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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2017

Packende Familientragödie

Was ich euch nicht erzählte
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Ich habe die Hoffnung, dass das Buch aus der Fantasie von Celeste Ng stammt und nicht Ähnlichkeiten mit ihrer Familiengeschichten hat. Denn es ist brutal. Nicht wie Chris Carters Thriller. Da hat man das ...

Ich habe die Hoffnung, dass das Buch aus der Fantasie von Celeste Ng stammt und nicht Ähnlichkeiten mit ihrer Familiengeschichten hat. Denn es ist brutal. Nicht wie Chris Carters Thriller. Da hat man das Gefühl, dass es nur brutale Fantasie ist, die zum Glück nicht in die Tat umgesetzt wird. Aber Ng beschreibt mit so vielen Details die Familie Lee, deren Leben in tausend Scherben daliegen und jeden Tag noch viel mehr offenbart werden. Inhaltlich geht es um den Tod eines jungen Mädchens, die nicht mehr wusste, wer sie war und nur das getan hat, was ihre Eltern ihr befohlen hatten. Mehr kann ich gar nicht dazu schreiben, weil nur noch Spoiler herauskommen würde, was ich nicht will bei so einem Buch, was einem sehr zum Nachdenken bringt. Allerdings wohl eher weniger für ein Weihnachtsgeschenk geeignet, was derzeit kurz bevor steht. Außer jemand will einem zeigen, dass man diesen Bann von Perfektionismus brechen muss, da man ansonsten niemals wahrhaft glücklich leben wird.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Großartig

Liebe mit zwei Unbekannten
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Ich bin hin und weg. Ich liebe Antoine Laurain. Jeder, der von einem romantischen Roman in diesem Jahrhundert nach der bittersüßen Art von Jane Austen sucht, ist hiermit gut bedient. Unbedingt lesen und ...

Ich bin hin und weg. Ich liebe Antoine Laurain. Jeder, der von einem romantischen Roman in diesem Jahrhundert nach der bittersüßen Art von Jane Austen sucht, ist hiermit gut bedient. Unbedingt lesen und dem Charme Laurains bis in die Ewigkeit verfallen.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Meisterwerk des Thrillergenres

Sein blutiges Projekt
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"Sein blutiges Projekt - Der Fall Roderick Macrae" von Graeme Macrae Burnet ist so fantastisch realistisch ausgeschmückt, dass ich als Leser je tiefer ich in die Materie gelang, umso mehr den Glauben bekam, ...

"Sein blutiges Projekt - Der Fall Roderick Macrae" von Graeme Macrae Burnet ist so fantastisch realistisch ausgeschmückt, dass ich als Leser je tiefer ich in die Materie gelang, umso mehr den Glauben bekam, dass Roderick tatsächlich existiert hatte und das alles nun von seinem Nachfahren - da selber Name - recherchiert und zusammengefügt wurde. Roderick wird in dem Thriller vorgeworfen drei Menschen umgebracht zu haben. Obwohl er die Tat nicht abstreitet und sogar selbst schriftlich festhält, wie er die drei ermordet hat, hat man als Leser ein gewisses Verständnis für seine Taten. Es erweckte tatsächlich Mitleid in mir, einen Beschützerinstinkt, den ich natürlich im realen Leben einem Mörder niemals hegen würde. Aber ich will nicht zu viel verraten. Unbedingt empfehlenswert! Sehr lebensecht geschrieben!

Veröffentlicht am 16.09.2017

Spanische Suche nach Liebe und dem Leben

Wenn ich jetzt nicht gehe
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Das Cover zu "Wenn ich jetzt nicht gehe" von María Dueñas ist wunderschön edel gestaltet. Es verleitet gerade zu nur Jung sowie Alt zum Träumen von der ewigen Liebe, die man noch nicht gefunden hat. Inhaltlich ...

Das Cover zu "Wenn ich jetzt nicht gehe" von María Dueñas ist wunderschön edel gestaltet. Es verleitet gerade zu nur Jung sowie Alt zum Träumen von der ewigen Liebe, die man noch nicht gefunden hat. Inhaltlich geht es um einen stattlichen Herrn, dem der Bankrott kurz bevor steht. Um dies zu verhindern, verkauft er all sein Hab und Gut, wobei es hier um Minen und Ländereien geht, die allerdings nicht mehr prächtig laufen, wie noch zu seinen jungen Zeiten. Alsbald bricht er mit dem Geld auf und reist durch die halbe spanisch-sprachige Welt, angefangen von der Abreise von Mexiko über eine kurzen Aufenthalt in Havanna nach Spanien. All seine Bekanntschaften - sowohl die guten und die von ihm über den Tisch gezogenen - werden sehr aufschlussreich und unvorhersehbar in einer atemberaubenden Geschichte verworren.
Der Schreibstil von Dueñas ist sehr literarisch und ausschmückend. Sie hat den Wortlaut des 19. Jahrhunderts sehr gut getroffen - wenn man vorher nicht wüsste, dass es sich um ein neues Werk handelt, könnte man sich verleiten lassen und davon ausgehen, dass es sich hierbei schon um einen zeitlosen Klassiker der Weltliteratur handelt.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Spannende Verwirrungen

Boy in the Park – Wem kannst du trauen?
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"Boy in the park" von A. J. Grayson ist ein psychologischer Thriller - kein Roman. Es ist bis ins kleinste Detail wunderbar durchdacht, wenn ich mir aber erlaube einen Fehler entdeckt zu haben - der aber ...

"Boy in the park" von A. J. Grayson ist ein psychologischer Thriller - kein Roman. Es ist bis ins kleinste Detail wunderbar durchdacht, wenn ich mir aber erlaube einen Fehler entdeckt zu haben - der aber nichts an dem Buch aussetzt - dennoch lohnenswert zu lesen! Ich bezweifle, dass, wenn ein Mann sein eigenes Kind schlägt und zwar regelmäßig, dass diese Familie sich zusammenrauft und glücklich beisammen Weihnachten feiert. Das scheint mir ein Traum, ein Wunschdenken, eine falsche Vision des Autoren zu sein. Denn wenn ein Mann ein Kind schlägt, wird er sicherlich keine Sekunde an Gott, Jesus, Essen, Baum, Geschenke denken. Denn wenn er normal sein wollte, warum schlägt er ihn? Ansonsten ist das Buch allerdings gut gelungen. Der Fehler scheint mir daher zu rühren, dass A. J. Grayson, wie er selbst im Anhang geschrieben hat, eine glückliche Kindheit genossen hat und deswegen sich wohl schwer in das Kind hineinversetzen kann.
Inhaltlich geht es um einen Mann, der in seinen besten Jahren ist, der täglich wie ein Spanner einen Jungen in einem Park beobachtet. Als er eines Tages nicht erscheint, begibt er sich auf die Suche nach ihm... Es wird packend, fesselnd und ein Roadtrip der sehr eigensinnigen Art, wie man ihn wohl noch nie gelesen hat.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, man kann das Buch locker innerhalb von wenigen Stunden lesen. Falls man allerdings das Buch im Bett beginnt zu lesen, so sei man vorgewarnt, dass man sicherlich das Buch nicht so leicht weglegt und eher die Nacht durchliest als zu schlafen.