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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2023

Ein wunderschönes Buch, im wahrsten Sinne!

Die Erinnerungsfotografen
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!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Das Fotostudio von Herrn Hirasaka ist ein magischer Ort: Hier, an der Schwelle zum Jenseits, können die Besucher aus Fotografien ihren persönlichen Lebensfilm ...

!ein Lesehighlight 2023!



Klappentext:

„Das Fotostudio von Herrn Hirasaka ist ein magischer Ort: Hier, an der Schwelle zum Jenseits, können die Besucher aus Fotografien ihren persönlichen Lebensfilm zusammenstellen. Hirasaka bietet dabei einen besonderen Service: Jeder Besucher erhält die Möglichkeit, zu einem bestimmten Moment seiner Vergangenheit zu reisen und eins der Fotos aufzufrischen. Ob eine einstige Erzieherin mit blasser Erinnerung ans Nachkriegs-Tokio, ein ermordetes Yakuza-Mitglied, das glaubt, nichts als eine bedauernswerte Schneise der Verwüstung hinterlassen zu haben, oder ein Mädchen aus perspektivlosen Verhältnissen – ihnen allen zeigt Hirasaka: Das Leben ist doch wunderschön, man muss nur im richtigen Moment hinsehen.“



Die japanische Autorin Sanaka Hiiragi hat den Roman „Die Erinnerungsfotografen“ verfasst. Wer glaubt, hier blanken Kitsch zu lesen, der irrt auf ganzer Linie! Hiiragi erzählt uns eine Geschichte, die mit allergrößter Sicherheit jeder gern erleben wollen würde!

Fotografien sind ja Erinnerungen selbst an einen bestimmten Moment aber was im Fotostudio von Herrm Hirasaka geschieht, übertrifft eigentlich alle Vorstellungskraft: Er lässt Bilder in gewisser Weise wieder aufleben! Hiiragis Geschichte berührt von der ersten bis zur letzten Seite komplett ohne Kitsch und Kllischee. Es ist eine Mischung aus Roman und Lebensweisheiten gleichermaßen denn Protagonist Hirasaka und seine Crew machen das, was sich schlussendlich jeder noch einmal wünscht: Gedanken/ Erinnerungen lebendig werden lassen/ auffrischen lassen. Hiiragi vermischt beide Genres äußerst gekonnt und zeigt dem Leser nicht nur die japanische Kultur auf, sondern auch, wie wunderbar es wäre, wenn es das Fotostudio von Hirasaka wirklich geben könnte. Allein die Gedanken lassen Gänsehaut aufkommen! Die verlorenen Seelen, die das Fotostudio aufsuchen haben alle, wie jeder von uns, ihren Lebensrucksack zu tragen und negatives erlebt. Hirasakas Möglichkeit ist ein Strohhalm und ein Rettungsanker gleichermaßen und er gibt den Kunden somit eine Stütze und eine Art Pflaster für ihre geschundenen Seelen. Die Botschaft ist bei allen Kunden die gleiche: „Das Leben ist doch wunderschön, man muss nur im richtigen Moment hinsehen.“ und diese legt sich wie ein warmer Mantel nicht nur um die Kunden sondern auch um den Leser selbst. Hiiragis Schreibstil ist unglaublich warm und ruhig. Sie erzählt der Situation entsprechend und verliert sich in keiner Person sondern ist stets fokussiert. Nach beenden des Buches kommt der Wunschgedanken nach genau so einem Fotostudio unweigerlich hoch. Wie schön wäre diese Vorstellung!

Was sich einerseits wie ein Märchen liest, ist dennoch eine absolut realistisch Botschaft die hier die Autorin Sanaka Hiiragi geschaffen hat: jeden richtigen Moment im Leben zu genießen! Fazit: Eine wunderbare und sehr emotionale Mischugn aus Roman und Lebensratgeber gleichermaßen welches nur aus einer japanische Feder stammen kann! Großartig und so voller Hoffnung! 5 absolut verdiente Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 25.10.2023

Grandios!

