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Veröffentlicht am 04.11.2023

da gefriert einem beim Lesen das Blut in den Adern -toller 8.Teil von Julia Schwarz

Die eiskalte Kammer: Thriller
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Mittlerweile der 8.Band der Julia Schwarz-Reihe und das Blut gefriert wirklich in den Adern, während des Lesens.

Florian und Julia stecken mitten im Ermittlungsstress und Elternschaft. Die schlaflosen ...

Mittlerweile der 8.Band der Julia Schwarz-Reihe und das Blut gefriert wirklich in den Adern, während des Lesens.

Florian und Julia stecken mitten im Ermittlungsstress und Elternschaft. Die schlaflosen Nächte, das Gedankenkreisen um die Mordfälle, ständig neue Opfer, verstörende Videos halten sie ordentlich auf Trab.

Eine tote Frau arrangiert als Autounfall, bei der aber schnell klar wird, dass sie schon vorher gestorben und über Monate tiefgekühlt wurde.

Auch Florian hat mit einem ähnlichen Fall zu tun und schnell wird klar, dass hier ein Serienkiller am Werk ist, der auf perfide Art eine Inszenierung daraus macht.
Ein Wettlauf gegen die Zeit bricht an, die Ermittlungen laufen auf Hochtour, Tatverdächtige gibt es genug und doch fehlt der Bezug, auf welche Weise die Opfer aufgegriffen werden und warum sie tiefgefroren werden.

Ich hatte eine Gänsehaut nach der anderen, besonders nach der schockierenden Aufklärung, bei dem selbst der Kamin, Wärmflasche und Co. Zeit brauchten, um mein Blut wieder zum laufen zu bringen.

Die Autorin schafft es immer wieder, die Leser in ein Verwirrspiel zu führen, jede Richtung, jeder Verdacht wird schnell wieder verworfen und dieses Mal gab es so viele Personen, denen man nicht wirklich begegnen möchte, doch das große Finale und die Art, wie alles aufgeklärt wird, hat mich entsetzt, schockiert und gleichzeitig erleichtert.

Auch im familiären Bereich gibt es ein paar Veränderungen, was mich irgendwie gefreut hat, obwohl ich Julia zeitweise ziemlich sturköpfig, zickig und unvernünftig fand. Eine Gratwanderung zwischen Mutter sein und Job.

Insgesamt ein wirklich spannender, abgründiger Thriller und ein gelungener weiterer Fall, der sowohl Leser als auch Ermittler an ihre Grenzen bringt.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Liebe, die allen Stürmen des Lebens trotzt - ein sanfter, gefühlvoller Auftaktroman

In Liebe, deine Lina (Mühlbach-Saga 1)
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Da ich die bewegende Art zu schreiben der Autorin sehr gern mag und dieser Roman gleichzeitig für mich ein Stück Heimat und Kindheitserinnerung vermittelt, wollte ich den Roman unbedingt lesen.

Sanft, ...

Da ich die bewegende Art zu schreiben der Autorin sehr gern mag und dieser Roman gleichzeitig für mich ein Stück Heimat und Kindheitserinnerung vermittelt, wollte ich den Roman unbedingt lesen.

Sanft, unaufgeregt und voller Gefühl und Emotionen wird hier das Leben einer jungen, impulsiven und fröhlichen Frau geschildert, der als Halbwaise die richtige Aufklärung fehlt und aufgrund einer dummen Unachtsamkeit von den Bewohnern ihres Dorfes gemieden und abgestraft wird. Ohne Arbeit, fehlendes Geld und der eh schon vorhandenen Armut und Alberts Zerrissenheit zwischen elterlichen Forderungen, drohender Enterbung und Feigheit bleibt ihr nichts anderes übrig, als mit ihrer kleinen Tochter das Angebot von Karl anzunehmen.

Und dieser Karl ist in meinen Augen wirklich ein tapferer, verständnisvoller und verantwortungsbewusster Mensch, den man sofort ins Herz schließt und der selbst miterlebt hat, wie verletzend Vorurteile und festgefahrene Meinungen sein können und wie chancenlos man ist.

