Profilbild von FroileinWonder

FroileinWonder

Lesejury Star
offline

FroileinWonder ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit FroileinWonder über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2017

DIE PFLICHTLEKTÜRE schlechthin für alle Fans von „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“!

Das Silmarillion
0

Beschreibung

Das erste Zeitalter Mittelerdes ist geprägt durch die wundervolle Entstehungsgeschichte, von den Valar sowie von den Elben, den Menschen und den dunklen Seiten die durch Morgoth (Melkor) ...

Beschreibung

Das erste Zeitalter Mittelerdes ist geprägt durch die wundervolle Entstehungsgeschichte, von den Valar sowie von den Elben, den Menschen und den dunklen Seiten die durch Morgoth (Melkor) und Sauron zu Tage treten. Der Elb Feanor erschuf die drei mächtigen Silmaril-Edelsteine und brachte mit ihnen Licht, aber auch Schatten über Mittelerde. Nachdem Melkor die Silmaril für sich gestohlen hat, beginnen die Söhne Feanors einen gewaltigen Krieg um die Edelsteine zurück zu gewinnen.

Meine Meinung

„Das Silmarillion“ von J. R. R. Tolkien wurde erst lange nach dem Tod des Autors von seinem Sohn Christopher Tolkien heraus gebracht. Die Geschichte ist im ersten Zeitalter angesiedelt und handelt somit lange vor „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“. Die Geschichten die Tolkien im Silmarillion erzählt, legen sogar den Grundstock und die Legenden für die Welt Mittelerdes.

Dieses Werk ist ein gewaltiges Epos voller Sprachgewalt das an manchen Stellen einem geschichtlichen Buch oder z. B. der Bibel ähnelt. Der Leser bekommt sehr viele Namen, Daten und Fakten auf engstem Raum geboten. Nicht immer ist es leicht bei solch einer Informationsfülle alle Nuancen der Geschichte auf Anhieb aufzunehmen und zu begreifen. Die Lektüre ist daher schon eine Herausforderung die es mir teilweise sehr erschwert hat in die wundervolle Welt Mittelerdes einzutauchen.

Tolkiens einmalige Sprache hat mich mit dem Werk dennoch versöhnt. Außerdem wurde es gegen Ende des Buches immer spannender. Ich fand es äußerst faszinierend zu erfahren wie die Zauberer (Gandalf, Saruman und Radargast) in die Welt gekommen sind, aber auch die bewegende Geschichte über die Noldor hat mich nicht kalt gelassen.

„Das Silmarillion“ ist ein wunderbares Buch um sich Hintergrundwissen zu Tolkiens atemberaubender Fantasywelt anzueignen und tiefer in die Sagenwelt Mittelerdes abzutauchen. Doch Vorsicht: die anspruchsvolle Komplexität erfordert viel Aufmerksamkeit!

Fazit

DIE PFLICHTLEKTÜRE schlechthin für alle Fans von „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“!

Veröffentlicht am 11.10.2017

Ein schauriger Spannungsroman der für gute Unterhaltung sorgt.

Palast der Finsternis
0

Beschreibung

Die rebellische Außenseiterin Anouk entflieht ihrem Leben und reist gemeinsam mit vier weiteren Kandidaten nach Paris um einen unterirdischen Palast zu erkunden, der zur Zeit der Französischen ...

Beschreibung

Die rebellische Außenseiterin Anouk entflieht ihrem Leben und reist gemeinsam mit vier weiteren Kandidaten nach Paris um einen unterirdischen Palast zu erkunden, der zur Zeit der Französischen Rebellion als Versteck einer adligen Familie diente. Doch nachdem sich die Jugendlichen vor Ort befinden eröffnet sich ihnen ein ganz anderes Abenteuer als gedacht.

Meine Meinung

Stefan Bachmann hat bereits sehr früh (mit 19 Jahren) seine literarische Karriere mit den Fantasyromanen „Die Seltsamen“ und „Die Wedernoch“ gestartet. Bisher stehen die Bücher noch ungelesen in meinem Regal. Um sein neustes Werk „Der Palast der Finsternis“ kommt man in letzter Zeit nicht mehr herum. Überall strahlt einem das schillernde Cover mit den Schmetterlingen entgegen und zieht Aufmerksamkeit auf sich.