Historische Rosen
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Klappentext:

„Rosa mundi, Souvenir de la Malmaison, Frau Karl Druschki – die mal klangvollen, mal kuriosen Namen alter Rosen beschwören vergangene Zeitalter herauf: die Klostergärten des Mittelalters, ...

Klappentext:

„Rosa mundi, Souvenir de la Malmaison, Frau Karl Druschki – die mal klangvollen, mal kuriosen Namen alter Rosen beschwören vergangene Zeitalter herauf: die Klostergärten des Mittelalters, die Rosensammlung von Kaiserin Joséphine, das Rosenfieber der vorletzten Jahrhundertwende. Und jede dieser alten Rosen hat ihre eigene Geschichte, von Quatre Saisons, die in der Antike die Aphrodite-Tempel schmückte, bis zur Moschusrose, unter der schon Shakespeares Elfenkönigin Titania im ›Sommernachtstraum‹ ruhte.

Über fünfzig Rosensorten für den Garten werden in diesem Buch mit prachtvollen historischen Illustrationen, unterhaltsamen Texten und praktischen Informationen vorgestellt – berühmte Zuchtsorten ebenso wie die beliebtesten Wildrosenarten. Eine kurze Einführung zur Geschichte unserer Rosen, Tipps zu Auswahl, Pflanzung und Pflege sowie diverse Rezeptideen ergänzen die Sortenporträts. Ein liebevoll ausgestattetes Garten-, Lese- und Bilderbuch für Rosenfans und Neulinge.“



Die Autorin kennt der aufmerksame Leser bereits u.a. durch das Buch „Die alten Obstsorten“. Sofia Blind zeigt uns die vergessenen Sorten, die verborgenen Arten und bringt sie uns einerseits wieder ins Bewusstsein und dadurch werden wir zum Sortenretter! In ihrem aktuellen Buch geht es um historischen Rosensorten. Als Rosenliebhaberin und Sammlerin von mittlerweile knapp 170 Rosen war die Neugier hier besonders groß! Sie stellt uns in kurzen aber wieder sehr präzisen und aufschlussreichen Porträts die Sorten vor, botanische Zeichnungen untermalen das Gesamte, und gibt dem Leser ganz besonderes Wissen preis. Die Aufteilung im Buch ist äußerst stimmig und auch für Laien verständlich. Das Buch ist eine echte Bereicherung für alle Garten- und Rosenfreunde und mein persönliches Fazit: ich habe einen Züchter gefunden bei dem ich glatt 28 Rosen aus diesem Buch nachbestellen konnte! Erfolg somit auf ganzer Linie! 5 Sterne für diesen Wissensschatz!

Veröffentlicht am 22.10.2023

Ein ganz wichtiges Buch

Die Macht der Freude
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Klappentext:

„Glück und Lebensfreude scheinen für viele Menschen das wichtigste Ziel im Leben zu sein. Seltsam, dass wir uns dennoch so wenig darum kümmern. So war es auch bei Catherine Price. Als junge ...

Klappentext:

„Glück und Lebensfreude scheinen für viele Menschen das wichtigste Ziel im Leben zu sein. Seltsam, dass wir uns dennoch so wenig darum kümmern. So war es auch bei Catherine Price. Als junge Mutter fand sie sich in einem Alltag wieder, der fast nur noch aus Pflichterfüllung bestand. Sie beschloss, sich auf die Suche nach der Freude zu machen. Und als sie sah, wie spärlich die Forschung zu Spaß und Freude ist, startete sie selbst eine Umfrage, an der sich mehr als 1.500 Menschen aus aller Welt beteiligten.

