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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2023

Eine moderne Liebesgeschichte

Ein guter Plan ist die halbe Liebe
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Das Cover, in jugendlicher, rosaroter Farbgebung gehalten, suggeriert leichtes Lesevergnügen für zwischendurch. Die Hauptfigur Roxana Winter, Roxy, 35 Jahre alt, erfolgreich als Personalleiterin, will ...

Das Cover, in jugendlicher, rosaroter Farbgebung gehalten, suggeriert leichtes Lesevergnügen für zwischendurch. Die Hauptfigur Roxana Winter, Roxy, 35 Jahre alt, erfolgreich als Personalleiterin, will aufgrund ihrer biologischen Zeitbombe ein Kind, hat dafür drei männliche Exemplare aus ihrem Umfeld zur Auswahl, die ihrem Testverfahren unterzogen werden. Die zwischenmenschlichen Beziehungen zu ihrer Schwester Val und ihrer Mutter scheinen schwierig zu sein schon seit ihrer Kindheit. Neben diesen Ereignissen ihrer Vergangenheit besticht das Buch durch humorvolle Dialoge, besonders zwischen ihr und Dorian, ihrem Arbeitskollegen. Der Schreibstil mit bildhafter, origineller Wortwahl und witzigen Vergleichen wirkt leicht und locker trotz ernsthafter Monologe Roxys in der Ich-Form – bisweilen etwas langatmig und ohne Spannung. Romantisches Ambiente im Kölner Setting mag etwas zu kurz gekommen sein bei ihrem Hang zu Kontrolle, rationalen Erwägungen und Perfektion. Neben versprühtem Humor werden auch Themen wie z. B. Einsamkeit, Vertrauen, Familie, Karriere und Zukunftsängste tangiert. Der Charakter von Roxy wirkt sehr berechnend und egoistisch, durchorganisiert und strukturiert. Nur läuft gerade in der Liebe nicht alles so emotional wohlgeordnet ab. Insgesamt eine erfrischende Geschichte mit Hindernissen.

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Veröffentlicht am 14.11.2023

Eine gelungene Fortsetzung von Band 1

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley
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Das Cover zeigt eine winterlich verschneite Berglandschaft mit vielen Details rund um eine kleine Dorfbäckerei, oberflächlich noch geschmückt mit in silbrigem Glitter gezeichneten Muffins, Herzen etc. ...

Das Cover zeigt eine winterlich verschneite Berglandschaft mit vielen Details rund um eine kleine Dorfbäckerei, oberflächlich noch geschmückt mit in silbrigem Glitter gezeichneten Muffins, Herzen etc. – zum Kuscheln einladend. Die winterliche Szenerie spielt in Colorado, in den Rocky Mountains rund um die weihnachtlichen Feiertage incl. Silvester auf Farmen am Kaminfeuer und mit Großfamilien-Touch. Neben Chiaras Heimweh nach der Hamburger Familie sind Schilderungen vom Familienleben und Arbeitsalltag in der Gabriels Klinik bzw. in der Bäckerei von Chiara hier wie dort angesagt. Liebenswerte Familienmitglieder werden größenteils angenehm charakterisiert. Probleme im emotionalen Miteinander zwischen Chiara und Gabriel werden beschrieben sowie ihr jeweils beruflicher Ehrgeiz. Insgesamt eine gelungene Fortsetzung der Cold-Creek-Valley-Reihe Band 1: Die Schneeblütenprinzessin von Cold Creek Valley rund um Chiara und Gabriel in gemütlichem Wohlfühlfeeling. Ein leichtes Buch zur Unterhaltung für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 04.11.2023

Ein Roman mit viel Selbstreflektion

Diamantnächte
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Das Cover mit seinen ineinander verlaufenden, bunten Farben ist ansprechend gestaltet. Der Buchtitel mit DIAMANT – als strahlendes Wertvolles – und NÄCHTE – als direkten Gegensatz dazu – birgt in sich ...

Das Cover mit seinen ineinander verlaufenden, bunten Farben ist ansprechend gestaltet. Der Buchtitel mit DIAMANT – als strahlendes Wertvolles – und NÄCHTE – als direkten Gegensatz dazu – birgt in sich die verborgene, innere Zerrissenheit der Hauptfigur. Dieser tiefgründige, sensible Roman, in drei Abschnitte unterteilt, bietet Erinnerungsfetzen von Kindheit, Jugend und Studentenzeit an. Der Schreibstil ist dabei teils poetisch, berührend und ehrlich:
Was Marianne noch nicht weiß: Wenn die kleine Lampe in ihrem Inneren die Welt zum Funkeln bringt wie Diamanten, muss sie vorsichtig versuchen, das Licht zu dämpfen, und sei es nur ein bisschen, aber sie darf auf keinen Fall versuchen, es immer weiter aufzudrehen, weiter und weiter und weiter, bis die Birne durchbrennt. Dann wird es sich anfühlen, als würde es nie wieder hell werden, als wäre die Lampe für immer zerstört. Die vorige Nacht war eine solche Diamantnacht gewesen.
Insgesamt wirkt die Hauptfigur etwas depressiv, traurig. In der Rahmengeschichte eingebettet hadert die Erzählerin ständig mit sich, mit einer angeblichen Inkompetenz im menschlichen Umgang, mit Selbstverletzungen. Viele Dinge werden nur angedeutet, machen daher die Nachvollziehbarkeit etwas schwer. Auch wird die Selbstwahrnehmung sowie die Wahrhaftigkeit der eigenen Erinnerungen hinterfragt. Jedoch die leise, ruhige Erzählweise fasziniert.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Ein nicht ganz so überzeugender Roman.