"Maikäfer flieg,
der Vater ist im Krieg,
die Mutter ist im Pommerland,
Pommerland ist abgebrannt…" (Palast der Finsternis, Seite 219)

Die Geschichte hinter dem Jugendroman ist spannend, mysteriös und fesselnd erzählt. Zum einen begleitet man die widerspenstige 17-jährige Anouk, die dem Ruf einer Organisation folgt um in Paris einen geheimnisvollen unterirdischen Palast zu erforschen. Zum anderen taucht man in das Jahr 1779 ab und erfährt etwas über die französischen Adelsfamilie Bessancourt, die sich während der Revolution in ihren unterirdischen Palast zurück zog.

"Es gibt Menschen, die besitzen die besondere Fähigkeit, überall unglücklich zu sein, egal wo, egal mit wem und egal warum. Vielleicht ist diese Fähigkeit aber auch nur typisch für mich." (Palast der Finsternis, Seite 50)

Mit der Hauptprotagonistin Anouk wurde ich leider nicht ganz warm. Ihre seltsame und verschrobene Art wäre ja noch in Ordnung gewesen, allerdings klärt sich nicht ganz auf was es damit auf sich hat und so fällt es dem Leser schwer sich in sie hinein zu versetzen. Mehr Informationen über den schwierigen familiären Hintergrund hätten hier sicherlich Abhilfe geschaffen.

Daher kam es sehr gelegen, dass sich aus dem Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Jugendlichen, die die Expedition gemeinsam meistern sollen, eine ansprechende Dynamik ergibt und man nicht nur an der Hauptprotagonistin hängen bleibt.

"Das verursacht ein kleines Jucken genau im Zentrum meines Gehirns, das ich unmöglich kratzen kann. So muss sich wohl der Wahnsinn anfühlen." (Palast der Finsternis, Seite 187)

Der junge und frische Schreibstil von Stefan Bachmann passt wunderbar zu einem Jugendroman, zudem baut sich durch die temporeiche Erzählung eine angenehme Spannung auf, die am Lesegaumen kribbelt und kitzelt. Die Mischung aus Young Adult, Fantasy, Mystik und Thriller ergeben einen gelungen Roman für schaurig-gemütliche Lesestunden am Kamin. Tipp: „Der Palast der Finsternis“ eignet sich durch die düstere und mysteriöse Atmosphäre auch wunderbar als Halloween-Lektüre!

Fazit

Ein schauriger Spannungsroman der für gute Unterhaltung sorgt.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Ein schauderhaft guter Thriller der die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts herauf beschwört.

Das Sündenhaus
0

Beschreibung

Tom Hawkins ist nur knapp dem Galgen entgangen und nun reist er auf Bitte von Queen Caroline, Königin Englands, zum Herrenhaus des ehemaligen Schatzkanzlers John Aislabie in Yorkshire. Denn ...

Beschreibung

Tom Hawkins ist nur knapp dem Galgen entgangen und nun reist er auf Bitte von Queen Caroline, Königin Englands, zum Herrenhaus des ehemaligen Schatzkanzlers John Aislabie in Yorkshire. Denn dieser erpresst die Königin mit einem Buch in dem die mitverantwortlichen des Finanzskandals um die »Südseeblase« auftauchen.

John Aislabie hat währendessen ganz andere Probleme, denn er erhält blutige Botschaften in dem seiner Familie gedroht wird. Tom Hawkins möchte so schnell es geht den Auftrag der Königin erfüllen, doch er gerät zwischen die Fronten und steckt schon bald in einem rätselhaften Fall.

Meine Meinung

Der historische Thriller „Das Sündenhaus“ von Antonia Hodgson hat mich auf den ersten Blick durch das mystieröse und unheilverkündende Cover in seinen Bann gezogen. Die dunklen Farben, das Herrenhaus im Hindergrund und der Umriss des Gentlemans lassen das Versprechen einer dramatischen und gruseligen Geschichte entstehen.

