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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2023

Hörbuch für Groß und Klein

Das Klugscheißerchen
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Die Geschwister Tina und Theo entdecken auf dem Dachboden ein blaues (oder besser gesagt türkisfarbenes) Männchen. Das Klugscheissserchen, wie es sich vorstellt, weiß alles besser und lässt inhaltliche ...


Die Geschwister Tina und Theo entdecken auf dem Dachboden ein blaues (oder besser gesagt türkisfarbenes) Männchen. Das Klugscheissserchen, wie es sich vorstellt, weiß alles besser und lässt inhaltliche oder grammatische Fehler nicht gelten. Tatsächlich können nur echte Besserwisser das Klugscheissserchen sehen und die Kinder wollen herausfinden, ob ihre Eltern es auch sehen können.

Marc-Uwe Kling schafft es, mit seinem Humor und stiller Tiefgründigkeit, Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu begeistern. Das Hörbuch bietet eine kurze Unterhaltung für Groß und Klein zum Lachen und mit viel Wahrheit und Anregung. Ist manchmal das Gegenteil richtig? Man muss zwar auf die tollen Illustrationen von Astrid Henn verzichten, aber so unterhaltsam vom Autor vorgetragen, vergehen die knapp zwanzig Minuten Hörzeit wie im Flug.

Veröffentlicht am 28.10.2023

Wie Postbote Walter zu Gott wurde

Kein guter Mann
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Nach einem eskalierten Streit mit einem Kunden entkommt Postbote Walter vorerst einem Rauswurf und wird in die Christkindfiliale in Engelskirchen versetzt. Eigentliche Voraussetzung: Kinder mögen und gern ...

Nach einem eskalierten Streit mit einem Kunden entkommt Postbote Walter vorerst einem Rauswurf und wird in die Christkindfiliale in Engelskirchen versetzt. Eigentliche Voraussetzung: Kinder mögen und gern ihre Briefe beantworten. Das trifft auf Walter nicht zu, aber als ihm ein Brief an den lieben Gott unterkommt, ist sein Interesse geweckt. Dieser höfliche Junge unterscheidet sich sehr von den anderen Kindern und imponiert Walter, der spürt, dass Ben Hilfe braucht, und vielleicht erinnert er ihn auch ein bisschen an sich selbst.

Walter hat keinen Kontakt mehr zu seinem Sohn, während er seine Tochter noch sieht, die in einer gewaltsamen Beziehung lebt. Aber so war er nicht immer. Rückblickend erfährt man etwas über Walters Werdegang und kann nachvollziehen, wie er von einem fussballbegeisterten Jungen und liebevollen Vater und Ehemann, zu einem eigensinnigen Eigenbrötler geworden ist. Trotzdem ist Walter von Anfang an keine unsympathische Figur und wirkt authentisch und vielschichtig. Gerade, wenn man ihn besser kennenlernt, vermag er als heimlicher Held zu berühren. Außerdem ist er clever, einfallsreich und pfeift darauf, was andere von ihm halten. Ich habe ihm so sehr ein glückliches Ende gewünscht. Es kam dann anders als erwartet, womit ich aber gut leben kann.

Ingesamt eine unterhaltsame und kurzweilige Geschichte, die zu amüsieren weiß und trotzdem keine Tiefe vermissen lässt. Sei es der anfängliche Streit mit Herrn Leyendecker oder die Diskussionen zwischen Walter und seiner Vorgesetzten Sabine. Hier kann man oft schmunzeln. Zum Ende hin wird es spannend, berührend und ich habe Walter sehr ins Herz geschlossen. Ein Roman, der vom unschätzbaren Gut Familie erzählt, von Loyalität, Hoffnung, Schuld, Gier und Vergebung. Perfekt, um in der kalten Jahreszeit das Herz zu wärmen.

Veröffentlicht am 28.10.2023

Vielversprechender Fantasy-Reihenauftakt für Kinder ab 10

Das Geheimnis von Nox 1: Licht, Schatten – Flederratten!
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Fill und sein Vater wohnen in Rundeling, wo sie ihre Quascheln seit Generationen anbauen. Gemeinsam mit seinen Freunden Lenia und Borre führt Fill ein ganz normales Tagling-Leben unter der Sonne und hilft ...


Fill und sein Vater wohnen in Rundeling, wo sie ihre Quascheln seit Generationen anbauen. Gemeinsam mit seinen Freunden Lenia und Borre führt Fill ein ganz normales Tagling-Leben unter der Sonne und hilft seinem Vater bei der Quaschel-Ernte. Sobald die Nacht hereinbricht, öffnet sich die verborgene Welt Nox. Taglinge fürchten sich vor der Dunkelheit, die viele Gefahren birgt und verschanzen sich in ihren Häusern. Fill gelangt unfreiwillig nach Nox und verliert dort sein wertvolles Medaillon. Das kleine Glühwürmchen Glyxi möchte unbedingt Freundschaft mit Fill schließen und hilft ihm dabei, sein Medaillon zu finden.

