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Veröffentlicht am 07.11.2023

Spannende Mischung realer, historischer Ereignisse mit einer fiktiven (Familien-)geschichte um Lügen, Verrat, Egoismus und Gewalt.

Keine Reue
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Ben Maienfeld hat ein Verbrechen beobachtet, beherzt eingegriffen und sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt und sich damit den Zorn eines kriminellen Clans aufgeladen. Die für die Aufklärung des Mordfalls ...

Ben Maienfeld hat ein Verbrechen beobachtet, beherzt eingegriffen und sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt und sich damit den Zorn eines kriminellen Clans aufgeladen. Die für die Aufklärung des Mordfalls zuständige Kriminalkommissarin Charlotte Bodmer hat noch eine persönliche Rechnung mit dem mutmaßlichen Täter offen und verhält sich deshalb so unprofessionell, dass sie vom Dienst suspendiert wird. Um den Zeugen Ben zu schützen, nimmt sie sich selbst seinem Personenschutz an.
Ben flüchtet von München in seine alte Heimat in die Eifel, ins "Landidyll", und setzt sich dort auch mit seiner Vergangenheit auseinander, einer Kindheit, die nicht immer rosig war. Als seine Eltern ihn um finanzielle Unterstützung bitten, um die Hypothek ihres Hauses bezahlen zu können, möchte er aus familiärer Verbundenheit spontan zusagen, erinnert sich jedoch daran, dass er und seine Geschwister von ihren Eltern nie eine Unterstützung erhalten hatten. Stets waren andere Dinge, wie der Widerstand gegen staatliche Strukturen und der Kampf für politische Gefangene wichtiger.
Bens Eltern, Barbara und Gernot Maienfeld versuchen auf anderem Weg die Zwangsversteigerung ihres Hauses zu verhindern und nehmen Kontakt zu alten Bekannten auf, einem Pärchen, das seit Jahren im Untergrund lebt.

Der Roman handelt auf zwei Zeitebenen und schildert die Ereignisse in der Gegenwart im November und Dezember 2019 sowie die Vergangenheit Ende der 1980er-Jahre, als die dritte Generation der RAF noch aktiv war.
Anfangs überfordert die Vielzahl der Personen und die schnellen Perspektivwechsel, bis man im Geschehen angekommen ist und gebannt und entsetzt immer weiterlesen muss.

Die Geschichte ist auf beiden Erzählebenen spannend geschildert. In der Gegenwart steht Ben im Vordergrund, der unfreiwillig auf der Flucht vor einem verbrecherischen Clan ist. Zudem reaktiveren seine Eltern Kontakte aus ihrer Vergangenheit in die linksextremistische Szene und sehen sich damit konfrontiert, erneut Beteiligte an einem Verbrechen zu werden, bis sie ihr Verrat der Vergangenheit wieder einholt.
Die Rückblenden in die Vergangenheit offenbaren die familiären Abgründe der Maienfelds, die Vernachlässigung ihrer Kinder, die Ignoranz darüber und die Involvierung in einen Staatsterrorismus, der aus Eigenschutz gründen in einen Verrat mündete. Die allmähliche Offenbarung fesselt und erklärt die Verhaltensweisen der Charaktere in der Gegenwart.

Ellen Sandberg hat wieder einen Spannungsroman geschrieben, der reale Ereignisse der Vergangenheit mit einer Familiengeschichte um fiktive Figuren vermischt. Die politischen Motive geben dem Roman Tiefe, die Aktivitäten der Personen und ihre Denkweisen wecken Emotionen, denn die Charaktere haben nicht nur Ecken und Kanten, sondern verhalten sich zum Teil unverantwortlich und egoistisch. Handlung und Charakterzeichnung sind gelungen und ein spannendes Lesevergnügen über Kriminalität und Gewalt, einen Kampf um Gerechtigkeit mit falschen Mitteln und eine tragische Geschichte über Ereignisse innerhalb einer Familie, die die Gegenwart auch nach über dreißig Jahren prägen.

