Cover-Bild Die letzte Welle
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Saga Egmont Bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Detektive
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 594
  • Ersterscheinung: 11.09.2023
  • ISBN: 9783987500138
Cecilia Sjögren

Die letzte Welle

Christine Heinzius (Übersetzer)

Im Altenheim "Ömheten" geschehen seltsame Dinge: Ein mysteriöser Einbruch, gefolgt von einem Todesfall wecken den Verdacht des pensionierten Polizisten Tore Lindahl: Ist sein Heimnachbar Viking wirklich auf natürliche Weise gestorben? Wer ist der Fremde, der vor dem Heim herumschleicht? Und warum will das Pflegepersonal all das geheim halten?
Bei der örtlichen Zeitung hofft Veronika Wiklund auf die große Story. Wenn sie nicht bald einen aufsehenerregenden Artikel abliefert, verliert sie den Job. Als sie von Tores Verdacht hört, sieht die Journalistin ihre Chance gekommen.
Gemeinsam beginnen die beiden zu ermitteln. Ihre Recherche deckt ein weit verzweigtes kriminelles Netzwerk auf. Musste Viking sterben, weil er davon wusste? Oder liegt die Wahrheit weiter zurück - im Inferno des Zweiten Weltkriegs, dem auch der kleine Fischerort Grisslehamn nicht entgehen konnte?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2023

Anfang langatmig - Schluss spannend

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Im Altenheim "Ömheten" ereignen sich verdächtige Vorfälle, darunter ein Einbruch und ein Todesfall, die den pensionierten Polizisten Tore Lindahl dazu veranlassen, den Tod seines Nachbarn Viking zu hinterfragen. ...

Im Altenheim "Ömheten" ereignen sich verdächtige Vorfälle, darunter ein Einbruch und ein Todesfall, die den pensionierten Polizisten Tore Lindahl dazu veranlassen, den Tod seines Nachbarn Viking zu hinterfragen. Ein mysteriöser Fremder, das Geheimnis des Pflegepersonals und der Druck auf die Journalistin Veronika Wiklund, eine wichtige Geschichte zu liefern, führen zu einer gemeinsamen Ermittlung von Tore und Veronika. Diese enthüllt ein komplexes kriminelles Netzwerk, und sie fragen sich, ob Vikings Tod mit dem, was er wusste, zusammenhängt, oder ob die Wurzeln der Wahrheit bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und das Fischerdorf Grisslehamn reichen.

Mein Einstieg in das Buch war etwas holprig und nach den ersten paar Kapiteln bin ich leider mit dem Erzählstil immer noch nicht warm geworden. Ich denke, dass ist auch der teilweise unglücklichen Übersetzung geschuldet.

Für mich waren es am Anfang ziemlich viele lose Enden und ich war gespannt wie alles zusammenhängt. Jetzt im Nachhinein betrachtet komme ich tatsächlich zu dem Schluss, dass ein Teil der Erzählstränge nicht wirklich für den Ausgang der Geschichte von Nöten war und durchaus hätte weglassen werden können. Dieser Erzählstrang hat meines Erachtens nach auch die Story zähfliesend und teilweise auch langatmig werden lassen und hat vom eigentlichen Kriminalfall sehr abgelenkt. Teilweise war es mir auch etwas zu durcheinander. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Darunter hat leider auch etwas die Spannung gelitten. Es gibt auch sehr viele Details, die für den weiteren Verlauf der Geschichte unerheblich sind. Der Erzählstrang mit Rückblenden in die Kriegszeiten hingegen war sehr interessant, spannend und aufschlussreich. Auch die gut gewählten Kapitellängen waren von Vorteil.

Am Anfang waren die sehr vielen Namen und Orte auch etwas unübersichtlich, was auch teilweise etwas den Lesefluss gemindert hat.

