Cover-Bild Das Gemälde
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 15.11.2023
  • ISBN: 9783641297800
Geraldine Brooks

Das Gemälde

Roman
Judith Schwaab (Übersetzer)

Der New-York-Times-Bestseller – von der Pulitzerpreisträgerin und Autorin des Welterfolgs »Das Pesttuch«Washington, D.C., 2019: Jess, eine junge australische Wissenschaftlerin, und Theo, ein nigerianisch-amerikanischer Kunsthistoriker, finden sich durch ihr gemeinsames Interesse an einem Pferd unerwartet verbunden. Jess untersucht die Knochen des Hengstes nach Hinweisen auf seine Kraft und Ausdauer – Theo will die verlorene Geschichte des unbekannten schwarzen Trainers aufdecken, der für seinen Rennerfolg entscheidend war.New York City, 1954: Martha Jackson, eine Galeristin, die für ihr Gespür bekannt ist, entdeckt ein Ölgemälde eines Pferdes aus dem 19. Jahrhundert von unbekannter Herkunft.Kentucky, 1850: Ein versklavter Junge namens Jarret und ein braunes Fohlen schmieden ein Band der Verständigung, das das Pferd zu Rekordsiegen im Süden Amerikas führen wird. Als der Bürgerkrieg ausbricht, wird auch ein junger Künstler, der sich mit Gemälden des Rennpferdes einen Namen gemacht hat, zu den Waffen gerufen. In einer gefährlichen Nacht trifft er auf den Hengst und seinen Reiter Jarret, weit entfernt vom ehemaligen Glanz der Rennstrecke. Basierend auf der wahren Geschichte des siegreichen Rennpferds Lexington ist »Das Gemälde« ein Roman über Kunst und Wissenschaft, Liebe und Besessenheit und unsere offene Rechnung mit alltäglichem Rassismus.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

Wow, was für ein großer Roman!

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Wenn ein Buch die Bezeichnung des großen amerikanischen Romans verdient, dann ist es für mich dieses!
Ich bin jetzt weder 100% Pferdemädchen, noch interessiere ich mich groß für amerikanische Geschichte, ...

Wenn ein Buch die Bezeichnung des großen amerikanischen Romans verdient, dann ist es für mich dieses!
Ich bin jetzt weder 100% Pferdemädchen, noch interessiere ich mich groß für amerikanische Geschichte, trotzdem konnte mich der Roman völlig von sich überzeugen.
Es gibt 3 Zeitebenen und das, sowie die Aufmachung, haben mich erstmal sehr an "Die Geschichte der Bienen" und die Folgebände erinnert. (Wahrscheinlich, weil der Verlag diese Zielgruppe erreichen möchte?)
Von diesen drei Ebenen fand ich die historischste um das Pferd Lexington und den Skalven Jarred am spannendsten. Die anderen werden jedoch gut verknüpft. Tatsächlich war es vielleicht deswegen, dass ich mit der historischen Ebene am meisten mitgefiebert habe, dass mich dann die Ebene in der Gegenwart am meisten mit ihrem Plottwist überrascht (und erschüttert/ schockiert) hat! Es unglaublich gemacht, wie es die Autorin schafft, die Probleme der Vergangenheit in die Gegenwart zu holen und sie aktuell zu machen. Ich muss gestehen, dass mir das Ende immer noch nachhängt und ich würde empfehlen, beim Lesen Taschentücher bereitzuhalten.
Es ist keine leichte Lektüre, sie behandelt soviele schwierige Themen (Skalvenhaltung, Bürgerkrieg, Tierquälerei, Alltagsrassismus, Armut und noch einiges mehr), aber sie lohnt sich auf jeden Fall. Das mit Abstand beste Buch, was ich diesen Monat gelesen habe!

