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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2023

Dystopische Pflanzenwelt

Solartopia – Am Anfang der Welt
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Nova ist sechzehn, aber ihr Leben ist alles andere als gewöhnlich: Allein mit ihrem besten Freund Finn lebt sie im obersten Stockwerk eines verlassenen Hochhauses und pflegt einen kostbaren Garten auf ...

Nova ist sechzehn, aber ihr Leben ist alles andere als gewöhnlich: Allein mit ihrem besten Freund Finn lebt sie im obersten Stockwerk eines verlassenen Hochhauses und pflegt einen kostbaren Garten auf dem Dach. Ihr Zuhause ist eine Oase inmitten einer zerstörten Welt und es gibt keinen Kontakt zu anderen Menschen – bis eine Krankheit ihre Pflanzen befällt und sie gezwungen sind, den Weg nach draußen zu wagen.
Die Grundidee zum Buch fand ich schon im Klappentext superinteressant: Eine dystopische Welt, in der Pflanzen von besonderer Bedeutung sind, zum einen. Und zum anderen ein Mädchen, das praktisch allein ums Überleben kämpfen muss. Beide Themen stehen im Buch auch tatsächlich im Zentrum der Geschichte.
Nova ist eine sympathische Protagonistin: praktisch veranlagt, mutig und ihre Verbindung zu Pflanzen ist so intensiv, dass sie schon fast etwas von Magie hat, was ich sehr faszinierend fand. Allerdings hätte ich sie – vom Verhalten und ihren Gedanken – weitaus jünger als sechzehn eingeschätzt, was aber auch an ihrer Isolation seit ihrer Kindheit liegen mag.
Bei der Umsetzung bin ich etwas zwiegespalten: Einerseits fand ich die Welt unheimlich spannend, vom Hochhaus Turris bis hin zu Solartopia selbst. Man hatte das Gefühl, selbst vor Ort zu sein und ich konnte mir diese zukünftige Welt richtig gut vorstellen. Andererseits hätte ich mir aber viel mehr Zeit bei der Entwicklung gewünscht und die Beziehungen zwischen den Figuren waren mir etwas zu simpel gestrickt. Die Altersempfehlung des Verlags ist allerdings ab 12 Jahren und unter diesem Gesichtspunkt liegt es wohl eher an meinen falschen Erwartungen.
Alles in allem fand ich die Grundidee der Dystopie sehr interessant und die Autorin erzählt hier eine wirklich spannende und packende Geschichte. Zwar hätte ich mir noch etwas mehr Komplexität gewünscht, aber jüngeren Lesern ab 12 Jahren würde ich es in jedem Fall uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 22.10.2023

Aufregende neue Entwicklungen

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 2: Wüstentochter (Dein-SPIEGEL-Bestseller, abenteuerliche Pferdebuch-Fantasy ab 10 Jahre)
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Endlich geht die Geschichte um Ventusia weiter: Diesmal lernen wir Mira kennen, die mit ihrer Schwester in einem Flüchtlingsheim in Deutschland lebt, als Damian und seine Freunde zum ersten Mal Kontakt ...

Endlich geht die Geschichte um Ventusia weiter: Diesmal lernen wir Mira kennen, die mit ihrer Schwester in einem Flüchtlingsheim in Deutschland lebt, als Damian und seine Freunde zum ersten Mal Kontakt zu ihr aufnehmen. Doch sie scheint furchtbare Angst vor Pferden zu haben.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, nach Ventusia und zu Fiona und ihren Freunden zurückzukehren, und mit ihnen gemeinsam auf die Suche nach dem nächsten verschollenen Mädchen für das große Rennen zu gehen.
Mira ist definitiv ganz anders als Fiona, aber deswegen nicht weniger interessant – im Gegenteil. Ihr Hintergrund lässt sie ganz anders mit der Situation umgehen, was auf jeden Fall für Spannung(en) sorgt. Aber auch in Ventusia gibt es aufregende neue Entwicklungen und als Leser darf man außerdem auch ausreichend Zeit mit Fiona verbringen, was schön war, da sie mir persönlich im ersten Band doch ans Herz gewachsen ist.
Alles in allem ist „Wüstentochter“ eine würdige Fortsetzung der schönen Reihe. Im Nu bin ich durch die Seiten geflogen und freue mich jetzt direkt auf den nächsten Band. Ich bin sehr gespannt darauf, was Jennifer Benkau noch so mit Fiona und ihren Freunden vorhat.

Veröffentlicht am 17.10.2023

Bücherjagd

Das Buch der gestohlenen Träume (Das Buch der gestohlenen Träume 1)
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Die Geschwister Rachel und Robert leben in einer düsteren, von einem bösartigen Präsidenten regierten Welt, in der Kinder größtenteils unerwünscht und viele Bücher verboten sind. Aber es regt sich Widerstand, ...

