichten richtig weh, manche sind radikal und verstören, aber man kann nicht sagen, dass sie abwegig sind. Andere sind rätselhaft und lassen einen ratlos zurück. Für mich haben sie alle eine gute Analyse menschlicher Verhaltensweisen und Hierarchien gemeinsam, die Autorin ist eine gute Beobachterin. Der Klappentext fasst es wirklich sehr gut zusammen mit „Kleinste Verschiebungen…“. Der Schreibstil auch gut, man will weiterlesen, auch wenn der Inhalt skurril oder unheimlich ist. Aber manches erscheint mir auch unpassend und unnötig, auch wenn vielleicht das Überzogene gerade so gewollt ist, um den Punkt klar zu machen. Eine Gesamtbewertung ist daher schwierig, ich habe mich für vier Sterne entschieden, wobei ich den Einzelgeschichten zwischen zwei und fünf Sternen geben würde.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Informiert umfassend

Besser schlafen
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Gleich vorab: Die Schrift ist ausschließlich in dunkelblauer Farbe gedruckt, was mir ausnehmend gut gefallen hat. Das ist ungewöhnlich, aber sehr angenehm fürs Auge! Das Buch beginnt mit vielen Details ...

Gleich vorab: Die Schrift ist ausschließlich in dunkelblauer Farbe gedruckt, was mir ausnehmend gut gefallen hat. Das ist ungewöhnlich, aber sehr angenehm fürs Auge! Das Buch beginnt mit vielen Details über die Geschichte der Schlafforschung und ihre Forscher. Das fand ich interessant, wenn auch manchmal anstrengend, da man sich als Laie sehr konzentrieren muss. Teilweise waren diese Informationen nötig für das Verständnis späterer Abschnitte. Es werden auch Themen aus anderen Bereichen behandelt, also wirklich alles angesprochen, was mit dem Thema Schlaf zu tun hat. Fachübergreifend, tiefgehend und mit ethnologischem Hintergrund, da Schlaf die Menschheit schon immer fasziniert hat. Der Schreibstil ist gut und flüssig, der Inhalt fachlich fundiert mit vielen Denk- und Handlungsanregungen. Am Ende gibt es einen Selbsttest zum Thema Chronotyp. Mir hat das Buch gut gefallen, ich hätte mir noch einige weitergehende Literaturhinweise oder Quellenangaben gewünscht, um bestimmte Themen vertiefen zu können.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Dramatische Familiengeschichte

Endstation Malma
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Es gibt im Buch drei verschiedene Erzählperspektiven, von denen erst einmal nicht klar ist, wie die Erzählenden zueinander stehen und zu welcher Zeit die Geschichte jeweils erzählt wird. Die Personen Harriet, ...

Es gibt im Buch drei verschiedene Erzählperspektiven, von denen erst einmal nicht klar ist, wie die Erzählenden zueinander stehen und zu welcher Zeit die Geschichte jeweils erzählt wird. Die Personen Harriet, Oskar und Yana erzählen abwechselnd eine Familiengeschichte, die vom Schweigen geprägt ist. Ich will nicht spoilern, denn das Ganze ist gut gemacht. Man weiß lange nicht, was wann geschehen ist, aber dadurch dass es nur drei verschiedene Perspektiven gibt, behält man den Überblick über die Details. Am Ende wird das Rätsel befriedigend gelöst. Der Schreibstil ist sehr gut und hat mir gut gefallen. Für mich war es das zweite Buch von Alex Schulman und da es mich nicht ganz so gefangen hat wie „Verbrenn all meine Briefe“, vergebe ich vier Sterne. Psychologische Familiengeschichten scheinen seine Spezialität zu sein und lesenswert ist „Endstation Malma“ allemal.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Eine runde Sache

Steckerlfischfiasko
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Der 12. Fall für Kommissar Eberhofer und seinen Freund Rudi ist wieder erfrischend politisch inkorrekt. Stereotype und Vorurteile werden bestätigt und kurz danach ins Gegenteil verkehrt; das ist intelligent ...

Der 12. Fall für Kommissar Eberhofer und seinen Freund Rudi ist wieder erfrischend politisch inkorrekt. Stereotype und Vorurteile werden bestätigt und kurz danach ins Gegenteil verkehrt; das ist intelligent gemacht und sehr unterhaltsam. Wie immer macht Rudi die Arbeit und Franz jongliert sein Privatleben, so dass sich der Kriminalfall und das Privat- und Dorfleben im Buch die Waage halten. Das ist für mich so in Ordnung, man erwartet ja auch, die bekannten Personen wiederzutreffen, aber der Fall hätte etwas komplexer sein können. Ich finde es erstaunlich, wie es Rita Falk immer wieder gelingt, im kleinen Niederkaltenkirchen Mordfälle anzusiedeln, die so gut in die Region und Dorfgemeinschaft passen und gleichzeitig überzogen, aber doch irgendwie realistisch wirken. Die Personen bleiben sich treu und beim Lesen hatte ich immer wieder die tollen Schauspieler vor Augen, die die Hauptfiguren so gut verkörpern. Im Glossar am Ende werden wieder ein paar Bayerische Begriffe erklärt und es gibt wieder einige Rezepte der Gerichte, die im Buch erwähnt werden. Für mich nicht der beste Fall, aber die Reihe zeigt noch keine Ermüdungserscheinungen, daher von mir gute vier Sterne.

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