Profilbild von nathi_taiwan

nathi_taiwan

Lesejury Profi
offline

nathi_taiwan ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nathi_taiwan über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2021

Typisch SJ Maas!

Crescent City – Wenn das Dunkel erwacht
0

Ich habe das Buch als Buddyread gelesen - so hatten wir beide immer direkt die Möglichkeit uns auszutauschen! Und was es alles zu diskutieren und zu raten gab!

Vorab: Für mich ist es nicht das beste Buch ...

Ich habe das Buch als Buddyread gelesen - so hatten wir beide immer direkt die Möglichkeit uns auszutauschen! Und was es alles zu diskutieren und zu raten gab!

Vorab: Für mich ist es nicht das beste Buch von SJ Maas (das ist und bleibt "A Court of Mist and Fury). Dennoch weiß es zu unterhalten. In bester SJ Maas-Manier gibt es viele Plottwists, tragische Liebesgeschichten und viel Frauenpower. Die Geschichte liest sich flüssig und obwohl das Buch 922 Seiten stark war, habe ich es ruckzuck durchgelesen.

Während einige Figuren sich sofort in mein Herz geschlichen haben (Lehabah, die kleine Chimäre, Ruhnn und Hypaxia), konnte die Liebesgeschichte mit Hunt mich leider gar nicht überzeugen; er blieb mir bis zum Schluss unsympathisch (ich hoffe auf einen Twist wie in ACOMAF!). Auch gab es in meinen Augen ein oder zwei Plottwists zu viel und an mancher Stelle zu viele Ähnlichkeiten mit den beiden Vorgängerreihen Throne of Glass und ACOTAR. An Bryce konnte ich mich auch nur langsam gewöhnen - sie ist nicht eine Protagonistin, die einen schnell für sich einnehmen kann. Dafür hat ihr absurder Kleidungsstil (ich weiß nicht, wie oft sie für eine Prostituierte gehalten wurde), ihre sexuell hemmungslose Rumflirterei gesorgt sowie ihre Antipathie gegen Alpha-Gehabe. Alle drei Eigenschaften wurden leider wieder und wieder erwähnt - einmal hätte gereicht.

Die Storyline an sich ist sehr spannend und komplex. Die geschaffene Welt ist für SJ Maas sehr ungewöhnlich, aber nach ca. 100 Seiten hatte ich mich an das eher moderne Setting gewöhnt. Viele Elemente des Word-Buildings werden aber erst sehr spät erklärt (Erstlicht; der Sprung; etc) und sorgen für viel Verwirrung. Einige Stellen wirken dann auch ein wenig lächerlich, zum Beispiel wenn Bryce darüber sinniert, dass die Energie ihres Erstlichts wahrscheinlich nur für eine Handyakkuladung reicht. Da hätte ich mir eine coolere Verwendung der Energie ganz allgemein gewünscht. So wirken einige der Fantasy-Elemente recht merkwürdig oder an den Haaren herbeigezogen.

Zudem hatte ich gehofft, dass in dieser neuen Reihe die Protagonistin endlich mal nicht eine mit super mega hyper Power sein würde (was das Magische und die Kräfte angeht - charakterlich können sie gerne alle tough sein). Ist leider nicht so passiert. Ich glaube, SJ Maas und nicht-Powerhouse-Frauen sind einfach unvereinbar. Es hätte der Geschichte aber etwas herausstechendes gegeben.

Was den love interest betrifft, so hätte ich mir ebenso gewünscht, dass es dieses Mal jemand wird, der keine Flügel hat (wir alle lieben doch schon Rhys!). Und Rowan hat in seiner Tierform so gesehen ja auch Flügel. Daher hatte ich große Hoffnungen, dass es der Meermann Tharion schaffen würde, Bryce von sich zu überzeugen. Leider wurden es dieses Mal wieder Engelsflügel.

