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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2023

Zauberhaft

Being Young
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Die kurzen Geschichten sind wunderschön, traurig zum Teil und stimmen nachdenklich. Als Mutter einer Tochter im Alter der zu Wort kommenden Jugendlichen war ich besonders berührt und fand vieles wieder, ...

Die kurzen Geschichten sind wunderschön, traurig zum Teil und stimmen nachdenklich. Als Mutter einer Tochter im Alter der zu Wort kommenden Jugendlichen war ich besonders berührt und fand vieles wieder, was ich kenne. Sie hat das Buch auch gelesen und war begeistert. Auch noch zu erwähnen - der Inhalt ist schon sehr sehr lesenswert, aber die Illustrationen und die Gesamtgestaltung des Buches ist wirklich zauberhaft! Auch toll zum verschenken!

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Veröffentlicht am 26.10.2023

Wirklich gut, aber sehr lang

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Ich habe zusammen mit meiner jüngsten Tochter die Panem Trilogie (nochmal) gelesen und wir waren sehr gespannt auf das Prequel. Wir wurden nicht enttäuscht. Im Vordergrund steht der spätere Präsident Snow, ...

Ich habe zusammen mit meiner jüngsten Tochter die Panem Trilogie (nochmal) gelesen und wir waren sehr gespannt auf das Prequel. Wir wurden nicht enttäuscht. Im Vordergrund steht der spätere Präsident Snow, für uns am Anfang ungewohnt ihn bei seinem vorher unbekannten Vornamen Coriolanus zu nennen. Und außerdem geht es sehr sehr stark um die Hungerspiele, ihre Historie und ihre Weiterentwicklung, die dann zu dem Punkt führten, an dem die Panem Trilogie beginnt. Der Mensch Coriolanus, den man zuerst ungewohnt sympathisch findet, nicht zuletzt, weil die Sichtweise des gesamten Romans seine ist und bleibt, ist zu Beginn des Romans ein verarmter Kriegs-Waise, der mit seiner senil werdenden Großmutter und seiner Cousine Tigris, ebenfalls eine bekannte Figur aus der Panem Trilogie, an dem Schein festhalten will, weiterhin eine reiche und mächtige Kapitolfamilie zu bleiben. Er ist noch jung, 18 Jahre alt, und steht kurz vor dem Abschluss seiner Schulzeit und dem Beginn eines Studiums. Die Handlung dreht sich nur am Anfang um die 10. Hungerspiele, die Rolle der Kapitolkinder als Mentor und wie Coriolanus sich hier schlägt und ihn seinen Tribut verliebt. Die Hungerspiele wirken roher und sind viel weniger technisch als wir sie kennen, außerdem erleben sie praktisch keine Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Auch das Belohnen des Siegers, das Siegerdorf und das vor den Spielen stattfindende Training/füttern und verwöhnen der Tribute gab es bei den 10. Hungerspielen nicht. Das ist für den Leser sehr ungewohnt, aber auf jeden Fall spannend. Der Mittelteil spielt in Distrikt 12 und wir kommen zurück zu Orten, die wir schon kennen und die mehr als 60 Jahre vorher auch schon arm und verwahrlost sind. Das Kapitol ist nach dem Krieg und dem noch immer nachwirkenden Rebellenaufstand 10 Jahre zuvor noch nicht so reich und dekadent wie wir es aus der Panem Reihe kennengelernt haben. Einige Figuren werden eingeführt, die Querverweise zu der Panem Reihe bilden und es wird auch angedeutet, dass Lucy Gray mit Katniss verwandt sein könnte. Die Liebesgeschichte zwischen Coriolanus und seinem Tribut Lucy Gray aus Distrikt 12 wirkt nie richtig romantisch und beim Lesen wünscht man den beiden tatsächlich kein Happy End. Um nicht zu spoilern nur so viel - der Turn am Ende ist wirklich erschreckend und im Epilog wird viel erklärt, was der Panem-Leser an dem Anfang und Mittelteil verwirrend finden musste. Nach dem Epilog ist klar, warum die Spiele so stattgefunden haben, wie wir es erlesen haben und welchen Anteil Snow und seine Familie daran hatten. Ich bin schon auf den Film gespannt, die Trailer machen Hoffnung, allerdings empfehle ich wie immer - AUCH das Buch lesen, einem über 600 Seiten Buch kann kein Film vollständig gerecht werden.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Klassiker vom Kultautor

Cujo
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In meinem SUB sind mehrere Klassiker von Stephen King - ich bin sehr froh, jetzt damit angefangen zu haben. Cujo ist in vieler Hinsicht ein typischer King - spielt in Castle Rock, in Maine, die Personen ...

In meinem SUB sind mehrere Klassiker von Stephen King - ich bin sehr froh, jetzt damit angefangen zu haben. Cujo ist in vieler Hinsicht ein typischer King - spielt in Castle Rock, in Maine, die Personen sind alle sehr klar skizziert. Innere Monologe finden häufig statt und natürlich die von mir sehr geliebten kursiv gesetzten unterbewussten Horror-Gedanken. Alles, was passiert, ist absolut realistisch und bis zum schrecklichen Ende plausibel, daher besonders schlimm zu lesen. Ich hatte tatsächlich viel weniger erwartet - naja, ein tollwütiger Hund bedroht Menschen im Auto, wie schlimm kann das sein? Aber ich war wirklich positiv überrascht. Vor allem die zwischenmenschlichen Probleme und Sorgen aller Protagonisten machen das Buch sehr lesenswert und zu einem echten Pageturner. Ich werde mir jetzt auch die anderen Klassiker von Stephen King vornehmen.