Die beiden vorherigen Romane über Tom Hawkins „Das Teufelsloch“ und „Der Galgenvogel“ habe ich nicht gelesen. Die Angst bezüglich möglicher Verständnissprobleme kann ich gleich vorweg ausräumen, denn für den Fall in Antonia Hodgsens neuesten Roman benötigt man keinerlei Vorkenntnisse. Lediglich wenn man die Vergangenheit und die genaueren Umstände um Tom Hawkins in Erfahrung bringen möchte, ist es wohl ratsam auch noch diese Geschichten zu lesen.

Wirklich gelungen ist das Setting des 18. Jahrhunderts, das Herrenhaus auf dem Landsitz und die dazugehörigen Protagonisten. Das dynamische Trio aus Tom Hawkins, seiner Frau Kitty und dem jungen Sam hat mich einfach in seinen Bann gezogen. Dabei habe ich besonders den jungen Sam durch seine außergewöhnliche Persönlichkeit schnell in mein Herz geschlossen. Auch die weiteren Protagonisten der Geschicht wurden mit einer feinen Feder gezeichnet, so dass man sie sich bildlich vorstellen kann. Im Gegensatz zu den bestechenden Charakteren hat es dem Handlungsverlauf etwas an Tempo und Explosionskraft gefehlt.

Antonia Hodgson hat mit ihrem historischen Thriller „Das Sündenhaus“ mein Interesse durch ihre tolle Erzählweise und geschickte geknüpfte Intrigen aus dem 18. Jahrhunderts geweckt, so dass ich mir die beiden Vorgängerbände sicherlich auch noch vornehmen werde.

Ein Nachwort mit Informationen zu den geschichtlichen Hintergründen wie z. B. die Finanzkrise (Südseeblase) und historische Persönlichkeiten runden die Geschichte zusätzlich ab.

Fazit

Ein schauderhaft guter Thriller der die Atmosphäre des 18. Jahrhunderts herauf beschwört.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Colson Whiteheads Roman über Rassenwahnsinn und das menschliche Bestreben nach Freiheit geht tief unter die Haut.

Underground Railroad
0

Beschreibung

Cora ist eine junge Frau, und eine von vielen Farbigen, die auf einer Baumwollplantage in Georgia ihren Dienst verrichten. Die Behandlung der Sklaven auf der Plantage ist grausam und so ist ...

Beschreibung

Cora ist eine junge Frau, und eine von vielen Farbigen, die auf einer Baumwollplantage in Georgia ihren Dienst verrichten. Die Behandlung der Sklaven auf der Plantage ist grausam und so ist der Wunsch zu fliehen unermesslich groß. Schließlich gelingt es Cora und Caesar zu fliehen und mit Hilfe des geheimen Fluchtnetzwerkes der Underground Railroad stehen ihre Chancen auf ein freies Leben gut.

Dennoch gestaltet sich die Flucht und das neue Leben schwieriger als gedacht. Kopfgeldjäger und die verschiedenen Gesetze der einzelnen Staaten erschweren es den Farbigen ungemein, aus der Sklaverei auszubrechen.

Meine Meinung

Colson Whitehead befasst sich in seinem neuen Roman „Underground Railroad“, der bereits mit dem Pulitzer Preis 2017 ausgezeichnet wurde, mit einem Thema dass schon seit Jahrhunderten nicht an Aktuallität verliert – Rassismus.

