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Veröffentlicht am 05.11.2023

Krimi um Beutekunst in Spanien

Die Akte Madrid
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Lennard Lomberg wird von seinem Mentor Peter Barrington gebeten, Franziskus Ritter, den deutschen Verteidigungsminister bei der Suche nach einem gestohlenen Gemälde zu unterstützen, das eigentlich seit ...

Lennard Lomberg wird von seinem Mentor Peter Barrington gebeten, Franziskus Ritter, den deutschen Verteidigungsminister bei der Suche nach einem gestohlenen Gemälde zu unterstützen, das eigentlich seit der Franco-Ära als verschollen galt. Der Politiker wird mit dem Gemälde erpresst und es zeichnet sich auch bald ab, dass es einige dunkle Kapitel in dessen Familiengeschichte zu geben scheint. Diese deckt der Kriminalroman, der einerseits im Jahr 2016 spielt und andererseits während des Zweiten Weltkrieges und Ende der 60er Jahre, auf verschiedenen Zeitebenen nach und nach auf.

Ich fand es interessant, mehr über die Hintergründe und die damalige Zeit, insbesondere auch das Spanien während der Franco-Diktatur, zu erfahren und darüber, wie manche Menschen es immer wieder auf's Neue schafften, auf der Seite der jeweils Mächtigen zu stehen und vom Leid anderer zu profitieren. Auch die Spannung blieb recht lange erhalten und alles wirkte gut recherchiert. Das Lesen erforderte bei mir aber recht viel Konzentration aufgrund der vielen verschiedenen Namen und auch etwas zeitgeschichtliches Hintergrundwissen, um alles einordnen zu können. Als leichten Krimi für nebenbei würde ich das Buch daher nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Ein toter Umweltschützer im eisigen Wald

Im Herzen so kalt (Ein Fall für Maya Topelius 1)
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Im nordschwedischen Östersund findet ein Mädchen die Leiche eines bekannten Umweltaktivisten im verschneiten Wald, dieser wurde erschossen. Kriminalinspektorin Maya Topelius, die deutsche Wurzeln hat, ...

Im nordschwedischen Östersund findet ein Mädchen die Leiche eines bekannten Umweltaktivisten im verschneiten Wald, dieser wurde erschossen. Kriminalinspektorin Maya Topelius, die deutsche Wurzeln hat, wird zusammen mit ihrem Partner Pär Stenqvist aus Stockholm nach Nordschweden geschickt, weil in Östersund gerade Personalengpässe herrschen. Dort werden sie, als Hauptstädter, zunächst nicht gerade mit offenen Armen empfangen, sowohl von den Holzhändlern als auch den Kollegen, und bald gibt es zudem noch eine weitere Leiche.

Ich fand die Thematik rund um die Abholzung der Wälder in Nordschweden, sehr interessant, diese hätte für mich gerne noch etwas vertieft werden können. Die beiden Ermittler:innen waren mir sympathisch, Mayas deutsche Wurzeln äußerten sich aber quasi ausschließlich in Form deutscher Sprichwörter, mit denen sie ihre schwedischen Kolleg:innen immer etwas verwirrte, das war mir etwas einseitig und ein, zwei mal hätte das mit den Sprichwörtern auch gereicht. Die Rahmenhandlung Mayas Privatleben angehend, mit ihren Freundinnen und der vielleicht gerade aufkeimenden neuen Beziehung, hat mir aber gefallen. Was den Fall angeht, wird alles (zum Glück) wenig gruselig und recht unblutig beschrieben und die Spannung, wer hinter allem steckt, bleibt recht lange erhalten. Dann kommt aber plötzlich die vollständige Auflösung, ohne, dass noch Details unklar blieben, was mir etwas zu schnell ging. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und recht anschaulich, sodass man sich gut ins winterlich kalte Nordschweden versetzen konnte.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Tote Tauben neben Leichen

Taubenschlag
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Bei diesem Kriminalroman handelt es sich um den zweiten Fall des deutsch-dänischen Duos Lykke Teit aus Kopenhagen und Rudi Lehmann aus Flensburg. Diesmal geht es um mehrere Mordfälle in Norddeutschland, ...

Bei diesem Kriminalroman handelt es sich um den zweiten Fall des deutsch-dänischen Duos Lykke Teit aus Kopenhagen und Rudi Lehmann aus Flensburg. Diesmal geht es um mehrere Mordfälle in Norddeutschland, bei denen die Leichen an einen Sessel gefesselt und mit einer toten Taube aufgefunden wurden. Lykke Teit soll Rudi Lehmann unterstützen, um die grenzübergreifende Polizeiarbeit zu stärken.