Obwohl ich dem Buch abschließend "nur" 4,5 Sterne gebe (einige Schwächen), freue ich mich natürlich auf die Fortsetzung der Reihe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2021

Tokito, eine Stadt voller Grausamkeit und Magie

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger
0

Drei Waisenkinder, eine Stadt voller blutleerer Leichen und die Rückkehr einer Macht, die für immer hätte versiegelt bleiben sollen
Tokito ist eine undankbare und grausame Stadt. Regiert wird sie von fünf ...

Drei Waisenkinder, eine Stadt voller blutleerer Leichen und die Rückkehr einer Macht, die für immer hätte versiegelt bleiben sollen
Tokito ist eine undankbare und grausame Stadt. Regiert wird sie von fünf Clanfürstinnen und Clanfürsten, den Oberhäupter ihres jeweiligen Clans. Lotus, Affen, Weiße Hand, Amphibien, Feder und die Streuner (ohne Oberhaupt). Es ist ein ständiger Kampf dieser Gruppen um die Vorherrschaft in bestimmten Distrikten, aber auch der Versuch einer wackligen Balance, da die Clans aufgrund ihrer verschiedenen Tätigkeiten und Talente aufeinander angewiesen sind.
Inmitten all dieses Durcheinanders lebt die kämpferische und aufbrausende Erin. Sie ist eine Clanlose und damit am untersten Ende der Nahrungskette. Das wird ihr eines Tages fast zum Verhängnis, doch im letzten Moment kann sie ihren Tod durch einen Pakt abwenden. Doch bald beschleichen sie Zweifel, ob der Tod nicht doch der dankbarere Ausweg gewesen wäre…
Auch die schöne Halbwaise Ryanne befindet sich in einer Zwickmühle. In ihrer Welt siegt man mit Schönheit und List, doch eigentlich sehnt sie sich nur nach Vertrauen und Geborgenheit. Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit bringt sie in eine aussichtslose Situation. Doch sie hat eine mächtige Gönnerin…
Zur selben Zeit durchwandert der attraktive Kiran die Straßen von Tokito. Er ist ein Phari und somit nicht Teil des Clanwesens, sondern Teil einer externen Gruppe, die für die Sicherheit in Tokito zuständig ist. Ihre Macht und Fähigkeiten ziehen die Phari aus ihren geistigen Verbindungen zu Spirits, doch das will Kiran nicht so ganz gelingen. Auf der Suche nach sich selbst und seinem Platz in Tokito und unter den Phari, stößt er auf zwei junge Frauen, die nicht sind, wer sie vorgeben zu sein…

