Natur - so idyllisch, so brutal
Lena Frings schriebt in ihrem Buch nicht nur von den idyllischen Flussschleifen, die eine Augenweide sind und sich tief und prägend nicht nur in die Flusslandschaften, sondern auch ins Gedächtnis der Menschen, ...
Lena Frings schriebt in ihrem Buch nicht nur von den idyllischen Flussschleifen, die eine Augenweide sind und sich tief und prägend nicht nur in die Flusslandschaften, sondern auch ins Gedächtnis der Menschen, die dort leben, geprägt haben. Doch Lena Frings hat einen ganz besonderen Bezug zur Ahr, ist sie doch dort aufgewachsen.
Ihr Buch ist somit eine Kindheitserinnerung, die jäh vom tragischen Hochwasser des Jahres 2021 durcheinander geworfen wird und eine Auseinandersetzung mit eben jenem Ereignis, das auch deshalb so zerstörend und mit aller Wucht auf das Ahrtal trifft, weil es eben jene Flussmäander sind, die der Mensch immer wieder beschneidet, um sich die Natur Unteran zu machen.
Frings führt die Leser:innen durch die Stationen ihrer Kindheit, mit denen liebevolle Momenten verbunden sind und erzählt die Geschichte eines Ortes, der von und mit dem Fluss lebt. Auch der Wiederaufbau, der noch immer anhält und noch lange nicht abgeschlossen sein wird, spielt eine wichtige Rolle und hier wird die junge Autorin sehr deutlich, ohne belehrend zu wirken.
Der Aufbau kann immer nur im Einklang mit der Naut erfolgen, denn die Folgen des Klimawandels lassen immer häufiger Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Das Lesen der Landschaft, der Flüsse und ihrer natürlichen Läufe, Schleifen und Mäander ist unbedingt notwendig, um zukünftige Unwettern eben nicht eine so große Angriffsfläche zu bieten.
So klein das Buch auch ist, so intensiv sind die Worte und Gedanken, die nachdenklich stimmen, aber trotzdem nicht erdrückend wirken. Ergänzt mit einer Vielzahl an interessanten Illustrationen und Zeichnungen, wunderschönen idyllischen Fotos und Aufnahmen vom Hochwasser , fordert das Buch zum Überdenken des eigenen Handels auf und hinterlässt deutliche Spuren.