Grundsätzlich gefallen mir die beiden Ermittler:innen und sind mir sympathisch. Diesmal fehlte mir aber ein wirklicher Grund, warum die dänische Kollegin hinzugezogen wurde, hier hätte ich es schlüssiger gefunden, wenn es bei dem Fall auch noch irgendeinen Bezug zu Dänemark gegeben hätte. Ansonsten war der Fall spannend und manches klärte sich auch erst ganz am Ende vollständig auf. Was Lykkes Vorgeschichte und die Suche nach dem Mann, der für den Tod ihrer kleinen Tochter verantwortlich ist, angeht, hätte ich aber gehofft, dass dies eine etwas größere Rolle in diesem Band spielt. Der Schreibstil des Autors ließ sich flüssig lesen und man konnte sich gut in die Handlung hineinversetzen.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Essen wie bei Mutti

Hundert Klassiker
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In seinem neuesten Kochbuch widmet sich der allseits bekannte Fernsehkoch Steffen Henssler Klassikern der (überwiegend) deutschen Küche, unterteilt in die Kategorien Fleisch, Fisch/Meeresfrüchte, Pasta/Reis, ...

In seinem neuesten Kochbuch widmet sich der allseits bekannte Fernsehkoch Steffen Henssler Klassikern der (überwiegend) deutschen Küche, unterteilt in die Kategorien Fleisch, Fisch/Meeresfrüchte, Pasta/Reis, Kartoffeln/Gemüse, Suppen/Eintöpfe, Salat/Eier/Brot, Desserts/Kuchen und Saucen/Fonds/Dressings.

Das Prinzip, das hinter dem Kochbuch steht, ist, dass die Rezepte schmecken wie von Oma oder Mutti, man aber kein Kochprofi sein muss, damit einem das auch gelingt. So gibt es dann einige grundsätzliche Tipps zu jedem Teilgebiet, aber auch bei jedem Rezept noch einmal Hinweise, worauf man besonders achten soll, damit auch nichts schief geht. Fotos gibt es zu jedem Rezept, bei ihnen liegt der Fokus immer auf dem fertigen Gericht, ohne auf einzelne Arbeitsschritte einzugehen, was für Anfänger vielleicht ganz hilfreich wäre. Die Zutaten sind meist so gewählt, dass sie leicht zu bekommen sind und man einiges davon sicher auch im Vorrat hat.

Mir persönlich waren die Rezepte allerdings zu fleischlastig für die heutige Zeit, klar ist das bei Klassikern oft so, aber es gibt durchaus noch ein paar mehr Rezepte aus Omas Fundus, die "zufällig" vegetarisch sind, gerade, weil man früher ja bewusster Fleisch gegessen hat und dieses dann oft nur sonntags. Auch ist es bei einigen der Klassiker nicht in jeder Gegend üblich, dass wirklich auch Speck oder Wurst zu den Zutaten gehören. Vegetariern bietet das Buch also recht wenig Inspiration, für Veganer ist es nicht geeignet. Ich würde es als Grundkochbuch für Alles-Esser empfehlen. Allerdings eher Koch-Einsteigern, da es sich eben um Klassiker handelt, für die Koch-Erfahrene sicher oft schon ihre eigenen Geimrezepte und Tricks und Kniffe haben.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

Undercover

Skogen Dynasty (Crumbling Hearts, Band 1)
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Aleksander Skogen ist der künftige Erbe eines norwegischen Keks-Imperiums. Nach einem skandalösen Vorfall auf einer Party will seine Familie, dass er für einige Zeit untertaucht, um der Presse den Wind ...

Aleksander Skogen ist der künftige Erbe eines norwegischen Keks-Imperiums. Nach einem skandalösen Vorfall auf einer Party will seine Familie, dass er für einige Zeit untertaucht, um der Presse den Wind aus den Segeln zu nehmen und so landet er unter falschem Namen bei Norah, deren Eltern früh starben und deren Großeltern Trekkingtouren durch die Natur Norwegens anbieten, um an einer knapp zweiwöchigen Tour teilzunehmen.

Ich hätte mir für dieses Buch zunächst ein etwas aussagekräftigeres Cover gewünscht, das auch dem Schauplatz der Geschichte besser gerecht wird. Dieser hat definitiv meine Neugier geweckt, die Naturschönheiten Norwegens hätten für mich auch noch etwas mehr Raum einnehmen können. Die beiden Hauptpersonen waren mir grundsätzlich sympathisch, Aleksander wirkte trotz seiner Herkunft nicht besonders verwöhnt und auch Norah musste man einfach mögen. Die verschiedenen Nebenfiguren sorgten für Abwechslung und auch manch Komplikation, ohne die die Geschichte zu langweilig geworden wäre. Nicht alles an der Handlung erschien mir aber vollkommen realistisch, bzw. naheliegend. Was die obligatorische Liebesgeschichte im Roman angeht, wäre ich mit etwas weniger explizit beschriebenen Szenen und mehr Platz für Phantasie glücklicher gewesen, aber das erwarten viele Leserinnen sicher so. Abgesehen davon war der Schreibstil der Autorin gut und flüssig lesbar.

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