Das neue Leben, das sie in Bremen beginnen, wird schön umschrieben. Für mich gleichzeitig ein Stück Kindheitserinnerung, an alte bekannte Orte, Sehenswürdigkeiten geführt zu werden und zu sehen, wie beide versuchen, das Beste aus ihrer nicht ganz unkomplizierten Situation zu machen. Karl kämpft um Lina und seine Adoptivtochter, während man einen intensiven Einblick in die Gefühlswelten erhält.

Dabei sind ihnen ihre neuen Freunde eine Hilfe, die für Ablenkung einer völlig anderen Lebensweise als Lina es gewohnt ist sorgen, jedoch gibt es auch so manches Erlebnis, was einem die Tränen in die Augen treibt. Zumal Charlotte, je größer sie wird, Fragen stellt und es sich nicht vermeiden lässt, Kontakt zum Vater zu haben. Auch hier hat sie einen Kinderfreund, den jungen August, mit dem sie durch die enge Freundschaft zwischen ihren Eltern große Unterstützung erhält.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich in die Geschichte gefunden habe. Anfangs war Lina für mich sehr sprunghaft, oberflächlich und arglos und es hat mir dieses gewisse Gefühl und Verständnis gefehlt. Während Karl mein Herz von Anfang an erobert hat, dauerte es bei Lina, weil sie oft egoistisch, stur und fordernd auftrat, was immer mal wieder durchblitzte.

Zudem war auch das Verhalten ihres Bruders Walter für mich nicht ganz verständlich und akzeptabel, Umstände hin oder her. Zeitweise hätte ich mir insgesamt ein klein wenig mehr Spannung und Abwechslung gewünscht, an einigen Stellen zog sich das Buch und einige Abläufe wiederholten sich.

Es ist auf jeden Fall anders als von den bisherigen Büchern gewohnt, auch wenn ich zum Schluss dann doch ziemlich mit den Tränen kämpfen musste, weil mich die besondere Verbindung zwischen Karl und Charlotte sehr berührt hat und ihr Zwiespalt großartig umschrieben wurde.

Das Ende wirkt etwas abrupt, lässt einiges an Fragen offen, aber es gibt ja einen Folgeband, auf den ich mich trotz einiger kleiner Kritikpunkte dennoch sehr freue.

Ein Buch, das sehr emotional über folgenreiche Entscheidungen und Handlungen erzählt und auf sanfte, bewegende Weise zeigt, dass es immer Menschen gibt, die in Not da sind und einem helfen, die Stürme des Lebens zu überwinden und einem helfen, den Platz im Herzen eines anderen zu finden.

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Veröffentlicht am 28.10.2023

Frauenpower, Zusammenhalt und die große Liebe -gelungener Auftakt einer Familiensaga

Gut Friesenhain - Zwischen Traum und Freiheit
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Mirjam Müntefering schreibt unter dem Pseudonym Lotte Grünewald einen wundervollen Auftakt eines Pferdegutes im Münsterland, auf dem die Grafenfamilie von Scheweney lebt.

Trotz aller Konventionen des ...

Mirjam Müntefering schreibt unter dem Pseudonym Lotte Grünewald einen wundervollen Auftakt eines Pferdegutes im Münsterland, auf dem die Grafenfamilie von Scheweney lebt.

Trotz aller Konventionen des Adels und der ehelichen, weiblichen Pflichten ist das Leben dort ein schönes Miteinander, auch mit den Angestellten.

Abwechselnd erlebt man die Geschichte der drei Geschwister Wilhelm, Clara und Luise und der Tochter des Stallknechts Marie. Während der träumerische, bücherliebende Wilhelm nach und nach die Verantwortung des Gestüts übernehmen soll, Clara als die ausgeglichene, vernünftige Seele auch hofft, einen größeren Part auf dem Gestüt einnehmen zu dürfen, strebt die lebensfrohe, sprunghafte und eigensinnige Luise einem Studium als Tierärztin an und setzt sich für die Rechte der Frauen und dem Schutz von Minderjährigen ein.