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Veröffentlicht am 02.11.2023

Ein Leben will gelebt werden - warmherziger und feinfühlig erzählter Entwicklungsroman

Dieses schöne Leben
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Clover kam schon als junges Mädchen mit dem Tod in Berührung. Im Alter von sechs Jahren sterben ihre Eltern bei einem Unfall, weshalb sie sodann bei ihrem Großvater in New York aufgewachsen ist. Zu ihm ...

Clover kam schon als junges Mädchen mit dem Tod in Berührung. Im Alter von sechs Jahren sterben ihre Eltern bei einem Unfall, weshalb sie sodann bei ihrem Großvater in New York aufgewachsen ist. Zu ihm hatte sie als einzigen Angehörigen ein inniges Verhältnis. Dieser stirbt allein, als Clover auf Reisen ist, was sie so bedrückend empfindet, dass sie sich entscheidet, Sterbe-Doula zu werden. In New York gibt es so viele Menschen, die einsam sind und nicht auch noch allein und ohne Trost sterben sollen.
Selbst ist Clover aufgrund ihrer zurückhaltenden Art einsam. Sie vermeidet Kontakte zu anderen Menschen aus Angst für ihren Beruf verurteilt zu werden, schließlich möchte niemand gerne mit dem Tod konfrontiert werden. Ihr Leben ändert sich, als sie Sebastian bei einem Treffen des Death Café kennenlernt und er sie zur Betreuung seiner sterbenden Großmutter engagiert.

Clover ist mit 36 Jahren so sehr mit dem Tod vertraut, dass sie das Leben aus den Augen verloren hat. Sie selbst bemerkt dies erst, als sie Kontakt zu ihrer neuen Nachbarin Sylvie, zu Sebastian aus dem Death Café und zu ihrer Klientin Claudia schließt, der über ihren Beruf hinausgeht. Auch wenn Clover schon immer eine Einzelgängerin war und ihr bewusst ist, dass sie anders ist, beginnt sie ihr Leben zu hinterfragen, dass ihr wie eine leere Hülle vorkommt.
Clover ist ein vielschichtiger und authentischer Charakter, deren Lebensweg nachvollziehbar erzählt ist. Über Rückblenden und Erinnerungen erfährt man mehr über ihre Vergangenheit und was sie geprägt hat.
Die Mischung aus Vergangenheit, Gegenwart und eine vertiefte Befassung mit der Lebensgeschichte der älteren Dame Claudia macht die Geschichte abwechslungsreich und gibt ihr eine interessante Wendung.

Der Tod, das Sterben, Verlust, Bedauern und Reue sind zentrale Themen des Romans, der aber dennoch nicht deprimierend, sondern erwartungs- und hoffnungsvoll ist. In Clovers Leben beginnt sich etwas zu bewegen, das sie zugänglicher macht und das ihr die Chance gibt, Freundschaft und Liebe zu erfahren. Sie stellt sich selbst und ihre Bedürfnisse mehr in den Mittelpunkt statt sich zurückzuziehen und ausschließlich um die Geständnisse und Reue ihrer Klienten zu kümmern.

Es ist eine feinfühlig erzählte Geschichte, die zeigt, wie einfach es ist, in Gewohnheiten zu verharren, wie schwierig es ist, die eigene Komfortzone zu verlassen und dass es Impulse von außen und Mut braucht, um Fehler einzugestehen und Dinge zu ändern.
"Ein schönes Leben" zeigt auf lebendige und warmherzige Art und Weise, dass der Tod zum Leben gehört, dass es man jedoch nutzen und nicht einfach nur existieren sollte, um am Ende nicht über verpasste Chancen zu verzweifeln und den Blick für die Dinge verliert, die das Leben erst lebenswert machen.