Caroline Brinkmann entwirft mit Tokito ein spannendes Urban Fantasy-Setting, in dem Grausamkeit und Überleben an der Tagesordnung stehen. Gleichzeitig schenkt sie der Stadt wunderliche Gestalten wie Methanwale, die durch den Himmel schweben, und Mojis, die Müllquallen, die dem gesamten Setting etwas Surreales und Magisches geben.
Der Einstieg gelingt sehr gut, da es sich sprachlich sehr flüssig lesen lässt und die Perspektivwechsel der drei Protas immer klar gekennzeichnet sind. Während mir Erin mit ihrer aufsässigen Art und Kiran mit seinem lässigen Verhalten von Anfang an sympathisch waren, habe ich Ryannes Beweggründe nicht immer unterstützen können – dennoch sind sie stimmig und zeichnen das Bild einer zutiefst verunsicherten Person. Während Erin sich das Buch hindurch über treu bleibt, hat mir ganz besonders Kirans Charakterentwicklung gefallen. Bis auf Mikko bleiben die meisten Nebenfiguren ein wenig blass und eindimensional, was für mich in Ordnung war, da es schon drei Hauptakteure und einen komplexen Plot gibt. Zudem geht es durch die kurzen Kapitel rasant in der Geschichte voran. Verstärkt wird dies noch durch wechselnde Perspektiven, sodass wir Stück für Stück die Puzzleteile des Geschehens zusammensetzen können, auch wenn ich persönlich lange Zeit auf dem Holzweg unterwegs war was unseren Oberschurken betrifft. Es geht sehr actionreich zu, doch hatte ich niemals das Gefühl, dass ich in der Handlung nicht mehr mitkomme, dass Wendungen unglaubwürdig sind oder dass die Geschichte überladen ist. Die Handlung ist in sich abgeschlossen, das Setting und die Charaktere bieten jedoch Platz für weitere Folgebände.
Was meine Kritikpunkte betrifft, so hätte ich gerne mehr über die einzelnen Clans, ihre Strukturen und Aufgaben oder auch allgemein über die Entstehung des Clanwesens, erfahren. Vielleicht kommt da in einem zweiten Teil mehr. Auch über die Phari und ihre ungewöhnliche Macht hätte ich gerne mehr Informationen erhalten – wie kommt ihr Pakt mit einem Spirit zustande, wie funktioniert ihre Art der Magie?
Was mich zwischenzeitlich verwirrte, war die Wahl für Begriffe und Namen. Während die meisten Namen - zumindest die meisten Vornamen - sowie einige Begriffe japanisch bzw. japanisch angehaucht sind (Geisha; Keikei), irritierte mich die lateinische und englische Begriffsgebung für Dämonen ("Umbra“) und die Lichtbringer („Spirits“) sowie die zauberspruchsähnliche Formel à la Harry Potter ("Fiat lux“ - Es werde Licht), die die Phari verwenden, um Magie zu wirken. Das wirkte für mich nicht ganz so harmonisch. Das sind jedoch schlussendlich nur Kleinigkeiten, die der Geschichte keinen Abbruch tun.
Da mir die Methanwale und Müllquallen ja besonders ans Herz gewachsen sind, hätte ich mir auch hier gewünscht, dass sie stärker in die Geschichte eingebaut worden wären, da sie ungewöhnliche und originelle Wesen sind, die man nicht aus anderen Fantasy-Welten kennt. Ein Moji, das Erin rettet, oder eine Flucht auf einem Methanwal wären ja meine persönlichen Highlights gewesen und hätten symbolisch große Aussagekraft gehabt.
Alles in allem hat mich dieser actionreiche und originelle Einstieg in die Welt von Tokito aber wirklich positiv überrascht, sodass ich dem Buch abschließend 4,5 Sterne gebe. Einen halben Stern musste ich leider abziehen, weil ich mir mehr Informationen zum world-building und zu den einzelnen Clans gewünscht hätte. Ich freue mich aber auf eine mögliche Fortsetzung, die diese Aspekte aufgreift!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.02.2021

Ein Herzensbuch!

Das Wunder von R.
0

Zunächst zum Cover:
Beim Auspacken des Päckchens wurde ich sehr positiv überrascht: Das Buch ist qualitativ hochwertig gestaltet mit schönen, dicken Buchseiten; auch die Haptik des Buches ist sehr angenehm, ...

Zunächst zum Cover:
Beim Auspacken des Päckchens wurde ich sehr positiv überrascht: Das Buch ist qualitativ hochwertig gestaltet mit schönen, dicken Buchseiten; auch die Haptik des Buches ist sehr angenehm, mit sich leicht abhebenden Pünktchen und Schneeflocken und das Fenster, aus dem die Kinder herausschauen, ist ebenso aus einem anderen Material.
Zu den Illustrationen:
Einfach wunderschön und zuckersüß mit viel Liebe zum Detail, anders kann ich es nicht beschreiben. Ich finde die Zeichnungen sehr ansprechend und die wichtigsten Szenen haben alle ihre eigene Illustration erhalten.
Zur Geschichte:
Ich wollte diese Geschichte sehr gerne lesen (obwohl ich von der Altersklasse definitiv nicht zur Zielgruppe gehöre), weil es mich interessiert, wie Kindern Familienbilder vermittelt werden, die von dem abweichen, was viele kennen. Das hat die Autorin meiner Meinung nach sehr überzeugend und gleichzeitig sehr einfach (im positiven Sinne!) gemeistert.
Fazit:
Ein wunderschön gestaltetes Buch mit einer Weihnachtsgeschichte mit viel Herz und Charme. 4,5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.10.2023

Tausend Gesichter eines Lebens

Ich, Sperling
0

Als begeisterte Leserin von (Neu-)Erzählungen zu römischer und griechischer Mythologie ("Das Lied des Achill", "Stone Blind") sowie von historischer Fiktion im Alten Rom ("Die Wölfe von Pompeji"), war ...