Dieser Auftakt präsentiert erste Eindrücke einer komplexen Tag- und Nachtwelt mit magischen Geschöpfen, wie sprechenden Glühwürmchen, launischen Gewitterziegen und vielen Neuheiten und fantasievollen Kreationen, wie sprechende Küchengeräte. Claudia Scharf greift gekonnt die Faszination der Nacht auf und kreiert daraus ein mitreißendes Fantasy-Abenteuer für Kinder, die abtauchen möchten, in eine ganz neue Welt. Sei er der überwältigende Sternenhimmel oder die schaurige Stimmung der Dunkelheit, die auch in unserer Realität verzaubert. Hier überzeugt die liebevolle Buchgestaltung. Die Abenteuer in Nox werden durch schwarze Seiten hervorgehoben. Es finden sich vereinzelte Schwarz-Weiß-Illustrationen von Lisa Forsch im Buch, sowie ein kreativ gestaltetes Personenregister am Anfang und Kompendium am Ende. Heimlicher Star ist sicherlich Kater Tatz, der in farbigen Illustrationen das Vorsatzpapier verschönert.

Das angenehme Erzähltempo lässt Raum für die atmosphärischen Eindrücke. Spannend geschrieben fiebert man mit den Charakteren mit, wobei gerade Fill sympathische Züge aufweist, die es leicht machen, ihn zu mögen. Hilfsbereit, unkompliziert und vor allem mutig stellt er sich neuen Abenteuern, um seinem Vater zu helfen. Die Kapitellänge ist gut portioniert und der Text bietet sich gleichermaßen zum Vorlesen und Selberlesen an. Weitere Abenteuer sind bereits in Vorbereitung.

Fazit: Eine schöne Fantasy-Welt aus Tag und Nacht zum Abtauchen und Träumen, mit der richtigen Mischung aus spannenden Abenteuern und sympathischen Charakteren.

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Veröffentlicht am 28.09.2023

Wunderschön illustriert

Der geheime Garten
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Diese Bilderbuch-Nacherzählung des Klassikers von Frances Hodgson Burnett hat mir vor allem wegen der schönen Illustrationen von Adeline Lirius gefallen. Ihre Interpretation enthält viel von der Vorstellung, ...

Diese Bilderbuch-Nacherzählung des Klassikers von Frances Hodgson Burnett hat mir vor allem wegen der schönen Illustrationen von Adeline Lirius gefallen. Ihre Interpretation enthält viel von der Vorstellung, die bereits vom Garten und Misselthwaite Manor geprägt wurde. Aber Lirius bringt dabei noch ihren ganz eigenen Stil mit ein, der die Fantasie erwachen lässt und sehr gut den Zeitgeist einfängt. Der künstlerische Inhalt ist wirklich so zauberhaft, wie es das Cover vermuten lässt. Wie Mary`s Persönlichkeit, blühen auch die Illustrationen im Verlauf des Buches auf.

Calista Brill hat das Bilderbuch kindgerecht bearbeitet und auf die Kerninhalte reduziert: die Magie des Gartens und der Zauber der Natur, die Entwicklung von Mary und die Freundschaft der Kinder. Erwachsene spielen in dieser Version keine Rolle, wobei das Dienstmädchen Martha und der Gärtner Ben ihre kleinen Auftritte haben. Brills Abschlussworte machen das Bilderbuch für mich zu einem stimmigen Werk, welches für sich stehen kann und eine schöne Vereinfachung darstellt, um die Geschichte kennenzulernen und sich durch die Illustrationen in den Garten zu träumen.

Fazit: Eine schönes Bilderbuch voller Wunder, Freundschaft und Zuversicht, mit einem hohen Bildanteil und einfachen, wenigen Texten, die sich gut vorlesen lassen. Für kleine Kinder, zum ersten Entdecken der Geschichte, sehr empfehlenswert. So kann die Geschichte mit dem Alter wachsen und das Interesse am Roman wird geweckt.

Veröffentlicht am 24.04.2023

Tröstliche Bücherliebe

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Die 25-jährige Takako leidet unter gebrochenem Herzen. In dieses Krise zieht sie sich zurück und kündigt ihren Job. Als ihr Onkel ihr anbietet bei ihm zu wohnen und in der Buchhandlung auszuhelfen, nimmt ...


Die 25-jährige Takako leidet unter gebrochenem Herzen. In dieses Krise zieht sie sich zurück und kündigt ihren Job. Als ihr Onkel ihr anbietet bei ihm zu wohnen und in der Buchhandlung auszuhelfen, nimmt Takako das Angebot wiederstrebend an, weil sie die Miete für ihre Wohnung schon bald nicht mehr bezahlen kann. Ich fand besonders schön, wie sich die Beziehung zwischen Onkel und Nichte entwickelt. Zuerst fürchtet sich Takako vor der Direktheit ihres Onkels, der bereits in dritter Generation das Antiquariat führt. Doch schließlich ist es die Buchhandlung und ihr Onkel, die wesentlich zu ihrer Heilung beitragen. Denn auch ihr Onkel weiß, was es bedeutet, verlassen zu werden. Kakaos Tante Momoko ist vor fünf Jahren einfach fortgegangen.

Satoshi Yagisawa erzählt Takakos Geschichte in klaren Worten, was mir sehr gefallen hat. Diese ruhige und fokussierte Erzählweise in der japanischen Literatur, empfinde ich als angenehme Abwechslung. Es geht darum, Innezuhalten, Wahrzunehmen und der Roman macht an einigen Stellen nachdenklich, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen. Es geht um Neuanfänge, die heilsame Kraft des Lesens und die wunderbare Atmosphäre einer Buchhandlung, Liebe, familiäre Beziehungen und Hoffnung. Viele ermutigende Themen und eine wärmende Geschichte über das Leben.

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