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Veröffentlicht am 10.12.2023

Spannende Fortsetzung

Was im Dunkeln liegt
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Privatdetektiv Wilde wurde als kleiner Junge alleine im Wald gefunden. Seine eigenen Erinnerungen an diese Zeit sind schwammig, deshalb weiß niemand, wie lange er dort alleine überlebt und wer ihn sich ...

Privatdetektiv Wilde wurde als kleiner Junge alleine im Wald gefunden. Seine eigenen Erinnerungen an diese Zeit sind schwammig, deshalb weiß niemand, wie lange er dort alleine überlebt und wer ihn sich selbst überlassen hat. Nach all den Jahren beschließt Wilde, sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit zu begeben und lässt seine DNA bei einem Ahnenforschungsportal abgleichen. Obwohl Wilde keine großen Hoffnungen hegt, gibt es tatsächlich zwei Treffer. Er versucht, Kontakt zu einem Mann aufzunehmen, der sein Vater sein könnte. Außerdem erkennt das Portal eine Übereinstimmung mit einem Mann, der sein Bruder sein könnte. Als Wilde dieser Spur nachgeht, gerät er mitten in einen Vermisstenfall, der ungeahnte Ausmaße einnimmt....

"Was im Dunkeln liegt" ist nach "Der Junge aus dem Wald", der zweite Fall für Wilde. Es ist nicht zwingend notwendig, den ersten Teil zu kennen, da wichtige Hintergrundinformationen zu Wilde in die Handlung eingestreut werden, dennoch ist es empfehlenswert, da man so einiges besser nachvollziehen kann und bemerkt, in welcher Weise sich Wilde weiterentwickelt hat.  

Der erneute Einstieg in die Reihe gelingt durch die eingestreuten Informationen mühelos. Da man nachvollziehen kann, dass Wilde mehr über seine Vergangenheit erfahren möchte, ist man sofort mitten im Geschehen. Man verfolgt interessiert seine Spurensuche und ist überrascht, in welche Situationen er durch die Nachforschungen gerät. Denn der Mann, der sein Bruder sein könnte, ist berühmt, durch Äußerungen in den sozialen Medien allerdings sehr in Verruf geraten. Doch Wilde wäre nicht Wilde, wenn er der Sache nicht nachgehen würde.

Der Fall ist geheimnisvoll und gibt Rätsel auf. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und gerät dabei früh in den Sog der Ereignisse. Durch wechselnde Perspektiven erhält man mehr Informationen als Wilde, dennoch gelingt es zunächst nicht, diese zuzuordnen. Dadurch wird eine Spannung erzeugt, die sich im Verlauf der Ereignisse stetig steigern kann. Am Ende laufen die Handlungsfäden schlüssig zusammen, wodurch man das Buch zufrieden zusammenklappen kann. 

Eine spannende Fortsetzung, die man unbedingt lesen sollte, wenn man mehr über Wildes Vergangenheit erfahren möchte. 

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Veröffentlicht am 04.12.2023

Definitiv kein Thriller

Elternabend
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"Elternabend" ist mal kein Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek. Wie schon auf dem Buchcover zu lesen ist, könnten vorbelastete Eltern vermuten, dass der Autor dieses Mal einen Abstecher ins Horror-Genre ...

"Elternabend" ist mal kein Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek. Wie schon auf dem Buchcover zu lesen ist, könnten vorbelastete Eltern vermuten, dass der Autor dieses Mal einen Abstecher ins Horror-Genre wagt. Denn solchen Veranstaltungen sieht man oft mit Entsetzen entgegen. 

Sascha Nebel hätte morgens beim Aufwachen sicher nicht vermutet, dass er an einem Elternabend teilnimmt. Noch dazu an einem, der auf einer Insel und mit Übernachtung (!) stattfindet, da er nicht einmal ein Kind in der betreffenden Klasse hat. Sascha ist einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Wie sich der Abend entwickelt, erzählt er selbst. 

Sascha plaudert in humorvollem Ton vor sich hin. Man fühlt sich sofort angesprochen, kann sich entspannt zurücklehnen und der Dinge harren, die da kommen. Sascha lässt wirklich kein Fettnäpfchen aus und scheut keine Konfrontationen. Obwohl er keine Ahnung hat, kann er es nicht lassen, zu den Diskussionen etwas beizutragen. Dabei kommt es zu einigen skurrilen Situationen. 