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Veröffentlicht am 13.11.2023

Großartige Geschichte nicht nur für Pferdefans

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Kentucky 1850, in einer Märznacht wird auf dem Hof des Doktors ein Fohlen geboren. Seine Abstammung allein ist legendär und eine Karriere als Rennpferd ist vorprogrammiert. Doch auch sein Pfleger, der ...

Kentucky 1850, in einer Märznacht wird auf dem Hof des Doktors ein Fohlen geboren. Seine Abstammung allein ist legendär und eine Karriere als Rennpferd ist vorprogrammiert. Doch auch sein Pfleger, der Sklavenjunge Jarret, trägt einiges bei an den Erfolgen des Rennpferdes. Bis dann der Bürgerkrieg in Amerika ausbricht.
Im Jahre 1954 entdeckt eine Kunsthändlerin ein Gemälde eines Pferdes und dessen Pfleger. Sie wird neugierig, denn über die Herkunft des Bildes weiß sie nichts.
Washington im Jahre 2019, als der junge Maler Theo ein Bild eines Pferdes und dessen Pfleger vor dem Haus der Nachbarin im Sperrmüll entdeckt, auch er möchte mehr erfahren und trifft am Smithsonian auf Jess, die gerade ein Pferdeskelett bearbeitet. Die beiden finden heraus, dass es sich bei beidem um das berühmte Rennpferd Lexington handelt, der zu seinen Lebzeiten eine Legende war.
Grundsätzlich mag ich Romane, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen und als ich dann noch las, dass es sich hier mehr oder weniger auch um eine Geschichte über Pferde oder besser gesagt eines berühmten Pferdes handelte, wurde ich auch neugierig.
Der Einstieg ins Buch fiel mir unheimlich leicht, denn die Autorin schreibt mit sehr viel Gefühl und dem richtigen Maß an Bildhaftigkeit und dem Leser seine eigene Fantasie lassen. Das hat mir unheimlich gut gefallen und mich mehr als positiv überrascht. Hinter diesem schlichten Cover steckt eine wirklich eindrucksvolle Geschichte.
Neugierig geworden, inwieweit die Autorin Realität mit Fiktion verknüpft, habe ich ein wenig selber über Lexington, das Rennpferd, nachgelesen und bin wirklich beeindruckt, wie dicht die Autorin ihr Fiktion mit den wahren Begebenheiten verknüpft. Hier wurde absolut hervorragend recherchiert und mit ganz viel Gefühl der Geschichte ein eigenes Bild gegeben.
Die Geschichte wird sehr spannend erzählt, auf weit über 500 Seiten kommt hier keinerlei Langeweile auf, ganz im Gegenteil, ich war hier gebannt von den Geschichten. Gerade die Zeit, in der Lexington lebte, hatte ich gleich vor Augen. Die Autorin verschönert hier nichts, zeigt klar und deutlich, wie es einst für POC war und wie es heute ist. Da fragt man sich, inwieweit hat sich der Rassismus verändert, denn die Vorbehalte der weißen Bevölkerung gegenüber den POC ist auch über beinahe 2 Jahrhundert zu deutlich spürbar.
Da das Buch auf diversen Zeitebenen spielt, erlebt man auch die Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven. Insgesamt ist die Zeichnung der unterschiedlichen Figuren absolut glaubwürdig und authentisch. Jeder einzelne Charakter bekommt ein individuelles Bild und ich konnte sie alle vor mir sehen.
Meine persönlichen Lieblinge sind jedoch Jarret und Lexington und vor allem die Beziehung zwischen den beiden. Gerade Jarret hat so ein unglaubliches Gespür für Pferde und weiß instinktiv, wie er sich richtig verhält. Die Vertrauensbasis die dadurch zwischen ihm und dem berühmten Hengst entsteht ist etwas ganz Besonderes. Als Reiterin kann ich hier guten Gewissens sagen, dass diese Beziehung zwischen dem Sklavenjungen und dem Pferd wirklich gelungen ist, man spürt hier, dass auch die Autorin ein großes Knowhow über Pferde besitzt. Nur eine winzige Anmerkung an die Übersetzung (und ja, Mecker auf hohem Niveau, aber von einem Pferdemenschen): es heißt Schweif, nicht Schwanz (zwinker).
Mein Fazit: das Gemälde ist für mich eine absolute Überraschung gewesen und das im positiven Sinne. Ich glaube, hätte mich das Wort Pferd nicht so neugierig gemacht, hätte ich diese großartige Geschichte nie gelesen und dadurch wirklich ein ganz besonderes Werk verpasst. Glaubwürdig gezeichnete Figuren, ein sehr gefühlvoller Schreibstil und eine Verbindung zwischen Mensch und Tier, die dem Leser nahegeht, ließen mich das Buch kaum aus der Hand legen. Nicht nur für Pferdefans eine großartige Geschichte.

