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LindaRabbit

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Chiara bäckt sich durch!

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley
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Niedlicher Roman über eine Romanze, die in Colorado spielt:

Die junge Chiara, die nach einer geplatzten Verlobung kurz vor der Hochzeit (das Traumkleid war bereits gekauft und musste unter entsetzlichen ...

Niedlicher Roman über eine Romanze, die in Colorado spielt:

Die junge Chiara, die nach einer geplatzten Verlobung kurz vor der Hochzeit (das Traumkleid war bereits gekauft und musste unter entsetzlichen Qualen von Chiara zurückgeben werden) kein Interesse mehr an einer baldigen Hochzeit hat, wird jedoch bei der Verheiratung ihres Bruders mit einem Mädel aus Cold Creek Valley / Colorado von deren Brautstrauß getroffen. Sie wollte natürlich den Strauß nicht fangen, denn - kein Interesse wieder an einer baldigen Enttäuschung.
Doch nach ihrer Ohnmacht, der Strauß muss anscheinend mit Vase geworfen worden sein, sieht sie in die wunderschönen Augen von Gabriel...

Zeitsprung - plötzlich ist sie in Cold Creek Valley und mit eben diesem Gabriel liiert... und sie arbeitet in einer Bäckerei als Aushilfe. Doch das Schicksal meint es gut mit ihr, sie kann sich in der Bäckerei verwirklichen und auch die Liebe zu Gabriel geht neue Wege...

Netter Schreibstil, die Geschichte ansonsten nichts aufregend Neues, aber inmitten einer Feenlandschaft. Am Fuß der Rocky Mountains... mit all diesen Wintervergnügungen, die auch gerne beschrieben werden. Die schönste Idee wird am Schluss beschrieben, der Iglu ... das wünscht sich wahrscheinlich jede Frau...Der Umschlag ist sehr schön gestaltet, winterlich, weihnachtlich...

Niedliche Weihnachtsgeschichte mit Happy End!

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Veröffentlicht am 27.10.2023

Das Pferd Lexington

Das Gemälde
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Das Geheimnis um das Pferd und seinen Betreuer, im Gemälde verewigt! Drei Stränge zu unterschiedlichen Zeiten führen durch den Roman "Das Gemälde" von Geraldine Brook:
2019, Tess und Theo lernen sich durch ...

Das Geheimnis um das Pferd und seinen Betreuer, im Gemälde verewigt! Drei Stränge zu unterschiedlichen Zeiten führen durch den Roman "Das Gemälde" von Geraldine Brook:
2019, Tess und Theo lernen sich durch ein Gemälde von ‚Lexington‘ kennen, Ort: Washington D.C.
1954, Martha Jackson, Galeristin, bekommt von ihrer Haushaltsgehilfin ein Ölgemälde eines Pferdes, ‚Lexington‘, angeboten. Ort: New York City
1850, Jarret, ein schwarzer Sklave betreut das Pferd ‚Lexington‘ (vormals Darley) und der Künstler Scott, der das Pferd malt. Ort: Kentucky, Szessionskrieg

Der Doktorand der Kunstgeschichte Theo findet das Gemälde im Müll der alten Dame von gegenüber, deren kettenrauchender Ehemann kürzlich verstarb. Kettenrauchend ist insofern wichtig, weil Lagen von Nikotin das Gemälde überlagerten. Das Bild muss mühsam gefunden werden. Jess dagegen arbeitet mit Knochen von Tieren und wird gebeten sich um das Skelett des Pferdes Lexington zu kümmern, das in ihrem Institut gelagert wird. Martha Jackson erinnert das Bild von 'Lexington' an das Pferd ihrer Mutter, eine Nachfahrin von 'Lexington'. Wobei die Mutter nach einem Ausritt vom Pferd stürzte und starb.
Jarrett, der schwarze Junge auf dem Gemälde, ist bei der Geburt des Pferdes dabei und Jarrett ist derjenige, der es aufzieht, trainiert und so vieles mit dem Pferd erlebt.

