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Veröffentlicht am 31.10.2023

Ruhig und atmosphärisch - gelungener Roman

Im letzten Licht des Herbstes
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"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein ruhiger, aber sehr stimmungvoller Roman. Wir befinden uns im idyllischen Kleinstädtchen Solace in Kanada. Für die erst siebenjährige Clara steht die Welt Kopf. Ihre ...

"Im letzten Licht des Herbstes" ist ein ruhiger, aber sehr stimmungvoller Roman. Wir befinden uns im idyllischen Kleinstädtchen Solace in Kanada. Für die erst siebenjährige Clara steht die Welt Kopf. Ihre ältere Schwester Rose ist seit einigen Tagen spurlos verschwunden. Clara hängt an ihrer Schwester und steht jeden Tag am Fenster, um ihre Rückkehr nicht zu verpassen. Das Verschwinden von Rose wird zu einer großen Belastungsprobe für die ganze Familie. Die Mutter fällt in eine Depression und der Vater versucht irgendwie die Familie aufrecht zu halten. Als auch noch im Haus von Mrs. Orchard gegenüber, plötzlich ein Fremder einzieht, ist Clara verzweifelt. Sie soll doch Moses, den Kater der Nachbarin versorgen, seit diese im Krankenhaus liegt. Und warum wohnt in ihrem Haus plötzlich jemand Fremder?

Die Geschichte spielt in den 1970-iger Jahren und wird aus der Ich-Perspektive von Clara, Elizabeth (Mrs. Orchard) und Liam erzählt. Besonders berührt hat mich die Sichtweise der erst siebenjährigen Clara. Die Autorin versteht es ganz wunderbar, den drei Charakteren eine unterschiedliche Stimme zu geben und vorallem bei Clara den richtigen Ton zu treffen. Oftmals haben Autor:innen Probleme die Sichtweise von Kindern gekonnt darzustellen. Mary Lawson ist dies jedoch großartig gelungen. Ihre Sprache und ihr Verhalten wirken lebensecht und stimmig. Man spürt Claras Verzweiflung, ihr Pflichtbewusstsein und die Frage, wo Rose und Mrs. Orchard verblieben sind.
Letzere liegt im Krankenhaus und erkennt, dass sie nicht mehr viel Zeit hat. Sie lässt ihr Leben Revue passieren und denkt an die 1940-iger Jahre zurück, als sie glücklich verheiratet war. Doch ihr Glück ist nicht vollständig und ein schlimmer Vorfall verändert ihr Leben für immer. Dabei erfahren wir in Rückblicken, was damals passiert ist und warum Liam ein wichtiger Teil ihres Lebens war.

Liam ist ein eher phlegmatischer Typ. Nach der Trennung von seiner Frau, verlässt er Toronto und steht vor einem Neuanfang. Was ihn in die kanadische Kleinstadt führt, erfahren wir vorallem aus den Erinnerungen von Elizabeth. Wie sich der Stadtmensch in Solace, wo jeder jeden kennt fühlt, wird mit einem kleinen Augenzwinkern erzählt....

Besonders der Schreibstil und die Poesie, die Mary Lawson in ihrer Geschichte verpackt hat, konnte mich überzeugen und hielt mich in der Handlung gefangen.
Obwohl der Roman ruhig erzählt wird, gibt es jede Menge Spannung, die meine Neugierde durchgehend geweckt hat. Was ist mit Rose passiert? Welches Drama gab es um Elizabeth? Kann sich Liam an seine Vergangenheit erinnern? Wie wird seine Zukunft aussehen? Jede Menge Fragen, die alle beantwortet werden. Ein Roman, der mich wunderbar unterhalten hat und den ich in einem Rutsch durchgelesen habe.

Cover:
von links nach rechts:
drei englischsprachige Titel, das litauische Cover, das italienische und das französische Cover. Meiner Meinung nach kann keines der Cover mit dem wunderschönen deutschsprachigen mithalten.

Fazit:
Dieser wunderbare Roman hat mich auf ganzer Linie positiv überrascht. Daher spreche ich gerne eine Lesempfehlung aus!

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Spannend und atmosphärisch

Felix Blom. Der Schatten von Berlin
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Was habe ich dem zweiten Teil von Felix Blom entgegen gefiebert! Ich hatte das Buch sogar noch vor Veröffentlichung in der Hand, doch an der Kasse wurde es mir wieder abgenommen. Sie hatten den Krimi irrtümlicher ...