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Veröffentlicht am 24.10.2023

Pageturner und immer wieder lesenswert

Der Vollzeitmann
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Ich habe den Vollzeitmann mittlerweile zum 3. Mal gelesen und das ist sehr selten bei mir, schon, weil ich echt an meinem SUB arbeite.
Der Roman behandelt einen Tag im Leben von 5 Männern in Berlin, der ...

Ich habe den Vollzeitmann mittlerweile zum 3. Mal gelesen und das ist sehr selten bei mir, schon, weil ich echt an meinem SUB arbeite.
Der Roman behandelt einen Tag im Leben von 5 Männern in Berlin, der Perspektivwechsel wird optisch nett über ein Symbol angezeigt mit dem Namen des jeweiligen Protagonisten und Key-Pieces (Brille/Blackberry u.ä.). Die Männer sind alle sehr unterschiedlich und stehen für bestimmte "Typen", ihre Leben kreuzen sich an dem Tag und teilweise bereits in der Vergangenheit, sie kennen einander aber nicht richtig. Die Geschichte liest sich sehr sehr flüssig und ich war beim letzten Lesen jetzt fasziniert davon, dass es immer noch sehr aktuell ist, was hier dargestellt wird. Klar, Blackberries nutzt keiner mehr, aber der sportversessene, über-ehrgeizige Karrieremann, der sich unterordnende Elternzeitler (heute sicherlich nicht mehr sooo exotisch), der genervte Ehemann mit Ossi-Vergangenheit, der WG-Schluffi ohne Karriere und der alternde Clubgänger sind heute sicherlich auch noch auf die eine oder andere Weise anzutreffen. Die inneren Monologe der jeweiligen Protagonisten sind hart, politisch alles andere als korrekt und nicht zuletzt daher sehr unterhaltsam zu lesen. Als Frau gefällt mir vor allem, dass ich ein Buch in dieser Art so sonst noch nicht gelesen habe, in dem die Gefühls- und Gedankenwelt der Männer komplett in den Vordergrund gestellt wird, bösartig und mit ironischem Augenzwinkern. Das Ende ist dann naturgemäß etwas abrupt und beim Zuklappen des Buches geht es mir jedes Mal wie nach dem Ende eines Filmes mit open end - und ich denke, ich hätte gerne noch weitere Tage mitgelesen. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Gut lesbare Gesellschaftskritik

Reitmayr machte immer alles mit links
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Reitmayr machte immer alles mit links ist ein schnell lesbarer Roman voller skurriler Personen. Allen voran der titelgebende Protagonist Frederic Reitmayr. Er ist Linkshänder, daher der Titel, 43 Jahre ...

Reitmayr machte immer alles mit links ist ein schnell lesbarer Roman voller skurriler Personen. Allen voran der titelgebende Protagonist Frederic Reitmayr. Er ist Linkshänder, daher der Titel, 43 Jahre alt, aus der Mittelschicht stammend und schon Partner in einer Frankfurter Anwaltskanzlei.
Er lebt ein Leben, das mir zum Teil vorkam, als sei es aus der Zeit gefallen. Mal eben nach Wien fliegen und sich maßgeschneiderte Schuhe aussuchen und bestellen, den besten (und einzigen) Freund zum runden Geburtstag mit einem Privatjet nach Venedig mitnehmen, eine Uhr für 32.000 € kaufen, obwohl man es nicht mag, wie die Zeit vergeht - alles kein Ding für Reitmayr. In einer Welt, in der sich Freunde mit dem Nachnamen ansprechen und nach der Mittagspause mal eben zusammen in ein Bordell gehen; in der Beziehungen/Ehen und Familien keine Bedeutung haben, außer um auf der Homepage eben nicht als Single geführt zu werden, sondern einen seriösen Eindruck zu machen, füllt man die Leere mit Statussymbolen wie Sportwagen, Maßkleidung, Designermöbeln und -uhren und isst und trinkt nur das Beste vom Besten. Der Espresso wird in vorgewärmten dickwandigen Tassen, die man aus dem Urlaub mitgebracht hat, von teuren Maschinen hergestellt und mit Milch zu 4 € den Liter aus der Kleinmarkthalle in Frankfurt getrunken.
Ich habe mich sehr amüsiert beim Lesen, weil wirklich unfassbar dick aufgetragen wurde - und trotzdem oder deswegen die Protagonisten mein Herz gerührt haben. Der Stil hat mir sehr gut gefallen, es gab keinen einzigen Rechtschreibfehler, der mir aufgefallen ist, und die Sprache war dem Text angemessen und sehr gut lesbar.
Der Handlungsstrang ist nicht das Wichtigste im Buch und das Ende recht offen (und für mich tatsächlich unerwartet und ein bisschen heftig ganz am Schluss).
Die Situationen und die Menschen, die beschrieben werden, machen für mich den Reiz des Buches aus und ich hoffe, ich werde Reitmayr nochmal "treffen" können, irgendwie finde ich, seine Geschichte ist auf keinen Fall aus erzählt!

Leseempfehlung nicht nur, aber auch und besonders, für Menschen wie mich, die Anwälte in Frankfurt und Frankfurt am Main selbst kennen, gerne Texte lesen, die nicht vorhersagbar sind und bei denen sich einiges zwischen den Zeilen verbirgt und dem Lesenden und der Gesellschaft durchaus einen nicht ganz so schönen Spiegel vorhalten!

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