Auf Grundlage dieser Recherche beantwortet sie Fragen wie: Was ist der Unterschied zwischen Freude und Glücklichsein, Zerstreuung, Spaß und Vergnügen? Und wie wirken eigentlich Dopamin und Serotonin? Am Ende entdeckt sie sogar eine Spaßformel, die hilft, sich wieder lebendig zu fühlen.“



Ja, das Thema Freude ist in der heutigen Zeit doch manchmal klein oder fällt oft gar nicht auf. Was ist Freude überhaupt und wann beginnt sie? Tut sie uns gut? Ist sie nur ein Trugschluss? Viele Fragen und viele Antworten bietet uns hier Autorin Cathrine Price. Ihr Schlüsselerlebnis für dieses Buch lässt mit allergrößter Sicherheit viele Leserinnen rot anlaufen weil sie es ebenfalls schon erfahren haben - aber lesen Sie selbst. Aber auch Männer werden hier ihre Antworten finden! Das Thema Freude wird von Price durch die aktuelle Zeit geführt. Es geht um Medienkonsum etc. und eben die Suche und dem Fund nach der Freude überhaupt. Wie andere Leser bereits ebenfalls festgestellt haben verzettelt sich Price hier und da in unnötigen Längen aber schlussendlich passt es schon irgendwie alles zusammen. Auch diese Längen haben ihre Berechtigung und geben Informationen und Wissen weiter. Manchmal ist es nur etwas viel oder komplex. Und nun wollen Sie wissen welche Spaßformel sie entdeckt hat? Ich kann Ihnen dieses Buch nur ans Herz legen und klar empfehlen denn das Thema Freude kommt in der heutigen Gesellschaft absolut zu kurz. Entweder zerfressen vor Neid oder eben nicht gönnen können sind viele Faktoren die das Thema Freude komplett untergraben. Wichtig ist aber immer das wir, jeder Einzelne von uns, die Freude aber für uns selbst immer noch zulassen können und diese genießen! Wenn wir dies verlieren oder vergessen, ist eigentlich bereits alles verloren. Ein Buch welches definitiv nachhallt und sehr zum nachdenken anregt! Hier wird sich jeder wiederfinden und so manche Erkenntnis dabei haben! 5 Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 22.10.2023

Als die Tiere den Wald verließen

Stadtnatur
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Klappentext:

„Ob Wildschweine in Berlin oder Wanderfalken in Köln – viele Wildtiere haben den urbanen Lebensraum längst für sich entdeckt. In einem Umland der Monotonie, geschaffen durch die moderne Land- ...

Klappentext:

„Ob Wildschweine in Berlin oder Wanderfalken in Köln – viele Wildtiere haben den urbanen Lebensraum längst für sich entdeckt. In einem Umland der Monotonie, geschaffen durch die moderne Land- und Forstwirtschaft, sind Städte zu Inseln der Vielfalt geworden. Ihre Natur ist inzwischen bunter und vor allem weniger

bedroht als auf dem Land – solange wir die weitere Verdichtung unserer Städte verhindern.

Josef H. Reichholf spricht Klartext, räumt mit gängigen Mythen auf und argumentiert gegen Nachverdichtung sowie eine pauschale Verteufelung fremder Arten. Zugleich zeichnet er ein liebevolles Bild von Waldkäuzen, Siebenschläfern & Co. und öffnet uns so die Augen für unsere tierischen Mitbewohner.“



Die Buchreihe von Josef H. Reichholf beim oekom-Verlag wird mit diesem Band fortgesetzt. Reichholf berichtet hier, wie der Titel bereits erahnen lässt, wie sich die Tiere in den Städten eine Art neue Heimat suchen bzw. sie mit ihr leben lernen. Als Landkind bin ich mit den Tieren unserer Region so auf dem Land aufgewachsen, aber als ich bei Freunden im Speckgürtel Berlins vor über 30 Jahren hörte, dass dort Wildschweine jede Nacht die Gärten unterpflügten, war ich verwundert und erstaunt. Reichholft erklärt hier sachlich, fachlich aber dabei wie immer sehr verständlich wie die Tiere den Wald verließen und sich die Städte entweder als Lebensraum nutzbar machen oder eben als Futterquelle erobern. Die Anzahl der Feinde ist eine andere, das Futter- und Lebensangebot ein anderes und all das machen sich die Tiere zu Nutze. Aber was heißt das für die Städte und deren Entwicklung? Reichholf mahnt wenn das Thema Städteverdichtung aufkommt und erklärt was dann für Schäden entstehen. Herrlich ist immer Reichholfs klare Sprache. Er schwurbelt nie drumherum sondern sagt klar was falsch und richtig ist und wo wir Menschen einfach nur falsch denken. Wenn Sie glauben das viele Tiere erst jetzt in die Städte wandern dann irren Sie gewaltig! Nur weil man sie früher nie gesehen hat, heißt das nicht, dass es sie dort noch nie gab! Tiere suchen immer den Menschen auf, das war so und wird immer so bleiben! Stellt sich nur die Frage wie diese Symbiose für beide Seiten ein Gewinn werden kann! Fazit: ein absolut lesenswertes Buch mit viel Wissen und ganz klarer Stellung zu diesem Thema! Ein lehrreiches Buch! 5 Sterne!

