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Veröffentlicht am 04.07.2021

Viele Plottwists zwischen Fiktion und Realität

Eine Geschichte, die uns verbindet
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„Eine Geschichte, die uns verbindet“ war mein erster Roman von Musso und ich habe nach dem Lesen ein paar Tage gebraucht um mir klar zu werden, was ich eigentlich genau davon halte. Die Geschichte dreht ...

„Eine Geschichte, die uns verbindet“ war mein erster Roman von Musso und ich habe nach dem Lesen ein paar Tage gebraucht um mir klar zu werden, was ich eigentlich genau davon halte. Die Geschichte dreht sich rund um Flora, deren Tochter beim Versteckenspielen in ihrer New Yorker Wohnung plötzlich verschwindet. Bei ihr verfestigt sich die Überzeugung nur eine Romanfigur zu sein und versucht ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Von da an verbandelt sich ihre Geschichte mit der des Schriftstellers Romain in Paris in einem ständigen Wechselspiel von Fiktion und Realität. Dieses Wechselspiel hat mich mit gemischten Gefühlen zurückgelassen.

An dem Roman gemocht habe ich das Tempo und die Reduktion auf das Wesentliche. Die etwas über 300 Seiten hätten sich durch Layout und Satz bestimmt noch um ein Drittel reduzieren lassen. Dadurch war das Buch, eine sehr schnelle, unterhaltsame Lektüre. Gefallen haben mir auch die vielen Gedanken über das Schreiben und die Überschneidung von Realität und Fiktion, die in die Geschichte verwoben sind. Von der ersten Seite an habe ich versucht das Rätsel zu lösen, habe Theorien aufgestellt und wieder verworfen und mitgefiebert. Dabei habe ich zwar ab und an nah an der Lösung gekratzt, die Twists haben mich aber dennoch überrascht.

Trotzdem war das Buch für mich kein absolutes Lesehighlight, denn insgesamt war es mir einfach der ein oder andere Plottwist zu viel. Beim Lesen stellte ich ab und zu ein „ach, auch das noch“- Gefühl ein. Da ich mich aber gut unterhalten gefühlt habe, würde ich Musso auf jeden Fall beim nächsten Roman noch eine Chance geben und das Buch mit 3,5 Punkten bewerten.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Simply Sofia – simple vegane Rezepte und ein gesunder Lifestyle

Simply Sofia
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In „Simply Sofia“ teilt Sofia Tsakiridou ihre veganen Rezepte für einen gesunden und glücklichen Lebensstil. Und zu diesem Lebensstil gehört nicht nur das Thema Ernährung, sondern auch Yoga, Atmen, Achtsamkeit ...



In „Simply Sofia“ teilt Sofia Tsakiridou ihre veganen Rezepte für einen gesunden und glücklichen Lebensstil. Und zu diesem Lebensstil gehört nicht nur das Thema Ernährung, sondern auch Yoga, Atmen, Achtsamkeit und Meditation und Umweltschutz finden ihren Platz. Im Einführungsteil des Buches behandelt Sofia diese Themen kurz und gibt ihre persönlichen Erfahrungen wieder. Generell finde ich diesen ganzheitlichen Ansatz toll, hätte mir aber im Buch mehr neue, praktische Anregungen gewünscht. Da der Fokus jedoch auf den Rezepten liegt, bleibt es bei einer knappen Einführung.

Der Rezeptteil ist in drei Abschnitte gegliedert: Breakfast & Brunch, Lunch & Dinner with Friends und Sweet & Easy. Die Frühstücksideen im ersten Teil sind vor allem vegane Abwandlungen beliebter Frühstücksklassiker, wie Pancakes, French Toast, Kaiserschmarrn und Co. Die Rezepte kann ich mehr alle sehr gut für einen Brunch am Wochenende vorstellen. Insgesamt geht es für mich persönlich etwas zu sehr in die süße Richtung. Ich hätte mir z.B. mehr vegane Brotaufstriche für den Alltag gewünscht.

Lunch & Dinner enthält vor allem viele Salate und Bowls, die ich gerade im Sommer gerne als Mittagessen für mich testen werde. Sie brauchen zwar etwas Vorbereitungszeit, sehen aber alle sehr ansprechend und lecker und frisch aus. Als schnelles Familienessen mit zwei hungrigen Kleinkindern sehe ich viele der Rezepte eher nicht. Trotzdem handelt es sich insgesamt eher um einfache, simple Rezepte, die Zubereitungszeit erhöht sich eher dadurch dass man viel Schnibbeln muss.

Sweet & Easy enthält die vegane Version vieler süßer Gebäcke, wie z.B. Brownies, Cheesecake und Co. Viele davon habe ich so oder in ähnlicher Form schon ausprobiert, daher kam in diesem Kapitel jetzt nicht viel neues auf mich zu.

Insgesamt sind alle Rezepte einfach umsetzbar und die Zutaten lassen sich leicht besorgen, wenn man sich einmal mit der veganen Küche auseinandergesetzt hat. Außerdem wiederholen sich die Zutaten in viele Rezepten, sodass man einfach loslegen kann, wenn man einmal entsprechend eingekauft hat. Insgesamt sind die Rezepte für Veganer (und alle die sich stark pflanzlich ernähren) wohl keine großen Neuheiten, allerdings finde ich die Auswahl und die Zusammenstellung ansprechend und lecker.

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Veröffentlicht am 09.02.2021

Aufwachsen in Montana – the simple life

Big Sky Country
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In „Big Sky Country“ von Callan Wink begleiten wir den Protagonisten August beim Erwachsenwerden. Das Buch beschreibt seine Teenagerjahre, die durch die Trennung der Eltern stark geprägt werden. August ...