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Veröffentlicht am 31.10.2023

Ironische Coming-of-Age-Geschichte und sehnsuchtsvolle Romanze vor dem Hintergrund eines tragischen Verlusts.

Und plötzlich warst du fort
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Als Sally dreizehn Jahre alt ist, stirbt ihre größere Schwester Kathy bei einem Autounfall. Für die Familie ist es schwer über den Verlust hinweg zu kommen und insbesondere Sally vermisst ihre ältere Schwester, ...

Als Sally dreizehn Jahre alt ist, stirbt ihre größere Schwester Kathy bei einem Autounfall. Für die Familie ist es schwer über den Verlust hinweg zu kommen und insbesondere Sally vermisst ihre ältere Schwester, die für sie Freundin und Ratgeberin war, sehr. Beide haben sie für den angehenden Basketball Billy Barnes geschwärmt, mit dem Kathy bis zu ihrem Tod zusammen war. Er ist es, mit dem Sally nachts heimlich telefoniert und dem sie alles anvertrauen kann. Er könnte die Lücke füllen, die Kathy hinterlassen hat, aber er war Kathys Freund und Fahrer des Unfallwagens, so dass er eigentlich Tabu sein sollte.

"Und plötzlich warst du fort" handelt im Zeitraum von 15 Jahren - von 1998 bis 2013 - und wird aus der Sicht von Sally erzählt, die dabei direkt zu ihrer Schwester spricht. Der erste Teil schildert die enge Beziehung der beiden Schwestern und das amüsante Familienleben, bis es mit Kathys Tod zu einem Bruch kommt. Sally muss fortan allein erwachsen werden und findet in Billy einen Bezugspunkt. Sally, Billy und ihre Eltern haben einen Verlust zu verarbeiten und tun dies auf unterschiedliche Art und Weise. Während die Mutter an paranormale Erscheinungen glaubt, Kathy schon mal als Geist wahrnimmt und ihren Schmerz mit Alkohol und Tabletten, bündelt der Vater seine Wut und sieht in Billy den Schuldigen. Billy hingegen bestraft übt sich in Selbstzerstörung und Selbstkasteiung. Sally stürzt sich in wechselnde Liebschaften.
Alle Arten der Trauer und des Umgangs mit dem Verlust eines geliebten Menschen sind nachvollziehbar und berührend geschildert. Die Geschichte wird durch die humorvollen Szenen und so manches eigenartiges Verhalten der Figuren jedoch nie deprimierend, sondern abwechslungsreich und unterhaltsam.

Es ist einerseits eine eine Geschichte über das Erwachsenwerden und andererseits eine Liebesgeschichte, die nicht sein darf und sich deshalb nur zögerlich entwickelt. Es spürbar, wie Sally und Billy sich zueinander hingezogen fühlen, aber Kathy und die Schuld Billys zwischen ihnen steht. Auch das immer schwieriger werdende Verhältnis Sallys zu ihren Eltern, insbesondere zu ihrer überfürsorglichen und hysterischen Mutter, das letztlich in ein distanziertes Auskommen mündet, ist eindringlich dargestellt.

Die Mischung aus ironischer Coming-of-Age-Geschichte und sehnsuchtsvoller Romanze ist gut ausbalanciert und auch der Zeitgeist der späten 1990er- und frühen 2000er-Jahre wird durch Alltagsszenen, Wetterkapriolen oder Tagespolitik anschaulich eingefangen.
Anhand des Klappentextes hatte ich mir zwar eine erwachsenere Geschichte erwartet, aber die junge Sally und die Emotionen aller Figuren in Form von Liebe, Schuld, Vergebung konnten mich für sich einnehmen. Auch wirkten die Charaktere mit ihren Eigenarten und Fehlern individuell gezeichnet und authentisch.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Geschichte über Liebe, Selbstfürsorge und Verzeihen, die die Symbolik von Licht und Dunkelheit anschaulich einfängt und in ihrer Dramatik tagespolitisch aktuell ist.