"Sie war nicht überrascht, als sein Charakter sich zeigte – wenn man lang genug wartete, tat er das immer." (Underground Railroad, Seite 21 (epub Version)

Schonungslos zeichnet der Autor mit Hilfe der fiktive Lebensgeschichte über die junge farbige Cora das menschenunwürdige Leben einer Sklavin auf einer Baumwollplantage. Der Blick wendet sich auf den harten Arbeitsalltag und die damit einhergehenden Ängste, Sorgen und Probleme. Dabei wird nicht nur durch die schlechte Behandlung durch den Plantagenbetreiber, sondern auch durch die Konflikte zwischen den Sklaven deutlich, welch grauenvolles Leiden, in seelischer wie auch körperlicher Hinsicht, einem jeden Sklaven aufgebürdet wird. Der klare und treffende Schreibstil von Colson Whitehead lässt eine dazu passende Atmosphäre entstehen, die den Leser fest in den Griff nimmt und geradewegs zu erdrücken scheint. Emphatische Menschen und zart besaitete Menschen sollten diesen Lesestoff gut dosieren.

"Die Weißen fraßen einen auf, aber manchmal taten das auch die Farbigen." (Underground Railroad, Seite 60 (epub Version)

Durch den geschickten Aufbau der Geschichte erzeugt Colson Whitehead einen unaufdringlichen Spannungssog. Kurze Kapitel aus der Perspektive diverser Akteure wie z. B. der eines Sklavenfängers (Kopfgeldjäger), Arztes oder einer Helferin des Flüchtlingsnetzwerkes der Underground Railroad geben ein umfassendes Bild ab. Allerdings fand ich einige Abschnitte etwas zu kurz angerissen, vielleicht hat sich mir gerade deshalb der Sinn dieser „kurzen Ausflüge“ im Kontext zu Coras Geschichte nicht immer ganz erschlossen.

Im Gegensatz zu diesen kurzen Kapiteln überzeugen die längeren Kapitel aus Coras Perspektive ungemein. Der durch die Kolonisierung Amerikas enstandene Sklavenhandel wird dem Leser durch die mutige und kämpferische Hauptprotagonistin auf eine sehr emotionale Weise näher gebracht. Coras Geschichte hat Seite um Seite eine immer größer werdende Sogwirkung entwickelt und mich fest an die Seiten gebannt.

"Sie waren selbst Geister, gefangen zwischen zwei Welten: der Wirklichkeit ihrer Verbrechen und dem Jenseits, das ihnen wegen dieser Verbrechen verweigert wurde." (Underground Railroad, Seite 178 (epub Version)

Cora glingt die Flucht über die unterirdischen Wege der Underground Railroad. Was in der Realität für ein Flüchtlingsnetzwerk aus Gegnern der Sklaverei stand, die sich der Metaphern der Eisenbahn bedienten, wird in dem Roman wortwörtlich zum Sinnbild. Im Laufe des Plots macht man Bekanntschaft mit Schaffnern, Stations- und Bahnhofsvorstehern die sich mit Herzblut für die Sache einsetzen. Ich hätte mir gewünscht, dass man über dieses Netzwerk noch mehr erfährt und vor allem, dass die fiktive Seite der Geschichte und die historischen Hintergründe dazu in einem Nachwort erläutert werden.

Fazit

Colson Whiteheads Roman über Rassenwahnsinn und das menschliche Bestreben nach Freiheit geht tief unter die Haut.

Veröffentlicht am 05.09.2017

Eine lesenswerte Adaption, die Jane Austens Klassiker in die moderne Welt transferiert.

Vermählung
0

Beschreibung

Mrs. Bennet hat fünf Töchter und sorgt sich vor allem um die Vermählung mit dem jeweils Richtigen der Selbigen. Die älteste Tochter Jane hat mit ihren knapp 30 Jahren gute Aussichten auf ...

Beschreibung

Mrs. Bennet hat fünf Töchter und sorgt sich vor allem um die Vermählung mit dem jeweils Richtigen der Selbigen. Die älteste Tochter Jane hat mit ihren knapp 30 Jahren gute Aussichten auf die Hand des attraktiven Arztes Chip Bingley, der durch die Realityshow „Vermählung“ bekannt wurde und nach seiner erfolglosen Suche nach der Liebe auf Jane trifft.