Man könnte meinen, dass die geschilderten Szenen zu übertrieben konstruiert sind, doch wenn man bereits einige Elternabende besucht hat, dann weiß man, dass die Realität manchmal noch unglaublicher ist. Fitzek spricht auch bedeutsame Themen an und obwohl Sascha alles eher humorvoll und stellenweise ironisch betrachtet, gelingt der Spagat, die ernsten Untertöne nicht ins Lächerliche zu ziehen. 

Definitiv kein Thriller, aber ein Buch, das man mit einem Augenzwinkern genießen kann. 

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Obwohl die Spannung zwischendurch arg abflacht, gipfelt das Ganze in einem rasanten Finale

Rotwild
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Mittlerweile sind drei Jahre vergangen, seit Sanna Berling und Eir Pedersen in einem atemberaubenden Fall ermittelten, der aber niemals zufriedenstellend abgeschlossen werden konnte. Sannas Gedanken kreisen ...

Mittlerweile sind drei Jahre vergangen, seit Sanna Berling und Eir Pedersen in einem atemberaubenden Fall ermittelten, der aber niemals zufriedenstellend abgeschlossen werden konnte. Sannas Gedanken kreisen noch immer um diese Ermittlungen. Sie macht sich Vorwürfe, die damaligen Ereignisse nicht früh genug durchschaut zu haben. Deshalb hat sie ihrer ehemaligen Stelle den Rücken gekehrt und beschäftigt sich nun in einem kleinen Revier mit vorhersehbaren Gesetzesübertretungen. Als Sanna zu einem verlassenen Hof gerufen wird, entdeckt sie einen orientierungslosen, mit Wunden übersäten Mann, der noch versucht, Sanna etwas mitzuteilen, bevor er stirbt. Gemeinsam mit ihrer ehemaligen Kollegin Eir beginnt Sanna wieder zu ermitteln...

"Rotwild" ist nach "Fuchsmädchen" der zweite Fall für Sanna Berling und Eir Pedersen. Da die Bände aufeinander aufbauen und detaillierte Informationen zum ersten Fall in die Handlung eingestreut werden, sollte man unbedingt die Reihenfolge einhalten. Durch die Rückblicke in die Ereignisse des Auftaktbandes fällt der erneute Einstieg leicht. Wenn man diesen aber nicht gelesen hat, erhält man zu viele Informationen, wodurch man "Fuchsmädchen" nicht mehr mit Spannung lesen könnte. 

Der Fall startet spannend, denn genau wie die beiden Ermittlerinnen, möchte man unbedingt erfahren, was mit dem Mann auf dem verlassenen Hof passiert ist. Die Autorin beschreibt Protagonisten und Handlungsorte detailliert, wodurch man alles vor Augen hat. Die Spurensuche wirkt authentisch. Dennoch scheinen die zusammengetragenen Informationen kein stimmiges Bild zu ergeben. 

Bei diesem Band lernt man die beiden Ermittlerinnen noch näher kennen und erfährt einiges aus ihrem Privatleben. Obwohl diese Informationen interessant sind und die Charaktere dadurch noch lebendiger wirken, flacht die Spannung leider ab und kocht auf Sparflamme. Man hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Doch nach und nach laufen die unterschiedlichen Stränge zusammen und plötzlich entwickelt sich eine Hochspannung, die das Buch zu einem echten Pageturner werden lässt. Man mag kaum glauben, wie sich alles entwickelt und kann sich deshalb nicht mehr vom Gelesenen lösen. 

Ein Fall, der zunächst gemächlich startet, sich dann aber so rasant entwickelt, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag. 

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Krimi mit eindrucksvoll beschriebener Hintergrundkulisse

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Mitten im tief verschneiten Wald, findet ein kleines Mädchen die Leiche des Umweltaktivisten Mats Anderberg. Der Mann wurde durch einen Schuss in den Rücken getötet. Die Stockholmer Kriminalinspektoren ...