Sterne über Berlin
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Indica Lumina Stern ist bei ihrem Großvater in Berlin aufgewachsen, nachdem ihre Mutter sie als Baby einfach vor seiner Wohnung zurückgelassen hatte. Als sie Ende 20 ist, stirbt ihr Großvater und drei ...

Indica Lumina Stern ist bei ihrem Großvater in Berlin aufgewachsen, nachdem ihre Mutter sie als Baby einfach vor seiner Wohnung zurückgelassen hatte. Als sie Ende 20 ist, stirbt ihr Großvater und drei Jahre später trauert sie immer noch um ihn und kann seine alten Sachen nicht loslassen. Indi arbeitet als Lichtkünstlerin, womit sie sich kaum über Wasser halten kann. Ihre beste Freundin Judith überredet sie deshalb dazu, einen Untermieter für die Fünf-Zimmer-Altbauwohnung in Kreuzkölln zu suchen. René Lasalle ist nach seiner Rückkehr aus Syrien als Kriegsreporter auf der Suche nach einer Wohnung, um eine Chance für das gemeinsame Sorgerecht seiner Tochter zu erhalten. Die beiden hatten sich auf einem von Indis Lichterfest kennengelernt und auf Anhieb sympathisch gefunden. Nachdem René bei ihr eingezogen ist, kommen sie sich schnell näher, halten sich jedoch in letzter Konsequenz auf Distanz, denn auf beiden lastet die Vergangenheit, die sie noch nicht verarbeitet haben und die sie daran hindert, sich auf eine Liebesbeziehung einzulassen.

Das Buch ist aus den Perspektiven beider Hauptfiguren geschrieben, jeweils eine bewegende, traumatische Vergangenheit hinter sich haben. Sie verlieben sich ineinander und stehen damit vor der Frage, ob ihre Liebe ihre Wunden heilen kann oder ob sie sich mit ihren Belastungen gegenseitig zerstören.
Das klingt dramatisch, ist aber aufgrund der schweren Themen wie Tod und Trauer, Krieg und Rassismus, Trennung, Enttäuschungen und Vernachlässigung, gerechtfertigt.
Beide Charaktere müssen sich erst der Vergangenheit stellen, den Schmerz zulassen und verarbeiten sowie sich selbst verzeihen, um zu gesunden und bereit für eine Beziehung zu sein.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich nach einem rasanten Beginn aufgrund der vorliegenden Hemmnisse nachvollziehbar langsam und damit sehr authentisch.
Die Symbolik von Licht und Dunkelheit, von einem Strahlen, das magisch von der Lichtkünstlerin ausgeht und den Kriegsreporter fasziniert, gibt der Geschichte einen kreativen Rahmen. Die Lichtilluminationen sind anschaulich beschrieben und geben der problembehafteten Geschichte etwas Hoffnungsvolles.

"Sterne über Berlin" ist schwermütig, aber auch tiefsinniger als anfangs gedacht. Es ist eine Geschichte über Liebe, Selbstfürsorge und Verzeihen, die vor dem Hintergrund des Krieges in Nahost tagespolitisch aktuell ist.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Schmerzhafte Geschichte über die dunkle Seite der Liebe, über Ghosting, Missbrauch und selbstzerstörerische Charakterzüge - durch viele kleine Lichtblicke allerdings nicht zu düster

Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben
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Nach einer traumatischen ersten Liebe als Teenager führte Adelaide Williams anschließend nur lose Beziehungen, um sich vor erneuten Verletzungen zu schützen. Mit Mitte 20 verliebt sich die Amerikanerin, ...