Die beiden Hauptprotagonisten Tore und Veronika könnten unterschiedlicher nicht sein. Tore ist sehr sympathisch, Veronika hingegen ist Leichtsinn auf zwei Beinen. Sie stolpert von einer Gefahr in die nächste ohne sich groß darüber Gedanken zu machen. Generell kann man sagen, dass die Protagonisten gut beschrieben sind.

Zu Anfang hat das Buch teilweise eher wie ein Roman mit einem Geheimnis aus der Vergangenheit gewirkt. Zum Schluss wird es nochmal spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Das Ende hat dann noch ein paar Wendungen und Überraschungen für den Leser parat. Die Auflösung war doch anders als ich gedacht hatte. Es ist wirklich tragisch, wie sich alles auflöst. Der Schlussteil hat mir dann wirklich noch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Mord im Altenheim führt letztendlich in die schwedische Nazizeit

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Die Geschichte beginnt mit einem Mord an einer alten Dame in Mallorca und wechselt dann nach Schweden. Auch hier kommt es zu einem Mordfall an einem alten Herrn und sein Zimmernachbar Tore bemüht sich ...

Die Geschichte beginnt mit einem Mord an einer alten Dame in Mallorca und wechselt dann nach Schweden. Auch hier kommt es zu einem Mordfall an einem alten Herrn und sein Zimmernachbar Tore bemüht sich als pensionierter Polizist diesen Fall aufzuklären.
Vorab muss ich sagen, dass mir die Beschreibung des Buches als Krimi nicht wirklich treffend erscheint. Ja, es geht um Mord und dessen Aufklärung, aber wirklich spannungsgeladen war die Geschichte für mich nicht. Ich fand aber trotzdem das dieses Buch lesenswert ist.
Der Charakter des alternden Polizisten, der gegen seinen Willen in ein Altenheim umziehen musste, war wirklich sehr gut ausgearbeitet. Dies machte ihn für mich sehr nahbar und sympathisch. Die Darstellung der Missstände in diesem Altenheim war schon sehr klischeehaft, aber nicht unbedingt unrealistisch. Auch die weiteren Altenheimbewohner wurden gut beschrieben und so manches Mal habe ich wütend gedacht, wie kann man Menschen nur so behandeln.
Die angehende Journalistin Veronika wird irgendwie in die ganze Geschichte hineingezogen. Ihr Charakter war für mich einfach nur nervig. Ihr naives Verhalten und ihre persönlichen Befindlichkeiten in ihrer Beziehung haben mich ziemlich aufgeregt und mir das Lesen vermiest. Zumal es nach meiner Meinung nichts weiter zu der Geschichte beigetragen hat.
Der Schreibstil war geprägt von ausschweifenden Beschreibungen von Landschaft, Gerüchen und Anderem. Das passte für mich so gar nicht in einen Kriminalroman, lies sich aber recht schön lesen.
Sehr gut gefallen hat mir der Zeitstrang der 1940eer Jahre. Hier wurde die damalige Situation der Naziherrschaft, des Widerstandes und auch die Spionagetätigkeiten aufgegriffen und diese Abschnitte ließen sich für mich auch sehr spannend weg lesen.
Natürlich werden im Laufe der Geschichte die unterschiedlichen Handlungsstränge miteinander verknüpft und in Beziehung gesetzt. Dadurch werden Taten und Motive für den Leser einleuchtend und nachvollziehbar. Aber durch die vielen, vielen Personen, Namen und die unterschiedlichen Zeitebenen muss man sich beim Lesen sehr konzentrieren um nicht den Überblick zu verlieren. Für mich war es an der einen oder anderen Stelle ein bisschen zu viel. Ich habe das Buch als Ebook gelesen, das macht es für mich nochmal deutlich schwerer da mir Markierungen, die ich in einem Printexpemplar vornehme, einfach gefehlt haben um mich besser zurecht zu finden.
Fazit: Ein Kriminalroman der für mich nicht richtig deklariert wurde, mit einem ausschweifenden Schreibstil. Der Rückblick in die Vergangenheit machte meiner Meinung nach die Geschichte lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

1942 bricht ins Jetzt hinein

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Tore Lindahl, pensionierter Polizist, lebt nach einem Schlaganfall im Altenheim Ömheten. Nach wie vor im Besitz einer neugierigen Spürnase beobachtet er Vorgänge im Altenstift, in deren mutmaßlichen Fahrwasser ...