Veröffentlicht am 22.10.2023

Aus dem Schatten heraus ins Licht

All die Liebenden der Nacht
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Klappentext:

„Fuyuko ist 34 Jahre alt, Korrekturleserin und einsam. Sie lebt für ihre Arbeit, die sie mit selbstausbeuterischer Gewissenhaftigkeit verrichtet. Einzig der Spaziergang, den sie regelmäßig ...

Klappentext:

„Fuyuko ist 34 Jahre alt, Korrekturleserin und einsam. Sie lebt für ihre Arbeit, die sie mit selbstausbeuterischer Gewissenhaftigkeit verrichtet. Einzig der Spaziergang, den sie regelmäßig durchs nächtlich erleuchtete Tokio unternimmt, bereitet ihr neben dem Beruf Freude. Sie hat sich in ihrem Einsiedlerinnenleben eingerichtet, bis sie eines Tages in den Spiegel sieht und feststellt, dass sich ihr ganzes Dasein in einem einzigen Wort zusammenfassen lässt: miserabel.

In diesem Moment entscheidet sie, dass sich etwas ändern muss – und fasst einen folgenschweren Entschluss: Sie beginnt zu trinken. Was mit einem Feierabendbier beginnt, gerät allmählich außer Kontrolle, und bald verlässt Fuyuko das Haus nicht mehr ohne eine Thermoskanne Sake. Bisher bloß am Beckenrand wagt sie sich nun hinein ins Leben – und sinkt immer tiefer. Allein die zufällige Begegnung mit einem Mann namens Mitsutsuka bewahrt sie davor, unterzugehen.“



Ein neuer Roman von Mieko Kawakami und wieder mehr als tiefgründig und so besonders!

Hauptprotagonistin Fuyuko lebt ihr Leben mehr als intensiv: sie lebt für ihren Beruf aber ist das wirklich Leben? Fuyuko merkt irgendwann selbst, dass sie so nicht glücklich ist und bekommt einen neuen besten Freund: den Alkohol. Fuyuko glaubt, ohne ihn, geht nichts mehr, sie vertraut auf den Alkohol aber dass das nicht die Lösung sein kann, wissen nicht nur wir Leser! Kawakami zeichnet hier ein sehr feines und zerbrechliches Bild einer einsamen Frau, die irgendwann endlich erkennt ihr Leben neues Futter und neue Energie zu geben. Fuyuko muss raus aus ihrem Trott der sie definitiv nicht glücklich macht und der Rhythmus an dem sie sich so lange bereits festhält, nicht bis an ihr Lebensende das Wahre sein kann! Dies aber erstmal zu erkennen ist ein langer und harter Weg, der mehr als steinig und schwer werden wird. Kawakami zeigt hier eine aufwühlende Geschichte auf, in der sich wohl viele Leser wiederfinden werden. Dieses „auf sich selbst hören“ ist oft leicht gesagt aber das „Machen“ ist dann eben genau der springende Punkt. Die Autorin hat wieder einmal eine feine Sprache benutzt, die die Thematik klar benennt. Sie schweift nie ab, bleibt immer punktgenau auf ihrer Protagonistin und geht mit feinen analytischen Zügen und psychologischem Blick auf die Wunde zu und will versuchen sie zu versorgen. Ganz klar wieder ein Buch der Autorin welches grandios verfasst wurde und ich absolut nur empfehlen kann!