Nach einer traumatischen ersten Liebe als Teenager führte Adelaide Williams anschließend nur lose Beziehungen, um sich vor erneuten Verletzungen zu schützen. Mit Mitte 20 verliebt sich die Amerikanerin, die inzwischen in London wohnt, unsterblich in den Engländer Rory Hughes, ihren Disneyprinzen und Seelenverwandten. Doch Rory möchte sich nicht festlegen und macht Adelaide nur wenig Hoffnungen auf eine gemeinsame Zukunft. Er verabredet sich nur kurzfristig mit ihr, sagt Treffen spontan ab, stellt sie nirgendwo als seine Freundin vor und stößt sie regelmäßig vor den Kopf. Adelaide gibt sich aufgrund ihrer eigenen Unzulänglichkeiten an seinen Abweisungen selbst die Schuld und versucht weiterhin das Herz von Rory zu erobern. Als seine Exfreundin Nathalie bei einem Unfall ums Leben kommt, mit der er sich offenbar immer noch verbunden fühlte, versucht Adelaide ihm über die Trauer hinweg zu helfen und muss auf schmerzhafte Weise feststellen, dass sie niemals mit einer engelsgleichen Toten konkurrieren kann.

Der Roman beginnt bereits bewegend mit Adelaides Tiefpunkt und verheißt keine leicht verdauliche Liebesgeschichte.
Nach dem Prolog erfolgt ein Rückblick in die Jahre 2018/ 2019, als Adelaide und Rory sich so schicksalhaft begegneten und Adelaide dachte, endlich ihre große Liebe gefunden zu haben. Rory ist kein bad guy oder spielt ihr die große Liebe vor. Er stößt sie nie gänzlich von sich, lässt sie aber auch nie nah an sich heran. Er nimmt ihre Liebe und Fürsorge, genießt ihre Aufmerksamkeiten, aber gibt ihr nur wenig zurück.
Die Zurückweisungen, das Ghosting, die knappen Nachrichten und abgesagten Treffen brechen Adelaide immer wieder das Herz. Statt sich zu schützen, anzuerkennen, dass Rory ihr nicht gut tut und einen Schlussstrich zu ziehen, hält Adelaide weiter an einer einseitigen Liebe fest und gibt immer wieder sich selbst die Schuld, dass Rory keine feste Beziehung mit ihr möchte. Sie fühlt sich zu beschädigt, zu überempfindlich, zu anstrengend, nicht gut genug und leidet so lange, bis ihr Herz komplett in Scherben ist. Es ist die Summe an subtilen Gemeinheiten und ein Vertrauensbruch, der Adelaide die Augen öffnet, sie niederringt, aber auch kämpfen lässt.

"Jedes Herz ist ein Puzzle aus Scherben" ist wie der dramatische Buchtitel bereits suggeriert, eine emotionale, bewegende Geschichte, die vor allem die dunkle Seite der Liebe erzählt. Überwiegend aus der Sicht von Adelaide geschrieben, kann man sich gut in die junge, so lebenslustige Frau, die ihr Leben in London mit einem verlässlichen Freundeskreis und guten Jobaussichten vor sich hat, hineinversetzen. Die Schilderungen aus der Vergangenheit ihrer Teenagerzeit tragen darüber hinaus dazu bei, dass man ihr Verhalten in Bezug auf die Liebe, ihre Sehnsucht und ihre Verletzlichkeit leichter versteht.

Es ist eine schmerzhafte Lektüre über toxische Beziehungen, über Missbrauch, Ghosting und selbstzerstörerische Charakterzüge, die Betroffene mit ähnlichen Erfahrungen triggern kann.
Das durch den Prolog vorausgestellte Ende macht die Geschichte nicht weniger spannend, zeichnet die sich anbahnende Katastrophe allerdings vor und macht alle Hoffnungen für Romantikerinnen auf ein Happy End mit Rory zunichte.
Trotz ihrer Düsternis hat die Geschichte jedoch vor allem durch Adelaides innige Freundschaften und ihre unerschütterliche, liebenswerte Art viele kleine Lichtblicke und ein Ende, das man Adelaide wünscht und das nach der Erfahrung mit Rory nicht zu kitschig erscheint.

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