Was habe ich dem zweiten Teil von Felix Blom entgegen gefiebert! Ich hatte das Buch sogar noch vor Veröffentlichung in der Hand, doch an der Kasse wurde es mir wieder abgenommen. Sie hatten den Krimi irrtümlicher Weise zu früh aufgelegt und durften das Buch nicht verkaufen.....:(
So habe ich mir "Der Schatten von Berlin" dann bestellt, denn zum Datum der Veröffentlichung war ich nicht mehr mobil, um ihn im Buchladen kaufen zu können.

Felix Blom und Mathilde Voss haben zwar ihre Detektei gegründet, doch nachdem sie ihren ersten Fall erfolgreich gelöst haben, bleiben die zahlungsfähigen Kunden mit der Zeit doch wieder aus. Der Winter ist hart und die Menschen frieren und hungern. Die Nachricht, dass der Krögel abgerissen werden soll, erschreckt nicht nur die Bewohner des Viertels, sondern auch auch Felix und Mathilde, die ebenfalls ihre Bleibe verlieren würden. Da kommt ihnen doch noch ein Auftrag zu Hilfe. In der Gruft eines kürzlich verstorbenen Archäologie-Professors wurde eingebrochen und in Folge dessen Sarg aufgebrochen. Komischer Weise wurde aber nichts gestohlen. Blom ist jedoch misstrauisch geworden und beginnt Nachforschungen anzustellen. Dabei führen einige Spuren zu seinem Ziehvater Arthur Lugowski. Als eine grauenhaft verstümmelte Leiche gefunden wird, die aus den Reihen des Gangsterbosses stammt, kommt der Verdacht auf, dass jemand Lugowski auf die Zehen steigen will. Doch da wird eine weitere Leiche gefunden, die zur rivalisierenden Gang gehört...

Alex Beer hat sich wieder von einer tatsächlichen Meldung in der Berliner Gerichtszeitung anno 1879 inspirieren lassen. Basierend auf diesen Bericht hat sie ihre fiktive Geschichte rund um Felix Blom und Mathilde Voss aufgebaut. Die beiden sind ein richtig cooles Ermittler-Pärchen, welches mir immer mehr ans Herz wächst. Die Figuren sind, bis zum letzten Nebencharakter, sehr lebendig gezeichnet. Der Blick in die Bandenkriminalität dieser Zeit hat wieder sehr viel Spaß gemacht und hat mir spannende Stunden beschert. Das Tempo ist hoch und man fliegt nur so durch die Seiten.
Was ich aber besonders an den fesselnden historischen Krimis der Autorin liebe, ist die tolle Atmosphäre. Diese wird von der Autorin wieder absolut authentisch dargestellt. Man hat das Gefühl, dass man gemeinsam mit ihren Protagonisten im 19. Jahrhundert wandelt und die spannnenden Abenteuer direkt miterlebt.

Alex Beer hat mich wieder richtig an der Nase herumgeführt und immer wieder falsche Fährten gestreut. Zum Ende hin wird es extrem spannend. Felix hat sich einen ganz besonderen Clou ausgedacht, der meine Nerven gewaltig strapaziert hat.
Die Wartezeit auf den nächsten Band fällt wieder sehr, sehr schwer.....

Fazit:
Auch der zweite Band rund um den ehemaligen Meisterdieb Felix Blom und Mathilde Voss konnte mich wieder richtig überzeugen. Spannend, atmosphärisch und wieder absolut gelungen!

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Wieder hochbrisant und sehr aktuell

Solothurn hüllt sich in Schweigen
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Der sechste Fall von Dominik Dornach benötigte etwas Zeit, um zu mir zu kommen. Ich erhielt zuvor ein ganz anderes Buch vom Verlag, dessen Cover diesem sehr ähnelte. Und bis dann alles abgeklärt war, dauerte ...