Das Nachthaus
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Kein üblicher Kriminalfall mit Aufklärung, sondern eher der Horrortrip eines Kranken mit all seinen Problemen erwartet den Leser. Wie eine bedrückende Fantasie in einer Geschichte, die schließlich im Krankenhaus ...

Kein üblicher Kriminalfall mit Aufklärung, sondern eher der Horrortrip eines Kranken mit all seinen Problemen erwartet den Leser. Wie eine bedrückende Fantasie in einer Geschichte, die schließlich im Krankenhaus zum 3. Mal im dritten Abschnitt des Buches mit aufklärenden Details weiterhilft, verläuft spannend beschrieben eine gruselige Geschichte rund um ein mysteriöses Haus im Wald ab, wie das Cover auch klar wiederspiegelt. Da es im ersten Teil um 14-jährige, schulpflichtige Teenies rund um Richard geht, konnte es sich auch gut um ein Fantasy-Jugendbuch handeln. Erst nach dem Zeitsprung von 15 Jahren anlässlich eines Jahrgangstreffens der Klasse spielt im 2. Teil die abgewandelte Szenerie nun im Erwachsenenalter mit ihm als gefeierter Jugendbuchautor. Zwar sind ein FBI-Agent und der örtliche Polizeichef am Rande mit involviert, vermisst wird hier jedoch ernsthafte polizeiliche Ermittlungsarbeit. Der sehr bildhafte Sprachstil regt die eigene Fantasie ordentlich an, die finale, überraschende Auflösung bringt den Charakter der Hauptfigur schließlich menschlich näher.
In welches Genre passt dieses fantasievolle Buch?

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Die traumatische Verarbeitung von tief gehenden Wunden – etwas langatmig!

Und plötzlich warst du fort
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Das Cover zeigt rote Tulpen, frei stilisiert in jugendlich frischen Farben – passend zum Buchinhalt. Sally Holt, zu Beginn des Buches 13 Jahre alt, beschreibt ausführlich die abendlichen Rituale, ihre ...

Das Cover zeigt rote Tulpen, frei stilisiert in jugendlich frischen Farben – passend zum Buchinhalt. Sally Holt, zu Beginn des Buches 13 Jahre alt, beschreibt ausführlich die abendlichen Rituale, ihre Teenie-haften Dialoge zusammen mit ihrer Schwester Kathy, 15 Jahre, erzählt etwas langatmig vom Alltagsleben mit den engagierten Eltern und natürlich von beider Freund Billie, der das Unfallauto fährt. Bis dahin verläuft die Szenerie zwar harmonisch, jedoch langweilig. Mit Kathys überraschendem Tod 1998 verändert sich das Zusammenleben für jeden Beteiligten. Sally blickt detailliert zurück auf die verschiedene Verarbeitung von Traumata: Alkoholisierung und Jobverlust bei ihren Eltern, Billy kämpft ebenso vergeblich gegen eine innere Leere und Schuldgefühle an nach dem Verlust seiner Basketballkarriere und des Stipendiums, sucht Hilfe bei Mönchen, während Sally durch Albträume geplagt Hilfe bei Psychologen sucht. Interessant sind dabei ihre tiefer gehenden nächtlichen Gespräche mit Billy, ihre gegenseitige Liebe besteht selbst nach vielen Jahren noch. Angaben zu diversen Fernsehsendungen in den USA werden gemacht, Reden zur Lage der Nation von jeweils regierenden Präsidenten werden gehalten. Das bisherige wahre Leben aller Hauptfiguren ist vorbei. Aber was würde nun aus allen werden? Erst durch den Hurrikan Kathy, einer Naturgewalt, kommt eine befreiende Bewegung in die bisherige sehr depressive Szenerie. Die Beschreibung von Emotionen wie Schuldgefühlen, Leere, Verzeihung, Verliebtheit und Liebe ist gelungen ebenso die Darstellung des amerikanischen Lebensalltags einer weißen, durchschnittlichen Familie. Eine Straffung dieses Inhalts hätte jedoch für mehr Dynamik gesorgt.

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