Die drei Stränge sind als Strang jeder für sich beschrieben. Jarret und die Zeiten als sich die transatlantische Sklavenhaltung in der Auflösung befand und sich immer mehr Menschen dazu bekannten, dass auch Schwarze ein Recht auf ihr eigenes Leben haben. Martha Jackson, die aus gutem Hause stammende Kunstliebhaberin. Und dann die Australierin Tess und der amerikanisch – nigerianische Theo.

Der Strang von 2019 ist durchdrungen von zeitaktuellen Themen, dramatisch aufgebaut so wie sie in bestimmten Liebesromanen auch sein könnten. Wobei der mehr oder weniger subtile Rassismus von allen Seiten schon ziemlich dick aufgetragen ist und teilweise garniert auch mit Plattitüden. Und in der Tat gefällt mir von den drei Strängen der zeitaktuelle am Wenigsten, während der historische Strang von 1854 bis 1875 hervorragend sensibel geschrieben ist. Jarret bildet sich selbst weiter, in unterschiedlichen Bereichen. Er macht etwas aus sich... Seine innere Stimme, die immer wieder zum Vorschein kommt, macht diesen Strang interessant und sehr menschlich. Der zweite Strang ist der dünnste, wobei mir da noch Fakten fehlen. Die Geschichte der Galeristin wäre auch interessant, aber trägt dieser Strang etwas zum Ablauf des Romans hinzu?
In jedem Strang tauchen unterschiedliche Charaktere auf, bösartige wie gute (unabhängig von der Farbe der Haut, denn die macht nicht aus einem Menschen per se einen guten Menschen).

Das Umschlagsbild ist äußerst dezent. Lediglich ein kleines Gemälde, ein schwarzer Junge, ein Pferd, Landschaft. Dazu schräg gestellt, was mehr Aufmerksamkeit erregt.

Der Klappentext dagegen macht neugierig.
Ein guter und flüssiger Schreibstil regt an sich in das Buch hinein zu lesen. Der Roman basiert auf der wahren Geschichte des Rennpferdes Lexington. Eine Geschichte mit historischem Hintergrund, die mich sofort angesprochen hat. Pferdeliebhaberinnen flippen wahrscheinlich aus bei dem Buch. Die Autorin besitzt selbst Pferde und reitet für ihr Leben gern. In der amerikanisch - englischen Originalausgabe heißt das Buch einfach ‚Horse‘.

Interessant für Lesende, die sich mit Pferdegeschichten beschäftigen.
Summa summarum – liest sich interessant und lässt das eine oder andere an Fakten nachschlagen. Aber warum die Autorin so mit Preisen überschüttet wird, enthüllt sich mir bei diesem Roman nicht. Dazu muss ich wohl die anderen lesen...

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Veröffentlicht am 01.08.2023

'Schokolade ist Liebe, aber ohne Liebe ist Schokolade nichts'

Salz und Schokolade (Die Halloren-Saga 2)
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Liebe und Schokolade, zwei der schönsten Dinge im Leben. Eine Saga um die älteste Schokoladenfabrik in Deutschland samt einzelnen Mitgliedern der Familie, real existierenden und fiktiven. Dazu das historische ...

Liebe und Schokolade, zwei der schönsten Dinge im Leben. Eine Saga um die älteste Schokoladenfabrik in Deutschland samt einzelnen Mitgliedern der Familie, real existierenden und fiktiven. Dazu das historische Ambiente um Halle an der Saale (mir völlig unbekannt, aber solche Romane machen Lust auf die Örtlichkeiten!).

In dem Roman, der im Heimatort der Hallorer Kugeln spielt, ein Ostkultprodukt, wird Realität und Fiktion geschickt miteinander verbunden.
Es geht – natürlich – um Schokolade, Herstellung, Rezepte, Verfeinerungen, um die Salzsieder, die Halloren und ihre Brüderschaft, um Unternehmungen, um Wünsche der Nachkommen, um Liebe und um Unmögliches. Ein Sittenbild der Zeit Anfang des Zwanzigsten Jahrhunderts. Und nicht zuletzt macht der Roman Lust auf Pralinen und Schokolade aus Halle...
Im Prolog liegen zwei Brüder, Julius und Friedrich, 1915 im Schlachtfeld an der Westfront, Erster Weltkrieg. Beide rechnen mit dem Schlimmsten, doch wenn es vorbei ist, was machen wir dann besser, was machen wir mit unserem Leben?
Das Buch beginnt mit dem Jahr 1905 und spielt in Halle an der Saale. Julius, der Chocolatier ist und großartige Pralinenkreationen erschafft, charmant, gutaussehend, doch gefangen im Netzwerk seiner Familie – es geht nur um die Schokoladenfabrik. Schokolade oder Liebe...