Als begeisterte Leserin von (Neu-)Erzählungen zu römischer und griechischer Mythologie ("Das Lied des Achill", "Stone Blind") sowie von historischer Fiktion im Alten Rom ("Die Wölfe von Pompeji"), war mir beim Anblick des Covers schnell klar, dass es sich bei "Ich, Sperling" um einen historischen Roman ganz nach meinem Geschmack handeln könnte. Das Cover finde ich äußerst gelungen gestaltet, da das als Mosaiksteinchen geformte Coverbild mich gedanklich direkt in das Römische Reich katapultierte.
Die Allegorie des Sperlings, ganz zu Beginn des Buches, fand ich äußerst interessant und sinngebend für die Erzählung des Buches. Gleich vorweg, James Hynes Erzählung ist keine leichte Kost. Das damalige Leben wird in aller Härte und mit all seiner Gewalt schonungslos aus der Ich-Perspektive im Rückblick eines zunächst namenlosen Jungen erzählt. Aus einem versklavtem Küchengehilfen in einem Bordell wird ein Prostituierter. Sein Schicksal lässt sich für ihn selbst oft nur aus der Vogelperspektive, losgelöst vom eigenen Körper, ertragen. So sind manche Textstellen nur schwer beim Lesen zu ertragen. Dennoch ließ mich die Geschichte nicht locker, weil stets die Hoffnung da war, dass auch der Sperling eines Tages frei sein würde.
Einziger Minuspunkt war für mich die Einteilung der Geschichte in 3 Teile ohne jegliche Kapitel, und stattdessen mit Absätzen. Hier hätte ich mir für den besseren Überblick über die Geschichte Kapitel gewünscht, da die Einteilung in 3 Teile in meinen Augen nicht zum Erzählfluss der Geschichte passten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.10.2023

Weiter geht´s!

Keeper of the Lost Cities – Sternenmond (Keeper of the Lost Cities 9)
0

Die Cover der gesamten Reihe sind identisch mit denen der englischsprachigen Originale und zeigen immer eine besondere Schlüssel- oder Actionszene aus dem jeweiligen Band. Dieser neunte Band war wie gewohnt ...

Die Cover der gesamten Reihe sind identisch mit denen der englischsprachigen Originale und zeigen immer eine besondere Schlüssel- oder Actionszene aus dem jeweiligen Band. Dieser neunte Band war wie gewohnt szenenweise sehr actionreich und etwas düsterer, entsprechend sieht man Sophie vor Magie sprühend und machtvoll in Szene gesetzt.
Die größte Hürde vor Beginn des Lesen ist die unglaubliche Dicke des Buches. Hier zeigte sich die altbekannte Schwäche im Schreibstil der Autorin, die sich leider nicht kurz fassen kann und nebensächliche Szenen unnötig in die Länge zieht. Meiner Meinung nach hätten ca 250-300 Seiten dieses Buches gestrichen werden können. Dies gilt insbesondere im Hinblick darauf, dass die Zielgruppe/ empfohlene Altersgruppe Kinder ab 11-12 Jahren ansprechen soll, die bei einem Buch mit 830 Seiten bestimmt erstmal vor einer kleinen mentalen Hürde stehen.
Nichtsdestotrotz gab es auch dieses Mal wieder einige spannende Entwicklungen, insbesondere zum Ende hin. Auch wenn es Dinge gibt, die mich an der Geschichte stören, so kann ich mich doch nicht von dieser Reihe loslösen. Der Drang zu wissen, wie es weitergeht, ist unstillbar!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere