Herrlich zweideutig und mit vielen Metaphern gespickt!
Klappentext:
„Ein einfacher, nicht winterfest zurückgelassener Wasserhahn zwingt Paul trotz Erkältung zur Reise. Er soll, nach dem plötzlichen und rätselhaften Verschwinden seines Bruders, einen Rohrbruch ...
Klappentext:
„Ein einfacher, nicht winterfest zurückgelassener Wasserhahn zwingt Paul trotz Erkältung zur Reise. Er soll, nach dem plötzlichen und rätselhaften Verschwinden seines Bruders, einen Rohrbruch im alten Familienanwesen verhindern. Der Ingenieur, der sonst in Krisengebieten an Brücken und Staudämmen arbeitet, begibt sich notgedrungen auf eine Expedition in ein tief verschneites französisches Dorf. Was den Mann im verlassenen Haus seiner Kindheit erwartet, erfordert jedoch mehr als handwerkliches Geschick, und auch technisches Gerät bringt hier keinen Segen mehr. Unter den Schneemassen zeigt sich, wie rissig und hinfällig alles geworden ist.
Bei Tütensuppe und Doregrippin, mit Blick auf einen Fernseher ohne Ton beginnt Paul zu begreifen, wovor sein Zwillingsbruder geflohen ist. Ein kleines Buch zum großen Staunen darüber, wie wenig es braucht, damit alles völlig anders kommt, und darüber, zu welch radikalen Entscheidungen der Mensch in der Lage ist.“
Autorin Véronique Bizot hat mit diesem Roman ein wirklich starkes und bemerkenswertes Buch herausgebracht. Sie geht in ihrer Geschichten mit Paul mit unglaublich vielen, aber dennoch wohldosierten Metaphern daher und zeigt uns, wie tief oft manche Wunde liegt, manchmal sieht man sie, manchmal nicht aber dennoch tut sie weh. Als Paul sich auf die Reise begibt, wusste er noch nicht was auf ihn zukommt. Die Reise in das Haus seiner Kindheit wühlt unaufhörlich in alten Wunden. Das es ein Wasserhahn sein wird, der dies alles ins rollen gebracht hat, zeigt nicht nur das Cover sondern auch der rote Faden der Geschichte der ebenfalls als große Metapher daherkommt. Für den Ingenieur Paul wird diese Reise eine Reise zu sich selbst und in seine Vergangenheit die er gebraucht hat, um endlich zu erkennen. Das alte und renovierungsbedürftige Haus zeigt viel mehr als als Paul je gedacht hatte und so nimmt uns Bizot auf eine besondere Reise mit Paul mit. Wie gesagt, ich schätzte hier den Schreibstil der Autorin. Die Zweideutigkeiten und Metaphern brachten einen sehr guten Lesefluss und ebenfalls der Ausdruck war mehr als gut gewählt. Aber die Auflösung rund um Paul und seinen Bruder und das alte Haus müssen Sie schon selbst erlesen! Es lohnt sich! 4 Sterne hierfür!