Tore Lindahl, pensionierter Polizist, lebt nach einem Schlaganfall im Altenheim Ömheten. Nach wie vor im Besitz einer neugierigen Spürnase beobachtet er Vorgänge im Altenstift, in deren mutmaßlichen Fahrwasser sein Heimnachbar Viking verstirbt.
Veronika Wiklund macht ein eher unbefriedigendes Praktikum bei der örtlichen Zeitung. Bei einer mäßig interessanten Befragung im Altenheim Ömheten trifft sie auf Tore, der ihre Neugierde weckt, so dass eine eigenständige Ermittlung rund um das Altenheim sowie die kürzlichen Todesfälle beginnt.

Die Handlung wechselt ins Jahr 1942, ebenfalls Grissleham, zu Siri Mattsson. Sie ist Teil eines verschworenen Freundeskreises, der im Untergrund gegen die nationalsozialistische Bedrohung agiert.

Die Autorin entfaltet nach und nach zwei Haupthandlungsstränge, welche erst kurz vor dem Finale ihre Verbindung offenbaren. In der Gegenwart um Tore und Veronika eröffnet Sjögren diverse Nebenschauplätze, wovon einige für mich absolut entbehrlich sind, zumal sie m. E. gar nicht zum Fortgang der Geschichte beitragen, mich im Gegenteil verwirren und mein Lesedurchhaltevermögen unnötig auf die Probe stellen. Das unstete Privatleben von Veronika müsste für mich auch nicht derart seziert werden.
Die kriminalistische und/oder journalistische Arbeit von Tore und Veronika findet leider eher nebenbei statt. Manche Schritte entbehren für mich eines logischen Zusammenhangs. Und doch kommt am Ende etwas Spannung auf, Geheimnisse werden gelüftet, Fälle gelöst.

Die Ereignisse im Jahre 1942 hingegen werden interessant und logisch voranschreitend berichtet. Siri wächst mir ans Herz, ihre Geschichte interessiert mich. Die historischen Gegebenheiten wirken schlüssig, allerdings bleiben die Hintergrundinformationen der damaligen Zeit an der Oberfläche.

„Die letzte Welle“ kommt als Kriminalroman daher. Dies ist das Buch für mich nicht. Ich sehe es eher als eine gute, schlüssige Biografie einer jungen Frau, die in den Wirren des Krieges ihren Weg sucht, welche jedoch erst in der Gegenwart ihre wahre Seite offenbart. Und im Heute wird etwas Räuber und Gendarm gespielt.

Würde dieses über weite Strecken ansprechende Buch etwas zusammengeschrumpft, die Lebensgeschichte von Siri noch etwas ausgeschmückt, dafür das Unnötige weggelassen und eine „rundere“ Detektivgeschichte gesponnen, hätte es das Potential richtig gut zu sein.


Cecilia Sjögren, Die letzte Welle, Taschenbuch, Saga Egmont, 594 Seiten, Erscheinungstermin: 11.09.2023

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Veröffentlicht am 11.10.2023

Schuld

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Tore hadert noch mit seinem neuen Leben im Altenheim Ömheten. Nach einem Schlaganfall hat die Tochter des pensionierten Polizisten beschlossen, dass er nicht mehr allein in seinem Haus bleiben kann und ...