In „Big Sky Country“ von Callan Wink begleiten wir den Protagonisten August beim Erwachsenwerden. Das Buch beschreibt seine Teenagerjahre, die durch die Trennung der Eltern stark geprägt werden. August wächst auf einer Milchkuhfarm auf und stellt das simple Leben mit harter Arbeit und immergleichen Tagen nie in Frage. Seine Mutter will jedoch mehr, bildet sich weiter und nimmt ihn nach der Trennung mit nach Montana. Dort erhofft sie sich ein anderes Leben für August, der jedoch seinen eigenen Weg geht.

Callan Wink schreibt sehr eindrücklich, die frische Milch aus dem Einmachglas und den Stallgeruch konnte ich auf den ersten Seiten fast mit allen Sinnen wahrnehmen. Das Bild von August entsteht dabei durch die Beschreibung vieler einzelner Episoden und Vorkommnisse, die sich aneinanderreihen. Einen roten Faden, oder ein Ziel, auf dass das Buch hinarbeitet, gibt es in dem Sinne nicht. Der Stil ist dabei an vielen Stellen hart und schonungslos. August pendelt immer wieder zwischen simpler, harter Arbeit, die ihn erdet und teilweise brutalen Erlebnissen als Heranwachsender. Er bleibt dabei oft für sich, ein Einzelgänger. Callan Wink zeichnet mit „Big Sky Country“ ein detaillreiches Bild des oft eintönigen Lebens in Montana auf dem Land mit vielen vielschichtigen, gut ausgearbeiteten Charakteren. Obwohl der Schreibstil mir sehr gefallen hat, fand ich das Buch an manchen Stellen langatmig. Insgesamt fällt es mir bei diesem Buch schwer ein Fazit zu ziehen. Ich würde 3,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Hohe Erwartungen - leider enttäuscht

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Die Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig habe ich sehnsüchtig erwartet – und wurde beim Lesen dann leider enttäuscht.

Die Geschichte klang vielversprechend – eine pensionierte Mathelehrerin erbt ein ...


Die Unmöglichkeit des Lebens von Matt Haig habe ich sehnsüchtig erwartet – und wurde beim Lesen dann leider enttäuscht.

Die Geschichte klang vielversprechend – eine pensionierte Mathelehrerin erbt ein Haus auf Ibiza und erlebt ein spannendes Abenteuer. Vielleicht beginne ich mal beim Positiven und berichte, warum ich insgesamt noch auf eine Wertung von drei Punkten komme. Der typische, trockene Matt Haig Humor ist im Buch deutlich anwesend. Auch die poetische Sprache, die ich so mag. Versteckt im Buch finden sich viele tröstliche Weisheiten und schöne Sätze zum Unterstreichen. Das Thema Mathematik ist gelungen im Buch verwoben und die Protagonistin Grace hat mir nochmal einen ganzen anderen Blickwinkel darauf vermittelt.

Warum es nur drei Punkte sind? Humor und Sprache waren leider meine einzige Motivation, das Buch bis zum Ende zu lesen. Den plötzlichen Sprung zu einer sehr mystischen Handlung hätte ich durchaus so akzeptiert – wenn denn ein roter Faden dagewesen wäre. Gerade im Mittelteil verfranzt sich Haig in vielen Details mit schleppenden Längen. Geht es eher Richtung Krimi oder Science Fiction? Auch mit dem Erzähltempo konnte ich mich nicht anfreunden. Lange passiert eigentlich gar nichts, dann alles auf einmal - und viel zu einfach. Insgesamt konnte das Buch meine (vielleicht zu hohen) Erwartungen nicht erfüllen.

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Großartige Illustrationen aber leider klischeebehaftete Rollenbilder

Flitz und Fluse - Gespenster-Training leicht gemacht
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Flitz und Fluse ist ein Kinderbuch über eine Gespensterfamilie, das mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Gestalterisch fällt es absolut positiv auf: Das Cover verspricht eine niedliche Geschichte ...

Flitz und Fluse ist ein Kinderbuch über eine Gespensterfamilie, das mich mit gemischten Gefühlen zurücklässt. Gestalterisch fällt es absolut positiv auf: Das Cover verspricht eine niedliche Geschichte rund um die beiden Gespensterkinder Flitz und Fluse und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die wunderschönen Illustrationen. Sehr gelungen finde ich die besondere Farbgebung in eher dunklen Orange- und Lilatönen, die einen hohen Wiedererkennungswert haben und eher ungewöhnlich für ein Kinderbuch sind. Hier geben sie absolut stimmig die leicht schaurige Gespensterstimmung wieder. Auch die kleinen Details wie der freundliche Mond und die Eule, und das schaurig krumme Haus können mich überzeugen.
Inhaltlich verspricht die Geschichte ein spannendes Vorleseabenteuer, denn die beiden Gespensterkinder sollen durch ein Gespenstertraining so richtig das Gruseln lernen. Allerdings überzeugt mich das Buch inhaltlich nicht, da ich die dargestellten Rollenbilder klischeebehaftet und als nicht mehr zeitgemäß empfinde. So taucht eine hagere, böse Tante auf, die die Kinder mitnehmen will, wenn sie nicht gruselig genug sind. Sie erwartet „Küsschen“ von den Kindern – dies wird von den Eltern überspielt und nicht klar abgelehnt. Die schwangere Mutter soll möglichst wenig tun und sich schonen, der Onkel typisch „dick & witzig“ und auch der Körper des Vaters wird häufig kritisch bewertet. Uns sind die Regeln: „Mein Körper gehört mir & Wir bewerten die Körper anderer Personen nicht“ sehr wichtig, daher ist dies inhaltlich kein Buch, das ich meinen Kindern vorlesen möchte.
Fazit: Schade, das Buch verschenkt das Potential der besonderen Illustrationen durch den klischeebeladenen Inhalt!

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