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DanielaK82

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2023

spannend und komplex

Stunde um Stunde
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Seit zwei Jahren ist die fünfjährige Tilly Delaney verschwunden. Für die Polizei ein klarer Fall, dass die Kleine ertrunken ist. Ein Beweis oder eine Leiche konnte aber nie gefunden werden. Die Eltern ...

Seit zwei Jahren ist die fünfjährige Tilly Delaney verschwunden. Für die Polizei ein klarer Fall, dass die Kleine ertrunken ist. Ein Beweis oder eine Leiche konnte aber nie gefunden werden. Die Eltern sind überzeugt, dass ihre Tochter entführt wurde und werfen der Polizei schlechte Ermittlungsarbeit vor.
Sie besetzen ein Labor der Polizei und versuchen so diese zum Handeln zu zwingen, indem sie jede 2. Stunde eines der gelagerten Beweisstücke vernichten.

Der Undercovercop Detective Charlie Hoskins hat vieles zu verlieren, denn in dem Labor liegen wertvolle Beweise seiner Ermittlungen, die ihn fast ums Leben gebracht haben.
Und auch die frisch gebackene Polizistin Lynette Lamb wird unfreiwillig in diesen Fall verwickelt.

Es gibt verschiedene Charaktere, die alle ihre eigene verrückte Story haben.
Trotz oder vielleicht auch wegen der sehr unterschiedlichen Protagonisten verfolgt man das Geschehene mit großem Interesse.
Jede einzelne Story ist erschütternd, trägt aber mit ihrer Komplexität zu einem extrem spannenden Ganzen bei und man erfährt erst nach und nach, dass vieles davon zusammenhängt.
Die beiden gegensätzlichen Ermittler sind unterhaltsam und es macht einfach Spaß sie bei der Suche nach der Wahrheit zu begleiten.
Ebenso schafft es die Autorin auch die Opfer / Täterrolle gut zu beleuchten und bringt so auch Emotionen auf.
Auch wenn die beiden den Fall am Ende aufklären können, schaffen sie es nicht ohne Verluste.
Meiner Meinung nach deutet alles auf einen Reihenauftakt hin, welchen ich mit Freude weiter verfolgen würde.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

brutale Morde- spannender Plot

Der Mentor
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Nach erheblichem Regen, werden in einem Wald in Heidelberg zwei Frauenleichen freigespült. In ihren Nacken ist bei Leiche 1 die römische Zahl 1 und bei der zweiten Leiche die römische drei geritzt. ...

Nach erheblichem Regen, werden in einem Wald in Heidelberg zwei Frauenleichen freigespült. In ihren Nacken ist bei Leiche 1 die römische Zahl 1 und bei der zweiten Leiche die römische drei geritzt. Gibt es auch eine Nummer 2? Und wo ist diese dann?
Kommissar Jakob Krohn erhält Hilfe bei der Aufklärung von Nova Winter aus der Sondereinheit des LKA Münchens.

Beide Charaktere sind sehr verschieden und müssen erst im Laufe der Ermittlungen lernen miteinander umzugehen. Auch der Leser lernt beide Protagonisten erst im Buch näher kennen und einzuordnen.
Diel schafft von Anfang an einen spannenden Plot, der die Aufmerksamkeit auf eine Studentenverbindung legt, von denen viele grausame Gerüchte die Runde machen, und die es schon sehr lange gibt. Meine Neugier hatte sie damit bereits direkt geweckt.
Die Morde an sich sind hinterrücks und brutal. Zartbeseitete sollten hier lieber auf die Lektüre verzichten.
Allerdings ist die Story fantasiereich und authentisch.
Der Spannungsbogen hält sich bis zum Schluss und endet erst nach einigen aufregenden Wendungen recht fulminant.
Ich bin gespannt, ob es einen weiteren Teil mit den beiden Charakteren geben wird.
Ich würde ihn jedenfalls gerne lesen wollen.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Ein Kind in Kriegszeiten

Das einzige Kind
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Eine neue wahre Geschichte aus der Feder von Hera Lind. Diesmal geht es um den fünfjährigen Djoko aus dem ehemaligen Jugoslawien, der viele Jahre sämtliche Facetten des 2. Weltkrieges miterleben musste ...

Eine neue wahre Geschichte aus der Feder von Hera Lind. Diesmal geht es um den fünfjährigen Djoko aus dem ehemaligen Jugoslawien, der viele Jahre sämtliche Facetten des 2. Weltkrieges miterleben musste und der ihn quer durch Europa verfolgte. Es ist fast unerträglich zu lesen, wie viel Leid dieser kleine Junge im Laufe seiner Kindheit durchleben musste. Egal wohin er flieht - es wartet schon wieder der nächste Feind. Nur durch die Empathie weniger Menschen und unheimlich viel Durchhaltevermögen hat er wohl überhaupt überlebt. Man liest über den Irrsinn eines Krieges und die Qualen aller Beteiligter. Erneut ist dieser Roman also wieder sehr emotional und keine leichte Kost.
Man fliegt förmlich durch die Seiten, weil man unbedingt wissen möchte, ob diese Geschichte für Djoko gut endet.
Erfreulicherweise hat die Vorkommnisse der heutige 88-jährige Franz (Djoko) selbst erzählt und nach dem Krieg, den Umständen entsprechend, ein gutes Leben leben dürfen.
Die Geschichte ist heutzutage nahezu unvorstellbar und wir sollten alle überglücklich sein, keine Kriegszeiten erleben zu müssen.