Tore hadert noch mit seinem neuen Leben im Altenheim Ömheten. Nach einem Schlaganfall hat die Tochter des pensionierten Polizisten beschlossen, dass er nicht mehr allein in seinem Haus bleiben kann und so ist er hier gelandet. Nachts beobachtet Tore einen Einbrecher an der Wohnung seines Mitbewohners Viking, doch seiner Meldung schenkt die Nachtschwester wenig Beachtung, so muss er also selber nach dem Rechten sehen und findet seinen Bridgepartner tot im Bett. Für Leitung und Ärztin ist klar, dass der alte Herr im Schlaf gestorben ist, Tore aber hat da seine Zweifel.

Ich hatte hier ziemliche Schwierigkeiten in das Buch, die Geschichte hineinzufinden. Während der Prolog in Spanien spielt und den Leser direkt mit einigen Fragezeichen zurücklässt, spielt die eigentliche Geschichte in einem idyllischen Ort inmitten der Schären in Schweden. Hier verläuft die Geschichte auf zwei Zeitebenen, der Gegenwart mit Tore, seinen Heimgenossen und der jungen Journalistin Veronica und der Vergangenheit in den 1940ger Jahren, mitten im zweiten Weltkrieg. Heute wie Damals gibt es einige wichtige Figuren, manche spielen in beiden Zeiten eine Rolle. Eine ziemliche Menge an Namen, die man sich als Leser merken und richtig einordnen muss. Dadurch, dass die Geschichte im Jetzt auch nochmal in zwei Handlungsstränge aufgesplittet ist, war es nicht immer leicht den Überblick zu behalten.

Die Autorin verbindet direkt mehrer Themen miteinander, da geht es zum Einen natürlich um die Todesfälle im Pflegeheim, zum anderen aber auch um Missstände im Heim, um Personalmangel und Korruption und um die Ereignisse in der Vergangenheit, bei denen der Alltag in Schweden während der Nazizeit beleuchtet wird, inklusive Widerstand und Spionage. Gerade die Rückblicke waren sehr interessant, habe ich mich doch bisher eher wenig mit Schwedens Rolle im 2. Weltkrieg beschäftigt, man überlegt die ganze Zeit, was davon letztlich etwas mit den Ereignissen in der Gegenwart zu tun hat. Die verschiedenen Themen werden im Verlauf immer mehr miteinander verwoben, allerdings wurde es hier sehr schnell unübersichtlich und leider auch manchmal uninteressant, weil es für mich vom Wesentlichen abgelenkt hat.

Eine weitere Ablenkung war auch der sehr blumige Schreibstil der Autorin. Ihre Beschreibungen der Landschaft sind unglaublich bildhaft, üppig und intensiv, da wird die Lichtstimmung ebenso beschrieben wie Gerüche. Augen zu und man wähnt sich im schwedischen Mittsommer. In anderem Zusammenhang wäre ich begeistert gewesen, hier in einen Kriminalfall eingebettet war das Alles zu viel, wie man an den fast 600 Seiten Umfang des Buches merkt. Bei manchen Formulierungen bin ich mir nicht sicher, ob sie vom Original her so richtig sind, oder ob hier die Übersetzung etwas unglücklich ist. Wenn auf einer Seite dreimal vom "blauen Himmel" die Rede ist, liest sich das schon irgendwie komisch.

Die Figuren im Heute sind teils liebevoll skurril, besonders Tores Mitbewohner im Altenheim. Die Art und Weise wie mit den dementen Menschen umgegangen wird macht ein bisschen sprachlos und wütend. Wütend gemacht hat mich auch die Figur der Veronica, ich habe mich echt bemüht sie zu mögen, aber sie hat sich teilweise so naiv verhalten und in Selbstmitleid gesuhlt, dass es nur schwer zu ertragen war. Die Geschehnisse aus der Vergangenheit bilden letztlich die Grundlage für die im Heute. Vieles war hier Vorhersehbar, Anderes kam überraschend. Die Autorin erzählt die Geschichte konsequent, aber nicht bis ins Detail logisch zu Ende.

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