Veröffentlicht am 27.10.2023

Eine tolle Geschichte!

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Man muss nichts mit Pferden am Hut haben, um diese Geschichte zu mögen. Denn es geht um viel mehr, es ist ähnelt einer Schatzsuche, wobei der Leser durch drei verschiedene Zeiten geführt wird. Dabei werden ...


Man muss nichts mit Pferden am Hut haben, um diese Geschichte zu mögen. Denn es geht um viel mehr, es ist ähnelt einer Schatzsuche, wobei der Leser durch drei verschiedene Zeiten geführt wird. Dabei werden auch einige Themen angeschnitten, die ich nicht erwartet hätte. Besonders die Einsicht in die Sklaverei fand ich sehr interessant, es hat sich alles sehr real beschrieben angefühlt. Auch die Verbindungen zwischen dem damaligen Rassismus mit dem heutigen waren sehr anschaulich. Die Charaktere sind mir ans Herz gewachsen, auch die Geschichte des Pferdes hat es mir wirklich angetan.
Man merkt, dass die Autorin Geraldine Brooks sehr viel Zeit und Gefühl in die Recherche dieser Geschichte gesteckt hat. An keiner Stelle wirkte etwas auf mich unglaubwürdig, alles passte zusammen, was in drei Verschiedenen Zeiten garnicht einfach ist. Eine schöne Geschichte, die schön geschrieben ist und viele interessante Themen zusammenbringt.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Berührend und tiefgründig

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Vordergründig erfahren wir im Buch die Geschichte eines Pferdes, wie berühmt es war und weshalb heute davon noch Gemälde existieren.
Im Hintergrund erfährt man gleichzeitig sehr viel über die Sklaverei ...

Vordergründig erfahren wir im Buch die Geschichte eines Pferdes, wie berühmt es war und weshalb heute davon noch Gemälde existieren.
Im Hintergrund erfährt man gleichzeitig sehr viel über die Sklaverei und die vorherrschende Diskriminierung.

Es ist ein beeindruckendes und berührendes Porträt einer Zeit, in welcher Klassenunterschiede extrem deutlich gemacht wurden und man sieht, wie die aus dieser Zeit herrührenden Vorurteile und Denkmuster auch noch im 21. Jahrhundert bestehen.

Erzählt wird die Geschichte des Pferdes Lexington, von seine Geburt bis zu seinem Tod vom Sklaven Jarret. Weitere Blickwinkel fügen unter anderem Jess, Theo und Matha bei, jeweils zu unterschiedlichen Zeiten. So bekommt man über eine lange Zeitspanne ein umfassendes Bild und muss erkennen: Vorurteile und Rassenunterschiede auszurotten ist noch ein weiter Weg.

Am Anfang hatte ich etwas Probleme damit, wenn in jedem Kapitel eine neue Sichtweise auftauchte, vor allem weil das Auftauchen nicht regelmäßig gewechselt hat. Dennoch hat mich die Geschichte um Lexington und Jarrets Liebe zu ihm immer weiter in seinen Bann gezogen.
Eine Geschichte über eine nicht endende Liebe zu einem Pferd, in heutiger Zeit würde man "Once-in-a-lifetime-horse" dazu sagen. Als Pferdemädchen hat sie mich sehr bewegt und ich habe vieles nur zu gut nachvollziehen können.