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Veröffentlicht am 16.08.2023

Sehr emotional

Die Leuchtturm-Schwestern
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Dieses Buch spielt im zweiten Weltkrieg auf der Kanalinsel Jersey, einige Kilometer vor der Küste Frankreichs.
Das Ehepaar Robinson, mit Sohn William und ihren beiden Töchtern Alice und Jenny haben große ...

Dieses Buch spielt im zweiten Weltkrieg auf der Kanalinsel Jersey, einige Kilometer vor der Küste Frankreichs.
Das Ehepaar Robinson, mit Sohn William und ihren beiden Töchtern Alice und Jenny haben große Pläne in den 30er Jahren. Bis der Krieg ausbricht und Deutsche die Insel einnehmen.
Von nun an sind sie gefangen auf ihrer eigenen Insel, müssen Hunger leiden und dürfen nicht mehr frei über ihr Leben bestimmen.
In den Jahren 1940-1946 müssen sie etliche Schicksalsschläge hinnehmen- kämpfen aber mit vollem Einsatz für Gerechtigkeit und um zu überleben.
Die Schilderungen der Autorin sind nach wahren Begebenheiten und berühren und schockieren daher umso mehr.
Nichtsdestotrotz gefällt mir am besten die Botschaft, dass Charakter nichts mit Herkunft zu tun hat.
Mich hat die Geschichte sehr bewegt.
Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Dramatisch

Kerbholz
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Dieser Roman beginnt wie ein Wachtraum, ein schrecklicher freier Fall, bei dem sich die Zeit in die Länge zieht, bevor es zum tragischen Aufprall kommt.

April 1978. Es ist dunkel, das Wetter übellaunig, ...

Dieser Roman beginnt wie ein Wachtraum, ein schrecklicher freier Fall, bei dem sich die Zeit in die Länge zieht, bevor es zum tragischen Aufprall kommt.

April 1978. Es ist dunkel, das Wetter übellaunig, die Westküstenstraße tückisch, und ein Wagen mitsamt der Familie darin rutscht vom Rand ins Unbekannte. Niemand weiß, wo sie sind. Es wird Wochen dauern, bis jemand merkt, dass der Mietwagen verschwunden ist. Nixons erste Absätze fangen die Stille, die Geschwindigkeit und die Klarheit dieses Horrors ein, bevor sie uns zurück in die Realität führen. Von hier aus ist der Roman straff und gut durchdacht, er vermittelt ein wachsendes Gefühl der Angst mit unerwarteten Konsequenzen und erstreckt sich über zwei parallele Handlungsstränge.

In der Vergangenheit stürzte die Familie Chamberlain am Grund einer Schlucht in einen Fluss. Nicht alle können dem Wrack entkommen. Die Hinterbliebenen bleiben kalt, allein und verletzt zurück - mit einer Handvoll Kekse. Das zu lesen, war wirklich nicht leicht und ging mir ziemlich ans Herz. Am liebsten wäre ich ins Buch geklettert und hätte ihnen geholfen. Natürlich weiß der Autor, was er mit seinen Beschreibungen verursacht. Er zerrt uns mit bis an den Rand des (menschlichen) Abgrunds - und schubst uns dann noch tiefer hinein. Man leidet furchtbar mit, bleibt trotz aller Widrigkeiten voller Hoffnung, man zittert, man bangt. Und man spürt, dass das noch nicht alles gewesen ist. Zweiunddreißig Jahre später wird eine Tante in England, die nach Neuseeland gereist ist und sich den erfolglosen Suchaktionen angeschlossen hat, mit der Nachricht kontaktiert, dass menschliche Überreste zusammen mit einer Uhr nahe der Küste gefunden wurden. Die Geschichte der Tante verzahnt sich mit der Geschichte der Kinder, während wir herausfinden, was ihnen in den vergangenen Jahren widerfahren ist. Das titelgebende Kerbholz ist ein seltsames Stück Holz, das bei den sterblichen Überresten gefunden und als eine Hälfte einer Schuldenaufzeichnung identifiziert wurde; die andere Hälfte gehört der Person, der die Schulden quasi tilgen muss. Schulden sind ein Hauptthema der Geschichte: Wie wird eine Schuld vereinbart, gibt es Unterschiede zwischen den Kulturen, wie wird sie zurückgezahlt, wie binden uns Schulden?

Die Handlung gerät auf oft unerwartete, aber zufriedenstellende Weise ins Wanken. Wir wechseln zwischen den Perspektiven der Kinder. Maurice, mit 13 Jahren der Älteste, ist von Natur aus nachtragend und besitzergreifend, der Sohn seines Vaters, so etwas wie ein Tyrann. Katherine, etwas jünger, ist einfallsreich, klug und freundlich. In der ersten Nacht, in der sie draußen schläft, findet sie Trost in Glühwürmchen, und im Verlauf der Geschichte entfalten sich ihre Perspektiven und Sinne. Nixon illustriert in wunderschönen Details sein reichhaltiges Gespür für die Umwelt und skizziert das Land, das Wasser und die Flora. Die Spannung zwischen den beiden Geschwistern nährt die Konflikte des Romans und verdeutlicht, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Zudem stellt der Roman unsere Erwartungen an das Genre in Frage und wirft dabei heikle Fragen über die Natur unserer Beziehungen zueinander auf. Was schulden wir den Menschen um uns herum im wahrsten Sinne des Wortes? Welche Verpflichtungen haben wir auch gegenüber Angehörigen, den Lebenden und den Toten? Wie entstehen Familien und was tun sie füreinander? Ich habe mir zuvor noch nie solche Gedanken über diese Themen gemacht.

Dramatisch, vielschichtig, tiefgründig und dabei äußerst unterhaltsam. Ich empfehle den Roman gern weiter.

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