Mühevoll zu lesen
Im Jahre 1922 wird der russische Adlige Graf Rostov zum Hausarrest im Moskauer Nobel-Hotel Metropol verurteilt. Für einen freiheitsliebenden Menschen ist kaum vorstellbar, dass er dort sage und schreibe ...
Im Jahre 1922 wird der russische Adlige Graf Rostov zum Hausarrest im Moskauer Nobel-Hotel Metropol verurteilt. Für einen freiheitsliebenden Menschen ist kaum vorstellbar, dass er dort sage und schreibe 32 Jahre zubringt. Getreu dem Motto „Wer nicht über die Umstände herrscht, wird von den Umständen beherrscht“ gelingt es dem Grafen, sich in einer kleinen Dachkammer sein Leben einzurichten. Er schließt neue animierende Bekanntschaften, während sich draußen die Welt rasant verändert.
Ich fand es etwas beschwerlich, das Buch zu lesen. Die mir fremde russische Literatur spielt eine wichtige Rolle; oft wird auf die Politik und Geschichte Russlands nach der Oktoberrevolution eingegangen – beides Themen, für die man sich interessieren sollte. Umso dankbarer war ich dann für leichtere Passagen, in denen sich der Protagonist mit Hilfe seiner Manieren und seines Verhaltens nach Art eines Gentleman durch kritische Situationen rettet.