Sie spielt auch den Hauptpart des 1.Teils und trotz der Länge des Buches gibt es genügend Abwechslung, Dramatik und Geschehnisse, die durch die Szenenwechsel der drei Frauen und ihrer jeweiligen Erlebnisse für gute Unterhaltung und Spannung sorgen.

Auch Marie hat mir in ihrer treuen, liebenswerten und hilfsbereiten Art sehr gefallen. Die besondere Beziehung zu den beiden Schwestern war einfach großartig und ihre heimliche Schwärmerei für Wilhelm zusammen mit ihrem schwierigen Training eines geheimnisvollen, ängstlichen Friesenhengstes passten toll in die Geschichte.

Eine Geschichte voller Mut, Zuversicht, Frauenpower, in einer Zeit voller politischer Veränderungen und Herausforderungen stellt sich in diesem Teil Luise der Entscheidung zwischen Verantwortung, Etikette, Erwartungshaltung und ihrem eigenen Freigeist und Wunsch, etwas bewegen zu wollen, zugunsten anderer Benachteiligter. Dieser Weg ist steinig und schwer und bringt sie oft an den Rand der Verzweiflung.

Dabei begegnet man interessanten, sympathischen Persönlichkeiten, erlebt so manche Überraschung und Wendung, die die Spannung zusätzlich hebt und emotional ordentlich durchrüttelt, weil man mit allen drei Frauen so mitfühlen kann, ihre Empfindungen, Wünsche versteht und so manches Mal schmunzeln muss, weil sie so gute Verbündete sind, die füreinander da sind und sich auch einiges einfallen lassen, um sich gegenseitig zu helfen. Da kommen auch einige Geheimnisse an die Oberfläche, die ich nicht erwartet habe, die Vorfreude auf die Geschichten von Clara und Marie jedoch noch verstärken.

Eine schöne neue Reihe, fesselnd, romantisch und emotional mit gutem Unterhaltungsfaktor.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

genialer Abschluss der Tales of Sylt Reihe - der stärkste Teil von allen

Kein Ozean zu tief
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Das große Finale der Tales of Sylt Reihe und was für ein genialer Abschluss. Das war für mich das stärkste und emotionalste Buch von allen. Die Autorin zeigt auf so besondere Art, was es heißt, seinem ...

Das große Finale der Tales of Sylt Reihe und was für ein genialer Abschluss. Das war für mich das stärkste und emotionalste Buch von allen. Die Autorin zeigt auf so besondere Art, was es heißt, seinem inneren Kompass zu folgen, selbst wenn sich manches verschieben sollte, so findet er doch immer wieder den Weg nach Hause.

Die beiden Protagonisten Lou und Kai sind beide absolut authentisch, sympathisch und stehen zu dem, was ihr Herz ihnen sagt. Während Lou sich entscheidet, dem Unternehmen ihrer Eltern den Rücken zu kehren und ihr Studium abzubrechen, um als Travelbloggerin zu arbeiten, bei dem sie ihr Hobby zum Beruf macht, kommt ihr ein schlimmer Zwischenfall des berühmten Extremfotografen Kai wie gerufen und da sein Image dabei ganz schön Schaden genommen hat, tun sie sich zusammen.
Ihre Ideen und die Umsetzung sind klasse, auch wenn es ihnen die Familie nicht ganz einfach macht und wenig Verständnis zeigt. Doch trotz aller Hürden, Zweifel und Zwischenfälle folgen sie ihrem Herzen, dass nicht nur für ihr Hobby schlägt, sondern bald schon ganz andere Takte anschlägt.

Diese Slow Burn Romanze hat mich wirklich berührt, weil sie so besonders war, so sanft und gefühlvoll, mit all den inneren Konflikten, den verdrängten Erlebnissen und auch einem Vorfall, der alles, was so schön angefangen hat, zu zerstören droht. Das hat mich richtig überrascht, denn es war eben nicht dieses allzu bekannte und fast schon absehbare Auf und Ab, was nur von Missverständnissen lebt und man nicht miteinander spricht, dennoch überrumpelt einen diese Situation. Obwohl man weiß, es muss gut ausgehen, hab ich doch ziemlich gehofft und gebangt.

