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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2023

Skurril und liebenswert

Gift zum Frühstück
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Lemony Snicket verbinde ich mit Geschichten, die ich schon als Kind liebte, weil sie abenteuerlich waren, manchmal gruslig, aber immer auf diese leicht schräge Art unterhaltsam. Und so ist auch diese neuste ...

Lemony Snicket verbinde ich mit Geschichten, die ich schon als Kind liebte, weil sie abenteuerlich waren, manchmal gruslig, aber immer auf diese leicht schräge Art unterhaltsam. Und so ist auch diese neuste Geschichte: unglaublich liebenswert, leicht zerstreut und wahnsinnig amüsant. Und mit den kleinen Illustrationen voller Liebe fürs Detail.

Zum Inhalt: Lemony Snicket ist fassungslos. Gerade hat er noch sein Frühstück genossen und nun schwebt er in Lebensgefahr. Zumindest vermutet er das. Denn so steht es auf einem Zettel: sie haben soeben Gift zu sich genommen. Aber wie kann das sein? Lemony geht der Sache auf den Grund.

Wenn ich an Lemony Snicket denke, sehe ich einen kauzigen älteren Herren vor mir. Denn die Geschichte, von Lemony selbst als Ich-Erzähler geschildert, schweift immer wieder ab, wendet sich der Vergangenheit zu und befasst sich mit allerlei Themen, die den akuten Vergiftungsfall immer wieder an den Rand drängen. so ist dieses Buch eine Aneinanderreihung von Erinnerungen und Anekdoten.

Es ist eine Geschichte über Begegnungen, mit anderen und mit sich selbst, eine philosophische Abwandlung des Themas „jemand macht eine Reise“, denn genau das macht Lemony. Eine gedankliche Reise, eine Erinnerungsreise und die körperliche Reise zu den Stationen seinen täglichen Lebens.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, manchmal umfokussiert und die ewigen Worterklärungen haben mich ab und so stolpern lassen, weil dem Leser aus dem Kontext heraus die Bedeutung der Worte natürlich klar ist. Aber obwohl es etwas seltsam und verschroben anmutet, so passt es doch zur Figur des Lemony Snicket.

Die Auflösung passt perfekt zum Buch und ließ mich schmunzeln. Dieses Buch ist eine kurzweilige, auf kauzige Art amüsante Erzählung, die einfach Spaß macht

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Zwischen Menschlichkeit und Beklemmung

Die Kinder des Don Arrigo
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Ich bin jedes Mal wieder berührt von historischen Romanen, die versuchen Licht und Hoffnung in die dunklen Jahren von Krieg und Zerstörung zu bringen. Vor allem, wenn sie auf wahren Ereignissen beruhen ...

Ich bin jedes Mal wieder berührt von historischen Romanen, die versuchen Licht und Hoffnung in die dunklen Jahren von Krieg und Zerstörung zu bringen. Vor allem, wenn sie auf wahren Ereignissen beruhen wie dieses hier. Eine Geschichte von großem Leid, aber auch großen Herzen.

Zum Inhalt: als die Nazis in Deutschland immer mehr Macht gewinnen muss der Junge Nathan seine Mutter den jüngeren Bruder zurücklassen und mit anderen Kindern fliehen. Auf ihrer Reise Richtung Isreal finden sie Zuflucht in einem kleinen italienischen Dorf, wo der örtliche Pfarrer Don Arrigo alles in seiner Macht stehende tut, die Kinder zu schützen. Als es auch in Italien immer unsicherer wird, muss das gesamte Dorf zusammenarbeiten, um die Kinder zu retten.

Besonders ergreifend fand ich die Aufzählungen, wie die Dorfbewohner von Nonantola einzelne Kinder erst aufnahmen und versteckten und dann zusammenarbeiteten um eine Flucht in die Schweiz zu ermöglichen. Besonders das Bild des „letzten Knopfes“ hat sich in meinem Kopf festgesetzt und mich zu Tränen gerührt.

Für meinen Geschmack hätte die Geschichte etwas mehr Tempo und Spannung haben können, denn phasenweise wirkte es auf mich einfach wie eine Aufzählung von Tatsachen, was es ja teilweise auch war, da Nathan versucht sich so viel wie möglich einzuprägen. Diese nüchterne Erzählart führte bei mir dazu, dass es teilweise schwergefallen ist, eine Verbindung zu den Figuren aufzubauen.