Mitten im tief verschneiten Wald, findet ein kleines Mädchen die Leiche des Umweltaktivisten Mats Anderberg. Der Mann wurde durch einen Schuss in den Rücken getötet. Die Stockholmer Kriminalinspektoren Maya Topelius und Pär Stenqvist werden nach Östersund geschickt, um die Ermittlungen zu leiten. Die örtliche Polizei sieht das gar nicht gerne. Am liebsten würden sie den Fall als Jagdunfall einstufen. Doch Maya und Pär stellen schnell fest, dass das keine Option ist...

"Im Herzen so kalt" ist der Auftakt zu einer schwedischen Krimiserie, in der Maya Topelius ermittelt. Deshalb lernt man in diesem Band die Hauptcharaktere näher kennen. Die Akteure wirken von Anfang an sympathisch, doch gerade Maya hat ein Talent dafür, gelegentlich unüberlegt zu handeln. 

Die Autorin beschreibt Handlungsorte und Protagonisten eindrucksvoll. Man hat das Gefühl, selbst durch die verschneiten Wälder zu streifen und versucht, dem Täter auf die Schliche zu kommen. Man verfolgt gespannt die Ermittlungen und wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Da Mats Anderberg engagierter Umweltaktivist war, geraten dabei auch die ansässigen Forstwirtschaftsbetriebe in den Fokus. 

Außerdem erfährt man einiges aus Mayas Freundeskreis. Denn Sanne, eine ihrer besten Freundinnen, muss sich ihrer Vergangenheit stellen, um ein aktuelles Problem anzugehen. Dieser Handlungsstrang ist ebenfalls interessant und fügt sich gut in die Haupthandlung ein. 

Obwohl Maya und Pär in alle Richtungen ermitteln, hat man das Gefühl, dass Kommissar Zufall schließlich dafür sorgt, dass der Fall am Ende gelöst wird. Das Ganze gipfelt allerdings in einem sehr spannenden Finale, das man geradezu atemlos verschlingt. 

Ein gelungener Auftakt, der durch sympathische Charaktere und eine eindrucksvoll beschriebene Hintergrundkulisse überzeugen kann und die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

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Veröffentlicht am 22.10.2023

Spannende Fortsetzung

Die letzte Lügnerin
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Als der Bausenator Dieter Möller plötzlich in einen Polit-Skandal verwickelt und wenig später als Mordverdächtiger festgenommen wird, wendet sich der Senator an Strafverteidiger Rocco Eberhardt. Obwohl ...

Als der Bausenator Dieter Möller plötzlich in einen Polit-Skandal verwickelt und wenig später als Mordverdächtiger festgenommen wird, wendet sich der Senator an Strafverteidiger Rocco Eberhardt. Obwohl der Senator Rocco äußerst unsympathisch ist, übernimmt er schließlich die Verteidigung, denn ausgerechnet Roccos Vater hat Dieter Möller den Rat gegeben, sich an Rocco zu wenden. Rocco hat die Befürchtung, dass sein Vater ebenfalls in den Skandal verwickelt sein könnte....

"Die letzte Lügnerin" ist nach "Die siebte Zeugin" und "Der dreizehnte Mann" der dritte Fall für Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil dieser Reihe gelesen hat. Nötige Hintergrundinformationen werden in die Handlung eingestreut. 

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und verläuft nicht immer chronologisch. Man muss allerdings nicht befürchten, die Orientierung zu verlieren, da die Kapitel entsprechend gekennzeichnet sind. Die einzelnen Abschnitte sind außerdem relativ kurz, wodurch man früh in den Sog der Ereignisse gerät. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man merkt, dass das Autorenduo vom Fach ist und weiß, wovon es schreibt. Zu trockene Erklärungen braucht man allerdings nicht zu befürchten, da alle Informationen harmonisch in die Handlung einfließen. Die Protagonisten werden ebenfalls authentisch beschrieben. Deshalb kann man mühelos ins Geschehen eintauchen. Man wird dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Dabei kommt es immer wieder zu Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar, da man unbedingt erfahren möchte, was genau hinter allem steckt und welche Rolle Roccos Vater dabei spielt. 

Ein durchgehend spannender Fall, der durch überraschende Wendungen und sympathische Charaktere überzeugt. 

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