Der sechste Fall von Dominik Dornach benötigte etwas Zeit, um zu mir zu kommen. Ich erhielt zuvor ein ganz anderes Buch vom Verlag, dessen Cover diesem sehr ähnelte. Und bis dann alles abgeklärt war, dauerte der Postweg ebenfalls wieder sehr lange.
Der Krimi startet temporeich mit dem Auffinden der toten Studentin Vanessa Kurth, die als Informantin für die Polizei arbeitete. Kurze Zeit später wird eine unbekannte männliche Leiche gefunden. Vermehrt führen die Spuren zu Boran Baddour aus einem deutsch-arabischen Familienclan.

Dominik und sein Team beginnen zu ermitteln. In diesem Teil bekommen sie eine neue Staatsanwältin vor die Nase gesetzt, die sich Dominik gegenüber sehr abweisend und kühl benimmt. Casagrande wird daher umso schmerzlicher vermisst.
Die Fäden scheinen bei einem Mafia Clan zusammenzulaufen. Auch diesmal ist Dominiks Tochter Pia wieder mit dabei. Sie hat die tote Studentin flüchtig gekannt und beginnt selbst zu recherchieren. Pia hat einen Teil ihrer polizeilichen Ausbildung fast abgeschlossen und findet sich bei ihren Nachforschungen schnell in einem Nest aus Drogen und Korruption wieder, was auch Dominik an seine Grenzen bringt.

Die Krimis des Schweizer Autoren lassen sich mit anderen aus diesem Genre nicht wirklich vergleichen. Sie sind immer hochaktuell und politisch brisant. Die Spannung erinnert eher an einen Thriller und der Autor hat auch keinerlei Bedenken einer der Hauptfiguren sterben zu lassen.
In diesem Krimi spricht Christoph Gasser vorallem die Clan-Kriege an, die sich immer mehr auch in westlichen europäischen Ländern, wie Schweden, häufen. Auch brisante Themen, wie der Ukraine Krieg, die Söldnergruppe Wagner und organisierte Kriminalität, finden in die Handlung.

Der Spannungsbogen ist hoch und die Handlung wie immer temporeich und sehr komplex. Die Menge an Figuren ist ebenfalls beträchtlich. Dewegen würde ich empfehlen die Reihe von Band 1 an zu lesen.
Obwohl es auch wieder einige Einblicke in das Privatleben von Dominik und seiner Tochter gibt, bleibt die Krimihandlung im Vordergrund.

Auch wenn kein schweizer Dialekt verwendet wird, schwingt das Lokalkolorit immer mit. Man erfährt einige historische Hintergründe zu Solothurn, die perfekt in die Handlung miteinbezogen sind.
Am Ende befindet sich wieder ein Glossar mit schweizer Begriffen, die man als Österreicher:in aber kaum oder nicht wirklich benötigt.

Was mir diesmal weniger gut gefallen hat, war eine Wendung, die der Autor bereits in einer der letzten Krimis angewandt hat. Einmal finde ich dies glaubwürdig, aber ein zweites Mal war mir diese Wendung einfach zu weit her geholt und unglaubwürdig.

Fazit:
Wieder ein hochbrisanter und aktueller Krimi des Autors, der mich gefesselt hat. Die ganze Reihe ist wirklich etwas ganz Besonderes in diesem Genre.

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Veröffentlicht am 23.09.2023

Humorvolle und kurzweilige RomCom

Ein Hund für zwei
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Antonio Papadea, kurz Tony, arbeitet seit zehn Jahren an einer Tankstelle. Er lebt sehr einfach und lieber alleine, denn er findet, dass er einer Frau nichts bieten kann. Deshalb stürzt er sich lieber ...