Der andere Teil der Schokoladenunternehmer, die Familie David, möchte die Töchter entsprechend gut verheiraten. Diese haben sich aber anderweitig bereits orientiert und kämpfen um ihren Willen. Wie wird es weiter gehen? Bekommen sie das, was sie wollen? Väter und Mütter wollen Töchter und Söhne gewinnbringend vermählen, entsprechend ihrem gesellschaftlichem Status. Doch Töchter und auch die Söhne der Familien haben andere Pläne. Dann kommt der Krieg und alles, aber auch wirklich alles ändert sich.
Doch der Einstieg in den Roman beginnt gleich mit dem entsetzlichen Klassenempfinden der Vorkriegszeit. Das Personal wird durch die Gegend gehetzt. Ein Klassengesellschaft mit einem ziemlichen Standesdenken.

Sehr gut lesbarer Text. Ich lernte sehr viel zur Schokoladenproduktion. Das regt den Appetit auf Pralinen und Schokolade enorm an.
Das nostalgisch gestaltete Umschlagsbild führt natürlich gleich in die richtige Richtung, die Zeit um den Beginn des 20. Jahrhunderts. Lediglich die junge Dame im historischen Kleid lässt darauf hinweisen, dass es in erster Linie um die Töchter, oder eine, Cici, geht. Das stimmt so nicht. Insofern ist das Titelbild etwas irreführend.

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Veröffentlicht am 28.07.2023

Krimisatire

Ein mörderisches Paar - Das Versprechen
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Dr. Bernhard Sommerfeldt, alias Ernest Simmel (aha!), und Frauke, alias Winterberg: Seine Verlobte und ein gefälschtes Stammbuch, reden über eine Heirat...Ein Serienkiller und seine Braut, die gelegentliche ...

Dr. Bernhard Sommerfeldt, alias Ernest Simmel (aha!), und Frauke, alias Winterberg: Seine Verlobte und ein gefälschtes Stammbuch, reden über eine Heirat...Ein Serienkiller und seine Braut, die gelegentliche Miet – Ehefrau. Das alles spielt sich in Strandnähe ab, in einer wunderschönen Landschaft, wo sich nur diejenigen mit viel Geld einkaufen können...
Besagtes Killerpärchen führt eine recht ominöse Klinik. Und hat sich sogar dem Guten verschrieben: Böse Menschen (der nicht verurteilte Schulhof – Heroindealer) werden mal eben um die Ecke gebracht.

Es wird alles sehr humorig beschrieben – Möven im Angriff, Brötchen versteckt euch, und sogar eine konzertierte Aktion, die erste Möve holte Verstärkung für den Käse.
Ist das Satire oder ein Krimi? Für mich eindeutig Satire. Da hat ein Autor wohl diese überbordende Krimikultur sattgehabt und eine Satire geschrieben (Seriensatiriker) und es kommt gut an.

Umschlagsbild - wie in Krimis üblich - ein Landschaftsbild, ein Boot.

Regio – Krimis sind etwas Besonderes – man kennt die Region, findet viele Details wieder und hat wieder richtig Lust seine Umgebungskenntnisse aufzufrischen.
Dieses Mal in Ostfriesland… Finn-Leandro, dreizehn, aus Aurich, wurde in der Schule angefixt, jetzt ist er tot. Der Anfixer kommt jedoch davon. Aber nicht mit Dr. Sommerfeldt...

Der Autor war mir bislang unbekannt, noch nie etwas von ihm gelesen. War ganz nett, jetzt diesen Satirekrimi zu lesen, so für den Strand und so.