Einzig der Titel ist möglicherweise etwas irreführend, das Gemälde von Lexington ist zwar der Aufhänger mit dem die Geschichte anfängt, insgesamt spielt die Kunst für mich aber die am wenigsten bedeutsame Rolle in diesem Buch.

Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.10.2023

Fantastisch

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Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich eine glatte 20 dafür vergeben. Es gehört in diesem Jahr definitiv zum einen Jahreshighlights. Und das nicht nur, weil der ...

Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen. Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich eine glatte 20 dafür vergeben. Es gehört in diesem Jahr definitiv zum einen Jahreshighlights. Und das nicht nur, weil der Grundstock für das Buch die Geschichte eines der berühmtesten Rennpferde aller Zeiten ist.

Geraldine Brooks verflicht in ihrem Buch verschiedene Handlungsstränge aus verschiedenen Zeiten zu einem ganz wunderbaren Roman. Dabei verarbeitet sie Themen wie Sklaverei und (Alltags-)Rassismus und betrachtet sie aus dem jeweiligen zeitlichen Kontext. Das tut sie äußerst geschickt, jede Episode ist enthält dieses Thema und seine Auswirkungen in unterschiedlichem Maße, mal verdeckter, mal offensichtlicher. Aber immer so, dass es dem Leser sehr bewusst ist. Den Stil dabei finde ich wunderbar. Toll erzählend, mitfühlend, filigran, mitziehend, Bilder erzeugend. Ich hatte beim Lesen sehr häufig das Gefühl, in diesem Pferdestall zu stehen, auf dieser Rennbahn zu sein oder die Angst selbst zu spüren. Und obwohl die Geschichte komplex und facettenreich ist, hatte ich nie das Gefühl mich durch die Menge der Figuren und Handlungsstränge überfordert zu fühlen.
Die Autorin verblüfft dabei mit sehr profundem Wissen über Pferdezucht, Anatomie und die Geschichte der Rennpferde, ebenso über Kunst und die historische Einordnung von Sklaven in der Renngeschichte. Sie legt ihren Figuren dieses Wissen so passend in den Mund, dass selbst diese wissenschaftliche Aspekte nahtlos in die Geschichte eingebunden werden.

Die Figurengestaltung gefällt mir sehr. Jess und Theo sind ein bemerkenswertes Figuren-Duo. Beide sind dynamisch, klug und auf ihren Fachgebieten absolute Kenner. Die größte Unterschied ist ihre Hautfarbe. Jess ist weiß, Theo eine Person of Colour, aufgewachsen mit den Privilegien der weißen britischen Oberschicht. Dieser Umstand wird noch eine gewichtige Rolle in der Geschichte spielen.
Es treten zwischen beiden viele alltägliche, kleine Situationen auf, die für stumme Momente, Innehalten, Wut und Ärger sorgen. Unbeabsichtigte, schnell gesprochene Sätze, die wie Nadelstiche wirken. Diese Situationen machen den Leser nachdenklich, man überlegt unwillkürlich, was man selbst gesagt hätte.
Beim Ende bin ich mir nicht ganz so sicher, ob es nicht letztlich doch etwas zu viel war. Bei nochmaligem darüber Nachdenken finde ich es dennoch passend und auch nur konsequent, die Gegenwart so aktuell mit einzubeziehen.

Die Autorin verpackt ernste Themen in eine unterhaltsame Geschichte, lässt sie dadurch für den Leser leichter erscheinen, als sie es wirklich sind und regt zum Nachdenken und auch zu Diskussionen an. Die ganze Geschichte hat mich sehr bewegt und nachdenklich über meinen eigenen Umgang mit Sprache gemacht.

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