Antonio Papadea, kurz Tony, arbeitet seit zehn Jahren an einer Tankstelle. Er lebt sehr einfach und lieber alleine, denn er findet, dass er einer Frau nichts bieten kann. Deshalb stürzt er sich lieber in zahlreiche One-Night-Stands und Affären, anstatt sich dauerhaft zu binden. Sein Traum wäre endlich eine eigene Tankstelle zu besitzen ....und ein Hund, damit er sich nach Arbeitsschluss nicht so alleine fühlt. Doch für ein Tier muss man sich Zeit nehmen und ein Vollzeitjob ist für das Tierheim ein Ausschlussfaktor und ihm wird deswegen eine Vermittlung verweigert.
Isabelle Neumeier verdient zwar als Cover-Designerin nicht schlecht, aber auch sie fühlt sich nach der On-Off Beziehung zu ihrem Freund, die nun endgültig gescheitert ist, alleine. Zusätzlich kritisiert ihre Chefin sie ohne Unterlass und bürdet ihr absichtlich immer mehr Arbeit auf. Auch Isabelle wünscht sich einen Hund, der am Abend auf sie wartet. Als sie ebenfalls vom Tierheim abgewiesen wird, treffen Tony und Isabelle enttäuscht vor den Toren des Heimes aufeinander. Die beiden haben einige Zeit zusammen die Schulbank gedrückt und sind überrascht sich nach langer Zeit wiederzusehen. Tony hat nie vergessen, dass Isabelle ihn als Einzige nie ausgelacht hat, als er wiederholt von Lehrern und Mitschülern bloßgestellt wurde. Bald stellen sie fest, dass sie verschiedene Arbeitszeiten haben und sich einen Hund "teilen" könnten. Im nächsten Tierheim treten sie als Pärchen auf und dürfen den Labrador-Mischling "Buddy" mit nach Hause nehmen. Tony übernimmt Buddy tagsüber und Isabelle holt ihn nach Büroschluss bei Tony ab. Doch bald bemerken beide, dass sie so einige Dinge nicht bedacht haben..

Mit "Ein Hund für zwei" hat Thorsten Steffens eine amüsante Romantic Comedy geschrieben, die mich sehr gut unterhalten hat. Unsere Hauptprotagonisten Isabelle und Tony sind grundverschiedene Charaktere. Nicht nur ihre Arbeitszeiten sind unterschiedlich...auch ihre Lebensart. Während Tony ordentlich ist, sich gesund ernährt und Sport betreibt, sich aber "dumm" fühlt und noch kein einziges Buch gelesen hat; liebt Isabelle Bücher, betreibt kaum Sport und ernährt sich fast nur von Fertiggerichten. Ihr bester Freund ist Kostas, der wie Tony, griechische Wurzeln hat.

Der Schreibstil von Thorsten Steffens hat mir sehr gut gefallen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und habe mich bei vielen Szenen köstlich amüsiert. Spritzige Dialoge und humorvolle Wendungen geben dem Ganzen den perfekten "touch". Sehr gefallen hat mir auch die bildhafte Erklärung von Isabelles Job als Cover-Designerin. Ich habe mit Isabelle richtig mitgelitten, die Überstunden anhäuft und von ihrer Chefin richtiggehend gemobbt wird.

Obwohl der Roman ein humorvoller Wohlfühlroman (mit Hund) ist, hat der Autor auch ernste Themen miteingewoben, wie Mobbing oder den Unterschied zwischen Menschen, die gut verdienen und anderen, die gerade noch über die Runden kommen.

Einziger Kritikpunkt war für mich, dass ich das Kribbeln zwischen Tony und Isabelle nicht wirklich gespürt habe. Bis zum Zeitpunkt, als sich ihre Gefühle zueinander verändern, fand ich die Freundschaft der Beiden sehr authentisch beschrieben. Sowohl Tony, als auch Isabelle sind sehr gelungen dargestellt und haben Ecken und Kanten. Als sich die beiden jedoch ineinander verlieben, konnte ich ihre Gefühlswelt nicht gänzlich nachvollziehen. Mir war der Übergang von Freundschaft zu tieferen Gefühlen zu abrupt und nicht richtig greifbar.

Fazit:
Wer gerne Liebesgeschichten mit Hund liest und sich auf ein humorvolles Abenteuer einlassen möchte, ist bei "Ein Hund für zwei" richtig! Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und kann diese RomCom empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.09.2023

Wunderbare musikalische Zeitreise

Beat Girls – Die Bühne gehört uns
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München 1966. Politisch, musikalisch und gesellschaftlich sind die Sechziger Jahre die Zeit der großen Veränderungen und Umbrüche. Die Jugend möchte sich nicht in das enge Korsett der Eltern pressen lassen ...