Im großen Ganzen unterhaltsam, mal was anderes, teilweise zu langatmig, zu wenig Aktion. Dann Situationen, absolut überzogen beschrieben, Geschmackssache (nicht unbedingt meine). Doch dieses Schwarzhumorige - das lasse ich mir gefallen, macht Schmunzeln. Tatsächlich ist diese Art von Krimis so unüblich, dass es nicht viele Möglichkeiten für das Buch gibt. Entweder man liest es und sagt sich aha… okay. Nimmt es mit in Urlaub und verschenkt es dort. Oder man nimmt es als Ablage für seinen Ostfriesentee. Nimmt es wieder mit nach Hause und verschenkt es an einen Bergsteiger, damit er auch etwas von der Ostsee hat...

Gut ist die Idee von dem Rachefeldzug, nicht abgeurteilte Heroinhändler abzumurksen. Geht natürlich nicht in der Realität. Aber schon ein brauchbarer Gedanke. Bei 8 Milliarden Menschen weltweit gäbe es wohl schon ein paar. Würde nicht auffallen! Aber die Welt wohl besser machen...


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Veröffentlicht am 15.07.2023

Abschiednehmen, von den Großeltern, von Sylt, von der Jugend

Sylter Welle
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Der Jung fährt zum letzten Mal, so wie die Großeltern sagen, zu ihnen nach Sylt, nachdem er öfters mit ihnen dort war. Campingurlaub. Man kennt sich aus.
Jetzt werden sie zu alt dafür. Kein Camping mehr, ...

Der Jung fährt zum letzten Mal, so wie die Großeltern sagen, zu ihnen nach Sylt, nachdem er öfters mit ihnen dort war. Campingurlaub. Man kennt sich aus.
Jetzt werden sie zu alt dafür. Kein Camping mehr, sondern eine Wohnanlage. Der Jung eingeschmuggelt, so wie später an Strand, sparen... (das hängt bei den Älteren noch richtig drin!) Erinnerungen an frühere Aufenthalte dort, an familiäre Erlebnisse, Ansichten über seine skurrile Familie, einschließlich der besonders skurrilen Großeltern.
Über eine vom Aussterben bedrohte Generation, uff, ja genau, das ist es! Sie leben halt mit ihren Enkelkindern nur eine gewisse Zeit. Jeder hat sie und jeder vermisst sie dann – die Großeltern.
Schön, dass dies auch mal thematisiert wird…jetzt bin ich auch in der Generation, wo jede:r um mich herum, viele jedenfalls, plötzlich Enkelkinder haben und ich die Enkelkinder Bilder zu sehen bekomme. Der Kommentar dazu immer, ‚süß‘!
Großeltern vergöttern die Enkel. Kaum Arbeit mit ihnen, das liegt alles hinter ihnen, nur noch die Freude an den ‚süßen Kleinen‘. Stolz, guck guck, der stammt von mir ab…

Der Autor ist mir völlig unbekannt. Das Titelbild, ein Gemälde - der brennende Strandkorb Nr. 372, das Meer, der Strand... (ich bin noch nie in einem Strandkorb gesessen), Sylt die teure Insel...Die Schreibe ist eigenartig, der Autor sieht oft eher das Negative, der Geruch der harten Eier, doch gleichzeitig auch poetisch - die weichen Wangen der harten Oma.
Um Gotteswillen, denkt bestimmt ein jeder, der Großeltern hat, so wie vermutlich die meisten Menschen - das kommt mir so bekannt vor:
In meinem Fall waren es aber nicht die Großeltern, sondern die Mutter, die einem alles möglich Ausrangiertes vor die Füße warf, die einem ständig vollstopfte mit Nahrungsmittel, die anpflanzte… was nicht schlecht war, und bis heute, nach ihrem Ableben, bin ich sauer darüber, dass sie einen kerngesunden Kirschbaum, kerngesunde Brombeerbüsche und ebenso kerngesunde Himbeersträucher ausreißen ließ.

Zum einen liebevoll und auch voll mit witzigen Einlagen, zum anderen ein Stück Deutschlandgeschichte, Kriege, Flucht, Verlassen der alten Heimat.


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