Ich bin immer wieder geschockt, wenn ich bei solchen Büchern feststelle wie anrührend banale, alltägliche Szenen vor dem erschreckenden Hintergrund wirken. Wie entstehende Freundschaften oder eine Rivalität unter den Kindern.

Eine Geschichte zwischen Angst und Hoffnung, zwischen unmenschlichen Taten und barmherziger Güte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Magische Geschichte über Freundschaft

Der Club der Rabenschwestern
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Ich habe mir dieses Buch als Sonderedition der Bücherbüchse mit Farbschnitt gekauft. Rein optisch ist das gute Stück also ein echtes Highlight und ein College-Roman über eine Hexen-Schwesternschaft erschien ...

Ich habe mir dieses Buch als Sonderedition der Bücherbüchse mit Farbschnitt gekauft. Rein optisch ist das gute Stück also ein echtes Highlight und ein College-Roman über eine Hexen-Schwesternschaft erschien mir genau die richtige Lektüre kurz vor Halloween. Und das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Eine Geschichte über Geheimnisse, dunkle Macht, Freundschaft und Zusammenhalt.

Zum Inhalt: für Vivi soll der Unistart am Westerly College ein Neuanfang werden. Nachdem sie in ihrer Jugend mit ihrer Mutter permanent umziehen musste, sehnt sie sich nach einem Ort der ihr gehört, nach Zugehörigkeit und echter Freundschaft. Die Mitgliedschaft bei der begehrtesten Studentinnenverbindung Kapps Rho Nu könnte ihr genau das ermöglichen. Aber es führt Vivi auch in eine Welt voller Magie und einer dunklen Bedrohung.

Ich mag dieses Leitmotiv der Schwesternschaft, wie man es aus amerikanischen Teenagerfilmen kennt. Und die Verbindung im Buch zelebriert das in besonderem Maße, denn für sie hängt so viel mehr von ihrem Bündnis ab. Ich mag wie unterschiedlich die Mädchen sind und wie die gemeinsam eine starke Einheit bieten. Klar gibt es auch Flirts und kleine Lovestorys im Buch, aber die stehen ganz klar hinter dem Leitmotiv der Freundschaft und Schwesternschaft zurück, was mir total gut gefallen hat.

Die Sprache ist einfach und der Stil sehr flüssig, sodass sich das Buch gut in einem Rutsch durchlesen lässt. Das Buch ist durchweg unterhaltsam geschrieben und gegen Ende spitzt sich die Spannung auch ordentlich zu. Zwischendurch wird die Atmosphäre auch überraschend düster, was mir gut gefallen hat.

Ein bisschen was hat mir am Ende gefehlt, vielleicht so eine Art zusammengefasste Aufarbeitung der Ereignisse besonders an den Stellen, wo dir Erklärungen etwas vage waren. Aber ansonsten durchaus toll geplottet und toll zu lesen.

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Veröffentlicht am 26.10.2023

eisiger Thriller mit grandioser Kulisse

Der Eisbrecher
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Für mich ist "Der Eisbrecher" das zweite Buch von Amy McCulloch und gleichzeitig der zweite winterliche Thriller. Ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefällt, wie sie da thematisch einer Linie treu bleibt. ...

Für mich ist "Der Eisbrecher" das zweite Buch von Amy McCulloch und gleichzeitig der zweite winterliche Thriller. Ich muss sagen, dass mir das sehr gut gefällt, wie sie da thematisch einer Linie treu bleibt. Und ich fand das Buch, obwohl die Ereignisse eher gemächlich anlaufen und wie eine Art Who-Dunnit anmuten, aufgrund der Kulisse und der beschriebenen Natur- und Wetterbedingungen sehr atmosphärisch und spannend war. Hat mir gut gefallen und mich richtig in winterliche Stimmung versetzt.

Zum Inhalt: es soll das ganze große Spektakel werden- eine Expedition mit einem zum Luxusschiff umgebauten Eisbrecher in die Antarktis. Und der krönende Abschluss soll die Auktion der Werke des verstorbenen Künstlers Yennin werden, deren Bilder die eisige Schönheit der Antarktis thematisieren. Doch dann kommt alles anders als geplant und die luxuriöse Reise entwickelt sich zunehmend zu einem Albtraum mörderischen Ausmaßes.