München 1966. Politisch, musikalisch und gesellschaftlich sind die Sechziger Jahre die Zeit der großen Veränderungen und Umbrüche. Die Jugend möchte sich nicht in das enge Korsett der Eltern pressen lassen und beginnen aufzubegehren - sei es in Demos gegen den Vietnamkrieg, Studentenstreiks oder die Revolution bei der Empfängnisverhütung durch die Pille. Trotzdem sind Frauen nach wie vor dem Ehemann untergeordnet und dürfen nur mit seiner Genehmigung arbeiten oder den Führerschein machen.....nur zwei von vielen Fakten dieser Zeit.
In "Beat Girls" widmet sich Anika Schwarz aka Angelika Schwarzhuber sich neben einigen dieser Themen aber vorallem der Musik dieser Zeit. Die "Swinging Sixtees" ist die Ära der ganz Großen, wie den Beatles oder Rolling Stones, die heute bereits zu Legenden geworden sind und noch immer mit Begeisterung von allen Altersklassen gehört werden.

Der Roman spielt 1966, meinem Geburtsjahr, und handelt von vier sehr unterschiedlichen Frauen, die zufällig aufeinandertreffen und Freundinnen werden. Ihre Gemeinsamkeit ist die Liebe zur Musik.
Monika ist zwanzig Jahre alt, lebt und arbeitet in der Metzgerei ihrer Familie. Der Job füllt sie nicht aus und ihre große Liebe gilt der Musik. Sie spielt Gitarre und komponiert ihre Lieder selbst. Ihr Bruder Siegfried ist Musiklehrer und Mitglied der Band "Charlys Beatboys". Eine eigene Band wäre auch Monis großer Traum.
Rita ist ebenfalls zwanzig und arbeitet mit ihrer Mutter Angie in deren Musikbar.
Inge ist 25, Verkäuferin und bereits Witwe. Sie hat bei Monikas Bruder Gitarrenunterricht und trauert noch immer um ihren Mann. Immer öfters greift sie daher zum Alkohol, um ihren Kummer zu vergessen.
Die Vierte im Bunde ist Peggy Sue. Sie ist Amerikanerin und folgte ihrem Mann, der in Deutschland stationiert ist, nach Europa. Doch in letzter Zeit verändert Harry sich immer mehr zum kontrollsüchtigen und auch gewalttätigen Ehemann.

Als die vier Frauen ihre gemeinsame Liebe zur Musik entdecken, möchte sich Moni ihren großen Traum erfüllen und eine eigene Mädchengruppe gründen. Doch in den Sechziger Jahren sind Girl-Bands etwas unvorstellbares. Die vier Frauen versuchen es trotzdem und treten erstmals in "Angi's Vogelbar" unter den Namen "Monaco Birds" auf, wo auch Monis Bruder mit seiner Bänd öfters spielt. Mit viel Begeisterung und Freude an der Musik üben die Mädels so oft sie können. Dann erfahren sie, dass in Angies Vogelbar demnächst ein Wettbewerb stattfinden soll. Den Gewinnern winkt ein Plattenvertrag. Doch die Mädels haben nicht mit der Eifersucht und Häme einiger männlicher Musikkollegen und mit Peggy Sues Ehemann gerechnet....

Ich bin richtig durch sie Seiten geflogen, denn Moni, Peggy Sue, Rita und Inge habe ich schon auf den ersten Seiten ins Herz geschlossen. Durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin war ich immer mitten im Geschehen. Man spaziert durch das München der Sechziger Jahre und erlebt die Musikszene hautnah mit. Ich bin live bei den Proben dabei, ärgere mich über die gehässige Schwägerin von Monika und erlebe die Beatles bei ihrer Ankunft in München. Den Flair dieser Zeit hat Anika Schwarz perfekt eingefangen.
Die Probleme, die jede der vier jungen Frauen mit sich herumträgt, haben mich aufgewühlt - besonders Peggy Sue hat es mit ihrem GI nicht wirklich einfach.

Den halben Stern Abzug gebe ich für das Ende, welches mir zu rosarot und zu offen war. Allerdings habe ich auch erst danach bemerkt, dass es noch einen Folgeband geben wird, in dem die offenen Fragen sicherlich beantwortert werden. Außerdem sehe ich noch einige Probleme auf die Mädels zukommen - deshalb freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, die bereits im Oktober veröffentlicht wird!
Danke Anika Schwarz, dass wir nicht so lange warten müssen, denn ich kann es kaum erwarten weiterzulesen!

Fazit:
Eine wunderbare musikalische Zeitreise, sowie eine Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt, Trauerbewältigung und Mut. Ein ganz wundervoller erster Teil dieser Dilogie und eine Leseempfehlung von mir für alle Musikbegeisterten.

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