Die Geschwister Rachel und Robert leben in einer düsteren, von einem bösartigen Präsidenten regierten Welt, in der Kinder größtenteils unerwünscht und viele Bücher verboten sind. Aber es regt sich Widerstand, und die beiden erhalten die Aufgabe, sich um ein ganz besonderes Buch zu kümmern.
Das Kinderbuch von David Farr zeichnet eine düstere und oft brutale Welt, die teilweise stark an den Nationalsozialismus erinnert. Die beiden Helden haben es ziemlich schwer, sind oft auf sich allein gestellt, aber gleichzeitig vermittelt die Geschichte auch, dass man die Hoffnung nicht aufgeben sollte – hier findet der Autor auf jeden Fall ein sehr gutes Gleichgewicht.
Spannend und actionreich ist das Buch außerdem, und zwar vom Anfang bis zum Ende. Als Leser darf man auf der Jagd um das „Buch der gestohlenen Träume“ ganz schön mitfiebern. Nicht ganz so interessant fand ich die Auszüge aus eben diesem Buch. Damit konnte ich inhaltlich eher wenig anfangen.
Alles in allem aber ist es ein empfehlenswertes Abenteuerbuch mit viel Hintergrund zum Nachdenken. Da stellenweise doch einiges an Gewalt vorkommt, finde ich die Altersempfehlung des Verlags ab elf Jahren auf jeden Fall angemessen.

Veröffentlicht am 11.10.2023

Beeindruckende Geschichte über medizinischen Meilenstein

Die Formel der Hoffnung
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Als Ärztin in den 40er Jahren hat es Dorothy Horstmann generell nicht leicht: Männliche Ärzte erhalten grundsätzlich mehr Anerkennung, einschließlich in der Forschung. Doch sie hat sich dem Kampf gegen ...

Als Ärztin in den 40er Jahren hat es Dorothy Horstmann generell nicht leicht: Männliche Ärzte erhalten grundsätzlich mehr Anerkennung, einschließlich in der Forschung. Doch sie hat sich dem Kampf gegen den Polio-Virus verschrieben und lässt, allen Hindernissen zum Trotz, nicht locker.
Der auf der wahren Geschichte von Dr. Dorothy Horstmann beruhende historische Roman konnte mich mit einer unglaublich eindrucksvollen Beschreibung der damaligen Umstände in den 40er und 50er Jahren sehr begeistern. Gefühlt hautnah ist man dabei, als Dorothy sich unablässig darum bemüht, Fortschritte in der Polio-Forschung zu machen, wobei ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt werden.
Aufbau und Erzählweise des Romans sind etwas sprunghaft, was zunächst etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber die Geschichte bleibt spannend und vermittelt hervorragend, wie schwierig und langwierig, die Entwicklung des Impfstoffes damals war.
Für mich schildert der historische Roman unterhaltsam und lehrreich ein spannendes Stück medizinische Zeitgeschichte über eine Krankheit, die man heute – dank der Impfung – nur noch dem Namen nach kennt. Auf jeden Fall empfehlenswert!

Veröffentlicht am 31.08.2023

Perfekt für Leseanfängerinnen

Emily Meermädchen - Das große Geheimnis (ein Meerjungfrauen-Erstlesebuch für Kinder ab 6 Jahren)
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Emily lebt an der Küste und ist vom Wasser fasziniert, kann aber bislang nicht schwimmen. Nach einer katastrophalen ersten Schwimmstunde in der Schule schleicht sie sich von zuhause weg, um sich allein ...

Emily lebt an der Küste und ist vom Wasser fasziniert, kann aber bislang nicht schwimmen. Nach einer katastrophalen ersten Schwimmstunde in der Schule schleicht sie sich von zuhause weg, um sich allein ans Meer heranzutasten – und muss feststellen, dass viel mehr in ihr steckt als gedacht.
Als ebenfalls noch nicht ganz schwimmtüchtige Namensvetterin war meine Tochter von der Idee hinter diesem Buch sehr angetan. Mich selbst hatten beim ersten Blick ins Buch auf Anhieb die wunderschönen Illustrationen begeistert.
Die Gestaltung des Buchs insgesamt ist wirklich zauberhaft und perfekt auf die Zielgruppe, Erstleserinnen, abgestimmt. Auch inhaltlich war meine Tochter sehr fasziniert und fand die Entwicklung sehr spannend. Allerdings war es, laut ihrer Aussage, viel zu schnell vorbei – und dem kann ich nur zustimmen. Selbst als Erstklässlerin lässt sich die Geschichte fast in einem Rutsch durchlesen, so dass wir uns doch ein klein wenig mehr Text bzw. mehr Seiten gewünscht hätten.
Insgesamt trifft das Buch, finde ich, genau den Geschmack der Zielgruppe, ist aber eher für Leseanfängerinnen geeignet, bei denen es noch recht langsam vorangeht – sonst ist die Geschichte gleich wieder vorbei.