Janes Schwester Liz freut sich über das Glück des bezaubernden Paares. Mit Chips bestem Freund Fitzwilliam Darcy wird sie jedoch nicht so recht warm. So scheint es zumindest auf den ersten Blick…

Meine Meinung

Der neueste Roman von Curtis Sittenfeld trägt den Titel „Vermählung“ und erschien im Rahmen des Austen Projekts. Die Autorin hat die wohl beliebteste Geschichte der englischen Kultschriftstellerin Jane Austen, „Stolz und Vorurteil“, in einen modernen Schauplatz verpflanzt. Dabei bleibt sie den Namen und Persönlichkeiten des Originals sowie dem Plot recht treu, es ist sogar auch die ein oder andere Anspielung auf die damaligen gesellschaftlichen Sitten zu entdecken (so deutet z. B. Darcy eine Verbeugung an).

An mir ist ein großer Jane Austen Fan verloren gegangen. Die Geschichte von Elizabeth Bennet und Mr. Darcy in „Stolz und Vorurteil“ gehört mit seiner spritzigen, erfrischenden Atmosphäre zu meinen absoluten Lieblingen! Da ich immer offen für neues bin, musste diese Neuinterpretation aus Curtis Sittenfelds Feder natürlich von mir gelesen werden.

"„Im Gegensatz zu eurer Mutter ist es mir egal, wen irgendeine von euch heiratet oder, offen gesagt, ob ihr überhaupt heiratet“ antwortete Mr. Bennet." (Seite 23)

Die Lebensumstände und den Alltag hat Curtis Sittenfeld den gegenwärtigen Gegebenheiten angepasst. Jane ist Yogalehrerin und lebt gemeinsam mit ihrer Schwester Lizzy, die sich den Lebensunterhalt als Journalistin verdient, in New York. Chip Bingley und sein Freund Fitzwilliam Darcy üben den angesehenen Beruf des Arztes aus und geben damit das passende Objekt für eine, in Mrs. Bennets Augen, perfekte Partie ab. Durch die Erkrankung von Mr. Bennet zieht es die Schwestern in die Kleinstadt wo sie Bekanntschaft mit Bingley und Darcy machen und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Natürlich drängt sich bei so einer Neuinterpretation immer der direkte Vergleich mit dem Originalwerk auf. Für mich spielt Jane Austen in einer gesonderten Klasse, daher war mir von Anfang an klar, dass „Vermählung“ an einem anderen Maßstab zu messen ist. Meine einzige Erwartung an den Roman war gute Unterhaltung mit Jane Austen Flair – und diese wurden hier vollkommen erfüllt. Die Charaktere sind deutlich älter als in der Vorlage und wurden mit ein paar zur moderneren Zeit passenden Feinheiten ausgestattet, bei der teilweise zum schmunzeln überspitzten Darstellung wird Curtis Sittenfeld zu einer modernen Austen.

"Mary war, wie Liz längst festgestellt hatte, der lebende Beweis dafür, dass man ohne Weiteres unattraktiv und unsymphatisch sein konnte." (Seite 116)

Nach einem überzeugenden Beginn geht der rote Faden während des weiteren Verlaufes immer mehr verloren. Die Entwicklungen zwischen Lizzy und Darcy hatten nicht annähernd das Charisma des Originals. Das Konzept des Reality-TV in Kombination mit dem klassischen Ursprung geht leider auch nicht ganz auf. Zum Schluss brachte es eine sehr gekünstelte Empfindung mit sich. Deshalb bleibt es bei Curtis Sittenfelds „Vermählung“ bei einem amüsanten Unterhaltungsroman für zwischendurch. (Das Buch eignet sich daher auch prima als leichte Lektüre für den Urlaub.)

"„Und auch wenn du nicht eben mein Aussehen, meine Persönlichkeit und meine Familie beleidigt und dein Interesse an mir auf Sexualhormone geschoben hättest – sogar wenn du deine Zuneigung wie in normales menschliches Wesen ausgedrückt hättest, würde sich nichts daran ändern.“" (Seite 342)

Fazit

Eine lesenswerte Adaption, die Jane Austens Klassiker in die moderne Welt transferiert.