Auch in diesem Teil gehen die „Emil“ Chats zwischen Lou und ihren Freundinnen weiter, die in allen Bänden schon Kult sind und bringen ordentlich Wind und einiges an Humor mit rein. Beste Freundinnen eben, auf die man sich verlassen kann.

Diese Mischung aus Sylt-Feeling, Inselhopping und einer genialen Sighseeingtour, best friends, Ruhezeit im berühmten und gemütlichen Leuchtturmcafé mit etlichem Humor und einer Lovestory, die wirklich zu Herzen geht, hat Alexandra einen schönen Abschluss dieser Reihe gezaubert, an die man wirklich gerne zurückdenkt. Mit schönen Details, einem bewegenden Schreibstil und einer Story die ziemlich viel Gänsehaut verschafft war es eine schöne Reise nach Sylt, die man nicht so schnell vergessen wird.
Die Konstellation der beiden Sprecher, Gabriele Pietermann und Sebastian Fitzner, ist zum Glück auch in diesem Teil geblieben, so hat man noch mehr Bezug zu der Reihe und es hat echt Spaß gemacht, beiden zuzuhören, weil ihre Stimmen zu den beiden Protas perfekt gepasst haben und genau die richtige Stimmung übermittelt haben. Von Humor, Herzschmerz, Romantik, einfach alles dabei, damit es lebendig wirkt und man sich unterhalten fühlt.

Die Bedeutung des Titels wird mehrmals aufgegriffen und die Erklärung dazu ist richtig schön, genauso wie das wieder mal ansprechende Cover.

Eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 10.10.2023

historischer Roman, mitreißend, überraschend, emotional und spannend - große Leseempfehlung

Das Kontor der Düfte
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Die langersehnte Fortsetzung einer berührenden, mitreißenden Familien-Saga. In 4 Teile unterteilt erlebt man den Werdegang der liebenswerten Familie von Löwenstein, die mit ihrem Gewürzhandel in Hamburg ...

Die langersehnte Fortsetzung einer berührenden, mitreißenden Familien-Saga. In 4 Teile unterteilt erlebt man den Werdegang der liebenswerten Familie von Löwenstein, die mit ihrem Gewürzhandel in Hamburg ein traditionsreiches Unternehmen führen. Allerdings stehen die Zeichen auf Sturm, denn der 2.Weltkrieg scheint unvermeidbar, was auch Auswirkungen auf das Unternehmen und die Familie hat.

Mittlerweile sind Gretas und Carls Kinder fast erwachsen und während Helenes Herz ganz für die Firma schlägt, tendiert Paul eher dazu, mit den Gewürzen zu kochen.
Unbemerkt geraten sie in den Fokus der Nazis, denn Gretas Vater ist Jude.

Was daraufhin passiert, war Spannung pur, ich bin durch die Seiten geflogen, konnte es nicht glauben, was die Familie alles durchmachen musste und und welcher Methoden man sich bedient hat, um gegen Juden, Kommunisten und Gegner der Partei vorzugehen.

Die Kombination aus der Tätigkeit im Kontor, der Verwendung der verschiedenen Gewürze, neben den furchtbaren Ereignissen des 2.Weltkriegs und dem Zusammenhalt der Familie hat mich von Anfang bis Ende begeistert und oftmals auch überrascht.
Auch wenn ich Helene oftmals etwas zu gutgläubig und leichtsinnig hielt, so fand ich es großartig, wie die von Löwensteins mit allem umgegangen sind und sich dem Unvermeidlichen gestellt haben.

Spannung, Dramatik, Schicksalsschläge haben eben so ihren Platz wie Romantik, Zuversicht und Mut.
Historisch gut recherchiert erlebt man einen Roman, der einen sämtliche Emotionen durchleben lässt und so manche Überraschung parat hat.

Authentisch so gut, dass man zeitweise das Gefühl hatte, Düfte, Spannung, Gefahr und knisternde Gefühle persönlich wahrnehmen zu können.

Eine dunkle Ära, in die die von Löwensteins aber ganz viel Licht und Wärme bringen, weil sie kämpfen, um das, was sie lieben und was sie sind.

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