Ich weiß nicht so genau woran es liegt, aber Amy Mc Cullen lässt ihre Protagonistinnen immer irgendwie schwach und fahrig wirken. Dachte ich bei "der Aufstieg" nicht, dass das vielleicht eher meinem persönlichen Empfinden entspringt, so habe ich mit diesem Buch für mich Gewissheit erlangt, dass das eine Art Masche zu sein scheint. Olivia steht in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu ihrem Freund, den sie zu vergöttern scheint. Sie stellt ihre eigenen Bedürfnisse privat, wie beruflich total hinten an, ist zerfressen von Schuld und Selbstzweifeln und wirkt damit teilweise wie eine unzuverlässige Erzählerin, die Gespenster zu sehen scheint. Letztendlich ist Olivia zäher als sie aussieht, aber zwischendurch ist mir ihre Art immer mal wieder unangenehm aufgefallen.

Die Storyline fand ich letztendlich total spannend, da es aus Olivias Perspektive verschiedene Ursachen für die Vorkommnisse auf dem Schiff geben kann und sich erst allmählich im Handlungsverlauf die Geheimnisse und Verstrickungen der anderen Passagiere offenbaren. Dadurch bleibt es eigentlich durchweg interessant und auch wenn das Buch zwischendurch wenig blutig oder temporeich ist, bliebt immer ein gewisses Spannungslevel erhalten.

Etwas unglaubwürdig fand ich zwischendurch die ignorant bzw. blauäugig die Passagiere sind, die bestimmte Vorkommnisse einfach hinnehmen und null hinterfragen. Aber gut, Fokus lag eben auf Olivia und die hat an einigen Stellen deutlich mehr Informationen als der Durchschnittspassagier (auch hier wieder minimal unschlüssig für mich, dass ihr alle bereitwillig irgendwelche sensiblen Informationen anvertrauen).

Am Ende hats das Setting und das unerwartete Finale total für mich rausgerissen. Die Beschreibungen der wilden, ungnädigen Natur haben mir total gut gefallen und auch diese Locked-in Situation auf einem Schiff, auf dem ein Killer umgeht, war total nach meinem Geschmack.

Für mich ein stimmungsvoller Thriller mit kleinen Schwächen.

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Die Schatten der Rebellion

Gameshow – Das Versprechen von Glück
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Nachdem es im ersten Band von Game Show hauptsächlich um die Spiele an sich ging, fokussiert sich der zweite Band auf die Rebellion, die im Hintergrund läuft und geizt nicht mit Geheimnissen und schockierenden ...

Nachdem es im ersten Band von Game Show hauptsächlich um die Spiele an sich ging, fokussiert sich der zweite Band auf die Rebellion, die im Hintergrund läuft und geizt nicht mit Geheimnissen und schockierenden Enthüllungen. Ein wirklich solider zweiter Band für diese grausame Dystopie, der für meinen Geschmack aber ein bisschen an Biss verloren hat.

Zum Inhalt: Cassie hat sich offiziell den NoClans angeschlossen und soll daran arbeiten, die Erinnerungen ihrer Mutter freizusetzen, um die Gamemaster zu stürzen und den grausamen Spielen Einhalt zu gebieten. Doch sie muss erkennen, dass auch außerhalb der Arenen nicht alles so ist wie es scheint und bald muss sie sich fragen, wem sie überhaupt trauen kann.

Ich muss sagen, dass ich es fast schade fand, wie kurz die Spiele an sich in diesem Buch kamen. Denn die Arenen und Fallen waren es, die ich im letzten Band so spannend und erschreckend fand und die einen Großteil dessen ausgemacht haben, wieso ich die Geschichte so mitreißend fand. Dieser zweite Band arbeitet mehr auf emotionaler Ebene, es gibt viele Wendungen und überraschende Enthüllungen, die auch wirklich gelungen ist. Aber da eine Rebellion viel Vorbereitungszeit und Planung erfordern, hatte das Buch für meinen Geschmack ein paar Längen.

Sehr gelungen und mit am interessantesten an der Story waren für mich die zunehmend auftauchenden Erinnerungen von Melody. Nicht nur geben sie dem Lesen einiges an Hintergrundinformationen, Cassie wirkt durch sie auch nahbarer und ihre verletzliche Seite hat mir gut gefallen.

Gegen Ende fand ich die Story etwas verworren, was daran liegt, dass die Figuren und somit der Leser nicht sicher sein können, wem sie eigentlich trauen können. Die Absichten der einzelnen Parteien sind recht undurchsichtig und so hat sich das Finale und der Epilog nicht so richtig wie ein Abschluss für mich angefühlt.

Für mich nicht ganz so mitreißend wie Band 1, aber ein guter Abschluss für die Dilogie.

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